Übergangsempfehlungen PT3 Flashcards
Übergangsempfehlungen sollten in erster Linie an die Leistung (und das Arbeitsverhalten) der Kinder angepasst sein. Allerdings gibt es eine ganze Reihe an Mechanismen, die diese vermeintlich objektive Beurteilung weniger zuverlässig sein lassen als es wünschenswert wäre. Lehrkräfte können sowohl
a) Fehler bei der Beurteilung von Leistungen (und Arbeitsverhalten) machen oder
b) andere Merkmale als Leistung (und Arbeitsverhalten) zur Ausbildung ihrer Übergangsempfehlungen heranziehen.
* Zu a) Wie nennt man diese Fehler und wie kommen diese zustande?
Fehler der Leistungsbeurteilung u. Arbeitsverhalten v. Lehrkräfte in Bezug auf Übergangsempfehlungen
**–Beurteilungsfehler: **
–Recency–Effekt
–Halo–Effekt
–Lorbeer–Effekt:
Auch Maßstabsprobleme:
–Tendenz zur Mitte/Strenge/Milde bei Notenvergabe
–Sympathiefehler: besonders sympatisch wirkende Merkmale (fleißig, ordentlich) spielen größere Rolle bei Benotung
–Empfehlungen oft nicht neutral denn:
Niedriger SES der Familien hat Einfluss
Kinder mit türkischem Migrationshintergrund niedrige Chancen auf Gymnasialempfehlung
Bildungsabschluss der Eltern ausschlaggebend
**SES der Familie wird berücksichtigt, **dann Falsche Interpretation, Erwartung das Kind nicht klar kommt auf Gymnasium, Empfehlung für Real– oder Hauptschule
–implizite Persönlichkeitstheorien
Übergangsempfehlungen sollten in erster Linie an die Leistung (und das Arbeitsverhalten) der Kinder angepasst sein. Allerdings gibt es eine ganze Reihe an Mechanismen, die diese vermeintlich objektive Beurteilung weniger zuverlässig sein lassen als es wünschenswert wäre. Lehrkräfte können sowohl
a) Fehler bei der Beurteilung von Leistungen (und Arbeitsverhalten) machen oder
b) andere Merkmale als Leistung (und Arbeitsverhalten) zur Ausbildung ihrer Übergangsempfehlungen heranziehen.
Zu b) welche Befunde aus Studien kennen Sie zu diesem Problem?
–Vergleich diagnostischer Entscheiden von Novizen u. Experten am Beispiel der Schullaufbahnepfelungen (van Ophuysen, 2006)
langjährige Lehrer deutlich bessere diagnostische Fähigkeiten als Studierende
–langjährige Lehrer würden eher Meinung (kognitive Resonanz) anpassen als Studierende, wenn weitere (negative) Merkmale hinzugezogen werden
–Bestätigungstendenz bei einigen Lehrern
–Novizen (Studierende) stärkeren “pädagogischen Optimismus” resultiert zu häufigereren Gymnasialempfehlungen als Experten
Problem: Es gibt kein Feedback, inwiefern die Empfehlungen korrekt waren, bzw. wie das Kind sich anhand der Übergangsempfehlung entwickelt, **fehlende Chance eigene Urteilsqualität zu verbessern
–Hoher SES, wahrscheinlichere Gymnasialempfehlung**
Zuletzt: Implizite Persönlichkeitstheorie von Solomon Asch
Oftmals schließen Lehrer zentrale periphere Merkmale einer Person und lassen dadurch den Gesamteindruck formen, kleine Merkmale zu einem kohärenten zusammenhängenden Bild - dies kann dazu führen dass Übergangsempfehlungen nicht auf objektiven Leistungsdaten sondern auf subjektiven, impliziten Annahmen über die Persönlichkeit des SuS basieren.