Schulpolitik Thema "Sitzenbleiben" Flashcards
Besser nicht auswählen in Klausur.
„Es gibt nur wenige Themen, bei denen sich Schulpolitik noch so klar politischen Lagern zuordnen lässt, wie beim Thema Sitzenbleiben. Ganz vereinfacht ist es so: Linke Politiker und Pädagogen halten die Ehrenrunde für Teufelszeug, weil sie strauchelnden Schülern die letzte Motivation nimmt. Konservative Politiker und eher traditionell orientierte Pädagogen verweisen dagegen auf den disziplinierenden Effekt der “Ehrenrunde„ (SchulSpiegel vom 26.09.2014). Das Gegenstück zum Sitzenbleiben in der Sekundarstufe ist die Zurückstellung bei der Einschulung in die Grundschule. Beide Konzepte folgen ähnlichen Ideen über Lernen und Entwicklung, transportieren aber auch Annahmen über die Gestaltung von Unterricht und Lerngelegenheiten.
* Welche „Ideen“ bzw. Annahmen sind das? Diskutieren Sie diese kritisch.
–Grundlegende Idee: Kind nicht** schulfähig sprich Entwicklungsstand nicht altersgerecht (Basis Piaget, Wygotzki)**
Die Schulfähigkeit bezieht sich auf eine Liste von Eigenschaften, Kinder in Schuleingangsphasen oft unterschiedlichen Entwicklungsstand (Denken, Lesen, Schreiben, Rechnen lernen)
„Es gibt nur wenige Themen, bei denen sich Schulpolitik noch so klar politischen Lagern zuordnen lässt, wie beim Thema Sitzenbleiben. Ganz vereinfacht ist es so: Linke Politiker und Pädagogen halten die Ehrenrunde für Teufelszeug, weil sie strauchelnden Schülern die letzte Motivation nimmt. Konservative Politiker und eher traditionell orientierte Pädagogen verweisen dagegen auf den disziplinierenden Effekt der “Ehrenrunde„ (SchulSpiegel vom 26.09.2014). Das Gegenstück zum Sitzenbleiben in der Sekundarstufe ist die Zurückstellung bei der Einschulung in die Grundschule. Beide Konzepte folgen ähnlichen Ideen über Lernen und Entwicklung, transportieren aber auch Annahmen über die Gestaltung von Unterricht und Lerngelegenheiten.
Welche Effekte vorzeitiger und verspäteter Einschulung kennen Sie?
Effekte vorzeitiger Einschulung
–Leistungsrückstände zu Älteren Kindern
–Leistungsvorsprünge die bei gleichaltrigen in Kindergarten existieren, nicht mehr von Relevanz
–Nach einigen Schuljahren keine Leistungsunterschiede zu Älteren
–Bleiben häufiger Sitzen
–Unterschiede im Rechnen und im Hörverstehen Ende 1 Schuljahres zu Ungunsten der vorzeitig eingeschulten Kinder
–Soziale Kompetenz und soziale Eingebundheit bei beiden gleich
Effekte verspäteter Einschulung:
–Rückstellung ohne gute Förderung wirkungslos
–Vom Schulbesuch zurückgestellte Kinder unterdurchnittlich leistungsstarke Gruppe, später vermehrt auf iedrigeren Schulformen
–Selten Sitzenbleiber
–Zurückstellung tendenziell besser als Sitzenbleiben
–Zurückstellungen ohne Effekt Ende 1. Schuljahres
Welche** Schul- und Unterrichtsrelevanten Ansätze** kennen Sie, die dazu beitragen sollen, Zurückstellungen zu vermeiden und Schülerinnen und Schülern den Schulstart zu erleichtern?
**Lerntheoretische Perspektive -> Frühförderung **
Kindergarten als Bildungseinrichtung, Schulfähigkeit wird als durch Kita beeinflussbar gesehen!
Nicht nur Kind soll schulfähig sein, sondern Schule auf kindfähig
Ökosystemische Perspektive
-Zur Feststellung der Schulfähigkeit, gesamte System betrachtet
-System muss bedürfnissorientiert (Kinder) sein
-handlungsorientierter Unterricht, Lebenswelt und Interessen der Kinder
Schuleingangsdiagnostik
-Einsatz diagnostischer Verfahren bei der Schullaufbahnberatung
-Planung der individuellen Förderung
-spezifische Defizite noch in KITA durch entsprechende Intervention beheben
Zweijährige Schuleingangsstufe
-Schuleingangsalter auf 5 vorverlegen
-Herstellung der Schulfähigkeit in **“Brückensituation”, Vorschule durch Lehrkraft und Sozialpädagogen
-Individuelle Förderung** anhand von Lernbiografie
Konzept des erfahrungsbezogenen Unterricht
-Selbstkonzept der Kinder im Fokus
-Übergang vom intuitiven zu schulischen Lernen
-individuelle Entwicklung berücksichtigt
-anknüpfen an Vorwissen
-Differenzierung, Individualisierung, Förderkonzepte