Schmitt "Der Begriff des Politischen" Flashcards

1
Q

Wer ist ein Feind nach Schmitts Begriff?

A

“der äußerste Intensitätsgrad einer Verbindung oder Trennung”; der Fremde, existenziell etwas Anderes, sodass Konflikte möglich sind

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2
Q

Wozu dient die Freund-Feind-Unterscheidung?

A

Ist ein Kriterium des Politischen. Schmitt braucht die Freund-Feind-Beziehung um den Begriff des Politischen zu definieren.

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3
Q

Wer genau kann ein Feind sein?

A

eine kämpfende Gesamtheit von Menschen –> daraus ergibt sich der öffentliche Feind.

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4
Q

Wer kann den Konfliktfall lösen?

A

kein unbeteiligter Dritter, sondern nur die Beteiligten des Konfliktes

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5
Q

Gegensätzlichkeit in Schmitts Politikbegriff

A

Gegensätzlichkeit ist überall zu finden, selbst das Wort politisch hat einen polemischen Sinn

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6
Q

Wann bricht für Schmitt der Bürgerkrieg aus?

A

Wenn der innerstaatliche Konflikt größer ist als der zwischenstaatliche; führt zur Auflösung des Staates

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7
Q

Was ist der Kriegsfall?

A

das extremste politische Mittel, wird immer nur gegen wirkliche Feinde geführt; Der Krieg ist nicht Ziel der Politik, kann aber darauf folgen; ein Krieg ist immer politisch

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8
Q

Wann ist ein Krieg politisch?

A

Krieg ist immer politisch.
Wenn sich Menschen zusammenschließen und einen klaren Feind definieren, auch wenn die ursprüngliche Motivation vielleicht mal religiös oder ökonomisch war.

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9
Q

Was ist die Doppelleistung durch die Freund-Feind-Beziehung (von Thiele)?

A

Kohäsiv: Zusammenschluss angesichts des Feindes; Kognitiv: Selbsterkenntnis durch die Gegenüberstellung zum Feind

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10
Q

Was meint der Neutralitätsbegriff?

A

Völker müssen nicht dauerhaft einen Feind/Freund haben. Es muss aber immer die Möglichkeit der Freund-Feind-Bestimmung geben!

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11
Q

Eine souveräne Einheit ist…?

A

Die maßgebende Einheit im Ernstfall - sie entscheidet im Ernstfall.
Souveräne Einheit vereinigt im Ernstfall alle Gruppen des Staates zu der mächtigsten.

Dieses Bündnis, dass stärker als der Feind ist und den Ausgang des Kriegs bestimmt.

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12
Q

Nenne ein Beispiel für eine souveräne Einheit.

A

Der Staat

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13
Q

Warum ist der Staat eine souveräne Einheit?

A

Weil er das jus belli innehat = die Möglichkeit Kraft eigener Entscheidung den Feind zu bestimmen und zu bekämpfen (Staat hat doppelte Möglichkeit: kann von seinen Bürgern verlangen zu töten und getötet zu werden)

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14
Q

Entscheidungsgewalt des politischen Volkes.

A

Soll selbst über Freund und Feind entscheiden, sonst ist es kein politische Volk mehr. Muss bereit sein für seine Existenz und Unabhängigkeit zu kämpfen.

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15
Q

Was meint Schmitt mit Pluralismus?

A

Pluralismus der Staatenwelt; Die Welt ist ein Pluriversum, es gibt also mehrere Staaten und so die Möglichkeit der Freund-Feind-Bestimmung.

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16
Q

Was meint das Politische?

A

kein Sachgebiet, sondern jeder Gegensatz kann politisch werden, wenn er nur einen gewissen Intensitätsgrad erreicht hat.

17
Q

Über Schmitt

A

1888-1985
umstrittener Staatsrechtler der Weimarer Republik und des Dritten Reichs, politischer Philosoph, vielseitiger Publizist; viele seiner staatrechtlichen Ansätze sind heute noch im deutschen Staatsrecht zu finden; prägte viele Politiker und Philosophen in seinen “Sommerlagern”; seine Schriften sind ideologische Grundlage der “Neuen Rechten” und des linken Spektrums (z.B. Chantal Mouffe)

18
Q
  1. Kann es nach Schmitt einen politischen Weltstaat geben?
  2. Wie grenzt sich das Politische vom Ästhetischen, Moralischen,
    Wirtschaftlichen ab?
  3. Welche Rolle spielt hierbei der Krieg?
A
  1. Nein, es kann keinen Weltstaat geben, denn das Politische ()und daraus der Staat) entsteht genau dan, wenn es eine realistische Freund-Feind-Unterscheidung gibt. Da der “Mensch” als Spezies keinen Feind hat, kann es keine Freund-Feind-Unterscheidung geben und daher auch keinen legitimen Weltstaat.
  2. Das Politische grenzt sich durch das salient werden einer realisitschen & einflussreichen F&F-Unterscheidung von den anderen Sphären der G. ab. Sobald der Konflikt, welcher meistens in einer der anderen Sphären entsteht, den höchsten Intensitätsgrad einer Dissoziation erreicht und daher und die Mehrheit der Menschen betrifft, wird der Konflikt politisch. Das Politische bezieht auch andere Aspekte des Konfliktes aus anderen Sphären mit ein und entscheidet im Konfliktfall.
  3. Der Krieg ist der Schlimmstfall, welcher potenziell eintreten kann. Krieg ist kein Ziel der Politik, aber eine realistische Möglichkeit zur Lösung des Konfliktes. Die souveräne Einheit, welche das Politische institutionalisiert (meistens der Staat) richtet ihr Handeln nach der Möglichkeit des Eintreten des Schlimmstfalls aus.