Nussbaum "Gerechtigkeit oder das gute Leben" Flashcards

1
Q

Pflicht des Staates

A

Jedem Bürger die Möglichkeit zu geben, ein gutes Leben zu führen

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2
Q

Drei Hauptaufgaben des Staates (wie bei Aristoteles)

A
  1. muss saubere Luft und saubere Trinkwasser gewährleisten;
  2. Regierende und Regierte sind frei und gleichgestellt und müssen in gleicher Weise abwechselnd regieren und regiert werden;
  3. kein Staatsbürger darf Mangel leiden; jeder Bürger hat einen gleichen Anteil an Privatbesitz und Gemeinbesitz (für soziale Veranstaltungen)
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3
Q

Wie fasst Nussbaum ein gutes Leben auf?

A

nicht als metaphysisch, sondern als ethisch-politische Konzeption

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4
Q

Welche Gegner des Aristotelischen Konzepts gibt es?

A

Liberalismus (2 Varianten) und Utilitarismus

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5
Q

Was meint die erste Variante des Liberalismus?

A

gesamter bzw. durchschnittlicher Wohlstand definiert einen erfolgreichen Staat (z.B. BIP)
Keine Frage nach Auswirkungen oder Verteilung des Wohlstandes
Häufige Konzeption von Regierungen moderner liberaler Demokratien

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6
Q

Was meint die zweite Variante des Liberalismus?

A

Theorie des Phaleas: staatliche Verfassung ist gut, wenn Geld und Besitz gleichmäßig verteilt sind (Kriterium für materiale Gerechtigkeit)
Rawls: schwache Theorie des Guten (beschränkt sich auf das Allernötigste, Ungleichheiten kommen den schlechtesten Gestellten zugute, Zuteilung von Grundgütern z.B. Versicherungsleistungen) -> destributive Gerechtigkeit

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7
Q

Was sagt das Konzept des Utilitarismus aus?

A

dominiert heutige Politik und Wirtschaft;
Jeder Mensch hat die Möglichkeit sich seine eigenen Wünsche zu erfüllen und eine objektiv allgemeingültige Konzeption des Guten ist nicht nötig (Entscheidung und Präferenzen sind aber dem Einzelnen überlassen);
Hält nur den Status quo aufrecht

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8
Q

Was ist die Kritik an den beiden Varianten des Liberalismus?

A

Zu materiell, lassen Erziehung und soziale Tätigkeiten außer Acht (die Utilitarismus schon berücksichtig)

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9
Q

Güter…

A

…haben im Leben nur dann einen Wert, wenn sie dem Leben und Handeln des Besitzenden dienen und nicht nur “existieren”

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10
Q

Was ist eine gute Verteilung?

A

kann nur dann bestimmt werden, wenn man weiß welchen Einfluss Güter auf das Leben und Handeln der Menschen haben

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11
Q

Geld und Besitz haben keinen…

A

…inhärenten Eigenwert, daher ist mehr nicht immer besser

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12
Q

Aufgabe der Gesellschaft

A

muss jeden zum guten Handeln befähigen, manche brauchen dabei mehr Unterstützung als andere (z.B. durch Ausbildung oder Ressourcen -> Förderung der Entscheidungsfähigkeit)

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13
Q

Implizite Konzeption des Guten (Handelns)

A

Was ist für ein gutes Leben notwendig?

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14
Q

Parallelen Nussbaums Ansatz mit Liberalismus?

A

Liberalismus steckt mit “schwacher Theorie des Guten” einen Rahmen für Entscheidungsfähigkeit der Individuen ab, Aristoteliker möchten eine bessere, objektivere und allgemeingültigere Theorie des Guten mit derselben Funktion

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15
Q

Starke vage Theorien

A

sind kulturübergreifend, und nicht metaphysisch, weil sie unabhängig von den Werturteilen der Bürger sind
fungiert als vage Vorstellung was es bedeutet ein Mensch zu sein
ist offen, um bisher nicht bedachte Aspekte hinzufügen zu können

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16
Q

Nussbaums 10 Grundfähigkeiten des Menschen

A
  1. nicht vorzeitig zu sterben
  2. gute Gesundheit
  3. Vermeidung unnötigen Schmerzens
  4. 5 Sinne benutzen können
  5. Bindung zu Dingen und Personen eingehen können
  6. Lebensspanne möglich
  7. Soziale Kompetenz und individuell gewählte Lebensform
  8. Naturverbundenheit
  9. Freude empfinden können
  10. kein fremdbestimmtes Leben führen
17
Q

Was wird an Nussbaums Grundfähigkeiten kritisiert?

A

Wenn eine der Fähigkeiten fehlt, ist dann die Frage, ob das Leben ein wirklich menschliches ist (z.B. die fünf Sinne fehlen)
Wichtig: Die 10 Punkte sind so gemeint, dass immer alle der Punkte eines Punktes erfüllt sind oder nicht erfüllt sind, es kann z.B. nicht nur 1 der fünf Sinne fehlen, wenn dann alle (häufiges Missverständnis nach Thiele)

18
Q

Nussbaum: Neo-Aristotelismus

A

Priorität des Guten: nicht nur gerechter Verteilung von Gütern schließt die Förderung der Fähigkeiten und Tätigkeiten ein, die das gute menschliche Leben ausmachen (Ergänzung zum aristotelischen Staat in dem jeder Bürger mit dem Lebensnotwendigem versorgt ist)

19
Q

Kritik an gegnerischen Konzepten?

A

Geben keine Antwort auf die Frage, welche menschlichen Tätigkeiten wichtig sind und welche für ein gutes menschliches Leben notwendig sind.

20
Q

Über Nussbaum

A

1947 - heute

Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaften und Ethik an der University of Chicago