Alexis de Tocqueville - Über die Demokratie in Amerika Flashcards
1
Q
Was kritisiert Toqueville an der Demokratie?
A
- warnt vor Zügen eines totalitären Systems und einer “Tyrannei der Mehrheit”
- vermisst bei amerikanischen Bürgern den politischen Enthusiasmus -> quasi ein Volk von Händlern
- Demokratie sei zum Überleben darauf angewiesen von jedem Grundrechte einzufordern und jede:r müsse gleichzeitig bereit sein, Grundpflichten zu befolgen
- aber: Freiheit und Gleichheit überwiege den Gefahren der Demokratie
–> sieht dennoch Unvermeidlichkeit der Demokratie
2
Q
Alexis de Toqueville
A
- 1805 als Kind einer royalistisch eingestellten Familie geboren
- in den 1830er beauftragt, in die Vereinigten Staaten von Amerika zu reisen, um das Rechtssystem und die Strafverfolgen zu erlernen
- > Veröffentlichung “De la démocratie en Amérique” 1835 (ausführliche Analyse der amerikanischen Verfassunf für europäische Leser:innen)
- 9 Jahre Abgeordneter der gemäßigten Opposition
3
Q
Welche Schwierigkeiten ergaben sich bei der Erfassung der Regierungsform in Amerika?
A
- “Verwickelte Verfassung”, d.h. es gab zwei versch. Gesellschaften als auf zwei getrennte Regierungen (24 kleine, unabhängige Nationen)
- > Bundesregierung Ausnahme, Staatenregierung sei die Regel
- -> Aufteilung der Politik und Verwaltung in drei “Brennpunkte des Handelns”
1. Staat 2. Grafschaft
3. Gemeinde
4
Q
Was zeichnet Gemeinden aus?
A
- einzig naturbehaftete Vereinigung -> Bildung von Gemeinden überall wo Menschen leben
- Gemeindefreiheit nicht geschaffen, sonder festigt sich durch Wirken und Ausüben der Gesetze und Sitten, sowie durch die Umstände der Zeit
- Toqueville war der Auffassung niemand in Europa kenne die Gemeindefreiheit
5
Q
Wie ist die Verwaltung in einer Gemeinde geregelt?
A
- jährliche Wahl der Selectmen
- Aufgabe dieser vom Staat vorgeschrieben
- > Aufstellen von Wahllisten
- > Vollziehen des Volkswillens in allen Geschäften der Gemeinde
- > Recht eine Gemeindeversammlung einzuberufen
- weitere Ämter in einer Gemeinde beinhaltet die Wahl versch. Gemeindebeamter durch die Gemeindenversammlung (Beamten um: Steuern festlegen, Steuern einziehen, einen Polizeibeamten und diverse andere Aufseher -> insgesamt 19 Ämter)
- jeder Einwohner ist verpflichtet verschiedene Ämter aufzunehmen
6
Q
Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Gemeindenordnung ablesen?
A
- das politische Leben der Amerikaner durch Volksouveränität bestimmt
- Toqueville: Gesellschaft gehorcht, weil der Zusammenschluss mit anderen nützlich wirkt
- > Staat legt Gemeinden soziale Verpflichtungen auf, die Ausführung ist aber frei
7
Q
Welche weiteren Brennpunkte sieht T in der amerikanischen Demokratie?
A
- Gemeindebeamte werden nicht gewählt, ihre Macht beschränkt
- Staat spielt eine untergeordnete Rolle (stilles Dasein)
- Ämter in Gemeinden eher zufällig vergeben, sofern man sich zuvor einen Namen machte -> Begehren nach Macht enorm wichtig für Dasein der Gemeinde
8
Q
Despotismus und was Tocqueville dazu sagt
A
- unumschränkte Herrschergewalt
- Isolierung der Menschen zur Sicherstellung des Despotismus
- eine stürmische Person setze sich für das Wohl der Allgemeinheit ein, ein guter Staatsbürger beschränke sich nur auf sich
- Laster des Despotismus sind jene die auch Gleichheit begünstigen
- Freiheit führt manchmal zu Hass, Despotimus zur allgemeinen Gleichgülitgkeit
-> Tocqueville sieht Despotismus besonders in demokratischen Zeiten als Gefahr an
9
Q
Demokratie und Aristokratie und was Tocqueville dazu sagt
A
- nur politische Freiheit würde das Übel der Gleichheit bekämpfen
- USA: dort sei in jedem Gebiet politisches Leben gegeben, Möglichkeit des Handlens und gegenseitige Abhängikeit ist gegeben -> “weise”
- in aristokratischen Gesellschaften bilden reiche, mächtige Bürger schnell eine Vereinigung; in Demokratien sind alle Bürger unabhängig und schwach
10
Q
Interpretationsansätze
A
- Toqueville sieht die Gefahr iener demokratischen Tyrannei und Freiheitsverlust, was er durch amerikanische Lösungsansätze entschärfen möchte
- es ist Toquevilles Anliegen gewisse Tendenzen der demokratischen Gesellschaft zu bekämpfen, aber auch auf positiver Aspekte aufmerksam zu machen
- > Demokratie sei unvermeidbar