Rechnungslegungsfragen Flashcards
Welche Anforderung bei der Bildung von Restrukturierungsrückstellungen?
- Die Rückstellungen sollen dann gebildet werden, wenn ein verpflichtender Beschluss
des leitenden Organs (das im Normalfall für solche Entscheide zuständig ist) vorliegt; - Der Rückstellungsbetrag soll nicht bloss einer grob ermittelten Pauschale entsprechen, sondern den realistisch geschätzten, zu erwartenden Aufwand abdecken. Für die meisten Aufwendungen (beispielsweise Abgangsentschädigungen, Ablösung laufender Verträge) lassen sich normalerweise verlässliche Schätzwerte ermitteln
Korrektur von Fehlern aus dem Vorjahr.
Gemäss HWP, welches Konto?
Periodemfremder Aufwand/Ertrag
S. 297 HWP Rechnungslegung
Risiko bei ausserordentlichen, einmaligen, periodenfremden Aufwänden?
Versuchung, Aufwänder hier zu buchen um betriebsergebnis zu verbessern
Kommt bei KPI oder Covenants vor
HWP S. 298
Zeitpunkt der Eintragung von Grundstücken oder Kapitalerhöhung
Bei Grundstück nur Datum des Eintrags in das Grundbuch, nicht vorher, nicht nacher
Bei Kapitalerhöhung oder herabsetzung grundsätzlich Eintrag im Handelsregister, aber Datum Beschluss der GV auch möglich.
HWP Rechnungslegung S. 322
Sind Verbuchungen in alter Rechnung immer ausgeschlossen falls Ursache nicht im alten Jahr ist?
nein, es gibt noch Rückwirkungsklauseln, wo es möglich wäre dies im alten Jahr zu buchen
HWP Rechnungslegung S. 322
Nach Art. 725 können Beteiligungen und Grundstücke aufgewertet werden.
Was fällt alles unter “Grundstück”
Neben Land kann es auch damit fest verbundene Bauten (Liegenschaften) sein
Jedoch muss dies weiter mit Literatur betrachtet werden
HWP Rechnungslegung S. 326
Auflösung der Aufwertungsreserve
welche Möglichkeiten
1) Wertberichtigung (inkl. Abschreinung)
2) Verkauf des Aktivum
3) Umwandlung in Aktien oder Partizipationskapital
auch freiwillig möglich:
- Aufhebung der Aufwertungsreserve falls nach deren Auflösung kein Kapitalverlust bestehen würde
HWP Rechnungslegung S. 331
wie sehen die Steuernbehörden die Aufwertung der Grundstücke und Beteiligungen?
- Wiedereingebrachte Abschreibungen: Teil des steuerbaren Gewinns auf Bundes und Kantonebene
- Erfolgsneutrale Aufwertungen:
Wir dem steuerbaren Gewinn dazugerechnet obwohl es nicht in der P&L ist auf Bundesebene und bei dualistischen Kantonen
bei monistischen Kantonen jedoch keine Steuer
Es gibt keinen Beteiligungsabzug bei beiden, ausser in ein paar Kantonen
Wie werden unrealisierte Gewinne behandelt bei:
1) Liquidation des Unternehmens
2) Einstellung eines Geschäftsbereiches (also nur Teil, nicht ganzes Unternehmen)
1) können verbucht werden bei Liquidation
2) Unterliegen dem Imparitätsprinzip, da das Unternehmen als solches noch weiterbesteht und zu Fortführungswerten besteht (obwohl die eingestellten Geschäftsbereiche zu Veräusserungswerten bilanziert sind)
Muss bei Übernahme innerhalb eines Konzerns alle Nettoaktive neu bewertet werden?
HWP S. 418
Ein genereller Verzicht auf Neubewertungen – die Beibehaltung der Fortführungswerte
der Untergesellschaft selbst –ist nach dem Obligationenrecht, im Gegensatz zu IFRS 3
oder FER 30, bei Buchwertkonsolidierungen erlaubt
Nach der Erwerbsmethode entsprechen die Erstkonsolidierungswerte den Marktwerten (Fair Values) im Zeitpunkt der Akquisition (vgl. IV.7.2.1). Das OR verlangt zwar keine
umfassende Ermittlung der Fair Values der übernommenen Nettoaktiven. Allerdings
sind die übernommenen Werte konsistent zu den Konzerngrundsätzen (HB II) zu ermitteln. So ist es nach OR beispielsweise im Gegensatz zu IFRS nicht zwingend, übernommene Sachanlagen zu den Fair Values im Zeitpunkt der Übernahme neu zu bewerten. In
der übernommenen Bilanz bestehende betriebswirtschaftliche Werte zu Anschaffungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen können auch auf
dieser Basis in die Konzernrechnung übernommen werden. Auch übernommene Warenvorräte oder angefangene Arbeiten müssen nicht auf Fair Values aufgewertet werden.
Sofern diese in der übernommenen Gesellschaft zu Anschaffungs-/Herstellkosten oder
tieferen Marktwerten bewertet sind, werden diese in der allgemeinen OR-Praxis auf
dieser Basis übernommen.
Was passiert falls der Kaufpreis tiefer ist als die Nettoaktiven?
IFRS: erfolgswirksam zum Zeitpunkt der Akquisition
OR: negativer Goodwill in der Konzernbilanz
FER: als Verbindlichkeit auf der Passivseite mit 5 jähriger Anerkennung in der P&L
oder Verrechnung mit EK
Was ist mit der Erwerbsmethode gemeint?
Einzige international noch erlaubte Vollkonsolidierungsmethode zur bilanziellen Abbildung von Unternehmenszusammenschlüssen.
Nach der zwingend anzuwendenden Neubewertungsmethode ist der Beteiligungsbuchwert mit dem zum Zeitwert neubewerteten anteiligen Eigenkapital des Tochterunternehmens zu verrechnen. Ein Unterschiedsbetrag ist in diesem Fall als Goodwill (Firmenwert) zu interpretieren.
Schrittweise Akquisition
Akquisition in mehreren Schritten
nach IFRS 3, kann auch im OR angewendet werden:
Eine zu diesem Zeitpunkt schon gehaltene Finanzbeteiligung oder assoziierte Gesellschaft wird behandelt, als ob sie verkauft und zum Zeitwert wieder erworben würde,
wobei ein daraus entstehender Differenzbetrag erfolgswirksam erfasst wird.
Ab wann darf man Goodwill aktivieren
Der Goodwill darf sowohl handels- als auch steuerrechtlich nur dann aktiviert werden, wenn er im Rahmen eines Unternehmenskaufs tatsächlich erworben wurde (derivativer Goodwill).
Der selbst geschaffene (originäre) Goodwill kann nicht aktiviert werden. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass dem originären Goodwill - im Gegensatz zum derivativen - keine Ausgaben direkt zugeordnet werden können; eine Aktivierung würde somit zum Ausweis eines nicht realisierten Aufwertungsgewinnes führen.
Müssen alle Aktive zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet werden?
Nein
- Aktive mit beobachtbarem Marktpreis
- Schenkungen und Tausch können zu vorsichtig geschätzten Verkehrswerten bewertet werden.