Querschnittssyndrome Flashcards

1
Q

Knochenmark - Grundlagen Leitungsbahnen

A

Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis lateralis und anterior):
Absteigende motorische Bahn von der Großhirnrinde (Motokortex) bis zu den α-Motoneuronen im Vorderhorn des Rückenmarks.
Ca. 90% der Fasern kreuzen auf der Höhe der Medulla oblongata und verlaufen im Tractus corticospinalis lateralis abwärts.
Die restlichen Fasern verlaufen im Tractus corticospinalis anterior abwärts und kreuzen erst auf Segmentebene.

Vorderseitenstrang (Tractus spinothalamicus anterior und lateralis):
Kreuzt auf Segmenthöhe oder knapp oberhalb.
Vermittelt protopathische Sensibilität (Schmerz- und Temperaturreize).

Hinterstrang (Funiculus posterior, bestehend aus Fasciculus gracilis und cuneatus):
Verläuft ipsilateral im Rückenmark!
Kreuzt erst in Höhe der Medulla oblongata!
Vermittelt epikritische Sensibilität (Berührung, Vibration, Druck) und Propriozeption (Eigenwahrnehmung mit Lage- und Stellungssinn von Muskeln und Gelenken).

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Q

Inkomplette Querschnittsyndrome - Brown-Séquard-Syndrom

A

Brown-Séquard-Syndrom:
Ätiologie: Kompression durch Trauma oder seltenen Tumor!

Klinik:
Ipsilateral:
Segmental: Komplett aufgehobene Sensibilität und schlaffe Parese.

Unterhalb der Läsion:
Spastische Parese.
Aufgehoben: Tiefensensibilität, Vibrationsempfinden und taktile Diskrimination.

Kontralateral: Aufgehobenes Schmerz- und Temperaturempfinden (siehe dissoziierte Empfindungsstörung).

Diagnostik:
Klinisch: Ipsilateral positiver Babinski-Reflex.
Bildgebung: CT bei Trauma, MRT bei Verdacht auf einen Tumor.

Begriffsdefinition: Dissoziierte Empfindungsstörung (Dissoziierte Sensibilitätsstörung): Durch Verletzung des Vorderseitenstranges hervorgerufene Sensibilitätsstörung der protopathischen Sensibilität bei intakter epikritischer Sensibilität und Tiefensensibilität (die Hinterstrangbahnen sind intakt).

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