Organisationen und Führungskräfte im Coaching Flashcards
Was versteht man unter “aversiver Führung”?
- das Führen durch Strafandrohungen bzw. durch das Erzeugen von Angst
- zahlreiche Studien belegen eindeutig, dass dies negative Auswirkungen auf Produktivität und Leistung hat
Was versteht man unter “shared” und “vertical” Leadership?
Shared: Ziele werden einvernehmlich oder oftmals sogar gemeinsam festgelegt (vgl. MbO)
Vertical: Mitarbeiter in flachen Hierarchien oder Teams motivieren sich gegenseitig zu Höchstleistungen
Wie ist der Unterschied zwischen “Verhalten” und “Handlungen” definiert?
- als Verhalten werden Aktionen beschrieben, hinter denen nicht der Wille zur Zielerreichung steht
- als Handlung hingegen bezeichnet man Aktionen, die vom Willen zur Zielerreichung getrieben sind
Welche Aspekte werden in von der Wirtschaft geprägten Definitionen der Zielfindung oftmals ignoriert?
- im Coaching trifft man oft auf eine Reihe von unbewussten Zielen und Handlungen, welche von der Wirtschaft ausgeblendet werden
- der Coach kann dabei helfen, einzelne unbewusste Motive, Ziele und Handlungen zu “übersetzen”
- dabei kann beispielsweise zutage kommen, dass ein MA das Ziel nicht akzeptieren konnte, da es gegen seine Werte verstößt
- um dies leisten zu können, benötigen Coaches in der Wirtschaft neben Führungskompetenzen gute Kompetenzen im Umgang mit dem Unbewussten, mit Werten und den Bedürfnissen von Menschen
Wie wirkt sich Führung mit Zielen auf die Produktivität eines Mitarbeiters aus?
- wenn es unklar ist, ob das Topmanagement die Ziele unterstützt, liegt der Zuwachs bei 33%
- wenn das Topmanagement die Ziele unterstützt, liegt der Zuwachs sogar bei 56,5%
Welche zwei Annahmen sind in der Zielsetzungstheorie und -forschung von zentraler Bedeutung?
- Das Vornehmen schwer zu erreichender Ziele sollte sich in höheren Leistungen niederschlagen als die Vornahme leichter Ziele (Zielschwierigkeitseffekt)
- Das Vornehmen spezifischer, schwerer Ziele sollte in höheren Leistungsniveaus resultieren als die Vornahme vager, unspezifischer oder kleiner Ziele (Zielspezifitätseffekt)
- zahlreiche Studien belegen, dass hohe und herausfordernde Ziele (die akzeptiert werden und zu Handlungen führen) ein weitaus größeres Leistungsniveau zur Folge haben
Was versteht man unter “Selbstwirksamkeitserleben”?
- Personen mit einem großen Selbstwirksamkeitserleben trauen sich große herausfordernde Ziele zu.
- Personen mit einem geringen Selbstwirksamkeitserleben (trotz guter fachlicher Fähigkeiten) trauen sich das Erreichen hoher Ziele nicht zu.
Nenne und erläutere die acht Schritte des MbO
- Kontakt und Rapport
- entsprechende Atmosphäre schaffen
- Ablauf klären - Situationsanalyse
- Rückblick auf bisherige Leistung/ Positionen im Unternehmen
- ist MA zufrieden, hat er etwas anderes erwartet? - Selbsteinschätzung
- MA soll seine Stärken und Schwächen einschätzen
- Rückfragen bezüglich gezogener Lehren oder Erfragen des größten Rückschlages und ähnlichem möglich - Feedback/Fremdbeurteilung
- nun gibt die Führungskraft seine Einschätzung ab - Ziele bilden und formen
- im ersten Schritt sollte der MA formulieren, was er zukünftig erreichen möchte
- im zweiten Schritt teilt die Führungskraft mit, was er/sie erwartet - Zielformulierung
- -> SMART - Messgrößen bestimmen
- aufbauend auf dem SMART Ziel werden nun die konkreten Kennzahlen bestimmt, anhand derer die Zielerreichung kontrolliert wird - Schriftliche Festlegung
- beide Seiten erhalten eine Kopie
Was versteht man unter transaktionaler Führung?
- transaktionale Führung basiert auf “tauschen”
- der MA erbringt seine Leistung und erhält dafür die vereinbarte Belohnung
- ebenso wird vereinbart, welche Konsequenzen sich aus dem Verfehlen des Ziels ergeben
- besonders effektiv ist diese Methode, wenn die Ziele gemeinsam vereinbart werden, siehe MbO
- die Belohnung geht dabei oft über monetäre Aspekte hinaus, beispielsweise ein neues Büro, Firmenwagen, geänderte Arbeitszeiten, etc.
Welches Ziel verfolgt die “transformationale” Führung?
- MA werden durch das Vorbild der Führungskraft zu exzellenten Leistungen motiviert
- die Führungskraft vermittelt den MA eine attraktive Vision
Wie lauten die sog. “vier I” der transformationalen Führung?
- Idealized Influence: Führung durch Werte und Tugendhaftigkeit (Führungskräfte handeln in jeder Hinsicht exzellent)
- Inspirational Motivation: Führung mit Visionen und Lösungsbildern (MA werden durch Visionen und Ziele begeistert)
- Intellectual Stimulation: Führung durch Anregung (MA werden zu kreativem und innovativem Denken motiviert)
- Individualized Consideration: Führung durch individuelle Förderung (FK wird zum Coach seiner MA)
Welche “I-Fähigkeiten sollte eine Führungskraft entwickeln, um transformational führen zu können?
• Werteorientierung und Exzellenz:
= Tugendhaftigkeit und Vorbildlichkeit im moralischen, mitmenschlichen
und im fachlichen Sinne.
• Lösungsorientiertes und hoffnungsvolles Denken und Leben
• Tiefe Selbst- und Menschenkenntnis, um eigene und fremde unbewusste und bewusste Lebensmotive zu verstehen.
• Kontaktfähigkeit und Entwicklungswillen:
Beziehungen lieben und gestalten können, den Willen verfolgen, sich und andere individuell zu fördern und zu entwickeln.
Stellen die vier “I-Fähigkeiten” ein realistisches Anforderungsprofil dar?
- diese sind als Idealbild zu verstehen
- es ist geradezu unmöglich, all diese Fähigkeiten perfekt zu entwickeln
- viele FK versuchen dies und fühlen sich als Versager, wenn sie dabei scheitern
- diese Enttäuschung basiert auf einer falschen Grundeinstellung, auf welches wir als Coaches einwirken können und sollten
Was versteht man unter partizipativer bzw. verteilter Führung?
- Modelle der partizipativen Führung beziehen Teams und Gruppen in Entscheidungsprozesse mit ein
- Modelle der verteilten Führung gehen davon aus, dass Führung immer von mehreren Akteuren ausgeht
- es gibt unterschiedliche offizielle und inoffizielle Führer innerhalb von Teams und Unternehmen
Wie ist die sog. “Triple-A-Methode” aufgebaut?
- sie definiert drei Aspekte, auf welche eine FK im Rahmen einer guten Führung eingehen sollte
Aufmerksamkeit: - der MA sollte wahrgenommen werden, sowohl in seiner Rolle im Unternehmen als auch als Privatperson
- Beispiele sind Werte, Fähigkeiten, Persönlichkeit, Bedürfnisse, etc.
Anerkennung: - regelmäßiges Feedback und Lob bei guten Leistungen
- dabei ist es wichtig dem MA zu zeigen, dass man seine Leistung tatsächlich wahrnimmt
- Feedback schließt dabei natürlich auch konstruktive Kritik ein
Anregung: - der MA soll dazu motiviert werden, die nächsten Schritte anzugehen, weiterzudenken, neue Wege einzuschlagen, etc.
- dazu gehört auch, entsprechend Unterstützung anzubieten
- auch die Vermittlung der Vision des Unternehmens bzw. der Abteilung ist hier wichtig