Körper und Gesundheit (PBCo 9&10) Flashcards
Was dürfen wir als Coach bezüglich Erkrankungen unternehmen?
- streng genommen garnichts
- Coaches ist es rechtlich nicht gestattet zu “heilen”
- sollte das Thema aufkommen, sollte man dies dem Klienten auch mitteilen
- anders verhält es sich, wenn ein schwer kranker Klient zu uns kommt und durch ein Coaching sein Leben noch so schön wie möglich zu gestalten oder zu lernen, mit seinen Einschränkungen im Alltag umgehen zu kommen
- auch in diesem Fall ist Offenheit wichtig, u.U. auch Abstimmung mit dem behandelnden Arzt
- solange wir uns nicht aktiv in die Heilung einmischen, steht dem auch nichts im Wege
Wie können Coaches auch kranken Klienten helfen?
- Ganz wichtig! Viele schwere Krankheiten können durch ein Coaching verhindert werden, wenn beispielsweise der Stress reduziert wird, bevor ein Burnout oder ein Magengeschwür auftreten
- Coaching ist daher auch eine wirksame gesundheitsfördernde Maßnahme
Beispiele können sein:
• Suche nach sozialer Unterstützung (Freunde, Familie, Kirchenkreis, Ver- ein . . .) und nach eigenen Ressourcen
• Suche nach den verbleibenden positiven Möglichkeiten der Lebensgestaltung im Alltäglichen und in den Visionen
• Suche nach einer neuen praktischen und auch übergeordneten Sinngebung im Leben
• Suche nach einer spirituellen Einbettung und Sinngebung
• Aktive Informationssuche, Problemanalyse und Planung der Behandlung und des weiteren Lebens
Was ist in diesem Zusammenhang ein häufiger Konfliktherd zwischen Coach und Klient?
- das Thema Gesundheit ist sehr diffizil, da es etwas über “Stärke bzw. Schwäche” aussagt
- viele wollen sich selbst und anderen nicht eingestehen, dass sie überfordert sind
- man erhält hier oftmals abweisende und sogar wütende Reaktionen
- Stichwörter wären “als Unternehmer bringt man es sonst zu nichts” oder “ich bin doch nicht faul” etc.
Inwiefern können Krankheiten durch psychische Elemente beeinflusst werden?
- unsere psychische Verfassung bzw. Einstellung zum Leben spielt bei Krankheiten eine große Rolle
- sie kann Krankheiten beeinflussen oder sogar auslösen
- sei es eine negative Grundeinstellung, hypnotische Krankheitsprognosen, innere Unruhe (mit sich nicht im Reinen sein) oder vergleichbares
- unser Körper ist ein System, welches aufeinander aufbaut, eine Schwächung eines physischen oder psychischen Bestandteils führt zur Schwächung des gesamten Körpers
- im Folgenden einige Beispiele:
- Unklares oder negatives Selbstbild sowie fehlende Selbstwirksamkeit: „Wer bin ich schon? Ich muss das Leben nehmen, wie es ist. Das wirklich Gute habe ich nicht verdient. Ich kann zufrieden sein mit dem, was ich habe. Was kann ich schon machen? Das ist halt Schicksal. Ich muss den Ärzten vertrauen, etwas anderes bleibt mir ja nicht übrig. Es hat ja alles keinen Sinn mehr. Ich bin nur ein kleines Rädchen im großen Uhrwerk…“
- Unklare Abgrenzung. Man will es den anderen recht machen, ihre Bedürfnisse sind wichtiger als die eigenen: „Ich muss halt für die Familie da sein. Da bleibt keine Zeit für mich, ich muss die Kinder zur Schule und zum Tennis fahren. Wer macht denn sonst den Haushalt und die ganze Arbeit? Kinder brauchen eben jede Freiheit. Ohne meine Rückendeckung schafft mein Mann das nicht. Da fahre ich nicht gern in den Urlaub, aber meine Familie braucht die Erholung. Es ist halt meine Pflicht, die Schwiegermutter zu pflegen …“
- Blindheit für die eigenen Gefühle: Zu diesem Grundmuster gibt es wenig innere Sätze, da die Gefühle und die damit verbundenen Gedanken in Aktionismus, Krankheit oder in Etappenziele verschoben werden. Im unmittelbaren Erleben sollen sie nicht auftauchen. Menschen mit diesem Muster können gut Probleme rationalisieren. Sie scheinen dabei emotional aber ganz unbeteiligt. Auf die Frage, wie sie sich denn dabei fühlen, kommt meist wieder eine Rationalisierung oder eine Abwehr dieser Frage. Die Kunst der Gefühlsblindheit nennt die Medizin „Alexithymie“.
- diese drei Grundhaltungen sind bei den meisten Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen oder Krebs zu finden
- bei der Ansprache dieser Themen ist es wichtig abzustecken, inwiefern ein Psychotherapeut hinzugezogen werden sollte
Wie können wir erfolgreich “spiegeln”?
– Sie dürfen sich auch über den Klienten ärgern. Das können Sie ihm freundlich und gelassen sagen. Tarnen Sie Ihre Gegenübertragung nicht als wohlwollendes Feedback.
– Nutzen Sie keine Psychologismen und verschanzen Sie sich nicht hinter Aussagen wie: „Sie projizieren Ihre negativen Gefühle auf mich und lehnen dabei Ihren eigenen abgewehrten Anteil ab …“ So ein Gerede schafft eine asymmetrische Gesprächssituation. Sie stellen sich mit so etwas als Experten hin und den Klienten als Dummchen.
– Versuchen Sie situationsbezogen zu sein: Es ist wenig hilfreich, wenn Sie Feedback geben zu offensichtlich irrelevanten Themen.
– Stellen Sie Ihre subjektive Sicht beim Feedback heraus. So nehmen Sie auch selbst wahr, was Ihre eigenen – manchmal verschrobenen – Meinungen im angesprochenen Kontext sind.
- zirkuläre Fragen
Wie funktioniert die Stellvertretertechnik nach Ortwin Meiss?
- der Klient wird aufgefordert, sich eine Person vorzustellen, der die exakt gleichen Probleme hat wie er
- anhand dieses Dritten kann man den Klienten nun befragen, was ihm auffällt, was er empfehlen würde, etc.
Beschreibe die vier Felder nach Peseschkian
Das Lebens-Balance-Modell sagt aus, dass wir dann zufrieden und langfristig belastbar sind, wenn die folgenden vier Bereiche „gut ausbalanciert“ sind:
Arbeit & Leistung: ein für uns persönlich stimmiger Beruf mit dessen Tätigkeiten und Aufgaben; der daraus resultierende Erfolg (Ansehen, Anerkennung und Gehalt); weitere finanzielle Themen wie Absicherung, Wohlstand, Vermögen; unsere persönliche Karriere, die uns zufrieden macht.
Beziehungen & Kontakte: unsere Familie (Herkunfts-Familie / eigene Familie), Freunde & Bekannte, Nachbarn, Vereinskollegen… Alle Menschen, denen wir Freude, Zuwendung und geben oder Sie von diesen bekommen.
Körper & Gesundheit: alle Themen rund um Ernährung, Entspannung, Erholung, Sport & Fitness, Lebenserwartung.
Beantwortung der Sinn- & Zukunftsfragen (Peseschkian: Sinn & Kultur): alle Fragen und deren Beantwortung rund um die eigene Perspektive, die persönlichen Ziele und Werte: „Was ist mir wirklich wichtig?- Was liegt mir am Herzen?“ Oder auch die Frage nach dem Sinn des Lebens, Selbstverwirklichung, persönliche Weiterentwicklung, Religion, Philosophie, Erfüllung, Liebe, Beruf als Berufung…
Wie funktioniert der Ansatz “Mediator des Zitats” von Peseschkian?
- der Coach bringt Zitat in die Stunde ein, ganz gleich von welcher Person
- zusammen mit dem Klienten wird dieses Zitat nun diskutiert