Karriere und Team (PBCo 9&10) Flashcards

1
Q

Bei der Arbeit mit Klienten kommt zwangsläufig die Karriere bzw. das Privatleben zur Sprache. Welche negativen Eindrücke tragen Klienten dabei oftmals mit sich herum?

A
  • „Hätten meine Eltern mich dazu angeleitet, könnte ich jetzt Klavier spielen.“
  • „Wäre ich damals von meiner Lehrerin besser beraten worden, hätte ich etwas anderes studiert.“
  • „Hätte mein Chef mich beraten oder gecoacht, wäre mehr aus mir geworden. Nun erkenne ich meine Möglichkeiten zu spät und stecke hier fest.“
  • auch wenn man weiß, dass es keinen Sinn macht, über die Vergangenheit zu lamentieren, grübeln viele Menschen über ihre Vergangenheit und blockieren sich damit selbst für die Zukunft
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2
Q

Welche drei Schritte sollte man bei der Planung seiner Zukunft ins Visier nehmen?

A

Rückgriff: Bisherige Erfahrungen, Fähigkeiten, Schwächen Vorgriff: Potenziale, Ziele, Visionen
Planung: Teilschritte, Aufbau von Stärken …

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3
Q

Wie sollte ein Coach vorgehen, um mit dem Klienten zu erarbeiten, was dieser wirklich mit seinem Leben machen möchte?

A
  • wir sollten uns für die Auseinandersetzung mit dieser Frage Zeit nehmen und nicht gleich auf den ersten Zug aufspringen, den der Klient uns anbietet
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4
Q

Wie läuft die Zielbildung von Personen meist ab?

A

• Oft bilden wir Ziele, die uns vor unseren Ängsten bewahren sollen, oder unseren Zielen liegen einschränkende Glaubenssätze zugrunde: „Das würde ich nie schaffen, da wäre ich fehl am Platze, dann müsste ich vor anderen reden …!“

Im Hintergrund schwebt dabei ein anderes Ziel, das Anlass für diese Sätze ist. Im Vordergrund wird ein Ziel wahrgenommen, mit dem wir vermeiden, was uns ängstigt. Dieses vordergründige Ziel wird im Gespräch oft zuerst angeboten.

Aus dieser Erkenntnis ergab sich die Coaching-Weisheit, eine alte Redensart:
„Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!“

• Wir bilden Ziele, die in unserem sozialen Umfeld als angemessen oder erstrebenswert gelten: aufsteigen in der Firma, eine Führungsposition einnehmen. Häufig spielen dabei Geld und Statussymbole eine wichtige Rolle: Autos, Titel auf Visitenkarten, Häuser, Anzahl der Untergebenen, internationales Auftreten, Kleidung, Vergünstigungen und anderes kennzeichnen unseren Erfolg.

Für die meisten Menschen sind der Spaß und die Freude an der Arbeit gering. Auch Führungskräfte mit großen Autos und tollen Häusern sind nicht glücklicher als Menschen, die ihre Schwerpunkte im Leben woanders setzen.

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5
Q

Welche übergeordneten Ziele werden von Menschen immer wieder genannt?

A

Unabhängig vom Status und von der Form der Karriere werden von den Klienten sieben übergeordnete oder abstrakte Ziele immer wieder genannt:

  1. Relevanz: Ich möchte etwas beisteuern
  2. Selbstständigkeit: Ich möchte selbst entscheiden
  3. Bewusstheit:Ich möchte wissen, was ich tue
  4. Selbstwirksamkeit: Ich möchte wirksam sein
  5. Verantwortlichkeit: Ich möchte verantwortlich sein
  6. Stolz und Akzeptanz: Ich möchte mich selbst achten
  7. Identität:Ich möchte wissen, wer ich bin
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6
Q

Sollte man als Coach auch Ziele für den Klienten empfehlen?

A
  • grundsätzlich ist es unserer Rolle, den Klienten zur Formulierung seiner eigenen Ziele hinzuführen
  • Nichtsdestoweniger dürfen wir natürlich Feedback geben
  • ein Beispiel wäre, wenn der Klient sich ein Ziel fasst, dass meiner Meinung nach unrealistisch ist
  • negatives Feedback von unserer Seite kann sogar sehr vorteilhaft für den Klienten sein, da durch die Diskussion das Ziel im Detail besprochen wird
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7
Q

Sollte der gesetzte Plan verschriftlicht werden?

A
  • auf jeden Fall
  • Studien haben ergeben, dass sich das Formulieren von Zielen enorm positiv auf die Erreichung des Ziels ausgewirkt hat
  • manche Klienten sind von der Idee nicht gerade begeistert, sollten aber mit Nachdruck dazu bewegt werden
  • Glaubenssätze aus dem eigenen Umfeld oder der Herkunftsfamilie beeinflussen dies häufig
  • Faulheit, Trägheit, Gewohnheit, Glaubenssätze und die Angst vor Konkretisierung sind Gründe für die Verweigerung
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8
Q

Welcher Schritt ist für eine Zielplanung unerlässlich?

A

Ein wichtiger Schritt bei der Zielplanung ist das Sammeln von Informationen, Möglichkeiten oder Optionen:

  • Welche Informationen brauche ich für eine vernünftige Entscheidung?
  • Woher könnte ich die Informationen bekommen?
  • Welche Möglichkeiten (Optionen) ergeben sich daraus?

Diskutieren Sie mit Ihrem Klienten ganz konkret, welche Strategien zur Informationsbeschaffung er bisher hatte und wie diese verbessert werden können.

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9
Q

Wie sollte die Zielplanung konkret aussehen?

A
  • auf dem Weg zum Ziel ist es sehr wichtig, das Ziel in Teilziele zu zerlegen
  • die Kriterien für die Aufstellung der Ziele kennen wir vom richtigen Zielen
  • obwohl theoretisch jeder weiß, dass man sich Teilziele setzen sollte, wird dies sehr häufig vernachlässigt
  • idealerweise sollte man die Ziele für die verschiedenen Lebensbereiche in Wochen-, Monats- und Jahresübersichten aufstellen
    Bereiche für Ziele:
    1. Arbeit, Leistung, Karriere
    2. Familie, Liebe, Freunde
    3. Körper, Gesundheit
    4. Materielle Sicherheit
    5. Selbstverwirklichung, Spiritualität
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10
Q

Welches Schema hat Steven Covey bekannt gemacht, um Aufgaben zu priorisieren?

A
  • er hat das sog. Eisenhower-Prinzip bekannt gemacht
  • in diesem teilt er anfallende Aufgaben in vier Kategorien ein

Wichtige und eilige Aufgaben:
Wenn sich eine Krise einstellt, die in wichtigen Fragen eine sofortige Entscheidung verlangt, dann werden Sie dies nicht aufschieben. Solche Probleme treten sehr selten auf, wenn Sie in einem gut durchdachten Unternehmen arbeiten. Hektische Krisen, die gehäuft auftreten, sind ein Zeichen für Missmanagement, nicht aber für effiziente und turbulente Betriebsamkeit.

Wichtige, aber nicht eilige Aufgaben:
Einige Aufgaben sind zwar wichtig, können aber auch zu einem späteren Zeitpunkt erledigt werden. Wenn Ihr Mitarbeiter Sie bittet, ihm in den nächsten Tagen ein Feedback zu geben, dann ist das sehr wichtig, hat aber einige Tage Zeit.

Unwichtige, aber eilige Aufgaben:
Ein eiliger Anrufer mit einer unwichtigen und banalen Frage, die jeder in der Firma beantworten könnte. Oder: Wenn Sie als Führungskraft in das Materiallager gehen, um dort Papier für das leere Kopiergerät zu holen, weil Sie dringend eine Kopie machen möchten. Dies kann aber auch eine Tätigkeit sein, mit der Sie bewusst als Vorbildwirken möchten: „Ich gehöre zum Team, ich bin mir dafür nicht zu schade, auch Kleinigkeiten sind bedeutsam …“ In der Regel handelt es sich aber um eine Aufgabe, die für Ihre Tätigkeitsbeschreibung nicht bedeutsam ist und Ihnen daher Zeit nimmt, die Sie für wichtige strategische Planung und lenkende Managementaufgaben benötigen. Solche Tätigkeiten sollten Sie delegieren.

Unwichtige und nicht eilige Aufgaben:
Wann Sie die unverlangte Postwurfsendung eines Matratzenladens öffnen und durchlesen, ist völlig egal. Solche Aufgaben sollten Sie delegieren oder die Sendung gleich in den Papierkorb werfen.

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11
Q

Wie kann es zu einem Burn-Out kommen?

A
  • In diesem Kapitel wurden sowohl die sieben Grundmotive als auch die fünf für die Zielplanung zu berücksichtigenden Lebensbereiche genannt.
  • wenn die Grundmotive nicht gewürdigt oder kommt es zu einer Dysbalance der Lebensbereiche führt dies zum Burn-Out.
  • ein Burn-Out tritt nicht von heute auf morgen auf sondern tritt schleichend in Erscheinung und wird dementsprechend erst bemerkt, wenn es oft schon zu spät ist
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12
Q

Auf welche Aussagen des Klienten sollte man in Bezug auf einen möglichen Burn-Out achten?

A
  • „Ich kann nichts mehr so recht genießen: Ich bin total fertig.“
  • „Ich weiß irgendwie nicht weiter, der Job frisst mich auf.“
  • „Die Arbeit geht über meine Kräfte, mir fehlen da auch die Möglichkeiten.“
  • „Ich stecke da so viel Energie rein, es kommt aber nichts zurück.“
  • „Ich fühle mich schon richtig krank.“
  • „Ich powere jetzt noch durch, und dafür gehe ich mit 50 in Rente.“
  • „Da muss ich jetzt halt durch, irgendwo muss das Geld ja herkommen.“
  • „Ich arbeite mich zu Tode, und mein Chef erntet die Lorbeeren.“
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13
Q

Wie nehmen die Betroffenen den Burn-Out wahr?

A
  • es fühlt sich an wie ein Gefühl der Leere
  • von den Betroffenen wird er als ein Verlust an Lebensenergie beschrieben
  • Aus dem freudigen Leistungswunsch entwickelt sich langsam ein erdrückender Handlungszwang.
  • Am Anfang steht oft der Wunsch, sich zu beweisen.
  • Der verstärkte Einsatz führt zu einem Vernachlässigen anderer Bedürfnisse.
  • Die Konflikte, die daraus entstehen, werden verdrängt.
  • Werte, Kriterien und Glaubenssätze werden dem Zwang und der Firmenphilosophie angepasst.
  • Die Probleme, die durch den sozialen Rückzug und die Unausgewogenheit entstehen, werden verleugnet und abgewehrt.
  • Außenstehende nehmen bereits deutlich Verhaltensänderungen wahr. Die betroffene Person zieht sich immer mehr in die Aufgabe zurück.
  • Das Gefühl für die eigene Person geht verloren, innere Leere, Erschöpfung und Depression stellen sich ein.
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14
Q

Welche Rolle kommt uns als Coach beim Thema Burn-Out zu?

A

Wichtig vorneweg: wenn wir einen Burn-Out vermuten, sollten wir dem Klienten empfehlen, psychologische Hilfe wahrzunehmen!

  • Oftmals kommen aber Menschen ins Coaching, deren Grundmotive nicht erfüllt sind und/oder eine Dysbalance der Lebensbereiche vorliegt aber es noch nicht “krankhaft” ist
  • wir als Coach spielen in diesem Moment eine große Rolle in der Burn-Out Prävention
  • viele Klienten kommen mit dem Ziel sich zu verändern ins Coaching, zögern aber bei großen Veränderungen trotzdem
  • sie erhoffen sich “einfache” und schnelle Lösungen, die wir aber nicht bieten können
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15
Q

Vitamin B ist immens wichtig. Welche Fehler sollte man im Umgang mit Menschen vermeiden, um sich optimal zu geben?

A

• Hören Sie aktiv zu (Kapitel: Kommunikation).
• Stellen Sie Rapport her (Kapitel: Kommunikation).
• Achten Sie die Welt der anderen (Kapitel: Partnerschaft).
• Seien Sie aufrichtig und stehen Sie zu Ihren Werten. Drängen Sie diese aber niemandem auf.
• Sehen Sie die Rollenkonflikte der anderen (Karriere, Familie usw.) und respektieren Sie sie.
• Halten Sie sich aus Mobbing heraus und reden Sie über niemanden schlecht. Beteiligen Sie sich auch nicht passiv an solchen Gesprächen (Kapitel: Teams).
• Zollen Sie jedermann den gleichen Respekt als Mensch und respektieren Sie dann erst dessen Position.
• Loben Sie häufig und bedanken Sie sich für Aufmerksamkeiten.
• Gehen Sie bewusst auf das Verhalten anderer ein, nicht aber auf deren Sein
(„Er ist immer so naiv …“).
• Vermeiden Sie Tadel, Zurechtweisung und Befehle.
• Seien Sie immer freundlich, aber bestimmt.
• Sagen Sie nie „Nein!“ oder „Stimmt nicht!“ „Ja, aber …!“ ist ähnlich schlimm. Bitte finden Sie andere Formulierungen, die vorzugsweise mit „Ja“ beginnen (Ausnahme: Es ist zur Wahrung Ihrer Grenzen erforderlich, klar „Nein!“ zu sagen.)
• Verletzen Sie nicht das Selbstbild der anderen.
• Verletzen Sie nicht die Ehre der anderen.

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16
Q

Bei einem Engagement für ein Teamcoaching lauern allerlei Fallstricke. Worauf sollte man besonders achten?

A
  • Sollen verdeckte Konflikte offen gelegt oder vertuscht werden?
  • Welche heiligen Kühe dürfen keinesfalls geschlachtet werden?
  • Gibt es Gruppen in der Firma oder im Team, die Ihr Scheitern wünschen?
  • Ist eine Führungsaufgabe an Sie delegiert worden, die eigentlich der Vorgesetzte ausführen sollte?
  • Sind Ziele oder Intention des Coachings oder der Moderation mit den anderen Führungskräften oder dem Team abgesprochen?
  • Sind die Voraussetzungen geschaffen, dass alle Beteiligten das Gefühl haben, Sie eingeladen zu haben?
17
Q

Nach außen hin gibt sich jedes Unternehmen/Abteilung offene Regeln. Welche Regeln arbeiten aber oft im Verborgenen?

A
  • hierbei handelt es sich um die sog. verdeckten Regeln
  • wie in jeder Familie gibt es auch in künstlich geschaffenen Sozialsystemen verdeckte Regeln und Geheimnisse
  • während offene Regeln in der Hochglanzbroschüre stehen stellen die verdeckten Regeln faktisch die Realität dar
    Beispiele:
    “Sage immer deine Meinung” vs. “Sage nur, was dem Chef gefällt”
    “Wir sind ein Team” vs. “Jeder profiliert sich nach Kräften”

Geheimnisse wie “Hat der Chef eine Geliebte” oder “Hat Frau xy die tolle Position aufgrund ihrer weiblichen Reize?” kursieren auch in jedem Team.

18
Q

Wie kann man sich eine Übersicht über die Strukturen des Teams verschaffen?

A
  • anfangs ist es hilfreich, mithilfe eines Soziogramms die Führungsstruktur, die Hierarchie und das Beziehungsgeflecht zu analysieren (vgl. soziales Atom)
  • es gelten die Regeln des sozialen Atoms, je intensiver der Kontakt, desto mehr Striche
19
Q

100%ige Neutralität und Objektivität ist bei einem Team Coaching sehr schwer. Welche Überlegungen sollte man sich selbst wiederholt machen?

A
  • Wen bevorzuge und wen benachteilige ich?
  • Wem würde ich gern auf die Sprünge helfen?
  • Wer ist schuld und wer leidet in diesem Drama?
  • Habe ich Rapport zu jedem Teammitglied?
  • Habe ich jeden nach seiner Ansicht gefragt und „gepaced“?
  • Wo sind meine eigenen Begrenzungen, Übertragungen und hinderlichen Glaubenssätze?
  • Nehme ich einerseits das Team als Ganzes wahr (defokussiertes Sehen) und würdige andererseits mit Blicken, Gesten, Körperhaltung und in der Rede jeden Einzelnen im System?
20
Q

Nenne einige typische Probleme, die in Teams auftreten

A
  • Relevanz: „Wir sehen nicht, wofür das eigentlich wichtig ist, was wir hier tun.“
  • Selbstständigkeit: „Wir handeln auf Anweisungen und haben das Gefühl, nur hin und her geschoben zu werden.“
  • Bewusstheit: „Wir verstehen den Sinn und die Philosophie unserer Arbeit nicht.“
  • Selbstwirksamkeit: „Wir erleben nicht, dass wir etwas bewirken können oder so zustande bringen, wie wir das gern tun würden.“
  • Verantwortlichkeit: „Wir tun, was man uns sagt. Wir würden aber gern selbst entscheiden und selbst planen.“
  • Stolz und Akzeptanz: „Wir möchten stolz sein auf unsere Arbeit und gelobt werden. Häufig werden nur die Fehler getadelt, aber nie wird unser Engagement gelobt.“
  • Identität: „Wir wissen nicht so recht, wer wir hier sind und was uns verbindet.“
  • Kommunikation: „Es gibt zu viele verdeckte Regeln. Die Kommunikation ist schlecht.“
  • Informationsdefizit: „Wir erfahren keine Hintergründe, wir wissen nicht, warum welche Entscheidungen gefällt werden.“
  • Fehlende Mittel: „Wir sollen das alles schaffen, aber das Personal, die Zeit und das Geld werden immer knapper.“
  • Missachtung anderer Rollen: „Wir werden nur als Produktionsmittel gesehen. Dass wir auch noch Familien und ein Leben nach der Firma haben, das wird nicht ernst genommen.“
  • Macht und Stellung: „Wir werden immer benachteiligt und müssen uns anderen Teilen des Systems unterordnen.“
  • Sündenböcke: „Wir schleppen den mit durch. Der ist zu langsam, zu faul, immer krank.“
  • Entscheidungen: „Es wird zu langsam oder zu unklar entschieden. Wir treten auf der Stelle.“
  • Mobbing: „Die Vorgesetzten verschließen die Augen davor oder machen sogar noch aktiv dabei mit.“
21
Q

Welche Phasen durchlaufen Teams, wenn sie entweder neu gebildet werden oder ein neues Mitglied hinzustößt?

A
  1. Eintritt in die Gruppe
    - der oder die Neuen müssen sich erst einfinden, orientieren, offene und versteckte Regeln verstehen, etc.
    - das Team ist in dieser Phase noch nicht produktiv
  2. Neue Strukturen entstehen
    - das Team verändert sich von Grund auf, da sich die Ankunft neuer Mitglieder auch auf die bestehenden auswirkt
    - in dieser Phase wird mit Macht, Koalitionen und anderen Mitteln der Politik teils spielerisch, teils destruktiv umgegangen
    - das Team ist weiterhin wenig produktiv
  3. Produktivität und Kreativität stellen sich ein
    - die Mitglieder haben sich gefunden und es kann normal gearbeitet werden
    - das Team arbeitet produktiv und Zielorientiert
  • Kinder brauchen für derlei Findungsphasen nur wenige Tage
  • mit zunehmendem Alter wird dies schwieriger
  • Erwachsene, die große Veränderungen durchleben (z.B. Umzug und neuer Job) benötigen oft Monate oder sogar ein Jahr für diesen Prozess
  • erwartet wird aber, dass sie bereits nach vier Wochen perfekt integriert sind
  • dies kann vom Start weg zu Überforderung führen
22
Q

Für einzelne Personen haben wir die Ebenen nach Dilts kennengelernt. Kann man diese Systematik auch auf Teams übertragen?

A
  • nicht eins zu eins, aber die Grundidee ist übertragbar
  • im Folgenden die einzelnen Ebenen
    1. Identität: Wer sind wir als ein Team? Wie sehen wir uns? Was sind unsere Leitgedanken?
    2. Werte: Woran glauben wir? Was sind unsere Maßstäbe? Welche Werte lehnen wir ab?
    3. Aufgabe und Vision: Wofür haben wir uns zusammengefunden? Was ist unsere Aufgabe? Was fällt uns zusammen?
    4. Fähigkeiten und Verhalten: Was müssen wir können? Worin sind wir besonders stark? Wie gehen wir miteinander um?
    5. Raum und Ort: Wie sehen unsere Räume aus? Welche Atmosphäre schaffen wir dort?
    6. Was jeder tun kann: Wer muss sich am meisten ändern? Wer am wenigsten? Was ist jeder bereit zu leisten oder beizusteuern?
    7. Zielformulierung und Visualisierung
  • -> die gesammelten Antworten werden in klar formulierte Ziele umgewandelt
  • –> der Weg zum effektiven und kooperativen Team wird als Landkarte gezeichnet. Orte die durchfahren werden stehen für gemeinsame Werte oder Ziele, je nachdem
23
Q

In Teams kommt es oftmals zu psychologischen und soziologischen Wahrnehmungsverzerrungen in Bezug auf die Rolle der Teammitglieder. Um welche Verzerrung handelt es sich?

A
  • Menschen betätigen sich gerne als Alltagspsychologen und führen das Verhalten von Kollegen/Vorgesetzten auf deren Persönlichkeit zurück
  • die Betroffenen werden als Menschen bewertet
  • dabei wird die Rolle, die die Person einnimmt, außer Acht gelassen
  • wenn der Abteilungsleiter beispielsweise auf die Einhaltung der Arbeitszeit drängt ist er nicht zwangsläufig ein Erbsenzähler sonder nimmt nur seine Rolle wahr
  • selbstverständlich dreht sich dieses Spiel teilweise auch um und Personen benutzen ihre Rollen dazu, sich als Persönlichkeit erfüllter zu fühlen
24
Q

Welche Fragen sollte man klären, wenn ein Klient/Teammitglied Mobbingvorwürfe vorbringt?

A

• Was genau ist das beobachtete Verhalten?
• Was genau ist meine Bedeutungszuschreibung?
• Wie sehen das andere? Wie würden sie das einschätzen?
• Was ist in der bisherigen Kommunikation schief gelaufen?
– Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun?
– Rollenverwirrungen lösen?
– Fehlende Abgrenzung des Klienten?
– Eigene Schatten / Balken oder Abwehr?
• Wie sieht das aus der Perspektive der „Mobber“ aus?

  • Hintergrund ist der, dass oftmals harmlose Streits als Mobbing deklariert werden während tatsächliche Mobbingfälle übersehen werden
25
Q

Auf welche Arten kann Mobbing erfolgen?

A
  • Killergesten und Killerphrasen: Siehe Kapitel Kommunikation.
  • Behinderungsmacht: Informationen zurückhalten, ausgrenzen, schweigen, das Wort verbieten, Selbstverantwortlichkeit und Sinn der Arbeit rauben, Feedback verweigern. Siehe Kapitel Partnerschaft.
  • Zuschreibungen des Seins statt Kommentar zum Verhalten. Beliebt: „Du bist faul, unordentlich etc.“ Siehe Kapitel Tagträumen / Kinderhypnose.
  • Kommunikationsverzerrungen: Unterschwellige Vorwürfe oder Botschaften, die auf einer oberflächlichen Sachebene getarnt vermittelt werden. Siehe Kapitel Kommunikation.
  • Grenzverletzungen: Verfügung über die Ressourcen des Klienten (Kraft, Fähigkeit, Zeit u. a.), Drohungen, Kränkungen, physischer Schaden an seinem Besitz oder am Arbeitsplatz, Demütigungen, sexuelle Belästigung. Siehe Kapitel Kommunikation / Abgrenzung.
  • Gerüchte, Klatsch: Das Bild einer Person entsteht nicht nur aus eigener Beobachtung, sondern zum großen Teil aus den Berichten anderer: „An den Gerüchten wird schon was dran sein.“ Siehe Kapitel Persönlichkeit und Identität. Beispiele für Gerüchte: Jemand sei psychisch krank, trinke Alkohol, vernachlässige seine Pflichten usw.
  • Fehler zuschreiben: Dem Klienten werden Schwächen, Ängste oder Arbeitsfehler zugeschrieben.
  • Informationen ausnutzen und stehlen: Vertrauliche Informationen werden gegen den Klienten genutzt oder auch geraubt, und der Mobber nutzt sie selbst.
  • Asymmetrie herstellen: Die Gleichheit des Mitarbeiterstatus wird verleugnet, das Opfer wird wie ein Kind oder Patient behandelt. Siehe Kapitel Partnerschaft.
26
Q

Was treibt Menschen dazu, andere zu mobben?

A
  • oftmals werden Mobber pauschal als dumm oder ähnliches bezeichnet
  • tatsächliches Problem sind derweil eigene Ängste sowie familiäre oder systematische Verstrickungen
27
Q

Welche Schwachstellen in Unternehmen können Mobbing begünstigen?

A
  • Geringschätzung einer Tätigkeit
  • Soziale Außenseiterposition (Ausländer?)
  • Hoher Zeitdruck
  • Unbesetzte Stellen
  • Starre Hierarchie
  • Unsinnige Aufgaben und Anweisungen
  • Hohe Verantwortung ohne Handlungsspielraum
  • Inkongruente Firmenphilosophie (es wird nicht so gehandelt, wie es gesagt wird)
28
Q

Welche Coaching Instrumente können verwendet werden, um die Grundlagen für einen konstruktiven Umgang mit dem Problem zu finden?

A
  1. Sammeln von Informationen
  2. Trennen von Beobachtung, Zuschreibung und Emotion
  3. Feedback geben
  4. Problem definieren
  5. Ziel definieren
  6. Ressourcen sammeln und aktivieren
  7. Das Gespräch bzw. den Konflikt und seine Steuerung vorbereiten und trai- nieren
  8. Gespräche des Coachs mit Vorgesetzten, Mobbern und dem Team
  9. Den Prozess begleiten