Identität und Glaubenssätze (PBCo 4&5&6) Flashcards
Erläutere die Aussage “jeder von uns ist eine Verkettung von Persönlichkeiten”
- im Lauf unseres Lebens verändern wir uns
- während bestimmte Charakterzüge konstant bleiben, verändern sich manch andere ziemlich stark im Lauf der Jahre
- als Jugendlicher hatte ich beispielsweise eine völlig andere Persönlichkeit als jetzt
- wir lernen aus Fehlern, können aus falschen Entscheidungen Konsequenzen ziehen und uns ändern
- man hat also quasi mehrere Persönlichkeiten, je nach aktuellem Entwicklungsstand
Inwiefern kommt es zu Verzerrungen der Persönlichkeitswahrnehmung?
- jeder Mensch trägt seine eigene Theorie über die Persönlichkeit in sich
- diese “Konstruktion der Wirklichkeit” (vgl. Konstruktivismus) setzt sich aus verborgenen inneren Bildern, Sätzen und Überzeugungen zusammen
- dabei handelt es sich um bewusste und unbewusste Überzeugungen
- dieses innere Glaubens- und Überzeugungssystem legt fest, wie wir in bestimmten Situationen denken, fühlen und handeln
- das gesamte System der persönlichen Konstrukte bildet die Persönlichkeit eines Menschen
- durch unsere eigene Theorie füllen wir ferner Lücken der äußeren Wahrnehmung kreativ und formen damit das erlebte so, dass es für uns stimmig erscheint
- ohne es bewusst wahrzunehmen sorgen wir so dafür, dass die erlebte Situation für uns stimmig ist
- darüber hinaus passen wir unser Verhalten, Denken und unsere Werthaltung unserem sozialen Gefüge an
- unsere tatsächlichen Fähigkeiten zur Wahrnehmung von Persönlichkeiten sind sehr begrenzt
- häufig stammen sie sogar aus Erzählungen (hast du schon gehört, dass…), wir haben das Verhalten also nicht einmal selbst wahrgenommen
Welche Mechanismen können die kognitiven Verzerrungen der Persönlichkeitswahrnehmung noch verschlimmern? Nenne einige Beispiele
- die kognitiven Verzerrungen der Persönlichkeitswahrnehmung werden noch komplexer, wenn unbewusste Prozesse die Wahrnehmung und das Denken verformen.
- diese Erkenntnisse stammen aus der Psychoanalyse nach Freud
- im Folgenden einige dieser Mechanismen
• Kompensation: die Überbetonung eines Charakterzuges, zur Verhüllung einer ungeliebten, nicht bewusst wahrgenommenen Schwäche.
• Verleugnung: die unbewusste Weigerung, eine unangenehme Wahrnehmung / Wirklichkeit zu registrieren.
• Verschiebung: die Verlagerung von aufgestauten – meist feindseligen – Gefühlen auf „Objekte“, die diese Gefühle zwar nicht erzeugt haben, aber deutlich ungefährlicher sind.
• Sozio-emotionale Isolierung: die Vermeidung ängstigender Erfahrungen durch Isolierung oder durch Passivität in den entsprechenden Lebensbereichen.
• Fantasie: Frustrierte Wünsche werden in Tagträumen befriedigt. Über die positive Kraft der Fantasie erfahren wir später mehr.
• Introjektion: Äußere bedrohende Werte oder Grundhaltungen werden in die eigene Persönlichkeit aufgenommen („als wäre es meins“), damit sie nicht
mehr als Bedrohung von außen wahrgenommen werden. Beispiel: Täter-Introjektion bei Gewaltopfern.
• Isolierung oder Kompartmentbildung: Emotionale Regungen werden von angstbeladenen Situationen abgetrennt oder „unlogisch“ straff und unzusammenhängend zergliedert.
• Projektion: Eigene verborgen erlebte Unzulänglichkeiten oder vermeintlich unmoralische Wünsche werden auf jemand anderen übertragen („Man sieht seinen eigenen Balken oder den eigenen Schatten nicht mehr“). Dies ist eine sehr häufige Abwehrform.
• Rationalisierung: der illusionäre Glauben, das eigene Verhalten sei verstandesmäßig erklärbar. Unbewusste Regungen, Werte, Glaubenssätze etc. werden
verleugnet. Stattdessen werden situative, scheinbar „auf der Hand liegende“ Erklärungen für das eigene Verhalten geäußert.
• Reaktionsbildung: Angstbehaftete Regungen werden nicht wahrgenommen, indem gegenteilige Verhaltensweisen überbetont werden.
• Regression: der Rückgriff auf frühere, meist kindliche, kognitive und emotionale Strategien.
• Verdrängung: Unerwünschte Bilder, Gedanken, Impulse werden un- oder vorbewusst gehalten.
• Sublimierung: die Verschiebung der körperlichen oder sexuellen Befriedigungen in soziokulturelle Aktivitäten – wie Kunst und Kultur.
• Ungeschehenmachen: Wiedergutmachungen und Sühnewünsche oder Aktivitäten, um unmoralische Impulse oder Handlungen „reinzuwaschen“.
Sollte man den Klienten mit seinen Verzerrungen konfrontieren?
- davon sollte man absehen
- Abwehrmechanismen sind nur Modelle eines geistigen Verarbeitungsprozesses
- in der Arbeit mit den Klienten sollte man wenn dann zur Selbsteinsicht anführen
Erläutere das Modell der “Big Five”, dem Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeitseigenschaften
- das Modell thematisiert fünf wesentliche Persönlichkeitseigenschaften und arbeitet mit einer Skala
Extraversion – Introversion:
• gesprächig, energiegeladen, bestimmt
• ruhig, reserviert, schüchtern
Verlässlichkeit – Unberechenbarkeit:
• verlässlich, freundlich, zugewandt, mitfühlend
• kalt, streitsüchtig, unbarmherzig
Gewissenhaftigkeit – Leichtfertigkeit:
• gut vorbereitet und organisiert, verantwortungsbewusst, umsichtig
• sorglos, verantwortungslos, leichtfertig, ohne Übersicht
Emotionale Stabilität – Labilität (Neurotizismus–>starke Ausprägung=Labilität):
• stabil, in sich ruhend, ruhig, zufrieden, freundlich, rücksichtsvoll, ausgeglichen
• besorgt, labil, launenhaft, unausgeglichen, aggressiv, antisozial
Offenheit für Erfahrungen – Unbeweglichkeit:
• kreativ, intellektuell, neugierig, informiert, interessiert
• einfach, oberflächlich, unintelligent, wenig informiert und interessiert.
Erläutere Eysencks Persönlichkeitszirkel
- auch dieses Modell arbeitet mit Skalen, allerdings mit weniger als die Big Five
- Eysenck sieht nur zwei Skalen vor:
stabil - instabil
introvertiert - extravertiert - diese können in Form einer Uhr angeordnet werden
- in der Folge können Persönlichkeitsmerkmale zugeordnet werden
Beispiele: ruhig, ausgeglichen, zuverlässig, kontrolliert, friedlich, bedächtig, sorgfältig, passiv, ungesellig, reserviert, pessimistisch, nüchtern, rigide, ängstlich, launisch, empfindlich, etc.
Welche wichtigen Modelle stammen von George Kelly/Walter Mischel bzw. von Albrecht Bandura
- Modelle der persönlichen Konstrukte
- sozialkognitiven Persönlichkeitstheorien
Wodurch ist die kognitive Organisation unserer Interaktionen und der Umgebung bestimmt?
• Kompetenzen: das Wissen, die (emotionale) Intelligenz und die Fähigkeiten eines Menschen, um bestimmte Verhaltensresultate oder Kognitionen zu erzeugen.
• Strategien der Enkodierung: die Art und Weise, wie Informationen aus der Umwelt durch selektive Wahrnehmung gefiltert, klassifiziert und kategorisiert werden.
• Erwartungen: die Art und das Ausmaß von Antizipationen über wahrscheinliche
Ergebnisse von Handlungen oder Ereignissen.
• Persönliches Wertesystem: die Bedeutung, die Reizen, Ereignissen, Menschen, Aktivitäten zugeordnet wird.
• Vision und Evaluation: die Zielbildungen, Regeln und Steuerungen des
Verhaltens einer Person. Wie bewertet sie ihren kontextgebundenen Erfolg und ihre Effektivität?
Erläutere den Begriff des reziproken kybernetischen Determinismus
- das Verhalten eines Menschen wird vom Wechselspiel der konstruierten Persönlichkeit, dem inneren und äußeren Verhalten und der Umwelt beeinflusst
- wichtige Persönlichkeitsanteile erhalten so aus der Umwelt Rückmeldungen, welche sich auf sie auswirken können
- diese Rückmeldung kann auch über die Beobachtung einer anderen Modellperson geschehen
- besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Wahrnehmung der Selbstwirksamkeit
Was versteht man unter Selbstwirksamkeit und durch was wird diese beeinflusst?
- Selbstwirksamkeit (self-efficacy) ist die Überzeugung, in einer bestimmten Situation eine vorhersehbare adäquate Leistung erbringen zu können
- dieses “Gefühl der subjektiven Kompetenz” beeinflusst unsere Wahrnehmungsfilter, unser Wertesystem und die Motivation auf komplexe Weise
- die Beurteilung der Selbstwirksamkeit ist dabei nicht nur abhängig von der tatsächlich erbrachten Leistung (soweit objektiv feststellbar), sondern auch von folgenden Faktoren:
• der beobachteten Leistung anderer in Bezug auf die Aufgabe. Können andere
das viel besser oder eher schlechter?
• den Überzeugungen, die wir bezüglich der Aufgabe von anderen angenommen
oder uns selbst gebildet haben. Was sagte man in unserer Familie darüber? Was sagt der Ehepartner? Was sagt man in der Firma darüber?
• der Wahrnehmung unserer inneren Zustände, während wir an die Aufgabe
denken oder uns dieser nähern: Haben wir ein gutes Gefühl? Macht das eher
Magendruck?
Gelegentlich handeln wir auf eine Weise, die wir Tage später nicht mehr mit unserer Persönlichkeit vereinbaren können. Obgleich wir dann versuchen, es auf Einflüsse unserer Umwelt abzutun, trifft dies oftmals nicht zu. Wie kann es zu derlei Diskrepanzen kommen?
- neben vielen psychodynamischen Erklärungskonzepten ist die sog. “Multimind-Vorstellung” nach Dilts und Ornstein hier sehr hilfreich.
- wir rühren in vielen Töpfen, die unterschiedlichen Bereichen zugeordnet sind: in den vielfältigen sozialen Rollen der Familie, des Berufes, im Verein etc.
- dort gibt es eigene Regeln des Denkens, der Sprache, der Selbstdefinition, der hierarchischen Einstufung.
- jede dieser Rollen hat differierende Wertkonstellationen, unterschiedliche Ziele und Motive.
- häufig sind unterschiedliche Bereiche angesprochen: unser Können oder Wissen, unsere Leistung, unsere Zugehörigkeit, unsere Identität, unsere spirituelle Sinnfindung.
- so können innerhalb der gleichen Situation unterschiedliche mentale Konstellationen oder innere Rollen aktiviert oder präsent sein.
- die Repräsentanten dieser Rollen – unsere inneren Anteile – entstammen meist auch unterschiedlichen Phasen unseres Lebens.
- auch Jung spricht die Existenz von “Teilpersönlichkeiten” an
–> Jung beschrieb 1935 sein Konzept der Komplexe: „Ein Komplex hat die Tendenz,
eine kleine eigene Persönlichkeit zu bilden. Er hat eine Art Körper, einen gewissen Grad an Physiologie. Er kann den Magen belasten, er bringt den Atem durcheinander, er beeinflusst das Herz – kurz, er benimmt sich wie eine Teilpersönlichkeit. Ich bin der Ansicht, dass unser persönliches Unbewusstes ebenso wie das kollektive Unbewusste aus einer unbestimmten, da unbekannten, Anzahl von Komplexen oder
fragmentarischen Persönlichkeiten besteht.“
Nenne vier bekannte Therapie- und Beratungsansätze für die Arbeit mit inneren Teilen
• der „Voice Dialogue“ (Stone und Winkelmann, 1985), eine Ableitung des
Jung’schen Konzeptes
• die „Ego State Therapy“ der Hypnotherapie (John und Helen Watkins, 1982)
• das „Six-Step-Reframing” (Sechs-Schritte-Umdeutung) des NLP (Cameron-Bandler, 1978)
• Die „Internal Family Systems Therapy” (Richard C. Schwartz, 1995)
Stelle kurz das “Six-Step-Reframing” aus dem NLP vor
- Schritt: Es wird ein störendes Symptom identifiziert, welches der Klient aufgeben möchte. Dieses sollte so exakt wie möglich beschrieben werden. Im Anschluss wird ein fiktiver mentaler Teil konstruiert, dem die Verantwortung für das störende Verhalten zugeschrieben wird.
- Schritt: Nun wird mit dem Symptom-Teil Kontakt aufgenommen. Der neue Teil wird “gefragt”, ob er zur Zusammenarbeit mit dem Bewusstsein bereit ist
- Der Symptom Teil wird nach seiner guten Absicht gefragt. Was will das Symptom erreichen? Es wurde mit guter Intention geschaffen.
- Schritt: Eine weitere Subpersonalität wird konstruiert: der kreative Teil. Der kreative Teil wird nun gefragt, welche andere Möglichkeit es gäbe, die gute Absicht zu erzielen
- Schritt: Andere Teile werden nach ihrem OK gefragt
- Schritt: Im letzten Schritt erfolgt ein so genanntes Future-Pace. Der Klient begibt sich mit seinem Bewusstsein in die Zukunft, um den neuen Ansatz zu prüfen. Wenn sich kein Widerstand regt, gilt der neue Ansatz als abgesegnet
Welchen Stellenwert nehmen Werte, Überzeugungen und Glaubenssätze im Coaching ein?
- sie sind ein entscheidender Ansatzpunkt
- Veränderungen auf dieser Ebene sind deutlich schwieriger zu erreichen als beispielsweise beim Verhalten
- Klienten reagieren auch oft mit Widerständen, wenn man tiefe Überzeugungen zum Thema macht
- deshalb ist eine respektvolle und vorsichtige Annäherung sehr wichtig
- ebenso wichtig ist es, den Klienten nicht “bekehren” zu wollen
- der Klient entscheidet selbst, wie weit er gehen möchte, wir zeigen nur mögliche Wege auf
Bitte erläutere die Bedeutung von Kongruenz bzw. Inkongruenz von Werten für eine Person
- Werte bestimmen, was uns wichtig ist und was wir tun
- sie sind ein wesentlicher Baustein unserer Identität und unseres Selbstkonzeptes
- Äußere und intrapersonelle Konflikte können beispielsweise dadurch entstehen, wenn zwei Wertesysteme aufeinandertreffen, die nicht kompatibel sind
- aus diesem Grund ist es wichtig, die verschiedenen Teile in uns selbst zu kennen und v.a. miteinander auszusöhnen
- wenn alle Teile an einem Strang ziehen und die gleichen Werte als richtig erachten, verleiht das einem innere Kongruenz
- d.h. man ist mit sich selbst im Reinen, was persönliche Ausstrahlung und Stärke zur Folge hat
- Inkongruenzen hingegen vermitteln einem selbst gemischte, mehrdeutige Botschaften
- sprachlich sind diese meist mit einem “eigentlich sollte ich ja, aber” verbunden
- körperlich ist das Gefühl einer Inkongruenz mit einem flauen Gefühl im Magen vergleichbar
- folgt man dem inkongruenten Weg dauerhaft, können sich sowohl psychische als auch physische gesundheitliche Probleme auftreten
- ferner merkt man an unsicherem Auftreten, Selbstzweifel u. ä., dass man nicht mit sich im Reinen ist.
Wie bilden sich Werte?
- wir werden nicht mit Werten geboren
- diese werden beispielsweise in der Familie, in Peer Groups oder im Beruf erworben
- das geschieht durch Identifikation, Nachahmung oder Lernen am Modell
- Gegen “unsere” Werte zu handeln macht uns inkongruent
- Menschen lassen sich aber auch durch soziale Systeme beeinflussen
- um in diesen aufzusteigen, müssen wir die dort geltenden Werte annehmen und übernehmen
- langfristig überdauern allerdings i.d.R. die Werte, die frei gewählt sind und zu unserem Wesenskern passen
Was versteht man unter den Begriffen “Schlüsselwörter” und “Wertgebäude”?
- Schlüsselwörter sind ein lockerer und allgemeinerer Begriff für Werte
- im NLP werden diese auch als Kriterien bezeichnet
- Schlüsselwörter sind “nominalisierte Repräsentationen von Wertgebäuden in ganz spezifischen Kontexten”
- Beispiels: Gesundheit, Erfolg, Glück, Liebe, Abwechslung, Herausforderung, Gemütlichkeit,…
- mit diesen Worten verbindet jeder Mensch etwas individuelles
- welche Vorstellungen, Werte, Bilder, Töne, Gefühle wir mit diesen Wörtern verbinden, ist individuell
- diese Kriterien sind aber maßgebend dafür, wen wir lieben, wo wir arbeiten, etc.
- Kriterien sind meist positiv formuliert
- dahinter stehen meist tiefere sprachliche Bedeutungen und Zuschreibungen wie ganze Glaubenssätze
Was sind Glaubenssätze und wie entstehen diese?
- Glaubenssätze sind tiefe innere, nicht hinterfragte Überzeugungen
- sie sind mächtige Werkzeuge, mit deren Hilfe unsere Wahrnehmungen gefiltert, klassifiziert und schließlich halbbewusst sprachlich in unserem Geist repräsentiert werden
- sie wirken fast immer in Form eines unbewussten, inneren Monologes
- sie werden von den Eltern, Erziehungspersonen, Respektspersonen und Vorbildern an Kinder weitergegeben
- Glaubenssätze sind nicht einfach da, sie werden erlernt (ergo kann man sie auch wieder ablegen)
Beispiele:
1. Sei artig und brav!
2. So etwas (…) macht man nicht!
3. Jungs weinen nicht! Mädchen raufen nicht!
4. Glück ist nur etwas für Reiche!
5. Du kannst froh sein, wenn du überhaupt eine Lehre abschließt (so dumm, wie
du bist)!
6. So wie du aussiehst, findest du nie einen Mann!
7. Schuster, bleib bei deinen Leisten! Ehrlich währt am längsten! (Sprichwörter!)
8. Das Kind einer depressiven Mutter zu sich selbst: „Um dir zu zeigen, dass
ich dich liebe, bin ich auch so. Wenn ich nicht depressiv bin, verrate ich dich.
Mir darf es nicht besser gehen als dir …!“
Glaubenssätze sind im ersten Moment neutral und für jede Situation anwendbar. Wie entfalten sie sich in konkreten Beispielen?
- diese inneren Treiber oder Glaubenssätze sind gekoppelt an den früh erworbenen unbewussten Glauben darüber, welche inneren Überzeugungen in der Familie an diese Sätze gebunden sind und welche Konsequenzen aus dem Nichtbefolgen entstehen.
Beispiel: „Sei immer artig!“
- die vom Klienten unbewusst gemutmaßte
Bedeutungszuschreibung in der Familie: „Artig sein bedeutet, sich nie nackt zu zeigen (das denken Mama und Oma) und immer zu gehorchen (das denkt Papa).
- wenn anders gehandelt oder gedacht wird, verliere ich die Zugehörigkeit zur Familie und mir wird Liebe oder Nahrung entzogen.“
Gibt es wissenschaftliche Theorien zu Glaubenssätzen?
- nein, da es sich um künstliche kategorische Generalisierungen handelt
- der Maßstab für die Beurteilung von Glaubenssätzen liegt daher in der Beobachtung der Konsequenzen, die sie für die betroffene Person hat