Motorik, Sensorik, Körperwahrnehmungsstörungen Flashcards
Somatosensorik
Somatosensorik bezieht sich auf die Wahrnehmung des eigenen Körper: • Berührung, Druck • Wärme, Kälte • Schmerz • Stellung des Körpers
Man trennt auch:
• Exterozeption (von außen)
• Interozeption (von innen)
• Propriozeption (Körperbewegung u. Lage)
Meissner-Tastkörperchen
Das Meissner-Tastkörperchen reagiert empfindlich auf Berührung. Es ist besonders zahlreich in den Fingerkuppen und in der Zungenspitze. Mit dem Meissner-Körperchen können wir die Oberfläche und die Ausdehnung von Gegenständen wahrnehmen. Das ist besonders wichtig bei sehr kleinen Gegenständen. Meissner-Tastkörperchen nehmen dabei besonders stark Druckveränderungen in der Haut auf. Sie reagieren kaum auf gleichbleibenden Druck.
Merkel-Zellen
Merkel-Zellen sind einfache Tast-Rezeptoren, die sich in der Oberhaut befinden. Sie sind in großer Zahl vorhanden. Weil aber die aufgenommenen Druckimpulse mehrerer benachbarter Rezeptoren immer an eine gemeinsame Nervenfaser abgegeben werden, reagieren die Merkel-Zellen eher auf einfachen und gleichbleibenden Druck auf die Haut.
Ruffini-Körperchen
Das Ruffini-Körperchen befindet sich im tieferen Bereich der Lederhaut. Es reagiert auf Formveränderungen der Haut bzw. misst es die Spannung innerhalb des Gewebes. Das bedeutet, dass es besonders auf Druck reagiert. Ruffini-Körperchen sind insgesamt eher selten. Besonders hohe Anteile an diesen Rezeptoren hat die Haut im Bereich der Handflächen. Die Rezeptoren reagieren auf schnelle Reize stärker, als auf eine langsame Drucksteigerung.#
Vater-Pacini-Körperchen
Das Vater-Pacini-Körperchen befindet sich im Unterhautfett- gewebe, aber auch in inneren Organen, Muskeln und Gelenken. Die 1 bis 4 mm große Kapsel, ist wie eine Zwiebel aufgebaut und enthält bis zu 60 Schichten sehr flacher Epithelzellen. Diese sind umgeben von einer Nervenendigung. Der Rezeptor ist sehr groß und kann deshalb gut untersucht werden. Die Rezeptoren nehmen einen zunehmenden Druckreiz nur am Anfang und am Ende wahr. Deshalb reagiert das Vater-Pacini-Körperchen besonders empfindlich auf Vibration, weil sich dabei ständig die Richtung und die Geschwindigkeit des Reizes ändert. Gleichbleibenden Druck nehmen sie dagegen nicht wahr. Das Vater-Pacini-Körperchen gewöhnt sich sehr schnell an Reize und wird bei andauernder Reizung schnell unempfindlich.
Vater-Pacini-Körperchen
Das Vater-Pacini-Körperchen befindet sich im Unterhautfett- gewebe, aber auch in inneren Organen, Muskeln und Gelenken. Die 1 bis 4 mm große Kapsel, ist wie eine Zwiebel aufgebaut und enthält bis zu 60 Schichten sehr flacher Epithelzellen. Diese sind umgeben von einer Nervenendigung. Der Rezeptor ist sehr groß und kann deshalb gut untersucht werden. Die Rezeptoren nehmen einen zunehmenden Druckreiz nur am Anfang und am Ende wahr. Deshalb reagiert das Vater-Pacini-Körperchen besonders empfindlich auf Vibration, weil sich dabei ständig die Richtung und die Geschwindigkeit des Reizes ändert. Gleichbleibenden Druck nehmen sie dagegen nicht wahr. Das Vater-Pacini-Körperchen gewöhnt sich sehr schnell an Reize und wird bei andauernder Reizung schnell unempfindlich.
Wahrnehmung der Stellung von Gliedmaßen
Propriozeption entsteht
durch Mechanorezeptoren vom Typ der
Ruffini-
Rezeptoren
und freie Nervenendigungen, deren Erregung von der Stellung des Gelenks abhängt. Außerdem liefern Rezeptoren in den Muskeln
Informationen über die jeweilige Körperstellung.
Thermorezeptoren
Thermorezeptoren befinden sich überall im Körper und in der Haut. Sie haben die Aufgabe, das Zentrale Nervensystem (ZNS) ständig über die Temperaturverhältnisse des Körpers zu informieren. Die Wahrnehmung erfolgt über freie Nervenendigungen im Gewebe. Dabei sind einzelne Rezeptoren auf Kälte oder auf Wärme spezialisiert. Die Wahrnehmung erfolgt in einem Bereich von etwa 10 bis 45 Grad Celsius. Davon abweichende Temperaturen werden vorwiegend als Schmerzreiz wahrgenommen.
Nociceptor
Nociceptor: Schmerzreize werden, ähnlich den Temperaturreizen über freie Nervenendigungen wahrgenommen. Es gibt sehr viele Schmerzrezeptoren im Gewebe. In der Haut können - je nach Region unterschiedlich - bis zu 200 Rezeptoren je cm2 vorkommen. Schmerzrezeptoren nehmen mechanische, thermische (Temperaturen unter 10 und über 45 Grad Celsius) und chemische Reize wahr. Deshalb können alle Vorgänge, die zu einer Schädigung des Gewebes führen, Schmerzen auslösen.
Räumliches Auflösungsvermögen der Hautoberfläche
Zweipunkteschwelle: Der geringste Abstand, bei dem man noch wahrnehmen kann, dass es 2 Spitzen sind, mit denen man berührt wird,
Sie beträgt etwa 1-2 mm an Zungen- und Fingerspitze, 5-10mmaufderHand- innenfläche und mehrere Zentimeter auf
dem Rücken.
Die paradoxe Kälte-Empfindung
Paradoxe Kälte-Empfindung: Für Wärme und Kälte gibt es zwei unterschiedliche Rezeptoren. Die Nervenzellen für “kalt” stellen ihre Arbeit bei >35° ein, springen aber plötzlich bei Temperaturen >45° wieder an. (HAUT-Temperatur, nicht Außentemperatur!)
Sowohl die motorischen wie auch die sensiblen Bahnen kreuzen vor dem Eintritt ins Gehirn.
Lemniscales System, Extralemniscales System
Lemniscales System (rot, Hinterstrang im Rückenmark): überträgt motorische und sensorische Informationen der Hautsinneszellen. (Berührung, Druck, Vibration, Lage & Bewegung)
Extralemniscales System
(schwarz, Vorderstrang im Rückenmark): Informationen über Temperatur, Schmerz, Eingeweide.
Der Thalamus spielt bei der Weiterleitung der Information beider Systeme eine entscheidende Rolle.
Interneurone
Interneurone im Rückenmark erlauben sofortige Reflexe, bevor das Großhirn überhaupt weiß, was los ist.
Gürtlrose
Versorgungsgebiete (Dermatome) der sensiblen Spinalnerven
-> Gürtlrose
Polyneuropathie
Ursachen z.B.: • Diabetes • Rauchen • Alkoholismus • Vitamin-B-Mangel
Polyneuropathie
Ursachen z.B.: • Diabetes • Rauchen • Alkoholismus • Vitamin-B-Mangel
Sensomotorischer Homunculus
Sensomotorischer Homunculus
Bewegungssteuerung Hirnareale
Reizschwelle
Reizschwelle: geringste Intensität, ab der eine Sinneszelle aktiviert wird und ein Erregungspotential generiert.
Man unterscheidet:
1. Schnell adaptierende Sinneszellen, die nur auf
Veränderung reagieren (z.B. Vibrationsrezeptor).
2. Langsam bzw. gar nicht adaptierende Sinneszellen (z.B.
Thermorezeptor, Schmerz).
Schmerz
Man unterscheidet zwei Bahnen:
1. Markhaltige A-Fasern (Durchmesser 3-6 Mikrometer),
Leitungsgeschwindigkeit bis zu 30 m/sec. -> Primärschmerz = heller, stechender Schmerz. Führt zum Fluchtreflex
2. Marklose C-Fasern (Durchmesser 0,3 – 1,2 Mikrometer, Leitungsgeschwindigkeit höchstens 2 m/sec.
->Sekundärschmerz = dumpfer, pochender Schmerz. Führt zur Schonhaltung
Schmerz
Man unterscheidet zwei Bahnen:
1. Markhaltige A-Fasern (Durchmesser 3-6 Mikrometer),
Leitungsgeschwindigkeit bis zu 30 m/sec. -> Primärschmerz = heller, stechender Schmerz. Führt zum Fluchtreflex
2. Marklose C-Fasern (Durchmesser 0,3 – 1,2 Mikrometer, Leitungsgeschwindigkeit höchstens 2 m/sec.
->Sekundärschmerz = dumpfer, pochender Schmerz. Führt zur Schonhaltung
- Oberflächenschmerz (z.B. Schnittwunde)
- Tiefenschmerz (z.B. Kopfschmerzen)
- Eingeweideschmerz (z.B. Bauchschmerzen)
Schmerzsystem
Man trennt das:
1. Aufsteigende Schmerzsystem, das den Schmerz aus dem Körper an das Gehirn meldet
und
2. das absteigende
Schmerzsystem, das vorrangig der Hemmung von Schmerzen dient
Masochisten
Verletzungen, die man sich unmerklich bei handwerklicher Arbeit zuzieht, spürt man oft erst später.
Je bedrohlicher ein Schmerz erlebt wird, umso mehr tut er subjektiv weh. Schmerzwahrnehmung kann durch soziale Faktoren verstärkt oder verringert werden. Masochisten empfinden bestimmte Schmerzreize als lustvoll. Bei ständiger mütterlicher Fürsorge für das Herzeigen kleiner Wunden verstärkt sich die Schmerzwahrnehmung von Kindern.
Das Drei-Ebenen-Konzept des Schmerzes umfasst:
Das Drei-Ebenen-Konzept des Schmerzes umfasst:
- subjektiv-psychologische Ebene (sprachliche Äußerungen bei Schmerz);
- motorische Verhaltensebene (Schonhaltung, Gesichtsausdruck);
- physiologisch-biologische Ebene (z. B. Entzündung, Muskelverspannung etc.).
Gate-Control-Theorie
Die Gate-Control-Theorie geht davon aus, dass Schmerz von entsprechenden Rezeptoren ausgeht und über Rückenmark, Thalamus und Limbischem System bis zum Cortex verläuft. Jedem Durchgangsstadium entspricht eine spezifische Schmerzerfahrung.
1. Die sensorisch-diskriminative Komponente beschreibt das Feuern von Nozizeptoren, deren Erregung Informationen über Beginn, Ende
und Intensität vermittelt.
2. Die vegetative Komponente bezieht sich auf autonom ablaufende Veränderungen, z.B. der Hautgefäße, des Blutdrucks, der Herzfrequenz und der Atmung; beim viszeralen Schmerz auch Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbruch.
3. Die motorische Komponente beim Schmerzerleben umfasst insbesondere reflexives Zurückziehen des schmerzenden Körperteiles wie auch Fluchtreaktionen. Beim Tiefen- und Eingeweideschmerz kommt es oft zu Muskelverspannungen mit seltsamen Körperhaltungen; auch Schaukelbewegungen zur Schmerzeindämmung gehören hierher.
4. Affektive Komponente: Schmerz löst fast immer unlustbetonte Emotionen aus. Das affektiv-motivationale System bewertet die Schmerzreize zum einen nach emotionalen Kriterien, zum anderen dient es der Handlungsvorbereitung.
5. Die kognitiv-bewertende Komponente beurteilt das Schmerzerleben z. B. als „nicht lebensbedrohlich“ bzw. als „bedrohlich“ und vergleicht ihn mit früheren Schmerzen. Aufgrund dieser Bewertung wird eine Handlung angestrebt (oder nicht), z. B. ein Pflaster aufgeklebt, eine Schmerztablette eingenommen oder der Arzt aufgesucht.
subjektive Schmerzintensität subjektive Schmerzintensität
Die subjektive Schmerzintensität kann vom Patienten erfragt
werden. Bekannt ist das McGill Pain Questionnaire, das es auch in einer deutschen Version gibt. Es erfragt folgende Schmerzqualitäten auf einer vierstufigen Skala von
0 (kein Schmerz) bis 3 (starker Schmerz)
in den Kategorien:
I. Sensorischer Schmerzindex (klopfend, einschießend, stechend, scharf, klemmend, nagend, heiß/brennend, schmerzend, schwer, empfindlich, durchtrennend) und
II. affektiver Schmerzindex (ermüdend/erschöpfend, Übelkeit-erregend, beängstigend und bestrafend/grausam).