5a. Ursachen einer Hirnschädigung, Schweregrade und psychische Auswirkungen Flashcards

1
Q

Nach einer Hirnschädigungen sind in der Regel unterschiedliche Bereiche geschädigt:

A
  • körperliche Funktionen,
  • Sinnesfunktionen + geistige Leistungsfähigkeit,
  • emotionale Situation;
  • Familiensituation;
  • berufliche Probleme;
  • gesellschaftlicher Status
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2
Q

Die Arbeit geschieht interdisziplinär, insbesondere in Zusammenarbeit mit:

A
  • Ärzten, insbesondere mit Neurologen
  • Psychotherapeuten & anderen Neuropsychologen
  • Sprachheiltherapeuten / Logopäden
  • Physiotherapeuten • Ergotherapeuten
  • Sozialpädagogen
  • Reha-Assistenten • Berufsberatung
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3
Q

Ursachen einer Hirnschädigung

A
  • Angeborene, genetisch bedingte Ursachen für geistige Retardierung (z.B. Down-Syndrom, Klinefelter-Syndrom, Phenylketonurie, Tay-Sachs- Krankheit).
  • Traumatische Ursachen (Unfälle mit Schädel-Hirn-Verletzungen, Commotio, Contusio, Hirnoperationen).
  • Durchblutungsbedingte Schäden des Gehirns (z.B. Schlaganfall, Hirnblutung).
  • InfektiöseUrsachen(z.B. Meningitis,Enzephalitis,Röteln,Syphillis).
  • Vergiftungen (z.B. durch Blei, Lösungsmittel, Pflanzenschutzmittel).
  • Unterernährung (besonders während der Schwangerschaft der Mutter und in der frühen Kindheit) & Vitaminmangel
  • Sauerstoffmangel (Anoxie, z.B. während der Geburt oder z.B. bei Tauchunfällen).
  • Degenerative Hirnerkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Alzheimer Demenz, Creutzfeld-Jakob, Picksche Atrophie)
  • Hirnveränderungen durch Hormonstörungen (z.B. Hyper- oder Hypothyreose, Hypophyseninsuffizienz, Morbus Cushing).
  • Stoffwechselstörungen (z.B. Methylentetrahydrofolat-Reduktase- Polymorhismus)
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4
Q

Schweregrad der Schädigung

A

Glasgow Coma Scale (GCS) von Teasdale & Jennett (1974):
1. Eye Opening: spontaneous (4), to speech (3), to pain (2), no response (1).
2. Best motor response: to verbal command (6); to painful stimulus: localizes pain (5), flexion-withdrawal (4), flexion-abnormal (3), extension (2), no response (1).
3. Best verbal response: oriented and converses (5), disoriented and converses (4), inappropriate words (3), incomprehensible sounds (2), no response (1).
3 - 15 points

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5
Q

Koma

A

• Koma: gar keine selbständigen Reaktionen mehr (oft aber: künstliches Koma!!!).

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6
Q

Vegetative State

A

• Vegetative State (apallisches Syndrom oder Wachkoma): Zustand scheinbarer Wachheit ohne erkennbares Bewusstsein der eigenen Person und der Umwelt.

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7
Q

Akinetischer Mutismus

A

• Akinetischer Mutismus: Armut an Bewegung, Sprache und Emotionen. Die Aufmerksamkeit kann zu Außenreizen gelenkt werden.

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8
Q

BEWUSSTSEINSVERÄNDERUNGEN - Delir

A
  1. Delir: kurzfristige Verwirrtheit mit angsthafter oder aggressiver Unruhe, zeitlicher und örtlicher Desorientierung, Wahrnehmungsstörungen, Halluzinationen. Typisch ist das fortwährende Nesteln an Kleidung und Bettzeug, das zu Klumpen oder Würsten gerollt wird, ständiges Aus- und Anziehen bzw. Aufstehen und wieder hinsetzen. Das Bewusstsein ist stark eingeengt, Fragen werden nicht oder nur unsinnig beantwortet.
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9
Q

BEWUSSTSEINSVERÄNDERUNGEN - Amentielles Syndrom

A
  1. Amentielles Syndrom: Die Patienten verhalten sich eher ruhig (= stille Verwirrtheit), sie fühlen eine massive Ratlosigkeit; ein Gefühl des Unheimlichen bemächtigt sich ihrer Auffassungsgabe und Denken sind schwer gestört.
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10
Q

BEWUSSTSEINSVERÄNDERUNGEN - Dämmerzustand

A
  1. Dämmerzustand: Der Betroffene macht nach außen hin einen relativ ruhigen, geordneten Eindruck. Er kann Routinehandlungen durchführen, ohne auffällig zu werden. Das Bewusstsein ist aber eingeengt, es kann zu wahnhaften Vorstellungen oder plötzlichen Fehlhandlungen kommen.
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11
Q

BEWUSSTSEINSVERÄNDERUNGEN - Durchgangssyndrom

A
  1. Durchgangssyndrom: Zum hirnorganischen Psychosyndrom (HOPS) kommt es nach schweren Beeinträchtigungen des ZNS. Derartige Zustände finden sich gehäuft in Intensivstationen und Frühreha-Kliniken. Vorrangig zeigen sich Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, z.T. auch Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Nach Besserung der körperlichen Ursache ist dieses Syndrom meist völlig reversibel, d. h., es bleiben keine Auffälligkeiten zurück.
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12
Q

Locked-in-Syndrom

A

Locked-in-Syndrom: Unfähigkeit, sich bei erhalte- nem Bewusstsein sprachlich oder durch Bewegungen spontan verständlich zu machen. Ursache: beidseitige Läsion des Tractus corticospinalis.

Im Alter von 18 Jahren erlitt Marianna 1998 eine Basilar-
thrombose und entwickelte das Locked-in-Syndrom. Die Trachealkanüle wurde nach 7 Monaten entnommen. Die Patientin wurde intensiv mit Schlucktraining, Logopädie, Atemtraining, Krankengymnastik, Ergotherapie behandelt. Nach 3 Jahren nahm die Patientin die Schule wieder auf und machte 2002 das Abitur.

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13
Q

Barthel-Index

A

Barthel-Index zur Prüfung der ADL (activities of daily living)

Ob sie bei täglichen aktivitäten zb baden, essen, toilettengang etc. unabängig sind oder hilfe benötigen

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14
Q

Lokalisationsbezogene partielle (fokale)

A

Anfälle treten nur in einem ganz bestimmten Teil des Gehirns auf. Ungefähr 60 Prozent der Epileptiker leiden an lokalisations- bezogenen Anfällen.
Einfache lokalisationsbezogenen Anfälle:
kurzzeitige neurolog. Veränderungen z.B. unwillkürliches Krampfen einer Hand, Sensibilitätsveränderungen, Hören von Geräuschen. das Bewusstsein bleibt erhalten.
Aura: Direkt vor dem Anfall können ungewöhnliche Gefühle oder Missempfindungen vielfältiger Art auftreten, wie plötzliche und unerklärliche Gefühle von Freude, Ärger, Traurigkeit oder Übelkeit. Mancher Betroffene hört, riecht, schmeckt, fühlt oder sieht Dinge, die nicht real sind. Man bezeichnet dies als Auren.

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15
Q

Fokale Epilepsien bei Erwachsenen

A

Temporallappen-Epilepsie
Schläfenlappenepilepsien sind die häufigste Form. Betroffene berichten oft von einer epigastrischen Aura mit einem von der Magengegend über die Speiseröhre bis zum Mund aufsteigenden Kribbel- oder Wärmegefühl, akustische Wahrnehmungen oder mystischen Gottesgefühlen.

Frontallappen-Epilepsie
Mögliche Ausprägungsformen sind: wildes Um-sich-Schlagen, Strampeln oder Radfahrbewegungen oder nächtliches Aus-dem-Bett-Springen.

Parietallappen-Epilepsie
Missempfindungen wie ein Kribbeln oder „Ameisenlaufen“, ein Taubheitsgefühl oder akustische Wahrnehmungen, Halluzinationen und Drehschwindel.

Okzipitallappen-Epilepsie
Trugwahrnehmungen in Form von Blitzen, Lichtpunkten oder annderen visuellen Halluzinationen

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16
Q

Komplexe lokalisationsbezogene Anfälle (Petit Mal)

A

Komplexe lokalisationsbezogene Anfälle (Petit Mal) dauern meist nur wenige Sekunden, es kommt zu einer Bewusstseinsveränderung oder zur Bewusstlosigkeit. Auch traumähnliche Zustände, seltsame, wiederholte Verhaltensweisen wie Zwinkern, Zucken und Mundbewegungen können auftreten oder die betroffenen Personen laufen im Kreis. Kommt es zu wiederholten Bewegungen, spricht man von Automatismen. Manche Betroffene werfen Gegenstände durch das Zimmer oder schlagen an die Wände oder auf die Möbel, als ob sie ärgerlich oder ängstlich wären. Zwischen der Aura und dem anschließenden Anfall vergehen nur Millisekunden.

17
Q

Generalisierte Anfälle (Grand Mal)

A

Die zweite große Gruppe von Anfällen sind die generalisierten Anfälle. Hier sind von Anfang an viele Teile des Gehirns betroffen. Es lässt sich hier oft kein Ort bestimmen, von dem der Anfall ausgeht. Diese Anfälle können zu Bewusstlosigkeit, Stürzen oder massiven Muskelkrämpfen führen.

  1. Aura
  2. Initialschrei
  3. Tonische Phase (Über-
    streckung, Atemstillstand) 4. KlonischePhase(Typische Muskelzuckungen)
  4. Terminalschlaf
18
Q
Absencen
Tonische Anfälle
Klonische Anfälle
Myoklonische Anfälle
Atonische Anfälle
Tonisch-klonische Anfälle
A
19
Q

ABC der Reha-Phasen

A

In der Phase A (Akutbehandlung) werden nur orientierende Maßnahmen durchgeführt, um dem Patient ein Gefühl zu geben, wo und warum er hier ist.
In Phase B setzen stimulierende Behandlung und Versuche der Kontaktaufnahme ein.
In Phase C erfolgt eine grundlegende Förderung von Antrieb, Motivation, Orientierung und einfachen Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen.

20
Q

Sensorische Stimulationsprogramme

A

Orale Stimulation
Snoezelen-Raum
Gleichgewichts-Stimulation

21
Q

Ist die Arbeitsfähigkeit noch nicht wieder hergestellt, kommen in Betracht:

A
  • Hamburger Modell: stufenweiser Wiedereinstieg;
  • Phase-I: weitere medizinische Maßnahmen;
  • Phase-II: medizinisch-berufliche Maßnahmen;
  • Phase-III: berufliche Förder- oder Umschulungsmaßnahmen;
  • Berufsbildungswerke,
  • Berufsförderungswerke
  • zeitlich befristete Berentung
  • Werkstätten für Behinderte.