7a. Störung der Aufmerksamkeit Flashcards

1
Q

Was ist “Aufmerksamkeit”?

A

William James (1890) beschrieb dieses Phänomen folgendermaßen: „It is the taking possession by the mind, in clear and vivid form, of one out of what seem several simultaneously possible objects or trains of thought. (…) It implies withdrawal from some things in order to deal effectively with others (…)“

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2
Q

Visuell-räumliche Aufmerksamkeit:

A

Wo ist Teresa?

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2
Q

Visuell-räumliche Aufmerksamkeit:

A

Wo ist Teresa?

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3
Q

Akustische Aufmerksamkeit:

A

Das Cocktail-Party-Phänomen

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4
Q

Bottom-up & top-down

A

Bottom-up: Der gesuchte Reiz ist so auffällig, das er vom Bewusstsein ohne Mühe sofort erkannt wird (“pop-out”-Phänomen)

Top-down: Wo ist das gelbe X
Erst durch mühsame Suchstrategien wird der gesuchte Reiz gefunden.

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5
Q

Flaschenhalstheorie:

A

Unsere bewusste Verarbeitung ist beschränkt! Aus der unendlichen Menge von Sinnesreizen, die ständig auf uns einströmen, wählt die Aufmerksamkeit das aus, was gerade als wichtig erscheint

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6
Q

Filter-Theorie

A
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6
Q

Filter-Theorie

A
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7
Q

Nach welchen Kriterien wird ausgewählt, was durch den Filter der Aufmerksamkeit an das Bewusstsein weitergeleitet wird?

A
  • Schreck
  • Mismatch mit Erwartungen
  • Motivation, Bedürfnisse, Triebe • Neuheitsgrad
  • willentliche Anstrengung
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8
Q

Limitiertes Kapazitäts-Kontroll-System

A

(LCCS = limitied capacity control sytem) Aufmerksamkeitssysteme der unterschiedlichen Sinnesorgane können weitgehend parallel arbeiten :
• Akustischer Kanal
• Visueller Kanal
• Taktiler Kanal
• Olfaktorischer Kanal
• Gustatorischer Kanal
Schwierig sind gleichzeitig mehrere Verarbeitungen unerschiedlicher Reize im selben System (Radio-hören und Unterhalten).

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9
Q

Wo-System, Was-System:

A

Das Wo-System: Räumliche Orientierung, Bewegung, Tiefeschnell arbeitend, geringes Auzflösungsvermögen
Das Was-System: Objekt-Erkennung, Gesichts- Erkennung, Farbwahrnehmung  langsam, hohes Auflösungsvermögen

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10
Q

Aufmerksamkeit

A

Schon bei der Erwartung, dass ein bestimmter Reiz erscheinen wird, kommt es in den betroffenen Hirnarealen zur Aktivierung, die sich im EEG als langsame Potentiale nachweisen lassen. Sprachlich zu lösende Aufgaben aktivieren eher die linke Hirnhälfte, räumlich-visuelle die rechte.

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11
Q

Kontrollierte Aufmerksamkeit geht einher mit Aktivierung (erhöhte Durchblutung, erhöhter Energieverbrauch) in drei Hirnbereichen:

A

Kontrollierte Aufmerksamkeit geht einher mit Aktivierung (erhöhte Durchblutung, erhöhter Energieverbrauch) in drei Hirnbereichen:
Präfrontaler Cortex
(Läsion: Probleme der Exekutivfunktionen)
Parietallappen
(Läsion: visuell-räumliche Probleme)
Anteriorer Gyrus cinguli
(Läsion: akinetischer Mutismus, d.h.scheinbar passive Aufmerksamkeit ohne aktive Reaktionen oder Sprechen)

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12
Q

ARAS: Aufsteigendes retikuläres aktivierendes System

A

Das aufsteigende retikuläre Aktivierungssystem (ARAS) im Mesencephalon stellt die Basis des Wachbewusstseins dar.
Die Formatio retikularis hat drei Funktionen:
• Langanhaltende tonische Wachheit
• Langanhaltende tonische Aktivierung der Muskulatur
• Verstärung oder Abschwächung sensorischer und motorischer Impulse
Das ARAS unterliegt einem circadianen Rhythmus, kann aber von eingehenden sensorischen Reizen und ebenso von kortikalen Hirnteilen beeinflusst werden.

Während die tonische Aufmerksamkeit vom ARAS gesteuert wird, beeinflusst der Thalamus die phasische Aktivität.
Der Thalamus kann
Hirnteile kurzzeitig
aktivieren, in Verbin- dung mit dem Retiku- lärsystem kann es dann
aber auch zur länger- dauernden Aktivierung
kommen.

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13
Q

Neurotransmitter

A

Das cholinerge System (ACh) ist wichtig für längerfristige
Wachheit und Aufmerksamkeit ( Nikotin!)
Das monoaminerge System (besonders Dopamin und
Noradrenalin) sind wichtig für kurzfristige Aufmerksamkeit.

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14
Q

Thalamus

A

Der Thalamus als “Tor zum Bewusstsein” aktiviert Hirnareale und lenkt den neuronalen Erregungsfluss dorthin, wo die Reizanalyse erfolgen kann.
Das Limbische System unterstreicht auf einer gefühlsmäßigen Ebene, was wichtig ist und was nicht.
Der präfrontale Cortex + das Gyrus cinguli bilden eine Entscheidungsinstanz, was wichtig ist und worauf die Aufmerk- samkeit gerichtet werden soll. DerParietallappenist wesentlich beteiligt, wenn man die Aufmerksamkeit einer Reizquelle zuwendet.

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15
Q

Komponenten der Aufmerksamkeit nach Walter Sturm

A
  1. Alertness (allgemeine Wachheit)
    (a) tonische Aktivierung
    (b) phasische Aktivierung
  2. Selektive Aufmerksamkeit (focused attention)
  3. Geteilte Aufmerksamkeit (divided attention)
  4. Vigilanz (vigilance)
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16
Q
  1. Alertness (allgemeine Wachheit)
A
  1. Alertness (allgemeine Wachheit) trennt sich in:
    (a) tonische Aktivierung
    (physiologischer Zustand z. B. in Abhängigkeit von der Tageszeit) und
    (b) phasische Aktivierung durch aktuelle Umweltgegebenheiten (z. B. Warnreize).
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17
Q
  1. Selektive Aufmerksamkeit (focused attention)
A
  1. Selektive Aufmerksamkeit (focused attention) ist die Fähigkeit sich relevanten Merkmalen zuzuwenden und gleichzeitig irrelevante Aspekte zu ignorieren.
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18
Q
  1. Geteilte Aufmerksamkeit (divided attention)
A
  1. Geteilte Aufmerksamkeit (divided attention) ist die Fähigkeit, gleichzeitig mehrere Reizquellen zu beachten (z. B. Straßenverkehr, Tacho und Nachrichten im Autoradio).
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19
Q
  1. Vigilanz (vigilance)
A
  1. Vigilanz (vigilance) ist die längerfristige Aufmerksamkeit bei niedriger Ereignishäufigkeit. Treten die kritischen Reize häufig auf, spricht man von Daueraufmerksamkeit (sustained attention). Vigilanz steht in engem Zusammenhang mit der tonischen Aktivierung.
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20
Q

Aufmerksamkeits-Tests

D2 – Aufmerksamkeits-Belastungs-Test:

A
D2 – Aufmerksamkeits-Belastungs-Test:
• Gesamtzahl
• Fehlende Streichungen
• Falsch markierte Zeichen
Auswertung •Arbeitsmenge •Arbeitsqualität
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21
Q

Aufmerksamkeits-Tests

Zahlenverbindungs-Test

A

Zahlenverbindungs-Test

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22
Q

Konzentrationstest für 1. Schulklasse KT-1:

Alle Birnen durch- streichen

A
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23
Q

Farbe-Wort-Interferenz-Test

A

Bitte sagen Sie nur die FARBE, in der das folgende Wort geschrieben ist:

23
Q

Farbe-Wort-Interferenz-Test

A

Bitte sagen Sie nur die FARBE, in der das folgende Wort geschrieben ist:

24
Q

Trail-making-Test

A
24
Q

Trail-making-Test

A
25
Q

GenerellesProblembeiallenneuropsychologischenLeistungstests

A

GenerellesProblembeiallenneuropsychologischenLeistungstests:Sie sind meist zu kurz (oft nur wenigen Minuten, z.B. d2: knapp 5 min) und finden meist in ruhiger Umgebung statt, wo der Patient seine maximalen Leistungen
bringen kann. Das entspricht aber nicht der normalen Arbeits-Umwelt, wo Lärm und Hektik herrschen und man häufig gestört wird. Dies verzerrt oft das wahre Leistungsvermögen im Beruf

26
Q

Wie weist man nach, ob ein Patient den ganzen Tag arbeiten kann?

A

unter 3 Std/tgl: erwerbsunfähig 3 – 6 Std/tgl.: teilerwerbsfähig über 6 Std/tgl.: voll erwerbsfähig

27
Q

Daueraufmerksamkeit: Arbeitskurve des Leistungsprüfsystems (LPS)

A
28
Q

Ganztagestestungen: d2-Quantität + Qualität

A

Ganztagestestungen: d2-Quantität + Qualität

28
Q

Ganztagestestungen

A

Ganztagestestungen: d2-Quantität + Qualität

29
Q

Ganztagestestungen: d2 Fehler

A
30
Q

Ganztagestestungen: Zahlenverbindungstest (ZVT)

A
31
Q

Ganztagestestungen: Zahlenverbindungstest (ZVT)

A
32
Q

Ganztagestestungen: Arbeitskurve Leistungs-Prüfsystem (LPS, jeweils nur 1 Turm pro Stundenwechsel)

A
32
Q

Ganztagestestungen: Arbeitskurve Leistungs-Prüfsystem (LPS, jeweils nur 1 Turm pro Stundenwechsel)

A
33
Q

Aufmerksamkeitsstörungen

A

Etwa 80 % aller Patienten mit Hirnläsionen leiden unter Störungen der Aufmerksamkeit. Diese Defizite wirken sich nicht nur auf die Bewältigung des Alltagslebens negativ aus (z.B. durch eine reduzierte Reaktionsgeschwindigkeit oder erhöhte Ablenkbarkeit), sondern sie behindern sehr oft auch die Rehabilitation anderer neuropsychologischer Störungen (Sturm, 1997).

Aufmerksamkeitsstörungen behindern die gesamte weitere neuropsychologische Diagnostik, da ohne intakte
Aufmerksamkeitsfunktionen keine adäquaten Resultate erzielt werden können, dies gilt insbesondere für Tests mit Zeitlimit. Vor Untersuchung höherer Funktionen sollte daher immer erst eine Prüfung der Aufmerksamkeitsleistungen erfolgen!

33
Q

Aufmerksamkeitsstörungen

A

Etwa 80 % aller Patienten mit Hirnläsionen leiden unter Störungen der Aufmerksamkeit. Diese Defizite wirken sich nicht nur auf die Bewältigung des Alltagslebens negativ aus (z.B. durch eine reduzierte Reaktionsgeschwindigkeit oder erhöhte Ablenkbarkeit), sondern sie behindern sehr oft auch die Rehabilitation anderer neuropsychologischer Störungen (Sturm, 1997).

Aufmerksamkeitsstörungen behindern die gesamte weitere neuropsychologische Diagnostik, da ohne intakte
Aufmerksamkeitsfunktionen keine adäquaten Resultate erzielt werden können, dies gilt insbesondere für Tests mit Zeitlimit. Vor Untersuchung höherer Funktionen sollte daher immer erst eine Prüfung der Aufmerksamkeitsleistungen erfolgen!

34
Q
  1. Alertness
A

Störungen der Alertness entstehen durch Läsionen der Formatio reticularis oder des inferioren Parietallappens besonders der rechten Hirnhälfte.
Bei tonischer Altertness reicht Skala der Folgen vom Koma über Somnolenz bis zu einer allgemeinen Verlang- samung.
Störungen der phasischen Alert- ness äußern sich durch verlang- samte Reaktionen bei Gefahr.

34
Q
  1. Alertness
A

Störungen der Alertness entstehen durch Läsionen der Formatio reticularis oder des inferioren Parietallappens besonders der rechten Hirnhälfte.
Bei tonischer Altertness reicht Skala der Folgen vom Koma über Somnolenz bis zu einer allgemeinen Verlang- samung.
Störungen der phasischen Alert- ness äußern sich durch verlang- samte Reaktionen bei Gefahr.

35
Q
  1. Selektive Aufmerksamkeit
A
  1. Selektive Aufmerksamkeit Läsionen der thalamischen Anteile der Formatio reticularis, des Nucleus reticularis thalami, frontothalamischer Verbindungen oder des dorsolateralen präfrontalen Kortex wirken sich hier aus.
    Die Patienten können sich nicht auf das eigentliche Ziel einer Aufgabe konzentrieren und zeigen massive Ablenkbarkeit durch irrelevante Reize.
35
Q
  1. Selektive Aufmerksamkeit
A
  1. Selektive Aufmerksamkeit Läsionen der thalamischen Anteile der Formatio reticularis, des Nucleus reticularis thalami, frontothalamischer Verbindungen oder des dorsolateralen präfrontalen Kortex wirken sich hier aus.
    Die Patienten können sich nicht auf das eigentliche Ziel einer Aufgabe konzentrieren und zeigen massive Ablenkbarkeit durch irrelevante Reize.
36
Q
  1. Geteilte Aufmerksamkeit:
A
  1. Geteilte Aufmerksamkeit: Läsionen des dorsolateralen präfrontalen
    Cortex und der vorderen Abschnitte des Cingulums.
    Patienten mit solchen Defiziten können sich jeweils nur auf eine Aufgabe konzentrieren und stehen bei der gleichzeitigen Bewältigung selbst einfachster Handlungen vor unlösbaren Problemen.
37
Q

Spezifische Aufmerksamkeits- Areale im Gehirn

A
37
Q

Spezifische Aufmerksamkeits- Areale im Gehirn

A
38
Q

Paced Auditory Serial Addition Task (PASAT)

A

Paced Auditory Serial Addition Task (PASAT), bei dem der Proband eine jeweils auditiv dargebotene Zahl zur vorhergehenden (nicht zum Zwischenergebnis) addieren muss; diese Aufgabe macht die enge Verknüpfung der geteilten Aufmerksamkeit mit dem Arbeitsgedächtnis deutlich.

38
Q

Paced Auditory Serial Addition Task (PASAT)

A

Paced Auditory Serial Addition Task (PASAT), bei dem der Proband eine jeweils auditiv dargebotene Zahl zur vorhergehenden (nicht zum Zwischenergebnis) addieren muss; diese Aufgabe macht die enge Verknüpfung der geteilten Aufmerksamkeit mit dem Arbeitsgedächtnis deutlich.

39
Q

4.Vigilanz &Daueraufmerksamkeit

A

4.Vigilanz &Daueraufmerksamkeit
Typische Läsionen sind die des Hirnstammanteils der
Formatio reticularis und des inferioren parietalen Kortex der rechten Hemisphäre.

39
Q

4.Vigilanz &Daueraufmerksamkeit

A

4.Vigilanz &Daueraufmerksamkeit
Typische Läsionen sind die des Hirnstammanteils der
Formatio reticularis und des inferioren parietalen Kortex der rechten Hemisphäre.

40
Q

Neglect

A

Der typische Patient mit rechtsseitiger Läsion lässt seinen Blick immer wieder nach rechts (aber nie nach links) schweifen. Rechtsseitig stehende Objekte lenken ihn ab; linksseitige findet er auch nach Aufforderung nicht. Bei schwerer Ausprägung wäscht der Patient nur noch eine Körperhälfte oder rasiert sich nur eine Gesichtsseite. Beim freien Zeichnen oder dem Kopieren von einer Vorlage wird nur eine Hälfte des Objekts wiedergeben bzw. die kontraläsional gelegene Bildhälfte wird detailärmer dargestellt.

Läsionen :
• großflächige Schäden des Parietallappens bis zum Okzipitallappen der rechten Hemisphäre
• Schäden im Bereich Frontallappen
• subkortikale Regionen (posteriore und mediale Anteile des Thalamus, Basalganglien und Capsula interna)

41
Q

Tests Neglect

A
41
Q

Tests Neglect

A
42
Q

Neglect-Test für motorische Vernachlässigung:

A

Neglect-Test für motorische Vernachlässigung:
Taktile Explorationsaufgaben; z.B. Auffinden von Gegenständen auf einem Schreibtisch mit offenen bzw. auch mit geschlossenen Augen.

43
Q

Extinktionsphänomen

A

Extinktionsphänomen: Die Patienten nehmen akustische, taktile oder visuelle Reize, die einzeln recht oder link präsentiert werden, korrekt wahr. Werden diese jedoch gleichzeitig beidseitig dargeboten, wird der Stimulus kontralateral zur Läsion (zumeist der linke) nicht bemerkt.

44
Q

Häufigkeit des Neglects je nach Studie & Zeit nach der Läsion:

A

Häufigkeit des Neglects je nach Studie & Zeit nach der Läsion: Rechtsseitige Hirnschädigung: 3385%
Linksseitige Hirnschädigung: 024%
Bei den meisten Patienten rasche Spontanremission.

45
Q

Wie lässt sich unterscheiden, ob ein Patient unter Hemianopsie oder unter Neglect leidet?

A

Hemianopsie-Patienten zeichnen vollständige Figuren, bei Neglect-Patienten fehlt fast immer ein Teil.
Wenn Neglect-Patienten eine bekannte Örtlichkeit (z.B. öfftl. Platz) beschreiben sollen, dann schildern sie nur die rechte Hälfte.
In Testverfahren wie dem Uhren-Test oder dem Linienhalbierungs-Test erzielen GF- Patienten in der Regel annähernd normale Leistungen.

46
Q

Alltagsprobleme von Personen mit Gesichtsfeldausfall und Neglect sind aber zumeist identisch:

A

75 - 90% stoßen an Hindernisse an,
80 - 92% übersehen Personen,
75 - 80% übersehen Fahrzeuge,
80 - 89% haben Orientierungsprobleme in Räumen, Gebäuden + auf Plätzen, 90 - 92% finden nur verlangsamt Gegenstände auf einem Tisch, im Regal im Supermarkt etc.
Beide Patientengruppen haben Schwierigkeiten beim Lesen.

47
Q

Jeannerod (1986)

A

Jeannerod (1986) stellte in systematischen Untersuchungen zu Greifbewegungen mit Ausschluss visueller Kontrolle fest, dass die Bewegungen zur kontralateralen Seite stets viel zu kurz, die zur ipsiläsionalen Seite viel zu lang ausfielen. Sie schlussfolgerten daraus, dass dies aus einer Abweichung von der Ich-bezogenen Referenzmittellinie nach rechts resultiere. Jüngere Untersuchungen weisen ebenfalls auf eine Verschiebung der subjektiven Körper-Mittellinie bei Neglect hin.

48
Q

Anosognosie

A

Anosognosie tritt besondershäufig iun Verbindung mit Neglekt auf, aber nicht nur dort.
Patienten mit Anosognosie beklagen sich nicht über ihren Funktionsausfall. Auf Befragung geben sie bagatellisierende Antworten oder bewerten z.B. eine nur halb abgezeichnete Abbildung als vollständig und zeigen sich durchaus zufrieden mit ihrer
Kopie.