7a. Störung der Aufmerksamkeit Flashcards
Was ist “Aufmerksamkeit”?
William James (1890) beschrieb dieses Phänomen folgendermaßen: „It is the taking possession by the mind, in clear and vivid form, of one out of what seem several simultaneously possible objects or trains of thought. (…) It implies withdrawal from some things in order to deal effectively with others (…)“
Visuell-räumliche Aufmerksamkeit:
Wo ist Teresa?
Visuell-räumliche Aufmerksamkeit:
Wo ist Teresa?
Akustische Aufmerksamkeit:
Das Cocktail-Party-Phänomen
Bottom-up & top-down
Bottom-up: Der gesuchte Reiz ist so auffällig, das er vom Bewusstsein ohne Mühe sofort erkannt wird (“pop-out”-Phänomen)
Top-down: Wo ist das gelbe X
Erst durch mühsame Suchstrategien wird der gesuchte Reiz gefunden.
Flaschenhalstheorie:
Unsere bewusste Verarbeitung ist beschränkt! Aus der unendlichen Menge von Sinnesreizen, die ständig auf uns einströmen, wählt die Aufmerksamkeit das aus, was gerade als wichtig erscheint
Filter-Theorie
Filter-Theorie
Nach welchen Kriterien wird ausgewählt, was durch den Filter der Aufmerksamkeit an das Bewusstsein weitergeleitet wird?
- Schreck
- Mismatch mit Erwartungen
- Motivation, Bedürfnisse, Triebe • Neuheitsgrad
- willentliche Anstrengung
Limitiertes Kapazitäts-Kontroll-System
(LCCS = limitied capacity control sytem) Aufmerksamkeitssysteme der unterschiedlichen Sinnesorgane können weitgehend parallel arbeiten :
• Akustischer Kanal
• Visueller Kanal
• Taktiler Kanal
• Olfaktorischer Kanal
• Gustatorischer Kanal
Schwierig sind gleichzeitig mehrere Verarbeitungen unerschiedlicher Reize im selben System (Radio-hören und Unterhalten).
Wo-System, Was-System:
Das Wo-System: Räumliche Orientierung, Bewegung, Tiefeschnell arbeitend, geringes Auzflösungsvermögen
Das Was-System: Objekt-Erkennung, Gesichts- Erkennung, Farbwahrnehmung langsam, hohes Auflösungsvermögen
Aufmerksamkeit
Schon bei der Erwartung, dass ein bestimmter Reiz erscheinen wird, kommt es in den betroffenen Hirnarealen zur Aktivierung, die sich im EEG als langsame Potentiale nachweisen lassen. Sprachlich zu lösende Aufgaben aktivieren eher die linke Hirnhälfte, räumlich-visuelle die rechte.
Kontrollierte Aufmerksamkeit geht einher mit Aktivierung (erhöhte Durchblutung, erhöhter Energieverbrauch) in drei Hirnbereichen:
Kontrollierte Aufmerksamkeit geht einher mit Aktivierung (erhöhte Durchblutung, erhöhter Energieverbrauch) in drei Hirnbereichen:
Präfrontaler Cortex
(Läsion: Probleme der Exekutivfunktionen)
Parietallappen
(Läsion: visuell-räumliche Probleme)
Anteriorer Gyrus cinguli
(Läsion: akinetischer Mutismus, d.h.scheinbar passive Aufmerksamkeit ohne aktive Reaktionen oder Sprechen)
ARAS: Aufsteigendes retikuläres aktivierendes System
Das aufsteigende retikuläre Aktivierungssystem (ARAS) im Mesencephalon stellt die Basis des Wachbewusstseins dar.
Die Formatio retikularis hat drei Funktionen:
• Langanhaltende tonische Wachheit
• Langanhaltende tonische Aktivierung der Muskulatur
• Verstärung oder Abschwächung sensorischer und motorischer Impulse
Das ARAS unterliegt einem circadianen Rhythmus, kann aber von eingehenden sensorischen Reizen und ebenso von kortikalen Hirnteilen beeinflusst werden.
Während die tonische Aufmerksamkeit vom ARAS gesteuert wird, beeinflusst der Thalamus die phasische Aktivität.
Der Thalamus kann
Hirnteile kurzzeitig
aktivieren, in Verbin- dung mit dem Retiku- lärsystem kann es dann
aber auch zur länger- dauernden Aktivierung
kommen.
Neurotransmitter
Das cholinerge System (ACh) ist wichtig für längerfristige
Wachheit und Aufmerksamkeit ( Nikotin!)
Das monoaminerge System (besonders Dopamin und
Noradrenalin) sind wichtig für kurzfristige Aufmerksamkeit.
Thalamus
Der Thalamus als “Tor zum Bewusstsein” aktiviert Hirnareale und lenkt den neuronalen Erregungsfluss dorthin, wo die Reizanalyse erfolgen kann.
Das Limbische System unterstreicht auf einer gefühlsmäßigen Ebene, was wichtig ist und was nicht.
Der präfrontale Cortex + das Gyrus cinguli bilden eine Entscheidungsinstanz, was wichtig ist und worauf die Aufmerk- samkeit gerichtet werden soll. DerParietallappenist wesentlich beteiligt, wenn man die Aufmerksamkeit einer Reizquelle zuwendet.
Komponenten der Aufmerksamkeit nach Walter Sturm
- Alertness (allgemeine Wachheit)
(a) tonische Aktivierung
(b) phasische Aktivierung - Selektive Aufmerksamkeit (focused attention)
- Geteilte Aufmerksamkeit (divided attention)
- Vigilanz (vigilance)
- Alertness (allgemeine Wachheit)
- Alertness (allgemeine Wachheit) trennt sich in:
(a) tonische Aktivierung
(physiologischer Zustand z. B. in Abhängigkeit von der Tageszeit) und
(b) phasische Aktivierung durch aktuelle Umweltgegebenheiten (z. B. Warnreize).
- Selektive Aufmerksamkeit (focused attention)
- Selektive Aufmerksamkeit (focused attention) ist die Fähigkeit sich relevanten Merkmalen zuzuwenden und gleichzeitig irrelevante Aspekte zu ignorieren.
- Geteilte Aufmerksamkeit (divided attention)
- Geteilte Aufmerksamkeit (divided attention) ist die Fähigkeit, gleichzeitig mehrere Reizquellen zu beachten (z. B. Straßenverkehr, Tacho und Nachrichten im Autoradio).
- Vigilanz (vigilance)
- Vigilanz (vigilance) ist die längerfristige Aufmerksamkeit bei niedriger Ereignishäufigkeit. Treten die kritischen Reize häufig auf, spricht man von Daueraufmerksamkeit (sustained attention). Vigilanz steht in engem Zusammenhang mit der tonischen Aktivierung.
Aufmerksamkeits-Tests
D2 – Aufmerksamkeits-Belastungs-Test:
D2 – Aufmerksamkeits-Belastungs-Test: • Gesamtzahl • Fehlende Streichungen • Falsch markierte Zeichen Auswertung •Arbeitsmenge •Arbeitsqualität
Aufmerksamkeits-Tests
Zahlenverbindungs-Test
Zahlenverbindungs-Test
Konzentrationstest für 1. Schulklasse KT-1:
Alle Birnen durch- streichen