Modelle der Hirnplastizität und Neuropsych. Therapie Flashcards

1
Q

Auch beim Erwachsenen reagiert das Gehirn auf Läsionen mit Versuchen das Defizit auszugleichen. Hierzu gehören nach Donald Stein et al. (1995):

A
  1. Verhaltenskompensation
  2. Substitution
  3. “Sparing”
  4. “Sprouting”
  5. Denervierungs- überempfindlichkeit
  6. Disinhibition
  7. Nervenwachstumsfaktor
  8. Stille Synapsen
  9. Bildung neuer Nervenzellen
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2
Q
  1. Verhaltenskompensation
A
  1. Verhaltenskompensation: Anwendung neuer Verhaltensstrategien, um das Defizit auszugleichen (Beispiel: Notizen bei Gedächtnisdefizit, Rollator bei Hemiplegie).
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3
Q
  1. Substitution
A
  1. Substitution: eine andere Region im Gehirn ist in der Lage, die Aufgabe des geschädigten Bereiches zu übernehmen (z.B. Sprache wird meist auf die nicht- dominante Hirnhälfte umtrainiert).
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4
Q
  1. “Sparing”
A
  1. “Sparing”: Aussparung bestimmter Areale im eigentlich geschädigten Gebiet. Zellen mit vielen Synapsen fallen einer transsynaptischen Degeneration seltener zum Opfer als Zellen mit nur wenigen Verknüpfungen. Es entstehen intakte “Inseln” im geschädigten Areal.
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5
Q

4.“Sprouting”

A

4.“Sprouting”: Aussprossen von Axonkollateralen, die neue Verknüpfungen schaffen. Im ZNS (im Gegensatz zur Peripherie) in der Regel aber nur bis zur nächsten Glia- Grenze.

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6
Q
  1. Denervierungs- überempfindlichkeit
A
  1. Denervierungs- überempfindlichkeit

Zunahme an Rezeptoren, dies führt zu einer verstärkten Reaktion auf die (wenigen) Transmitter.

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7
Q
  1. Disinhibition
A
  1. Disinhibition (Enthemmung): Aufhebung hemmender Einflüsse eines Systems durch die Läsion erhöht die Aktivierung eines Gegenspielers.
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8
Q
  1. Nervenwachstumsfaktor
A
  1. Nervenwachstumsfaktor (NGF): Protein, das in der kindlichen Entwicklung das Wachstum von Axonen leitet. Es wird auch nach Läsionen sezerniert und unterstützt möglicherweise das neuronale Wachstum.
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8
Q
  1. Nervenwachstumsfaktor
A
  1. Nervenwachstumsfaktor (NGF): Protein, das in der kindlichen Entwicklung das Wachstum von Axonen leitet. Es wird auch nach Läsionen sezerniert und unterstützt möglicherweise das neuronale Wachstum.
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9
Q
  1. Stille Synapsen
A
  1. Stille Synapsen: Schaltstellen, die vorher schon vorhanden waren, aber keine besonders einflussreichen Funktionen erfüllten. Durch die Schädigung werden sie plötzlich wichtig.
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10
Q
  1. Bildung neuer Nervenzellen
A
  1. Bildung neuer Nervenzellen: Galt Jahrzehnte lang als ausgeschlossen. Heute weiß man, dass sich zumindest im Hippocampus neue Neurone bilden können.
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11
Q

PROGNOSE

A
  • Jüngere Gehirne besitzen mehr plastische Kapazität als ältere (Kennard-Prinzip).
  • Bei Frauen und z. T. auch bei Linkshändern wird aufgrund der geringeren Lateralisierung des Gehirns eine bessere Kompensation durch die unverletzte Hemisphäre angenommen.
  • Bei Frauen besteht aufgrund protektiv wirkender Sexualhormone (z.B. Progesteron) oft eine geringere Schädigung.
  • Langsam wachsende Tumore haben eine positivere Prognose als plötzliche Schäden.
  • Patienten mit prämorbid höheren Fähigkeiten erreichen bessere Fortschritte.
  • Optimistische Patienten zeigen besseren Fortschritt als pessimistische oder depressive.
  • Je besser der social support durch das soziale Umfeld, umso günstiger ist die Prognose.
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12
Q

TIEFENHIRNSTIMULATION

A

Nach sechs Jahren bei minimalem Bewusstsein und künstlicher Ernährung kann ein 38-jähriger Amerikaner nun wieder essen und sogar sprechen. Möglich wurde dies durch eine Tiefenstimulation des Gehirns mit elektrischen Impulsen.
Diesen Erfolg vermeldet ein Team von Medizinern und Hirnforschern um den amerikanischen Neurowissenschaftler Nicholas Schiff. Die Forscher hatten dem Patienten, der nach einer schweren Hirnverletzung nahezu unbeweglich im Bett lag und nur schwach auf äußere Reize reagierte, Elektroden ins Gehirn eingepflanzt. Bereits nach den ersten Stimulationen begann sich der Zustand des Patienten merklich zu verbessern.

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13
Q

ZIELE NEUROPSYCH. THERAPIE

A
  1. Allgemeine Aktivierung und Motivierung,
  2. Durchführung von Leistungs- und sozialen Verhaltenstrainings,
  3. Abstimmung der Trainingseinheiten auf persönliche Anforderungsbereiche,
  4. Transfer des Trainingsfortschritts auf den Alltag.
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14
Q
  1. Mit

Kompensationsstrategien

A

(Substitution) werden dem Patienten
Handlungsalternativen beigebracht, um die Folgen der Hirnschädigung auszugleichen. Beispiele sind Benutzung des Gehwagens bei Halbseitenlähmung, Terminkalender und Tagebuch bei Gedächtnisstörungen oder vermehrte Blickbewegungen in den blinden Raumbereich bei Gesichtsfeldeinschränkungen.

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15
Q
  1. Die Restitution
A
  1. Die Restitution dagegen bemüht sich um eine tatsächliche Verbesserung oder Wiederherstellung der Defizite, meist im Rahmen eines reinen drill and practice. So lassen sich Bewegungsfähigkeit bei Halbseitenlähmungen, Sprachvermögen bei Aphasien und auch Konzentrationsfähigkeit bei Aufmerksamkeitsstörungen durch beharrliches Üben meist erheblich bessern.
16
Q

Therapie bei Aufmerksamkeitsproblemen:

A

Extern fokussierte Ansätze zielen auf eine Anpassung der Umwelt, d. h. Optimierung des Arbeitsplatzes und Reduzierung ablenkender Reizquellen (z. B. Radio im Hintergrund, überfüllter Schreibtisch). Hilfreich ist eine exakte Strukturierung des Tagesablaufs, bzw. klar umrissene Arbeitsaufgaben im Beruf. Vielen Betroffenen helfen Checklisten zum Abhaken (auch bei Hausarbeiten).

• Gutes Pausen-Management!!!
• Reduktion von Reizquellen, die eine
Ablenkung verursachen könnten. • Strukturierung von Tages- oder
Arbeitsabläufen
• Arbeitsplatz sollte zumindest teilweise
an die Bedürfnisse des Patienten
angepasst werden (z. B. durch klarer organisierte Arbeits- abläufe, ein separates Zimmer zum ungestörten Arbeiten o. ä.).
• Hilfen oder Hinweisreize , um dem Patienten zu helfen, ihre Aufmerksamkeit auf aktuell relevante Aspekte der Umwelt zu lenken.
• Rücksicht auf Leistungsgrenzen, Reduktion von Ansprüchen.

17
Q

intern fokussierten Therapieansätzen

A

Bei intern fokussierten Therapieansätzen wird auf der Basis einer Verhaltensanalyse ein systematischer Plan für die Verhaltensänderungerstellt.Gefragt wird nach störendem und aufzubauendem Verhalten und den positiven Verstärkern. Impulsives, abgelenktes Verhalten muss mitunter gelöscht oder sogar bestraft werden (z. B. durch Zuwendungsentzug); zum Einsatz kommen auch Münzverstärkungssysteme (token economies). Der Patient soll diese antrainierten Verhaltensweisen dann via Selbstverstärkung und Selbstinstruktion für sich selbst übernehmen

18
Q

Funktionsspezifische Behandlung

A

Aufteilung komplexer Aufgaben in überschaubare Einzelschritte. Fremd- oder Selbstkontrolle der Fortschritte.
Bei Erreichen eines Teilzieles Belohnungen oder Selbstverstärkungstechniken einsetzen.
Funktionsspezifische Behandlung: Neuropsychologische Therapie muss sich hierbei auf eine gute Diagnostik stützen und spezifisch denjenigen Aufmerksamkeitsbereich trainieren, der gestört ist.

19
Q

Neglekt- Therapie

A

Neglekt- Therapie: Visuelle Explorationsaufgaben:

Finden Sie das Kind!

20
Q

Therapie

A

• vestibuläre Stimulation des Innenohrs, • optokinetische Stimulation,
• transkutane elektrische, mechanische Nackenstimulation
• Rotationen des Kopfes, Rumpfes, Körperlageveränderungen
• monokuläre Okklusion.
Problem: Halbseitenlähmung machen viele dieser Techniken unmöglich, da der Patient dort nichts spürt.

21
Q

Lesen des Neglect-Patienten:

A

Kompensation fehlerhafter Explorationsstrategien z.B. beim Lesen durch Training mit Hilfe einer dicken vertikale rote Linie am linken Blattrand, welche die Patienten bei jedem Zeilensprung erst finden mussten.

22
Q

Sie können sich beträchtlich besser an den letzten Kinofilm erinnern als an die letzte Vorlesung?

A

-> Emotionale Informationen werden tieferabgespeichert!

23
Q

Therapie: Mnemo-Techniken

A

• Je öfter man eine Information wiederholt, um so fester sitzt sie im Gedächtnis.

24
Q

Von einer Information erinnert man:

A
10% nur lesen
20% nur hören
30% nur sehen
50% sehen und hören
70% was man selbst gesagt hat 90% was man selbst getan hat

-> Je mehr Wahrnehmungskanäle man benutzt (visuell + akustisch + sensorisch), um so besser wird eine Information abgespeichert.

25
Q

Beispiel:

FürdieDaten,dieSiefür IhreMaster-Arbeit gesammelt haben, gibt es vier Niveaus der Skalierung:

A

• Nominalskala (Männer, Frauen)
• Ordinalskala (klein, mittel, groß)
• Intervallskala (1-2-3-4-5-6-7-8-9-10)
• Rationalskala (z.B. –23.5; 0.01; 52.0; 112.3)
Wie können Sie sich diese vier Skalen merken?

• Nominalskala • Ordinalskala • Intervallskala • Rationalskala
noir (franz.) = schwarz

Eselsbrücken – besonders selbst erdachte – verbessern die Lernleistung gravierend!

26
Q

PQRST-Technik

A

PQRST-Technik ist eine Methode, um ein Lehrbuch so zu bearbeiten, dass die Information im Langzeitgedächtnis gespeichert wird.

27
Q

Extere Gedächtnishilfen:

A
  • Listen (z.B. Einkaufsliste, what-to-do-Liste)
  • Notizblöcke
  • Pinboard
  • Arbeitspläne, Checklisten • Wecker, Küchenuhr
  • Handy mit Erinnerungsfunktion
  • Diktaphon
28
Q
A

Oft hilft es Patienten (z.B. bei Demenz) alte Erinnerungen immer wieder aufzufrischen, etwa mit dem Ansehen von persönlichen Fotoalben.