Hiatushernie Flashcards
1
Q
Definition
A
Eine Hiatushernie („Zwerchfellbruch“) bezeichnet den Durchtritt von Magenanteilen aus dem Bauch- in den Thoraxraum – und zwar durch die Ösophagusöffnung des Zwerchfells.
2
Q
Pathophysiologie
A
- Unter normalen Bedingungen befindet sich die Ösophagus-Magen-Grenze in Höhe des Zwerchfells. Der Ösophagus verfügt am Übergang zum Magen über einen funktionellen Sphinkter.
- Dieser wird zum einen durch spiralförmig angeordnete Muskulatur gebildet und zum anderen durch die Magenfundusblase, die den Ösophagus von außen komprimiert.
- Zusätzlich liegen in der Submukosa des Ösophagus Venen, die durch die Füllung das Ösophaguslumen verengen.
- Störungen im Ösophagusverschluss können zur Verlagerung von Magenanteilen in den thorakalen Raum führen.
- Begünstigt wird die Entwicklung von Hiatushernien durch das Zusammenwirken einer anlage- oder altersbedingten Bindegewebsschwäche und einer Druckerhöhung im Bauchraum.
3
Q
Hernienarten
A
-
Axiale Hiatushernie (Gleithernie):
- ca. 90%
- Verlagerung der Kardia (Mageneingang) mit Peritoneum in den Thoraxraum.
- Das Zwerchfell drückt nicht mehr auf den unteren Ösophagussphinkter. Daher ist die Barriere zwischen Magen und Speiseröhre gestört. Þ Prädispositionsfaktor Refluxkrankheit.
-
Paraösophageale Hernie
- ca. 10%
- Es schieben sich Anteile des Magens entlang der Speiseröhre in den Thoraxraum. Die Lage der Kardia und die Funktion des Ösophagussphinkters sind normal.
- Mischformen
4
Q
Symptome
A
-
Gleithernie
- Dysphagie
- Retrosternales Druckgefühl
- Sodbrennen, besonders im Liegen und nach dem Essen
-
Paraösophageale Hernie
- zusätzlich Völlegefühl, Übelkeit
- Strangulation, Inkarzeration (Einklemmung) der Hernie
- Blutungen
- Fast nie Refluxbeschwerden, da die Funktion des unteren Ösophagussphinkters nicht gestört ist.
5
Q
Therapie
A
-
Gleithernie:
- medikamentöse Behandlung, wenn Refluxbeschwerden auftreten.
-
Paraösophageale Hernie
- wegen Komplikationsgefahr immer operative Behandlung.