Divertikulose & Divertikulitis Flashcards
1
Q
Definition
A
- zahlreichen Stellen sackartig nach außen.
- Bei diesen Ausstülpungen handelt es sich meist um sog. falsche Divertikel, bei denen sich nur die Schleimhaut nach außen wölbt – und nicht die gesamte Darmwand wie bei den echten Divertikeln.
- Entwickelt sich im Bereich der Divertikel eine Entzündung, spricht man von einer Divertikulitis.
- Zivilisationserkrankung, die durch die Ernährungsgewohnheiten (ballaststoffarme Nahrung) begünstigt wird.
- Bei den über 70-Jährigen zeigen ca. 60% den typischen Befund einer Divertikulose.
2
Q
Pathophysiologie
A
- Prädilektionsstellen für die Divertikelbildung sind Lücken in der Muskelschicht der Darmwand, durch die Blutgefäße ein- und austreten.
- Die meisten falschen Divertikel entstehen im Bereich des Sigmas.
- Begünstigt wird die Divertikelbildung durch eine altersbedingte Bindegewebsschwäche sowie eine Druckzunahme im Darmlumen. Letztere wird häufig durch chronische Verstopfung (z.B. aufgrund ballaststoffarmer Ernährung) hervorgerufen.
- Bei ca. 20% der Patienten entwickelt sich im Verlauf eine symptomatische Divertikulitis: Wenn sich Stuhl im Bereich des Divertikels anstaut, können sich dort Bakterien vermehren und eine Entzündung auslösen.
3
Q
Symptome
A
- Divertikulose verläuft im Gegensatz zur Divertikulitis meist asymptomatisch.
- Schmerzen im linken Unterbauch (Linksappendizitis)
- Fieber und systemische Entzündungsreaktion
- Stuhlunregelmäßigkeiten und Blutbeimengungen im Stuhl
- Blähungen
- Entzündungszeichen im Labor
4
Q
Komplikationen
A
- Blutungen
- Perforation (Darmdurchbruch) mit Entwicklung einer Peritonitis (Akutes Abdomen!)
- Gedeckte Perforation mit Abszessbildung
- Fistelbildung (wenn die Divertikel in Nachbarorgane einbrechen, v.a. in die Blase)
- Eine Einengung des Darmlumens kann zu einem mechanischen Ileus führen.
5
Q
Therapie
A
- Im symptomfreien Intervall:
- Ballaststoffreiche Ernährung
- Flüssigkeitszufuhr
- Bewegung
- Gewichtsabnahme
- Im entzündlichen Schub, je nach Symptomausprägung:
- Nahrungskarenz
- parenterale oder ballaststofffreie Ernährung
- Antibiotika