F1x.4-F1x.8 (inkl. Delir Therapie und Wernicke Korsakow Encephalopathie) Flashcards

1
Q

F1x.4 Entzugssyndrom mit Delir

A

A. Allgemeine Kriterien für ein Entzugssyndrom (F1x.3) sind erfüllt.

B. Allgemeine Kriterien für ein Delir (F05) sind erfüllt.

  1. Stelle:
    F1x.40 ohne Krampfanfälle
    F1x.41 mit Krampfanfällen

Anmerkung:
F05 Kriterien:
- Bewusstseinsstörung
- Störung der Kognition, Immediat/Kurzzeitgedächtnis, Desorientierung
- psychomotorische Störung
- Störung von Schlaf oder Schlaf-Wach-Rhythmus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

F10.4 Alkoholdelir = Delirium tremens

A
  • 5-15% der Alkoholabhängigen
  • 2 Formen:
    1) Kontinuitätsdelir (selten, aus Kontinuitität des Trinkens heraus)
    2) Alkoholentzugsdelir (häufiger, 1-3 Tage nach Alkoholentzug)

Auslöser: durch Infekte/Unfälle Absetzen von Alkohol
Letalität bis zu 25% (bei opt. Behandl. <2%)
50% initialer epileptischer Anfall
Dauer 3-5 Tage (max. 20)

zusätzlich zu Symptomen von Entzugssyndrom:
1. Orientierungs- und quantitiative Bewusstseinsstörung
2. Bewusstseinstrübung
3. Desorientiertheit
4. Situations-/Personenverkennung
5. Optische Halluzinationen (weiße Mäuse), Akoasmen
6. Paranoides Erleben
7. Erhöhte Suggestibilität
8. Hypermotorik (Nesteln, Herumsuchen), psychomot. Unruhe
9. ausgeprägte vegetative, psychomotorische und körperliche Symptome

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Therapie Alkoholentzugsdelir

A

Therapie:
- Intensivüberwachung
- Ausgleich Elektrolyte, Vitamin B1

  • i.v. Benzodiazepine (Diazepam hochdosiert 120-240mg, sonst Midazolam, Lorazepam mögl.)
  • evt. Haloperidol (CAVE delirogen), Neuroleptika eher vermeiden; nur bei ausgeprägten Halluzinationen, i.v. Haloperidol 10-60mg/d unter Monitoring (oder besser i.m. …), geringeres Risiko f. Krampfanfall
  • Clonidin (Catapresan®) .> Therapie der noradrenergen Hyperaktivität
  • Carbamazepim einziges zugelassenes Antikonvulsivum?

lt. FA Kurs:
Delirium Tremens
* Bewusstseins-u. Orientierungsstörung, psychomotorische Unruhe, v.a. optische Halluzinationen, Neologismen, Konfabulationen
* Intensivbehandlung!
* Eher i.v. Behandlung mit Benzodiazepinen, z.B. 120 – 240mg Diazepam/d
* Gabe von Neuroleptika eher vermeiden, nur bei ausgeprägten Halluzinationen, z.B. Haloperidol i.v. 10 bis 60mg/d

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

F1x.5 Psychotische Störung

A

A. Beginn von psychotischen Symptomen während des Substanzgebrauchs oder innerhalb von 2 Wochen nach Substanzgebrauch

B. Dauer der psychotischen Symptome länger als 48h.

C. Dauer der Störung NICHT länger als 6 Monate.

  1. Stelle:
    F1x.50 schizophreniform
    F1x.51 vorwiegend wahnhaft
    F1x.52 vorwiegend halluzinatorisch
    F1x.53 vorwiegend polymorph
    F1x.54 vorwiegend depressive Symptome
    F1x.55 vorwiegend manische Symptome
    F1x.56 gemischt

abrupt (Beginn innerhalb v. 48h)
akut (Beginn nach mehr als 48h, aber innerhalb von 2 Wochen)

Ausschluss: F10.7-F19.7 (durch Alkohol oder psychoakt. Substanzen bedingter Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung)

Begriffe: Alkoholhalluzinose
alkoholischer Eifersuchtswahn
alkoholische Paranoia
Alkoholpsychose, n.n.b.

Alkoholischer Eifersuchtswahn
* am häufigsten (sonst Verfolgungswahn mit paranoid-ängstl. Stimmung)
* unkorrigierbare Überzeugung v. Untreue des Partners
* Behandlung: Unterstützung Abstinenz, Antipsychotika

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

F1x.6 Amnestisches Syndrom (Korsakow-Syndrom)

A

A. Gedächtnisstörungen in beiden Bereichen:
1. Störung des Kurzzeitgedächtnisses (vermindertes Lernen v. neuem Material) in einem Ausmaß, der das tägliche Leben beeinträchtigt.
2. verminderte Fähigkeit, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern. (Langzeitgedächtnis)

B. Fehlen (oder relatives Fehlen) folgender Merkmale:
1. Störung des Immediatgedächtnisses (z.B. mit Nachsprechen v. Zahlenreihen z-N. 6 Ziffern vorwärts)
2. Bewusstseinstrübung und Aufmerksamkeitsstörung, wie unter F05, Kriterium A. beschrieben.
3. allgemeiner intellektueller Verfall (Demenz).

C. Kein objektiver Nachweis (anhand körperlicher, neurologischer und laborchemischer Untersuchungen) und/oder Anamnese einer Störung oder Erkrankung des Gehirns (insbesondere einer, die bilateral diencephale und mediotemporale Strukturen betrifft) außer einer substanzbedingten Störung, die für klinische Symptome, wie unter A. beschrieben, verantwortlch gemacht werden kann)

Begriffe: nicht n.b. substazbedingtes Korsakow-Syndrom
bei assoziiertem Wernicke-Syndrom zusätzlich E51.2

Ausschlus: nicht alkoholbedingtes Korsakow-Syndrom oder Korsakow-Psychose (F04)

DD:
Hirnverletzung
CO-Vergiftung
Infektionen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Wernicke-Korsakow-Syndrom

A

->. früher 2 Diagnose, heute nur mehr 1 (?)
-> schwerste Alkoholfolgeerkrankung
-> V.a. bei schweren Entzügen, Mangelernährung, Alkoholpsychosen
-> bei bis zu 10% der chronischen alkoholabhängigen Pat.
-> durch Fehlernährung Mangel an Vitamin B1 (Thiamin)
-> Typisch: Störung von Kurzzeitgedächtnis (neue Inhalte) + Langzeitgedächtnis

TRIAS:
1. Zerebelläre Ataxie
2. Bewusstseins-/Orientierungsstörungen (66%)
3. Störung der Okulomotorik (Nystagmus, bilat. Abduzensparese, 40%)

(Wernicke-Korsakow-Encephalopathie = schweres amnestisches Syndrom mit Delir, Ophthalmoplegie, Ataxie, Verwirrtheit)

Bildgebung:
- spongiöser Gewebezerfall Aquädukt, III/IV Ventrikel
- Kapillardilatation
- petechiale Blutungen

Therapie:
- Vitamin B1 Kurzinfusion für 5 Tage (100-200mg i.v/d für 4 Tage) -> Prophylaxe auch bei Verdacht
- Residualzustand: Korsakow
- CAVE: bei zu schnellem Ausgleich v. Hyponatriämie: zentrale pontine Myelinolyse (max 10mmol/24h)

CAVE: Glukoseinfusion -> Verstoffwechselung v. Glukose verbraucht Vit.B1 (erhöhter Bedarf!)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Thiaminmangel Ursachen

A
  • Mangelernährung
  • Alkoholabhängigkeit
  • Magenkarzinom
  • Hyperemesis gravidarum
  • Hämodialyse
  • i.v. Hyperalimentation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

F1x.7 Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung

A

A. Beschwerden und Störungen, die die Kriterien für die unten angegebenen einzelnen Syndrome erfüllen, sollten in einem deutlichen Zustammenhang mit dem Substanzgebrauch stehen. Folgt der Beginn der Beschwerden oder STörungen dem Alkoholkonsum oder Substanzgebrauch muss ein eindeutiger Nachweis für einen Zusammenhang vorliegen.

5. Stelle:
F1x.70 Nachhallzustände (Flashbacks)

F1x.71 Persönlichkeits- oder Verhaltensstörung (B. die allgemeinen Kriterien für F07 Persönlichkeitsst. müssen erfüllt sein)

F1x.72 residualaffektives Zustandsbild (B. Kriterien für F06.3 organische aff. St. müssen erfüllt sein)

F1x.73 Demenz (B. Demenzkriterien F0 müssen erfüllt sein)

F1x.74 andere anhaltende kognitive Beeinträchtigungen (Kriterien für F06.7 leichte kognitive STörung müssen erfüllt sein, außer dem Ausschluss psychotroper Substanzen Krit. D)

F1x.75 verzögert auftretende psychotische Störung (B. allgemeine Kriterien für F1x.5 müssen erfüllt sein, außer Angabe zum Beginn Krit. A., Beginn 2 - 6 Wochen nach dem Substanzgebrauch)

Ausschluss: alkohol- oder substanzbedingtes Korsakow-Syndrom (F10.6-F19.6), alkohol oder substanzbedingter psychotischer Zustand (F10.5-19.5)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

F1x.8 sonstige psychische und Verhaltensstörungen

A

F1x.80 Niedrigdosisabhängigkeit bei Sedativa- oder Hypnotikaeinnahme (low dose dependence syndrome)

F1x.81 gefährlicher Gebrauch

F1x.88 sonstige (zB Schlafstörungen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly