Allgemeines Flashcards

1
Q

Stoffgebundene vs. n. Stoffgebundene Sucht

A

Stoffgebunden: Alkohol, Opioide, Cannabinoide, Kokain, andere Stimulanzien, Halluzinogene, flüchtige Lösungsmittel, neuartige psychoaktive Substanzen, Medikamente (Sedativa, Anxiolytika, Hypnotika), Analgetika, Nikotin (macht am schnellsten abh.)

nicht stoffgebunden:
Glücksspiel, Internetgebrauch, pathologisches Kaufen, Sexsucht, Arbeitssucht
-> auch psychotrope WIrkung über Endorphin/Dopamin
ICD-11: abhängige Verhaltensweisen

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2
Q

Psychische vs. körperliche Abhängigkeit

A

Psychische Abhängigkeit:
Suchtdruck, Craving
= starkes unwiderstehliches Verlangen nach psychoaktiver Substanz oder Verhaltensweise
Reward Craving: angenehme Effekte d. Substanzeinnahme als positiver Verstärker, Erzeugung von Lust
Relief-Craving: durch Substanzkonsum Vermeidung negativer Verstärker (Entzug, neg. Gefühle)
obsessive Craving: zwanghafte Züge

Körperliche Abhängigkeit:
= Gewöhnung d. Körpers an Substanzkonsum / Toleranzentwicklung
Ursache:
erhöhter enzymatischer Abbau in Leber
red. Empfindlichkeit d. Rez. an Wirorten
verzögerte Resorption im Darm
verzögerte AUfnahme im Gewebe
-> Dosissteigerung f. gleichen Effekt notwendig
-> Abstinenzsyndrom beim Absetzen (körperliche und psychische Entzugssymptomatik abhängig von Droge)

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3
Q

Polytoxikomanie

A

multipler Substanzgebrauch: Mind. 3 psychotrope Substanzen in 6 Monaten

= zeitnahe Einnahme der Substanzen - Überlappung der Wirkspektren
Ziel: Mischwirkung oder Kompensation v. negativen Folgezuständen nach Konsum der primären Substanz

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4
Q

Suchtstatistik in Ö

A

Nikotinabh.: 1 600 000
Alkoholabh.: 330 000
Arzneimittelabh.: 120 000
illegale Drogen Abh.: 25 000

Epidemiologie:
1. Alkohol 70%
2. Cannabis
3. NPS (neuartige psychoaktive Substanzen)
4. Kokain, Amphetamine, Ecstasy, halluzinogene Pilze
5. Heroin, LSD, Crack

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5
Q

Begriffe im Suchtbereich

A

Suchtpotential = Ausmaß der Fähigjeit einer Substanz bei Menschen Abhängigkeit zu erzeugen

Drogen = psychotrope Wirkung im ZNS und ABhängigkeitserzeugend

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6
Q

Suchterkrankung im Alter

A

höhere Empfindlichkeit für schädl. Substanzeffekte (Änderung d. hepatischen Metabolismus und cerebrale Veränderungen)
erhöhtes Risiko für Sturz, Delir, kognitive Beeinträchtigug und somat. Komorb.

Entzugssymptomatik verzögert, dominant meist Verwirrtheit, seltener Tremor + Tachykardie

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7
Q

Ätiologie von Suchterkrankungen

A

multifaktoriell

1) genetisch: Dispositionsentwicklung (Vulnerabilität) 50-70% gegenüber abhängig machenden Substanzen

jedoch auch
Umweltaktoren/Umgebungsfaktoren
polygenetisch

2) psychologische Faktoren (Verhaltens-/Lernfaktoren)

Lerntherorie:
- pos.Verstärker -> angenehme Empfindungen durch Substanz -> Flucht aus der Realität
- Aufheben unangenehmer Entzugssymptome
- sek. Verstärker: Peer Group, soziale Verstärkung d. Suchtverhaltens, mehr Anerkennung durch Einnahme d. Substanz
Belohnungssystem: beta-Endorphine und Dopamin, Ncl. acumbens!
f. Reward Craving: Dopamin (Ausschüttung v. Dopamin in Nucl. accumbens durch Suchtsubst.)
f. Relief Craving: gesteigerte Neurotransmission an NMDA-Rezeptor

psychodynamisch: Versuch Autonomie zu erzeugen, Konflikte zumindest scheinbar zu bewältigen

3) Soziale Faktoren:
in allen Schichten in vergleichbarem Ausmaß
Verfügbarkeit, Kosten, Verhalten Gleichaltriger (Peer GRoup), Gesetze, soziale Normen, Eltern Vorbildwirkung
-> ungünstige Umweltbedingungen und traumat. Erlebnisse
Persönlichkeit: Unfähigkeit mit negativen Gefühlen umzugehen

4) Psychiatrische Komorbidität bei 50% der Suchtpat.:
reduziert Behandlungscompliance
* PSST 84%
* Depressive St. 27%
* Angstst. 24%
* Bipolar affektive ST. 56%
* Schizophrenie 47%
* PTSD 30%
Beginn oft als Selbstbehandlung
Vorgeschichte: Überforderung, Stress, Leistungsdruck, chron. Schlafstörungen, Schmerzen
-> Linderung v. Spannungs- und Schmerzzuständen
-> Steigerung v. Leistung und Selbstvertrauen

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8
Q

Es gibt zwei Formen von Missbrauch

A

Qualitativer Missbrauch ( engl.: misuse): Wichtig ist die Wirkung. Alkohol wird bewusst als psychisch wirksame Substanz eingesetzt, um eine Verbesserung der seelischen und körperlichen Befindlichkeit zu bewirken, also um
– sich zu entspannen
– sich sicherer fühlen
– kontaktfreudiger zu sein
– lustiger zu werden
– etc.

Quantitativer Missbrauch (engl.: abuse): Quantitativer Missbrauch. Kennzeichen ist das gewohnheitsmäßige regelmäßige Konsumieren von Alkohol.
Alkohol wird täglich d.h. innerhalb von 24 Stunden, in
gesundheitsschädlichen Mengen von 60g (Männer)
bzw. 40g (Frauen)
und mehr konsumiert.

Harmlosigkeitsgrenze:
Männer: 0,5L Bier
Frauen: 0,25L Wein
= 20g reiner Alkohol

Gefährdungsgrenze:
Männer: 3x0,5L Bier oder 3x0,25L Wein
Frauen: 2x0,5L Bier oder 2x0,25L Wein

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9
Q

(Ursachen der
Medikamentenabhängigkeit (FA-Kurs))

A
  • Soziale Entwicklung: Vorbildwirkung, familiäre
    Krisen und Konflikte, fehlende „Ich-Stärkung“
  • Psychosozialer Ausgleich: Arbeitsbelastung, Stress,
    strikte Zeit-Takt-Abhängigkeit, familiäre Belastungen
  • Multimorbidität: oft ältere Menschen, oft iatrogen
  • Persönlichkeitsstruktur: „Sensation-Seeker“,
    Hedonisten, Konfliktintoleranz
  • Eventuell körperliche Disposition (Vererbung?)
  • Abhängigkeitspotential der Substanz
  • Suche nach der jederzeit steuerbaren Befindlichkeit
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10
Q

(Medikamentenabhängigkeit
Besonderheiten - FA Kurs)

A
  • Häufig: Low-Dose-Dependence
  • „Weiße Sucht“, durch Ärzte und Apotheker
    verordnet (Vertrauens-und Autoritätspersonen)
  • Werbung
  • Arzneimittelmissbrauch findet heimlich und
    verborgen statt, ist daher unspektakulär
  • Internethandel !

Österreich
* 150.000 Medikamentenabhängige
* 30.000 stationäre Aufnahmen wegen
Medikamentenzwischenfällen
* 1600 bis 2400 Todesfälle pro Jahr
* Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie
Männer
* Gefährdung steigt mit dem Alter
* Jede zehnte Frau über 70 Jahre konsumiert
regelmäßig Benzodiazepine
* Rund 10% aller Arzneimittel haben ein
Suchtpotential

Tablettensucht = Frauensucht ?
* Drei Viertel aller Psychopharmaka werden an Frauen
verschrieben
* Frauen gehen häufiger zum Arzt als Männer
* Meist „sekundäre“ Abhängigkeit, Frauen leiden
häufiger unter Depressionen, Unruhe und Angst
* Bei Essstörungen 90% Frauen -> Laxantien..
* Rollenbild der Frau (soziale Abhängigkeiten,
Erziehungsarbeit, Anpassungsbereitschaft)
* Fassade der Normalität kann länger aufrecht erhalten
werden

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11
Q

(Sucht im Alter - FA Kurs)

A
  • Ein Drittel der über 70 Jährigen erhält psychotrope
    Substanzen
  • Werden oft über längere Zeit ohne weitere
    Indikationsüberprüfung verordnet
  • => Medikamenteninteraktionen, Beeinträchtigung der
    Vigilanz, Blutdrucksenkung, Sturzgefahr, Koordinationsstörungen
  • Auch bei älteren Menschen kann Suchttherapie
    indiziiert sein
  • Ältere Menschen verlieren oft den Überblick in der
    Einnahme ihrer Medikamente
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12
Q

(Missbrauchte Medikamente - FA Kurs)

A
  • Analgetika, Migränemittel, Lokalanästhetika
  • Hypnotika, Tranquilizer
  • Antitussiva
  • Schnupfenmittel, Nasensprays
  • Mittel gegen grippale Infekte
  • Appetitzügler
  • Diuretika, Laxanzien
  • Psychostimulanzien
  • Parkinson-Mittel
  • Antidepressiva
  • Antiepileptika
  • Narkosemittel
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