F1x.0 Akute Intoxikation (und Therapie) Flashcards

1
Q

F1x.0 Akute Intoxikation (Akuter Rausch)

A

G1 Deutl. Nachweis des kürzlich erfolgten Konsums einer oder mehrer psychotroper Substanzen in ausreichend hoher Dosis für die vorliegende Intoxikation

G2 Symptome oder Anzeichen v. Intoxikation vereinbar mit bekannter Wirkung der betreffenden Substanz und von ausreichendem Schweregrad (klinisch relev. Störung v. Bewusstsein, Kognition, Wahrnehmung, Affekte oder Verhalten)

G3 NICHT erklärbar durch von Substanzgebrauch unabhängiger körperlicher Erkrankung oder andere psychische oder Verhaltensstörung

bei Vorliegen zusätzlich Kodieren: Schädlicher Gebrauch, Abhängigkeitssyndrom oder psychotische Störung

5. Stelle für Komplikationen:
F1x.00 ohne Komplikationen (Symptome wechselnden Schweregrads, meist dosisabh.)
F1x.01 mit Verletzungen oder anderen körperlichen Schäden
F1x.02 mit anderen medizinischen Komplikationen (z.B. Hämatemesis, Aspiration v. Erbrochenem)
F1x.03 mit Delir
F1x.04 mit Wahrnehmungsstörungen
F1x.05 mit Koma
F1x.06 mit Krampfanfällen
F1x.07 pathologischer Rausch (gilt nur für Alkohol)

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2
Q

F10.0 Akute Alkoholintoxikation

A

A Allgemeine Kriterien für akute Intoxikation G1-G3 erfüllt.

B Funktionsgestörtes Verhalten, mind. 1 von:
1. Enthemmung
2. Streitlust
3. Aggressivität
4. Affektlabilität
5. Aufmerksamkeitsstörung
6. Einschränkung der Urteilsfähigkeit
7. Beeinträchtigung der persönlichen Leistungsfähigkeit

C Mind 1 von:
1. Gangunsicherheit
2. Standunsicherheit
3. verwaschene Sprache
4. Nystagmus
5. Bewusstseinsminderung (Z.B. Somnolenz, Koma)
6. Gesichtströte (Erröten)
7. konjunktivale Injektion

T51: schwere Intox: Hypotonie, Hypothermie, abgeschwächter Würgereflex

Therapie: Überwachen, Flüssigkeit i.v.

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3
Q

Akute Alkoholintoxikation

A

einfacher Rausch:
Symtome abh. vom Grad der Alkoholtoleranzentwicklung und v. körperl. / Allg. Verfassung

komplizierter Rausch:
intensivere Erregung und Bewusstseinsstörung, V.a. bei cerebraler Vorschädigung

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4
Q

Schweregrad der Alkoholintoxikation

A

0,5-1,5%. Leichter Alkoholrausch (Enthemmung, erh. Rede und Tätigkeitsdrang, gestörte Psychomotorik)

1,5-2,5%. mittelschwerer Alkoholrausch: Euphorie oder Aggressivität, Explosivität, verminderte Kritikfähigkeit

2,5-3,5%. schwerer Alkoholrausch: Bewusstseinsstörung, Desorientiertheit, schwere Erregungszustände, Ataxie, Schwindel, Dysarthrie

> 3,5%. Lebensgefahr

5%. Letalität 50%, zentrale Dämpfung, Atemdepression, Aspiration v. Erbrochenem

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5
Q

F10.07 Pathologische Alkoholintoxikation

A

A. Allgemeine Kriterien für akute Intoxikation F1x.0 sind erfüllt, außer: pathologische Alkoholintoxikation tritt bereits ab Trinkmenge auf, die bei den meisten Menschen keine Intoxikation hervorruft.

B. Verbale Aggressivität oder körperliche Gewalttätigkeit, die für die betreffende Person im nüchternen Zustand untypisch ist.

C. Auftreten sehr bald (innerhalb weniger Minuten) nach Alkoholkonsum.

D.: KEIN Hinweis auf organische zerebrale oder andere psychische Störung.

-> selten, Blutalkohol meist <40mg/100ml.

Symptome: bei <2%., kurze Dauer (Minuten bis Std), komplette/partielle Amnesie für Zustand, Persönlichkeitsfremde Verhaltensstörung

häufig bei: chron. Stadium der Alkoholabhängigkeit, organischen Hirnschäden (SHT, Epilepsie, Hepathopathien)
-> Beendigung durch plötzlich einsetzenden Tiefschlaf

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6
Q

Diagnostik bei Alkoholintoxikation

A

Alkoholspiegel (Atemalkohol, Blut)
GGT, MCV, CDT, Elektrolyte, Blutzucker, Blutgase
Vitalparameter

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7
Q

Therapie Alkoholintoxikation

A

1) Erregungszustände:
beruhigende Umgebung (talking down), i.e.L. atypische Atipsychotika oder i.m. 5-10mg Haldol, keine Benzos (Atemdepression), keine niedrigpotenten typischen Neuroleptika (anticholinerge NW, Risiko Atemdepression), evt. Angehörige hinzuziehen

2) Stürze mit Kopfverletzungen:
cCT Ausschluss intrazerebr. Blutung, im Verlauf evt. Subduralhämatom

3) Suizidversuch:
evt. Überdosis v. anderen Drogen, Medikamenten (Drogenscreening!)

4) Lebensgefährliche Alkoholintoxikation:
Lagerung (Aspirationsgefahr!)
intensivmedizinische Überwachung

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8
Q

F11.0 Akute Opioidintoxikation

A

A. Allgemeine Kriterien für akute Intoxikation sind erfüllt.

B. Funktionsgestörtes Verhalten, deutl. an mind. 1 von:
1. Apathie oder Sedierung
2. Enthemmung
3. psychomot. Verlangsamung
4. Aufmerksamkeitsstörung
5. Einschränkung der Urteilsfähigkeit
6. Beeinträchtigung der persönlichen Leistungsfähigkeit

C. Mind. 1 von somat. Sy.:
1. Schläfrigkeit
2. verwaschene Sprache
3. Miosis (jedoch Pupillenerweiterung bei Anoxie nach schwerer Überdosierung)
4. Bewusstseinsminderung (Stupor, Koma)

-> schwere Intox -> Atemdepression/Hypoxie, Hypotonoe, Hypothermie (Kodierung auch unter T40)

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9
Q

Opioidintoxikation

A

Rauschzustand ca. 15 Min. nach Konsum v. Heroin - Euphorie, Losgelöstsein, erhöhtes Selbstbewusstsein
-> sedierende Wirkung: Apathie, Dysphorie, psychomot. Verlangsamung, kogn. St.

Wirkung: Hemmung Sympathikus -> Überwiegen d. Parasympathikus
Zeichen:
- Rötung d. Gesichts, Hautjucken, Miosis, Benommenheit
- Hypotonie, Bradykardie, Hypothermie, Blasensphinkterspasmen, evt. Krampfanfälle
- Komplikation: Atemdepression, Bewusstlosigkeit

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10
Q

Therapie der Opioidintoxikation

A

bei Atemdepression i.v. oder i.m. (oder s.c.) Naloxon Narcanti®
-> minutenweise 0,1-0,2mg bis Atemdepression/Bewusstlosigkeit nachlassen, Dosierung bis 2mg (bis 10mg)
CAVE: kurze HWZ, Nachdosierung bis 2-3x
bei Überdosierung: massive Entzugssymptome

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11
Q

F12.0 Akute Cannabisintoxikation

A

A. Allgemeine Kriterien f. akute Intoxikation sind erfüllt.

B. Funktionsgestörtes Verhalten oder Wahrnehmungsstörungen, deutl. an mind. 1 von
1. Euphorie und Enthemmung
2. Angst oder Agitiertheit
3. Misstrauen oder paranoide Vorstellungen
4. verlangsamtes Zeiterleben (Gefühl die Zeit vergeht sehr langsam oder Gefühl des Gedankenrasens)
5. Einschränkung der Urteilsfähigkeit
6. Aufmerksamkeitsstörung
7. Beeinträchtigung der Reaktionszeit
8. akustische, optische oder taktile Illusionen
9. Halluzinationen bei erhaltener Orientierung
10. Depersonalisation
11. Derealisation
12. beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit

C. Mind. 1 von:
1. Appetitsteigerung
2. Mundtrockenheit
3. konjunktivale Injektion
4. Tachykardie

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12
Q

Weitere Symptome einer Cannabisintoxikation

A

psychisch:
High mit konsekutiver Müdigkeit
Intensivierung sensor. Erfahrungen
Entspannung
Störung motor. Fähigkeiten (psychomot. Verlangsamung)

körperlich:
RR-Erhöhung, Temperaturerhöhung, Parästhesien, erweiterte Pupillen, Gangunsicherheit, Zittern, Schläfrigkeit, Durst, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen

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13
Q

F13 akute Sedativa- oder Hypnotika-Intoxikation

A

A. Allgemeine Kriterien f. akute Intoxikation sind erfüllt.

B. Funktionsgestörtes Verhalten, Mind.1 von:
1. Euphorie und Enthemmung
2. Apathie und Sedierung
3. beleidigendes Verhalten oder Aggressivität
4. Affektlabilität
5. Aufmerksamkeitsstörung
6. anterograde Amnesie
7. gestörte Psychomotorik
8. beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit

C. Mind. 1 von:
1. Gangunsicherheit
2. Standunsicherheit
3. verwaschene Sprache
4. Nystagmus
5. Bewusstseinsminderung (z.B: Stupor, Koma)
6. erythematöse Hautschädigungen oder Blasen

-> schwere Sedativa-/Hypnotikaintoxikation kann mit Hypotonie, Hypothermie und einem abgeschwächten Würgereflex einhergehen (T42 kodieren)

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14
Q

Therapie der akuten Sedativa-Intoxikation

A

Überdosis v. Barbituraten und Clomethiazol rascher -> geringere Therapeutische Breite

Symptome: Somnolenz bis Koma, Hypotonie, Atemdepression bis -Stillstand

Therapie:
1) Sicherung der Vitalfunktionen
2) Giftelimination
bei Benzos: Flumazenil Anexate® i.v., HWZ 60 Min., kompetetiver Benzodiazepinantagonist
Flumazenil mit 0,1mg i.v. alle 60s bis max. 1(-2)mg verabreichen)
NW: massive Entzugssympt. mit Delir und Krampfanfällen

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15
Q

F14.0 Akute Kokainintoxikation

A

A. Allgemeine Kriterien für akute Intoxikation sind erfüllt

V. Funktionsgestörtes Verhalten oder Wahrnehmungsstörungen, mind. 1 von:
1. Euphorie oder Gefühl gesteigerter Energie
2. erhöhte Vigilanz
3. grandiose Überzeugungen oder Aktionen
4. beleidigendes Verhalten oder Aggressivität
5. Streitlust
6. Affektlabilität
7. repetitives, stereotypes Verhalten
8. akustische, optische oder taktile Illusionen
9. Halluzinationen, gewöhnlich bei erhaltener Orientierung
10. paranoide Vorstellungen
11. Beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit

C. Mind 2 von
1. Tachykaride (manchmal Bradykardie)
2. kardiale Arrhythmie
3. Hypertonie (manchmal Hypotonie)
4. Schweißausbrüche und Kälteschauer
5. Übelkeit oder Erbrechen
6. Gewichtsverlust
7. Pupillenerweiterung
8. psychomot. Unruhe (manchmal Verlangsamung)
9. Muskelschwäche
10. Schmerzen in der Brust
11. Krampfanfälle

-> beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit wird an den sozialen Interaktionen deutlich -> von extremer Geselligkeit bis zu sozialem Rückzug

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16
Q

F15.0 Akute Intoxikation durch andere Stimulanzein einschl. Koffein

(selbe Kriterien wie Kokain)

A

A. Allgemeine Kriterien für akute Intoxikation sind erfüllt

V. Funktionsgestörtes Verhalten oder Wahrnehmungsstörungen, mind. 1 von:
1. Euphorie oder Gefühl gesteigerter Energie
2. erhöhte Vigilanz
3. grandiose Überzeugungen oder Aktionen
4. beleidigendes Verhalten oder Aggressivität
5. Streitlust
6. Affektlabilität
7. repetitives, stereotypes Verhalten
8. akustische, optische oder taktile Illusionen
9. Halluzinationen, gewöhnlich bei erhaltener Orientierung
10. paranoide Vorstellungen
11. Beeinträchtigte persönliche Lebensumstände

C. Mind 2 von
1. Tachykaride (manchmal Bradykardie)
2. kardiale Arrhythmie
3. Hypertonie (manchmal Hypotonie)
4. Schweißausbrüche und Kälteschauer
5. Übelkeit oder Erbrechen
6. Gewichtsverlust
7. Pupillenerweiterung
8. psychomot. Unruhe (manchmal Verlangsamung)
9. Muskelschwäche
10. Schmerzen in der Brust
11. Krampfanfälle

-> beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit wird an den sozialen Interaktionen deutlich -> von extremer Geselligkeit bis zu sozialem Rückzug

17
Q

Therapie der Intox. mit Kokain/Stimulanzien

A

Benzodiazepine (1mg Lorazepam)
bei psychot. Sy.: Olanzapin oder Aripiprazol

18
Q

F16.0 Akute Halluzinogenintoxikation

A

A. Allgemeine Kriterien f. akute Intoxikation sind erfüllt.

B. funktionsgestörtes Verhalten oder Wahrnehmungsstörungen mind 1:
1. Angst und Furchtsamkeit
2. akustische, optische oder taktile Illusionen oder Halluzinationen bei voll erhaltener Wachheit und gesteigerter Aufmerksamkeit
3. Depersonalisation
4. Derealisation
5. paranoide Vorstellungen
6. Beziehungsideen
7. Affektlabilität
8. Hyperaktivität
9. Impulshandlungen
10. Aufmerksamkeitsstörung
11. beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit

C. Mind 2 von:
1. Tachykardie
2. Palpitationen
3. Schweißausbrüche oder Kälteschauer
4. Tremor
5. Verschwommensehen
6. Pupillenerweiterung
7. mangelnde Koordination

19
Q

F17.0 Akute Nikotinintoxikation

A

A. Allgemeine Kriterien für akute Intoxikation sind erfüllt.

B. Funktionsgestörtes Verhalten oder Wahrnehmungsstörungen, Mind. 1 von:
1. Insomnie
2. bizarre Träume
3. Affektlabilität
4. Derealisation
5. beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit

C. Mind. 1 von:
1. Übelkeit oder Erbrechen
2. Schweißausbrüche
3. Tachykardie
4. kardiale Arrhythmie

20
Q

F18.0 Akute Lösungsmittelintoxikation

A

A. Allgemeine Kriterien f. Intoxikation sind erfüllt.

B. Funktionsgestörtes Verhalten, mind. 1 von:
1. Apathie und Lethargie
2. Streitlust
3. beleidigendes Verhalten oder Aggressivität
4. Affektlabilität
5. eingeschränkte Urteilsfähigkeit
6. Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörung
7. psychomotorische Verlangsamung
8. beeinträchtigte persönliche Leistungsfähigkeit

C. Mind. 1 von
1. Gangunsicherheit
2. Standunsicherheit
3. verwaschene Sprache
4. Nystagmus
5. Bewusstseinsminderung (z.B. Stupor, Koma)
6. Muskelschwäche
7. Verschwommensehen oder Doppelbilder

-> akute Intoxikationen durch inhalative Substanzen, die keine Lösungsmittel sind, sollen ebenfalls hier verschlüsselt werden

Schwere Lösungsmittelintoxikationen können mit Hypotonie, Hypothermie und einem abgeschwächten Würgereflex einhergehend (T52 kodieren).

21
Q

F19.0 Akute Intoxikation durch multiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

A

Intoxikation durch andere Substanzen, z.B. Phencyclidin (alle NPS?)

oder

Konsum multipler Substanzen (unklar welche Substanz Intoxikation verursacht)