Exposition in vivo Flashcards

1
Q

8 Wichtige therapeutische Schritte bei einer Expositionsbehandlung

> > Wie geht man chronologisch vor?

A
  1. Diagnostik
  2. Angsthierarchie erstellen
  3. Kognitive Vorbereitung
  4. Planung
  5. Durchführung der ersten Expositionssitzung (mit Therapeut)
  6. Häufige Wiederholung der ersten Situation (mit und ohne Therapeut)
  7. Durchführung weitere Expositionen nach Angsthierarchie inkl. häufiger Wiederholung
  8. Selbstkontrollphase & Rückfallprophylaxe
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2
Q

Ableitung des konkreten Vorgehens während der Exposition

-> Was ist bei der Exposition zu beachten?

A
  1. AKTIVES AUFSUCHEN d. angstauslösenden Situation
  2. VERBLEIBEN in der Situation, bis die Angst abnimmt
  3. KEIN VERMEIDUNGSVERHALTEN, SICHERHEITSVERHALTEN oder ABLENKUNG
  4. häufige WIEDERHOLUNG der Übung
  5. FREIWILLIGKEIT & KONTROLLE: der Klient entscheidet im Vorfeld selbst, welche Situation er/sie (nicht) aufsuchen möchte. Keine “Überraschungen”.
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3
Q

Was ist vor der ersten Expositionssitzung zu klären/welche Fragen sind zu beantworten?

A

1) Liegt INDIKATION für Exposition in vivo vor?
2) Hat der/die Patient/-in das Prinzip der Exposition VERSTANDEN?
3) Ist der/die Patient/-in MOTIVIERT, die Exposition durchzuführen?

4) KENNE ich die PROBLEMATIK des/der Patient/-in ausreichend?
− gefürchtete/vermiedene Situationen (Angsthierarchie)
− Befürchtungen des/der Patienten/-in
− Vermeidungs- und Sicherheitsverhalten

5) Ist die Situation ausreichend GEPLANT?
6) Gibt es ausreichend ZEIT für die Exposition?

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4
Q

Wodurch zeichnet sich eine Exposition in vivo aus? Wann ist sie das “Mittel der Wahl”?

A
  • Konfrontation mit gefürchtetem Reiz/gefürchteter Situation (aktiv aufsuchen)
  • Reaktionsverhinderung (Unterbindung von Vermeidung, Ablenkung und Sicherheitsverhalten)
  • lang anhaltend und wiederholt durchgeführt

• zentrale Intervention bei Phobien (spezifische Phobien, soziale Phobie, Agoraphobie) und Zwangsstörungen, häufig bei PTBS und
GAS

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5
Q

Welche Formen der Exposition gibt es?

A

1) Expositon in vivo (graduiert vs. nicht - graduiert; massiert vs. verteilt; flooding = massiert, nicht graduiert)
2) Exposition in sensu
3) Exposition in der virtuellen Realität
4) Cue Exposure

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6
Q

Wodurch zeichnet sich eine Exposition in sensu aus? Bei welchen Störungen wird sie häufig eingesetzt?

A

– Konfrontation in der Vorstellung

– bei phobischen Störungen weniger effektiv als Exposition in vivo

– wichtige Intervention bei PTBS und GAS

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7
Q

Bei welchen Störungsbildern gibt es positive Befunde zur Exposition in der virtuellen Realität?

A

> PTBS

> spezifische Phobien

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8
Q

Was versteht man unter Cue Exposure?

A

– Konfrontation mit appetitiven Stimuli (lösen nicht Angst, sondern “Craving”/Verlangen aus u regen dadurch pathologisches Verhalten aus)
– v.a. bei substanzbezogenen Störungen eingesetzt

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9
Q

Mögliche Wirkmechanismen der Exposition in vivo

A
  1. Habituation
  2. Extinktion
  3. Gegenkonditionierung
  4. Überprüfung des Realitätsgehaltes dysfunktionaler
    Annahmen
  5. Emotionale Verarbeitung bzw. Abhärtung (‚toughening up‘)
  6. Rolle endogener Opiate
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10
Q

Standardablauf einer Expositionssitzung

A
  1. VORBESPRECHUNG (wird nicht durch Kognitive Vorbereitung ersetzt; ergänzend/anschließend)
    • Absprache, welche Situation aufgesucht wird
    • Prinzip/Rational wiederholen
    • Angstrating einführen (0 – 100)
  2. KONFRONTATION mit angstauslösender Situation
  3. VERBLEIB in der Situation, bis HABITUATION eintritt
  4. NACHBESPRECHUNG
    • Verlauf der Angst erfragen
    • hat Vermeidung/Sicherheitsverhalten stattgefunden?
    • Evaluation der Befürchtungen (sind diese eingetreten?)
    • Erfahrungen zurückkoppeln an Rational
    • Verstärkung/Lob
    • Planung der Hausaufgaben
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11
Q

Welche Rolle sollte der Therapeut während der Exposition einnehmen?

A
  • mitmachen
  • Patient ermutigen, unterstützen
  • Angstrating erfragen
  • Vermeidung/Sicherheitsverhalten erfragen und unterbinden
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12
Q

Welche Variationen des Standardvorgehens einer Exposition in vivo gibt es?

A

1) dynamische Situation
2) Blut - Spritzen - Verletzungs - Phobie
3) Soziale Ängste
4) Angst vor Kontamination
5) Kurze Situation

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13
Q

Wo liegt die Besonderheit bei einer Exposition mit einer dynamischen Situation? Worauf muss geachtet werden?

A

• Situation ist dynamisch, bleibt nicht konstant
(z.B. Tier, das sich viel bewegt)

-> Mehr ZEIT einplanen, da Habituation später eintritt
-> PLANUNG wichtig, sodass Situation nicht
„spontan“ schwieriger wird als geplant (z.B. Hund
angeleint, Herrchen anwesend)

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14
Q

Wo liegt die Besonderheit bei einer Exposition einer Blut - Spritzen - Verletzungs - Phobie? Worauf muss geachtet werden?

A

• EXPLORIEREN , ob Patient/-in schon einmal bei Konfrontation mit angstauslösenden Reizen in Ohnmacht gefallen ist

• Vor der ersten Expositionssitzung: „APPLIED TENSION“ einüben [Anspannung der großen Skelettmuskeln (Arme, Brust,
Bein) für 15 – 20 s; nach 30 s Pause Wiederholung]

-> Bei ersten Anzeichen von Ohnmacht während der
Exposition Durchführung der applied tension

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15
Q

Wo liegt die Besonderheit bei einer Expo von Sozialen Ängsten? Worauf muss geachtet werden?

A

• Befürchtungen des Patienten bzgl. Bewertung anderer
lassen sich häufig nicht allein durch Beobachtung
evaluieren

  • Folge: negative kognitive Bewertung führt zur Aufrechterhaltung der Angst
  • Durchführung der Exposition als Verhaltensexperiment
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16
Q

Wo liegt die Besonderheit bei einer Exposition von Angst vor Kontamination? Worauf muss geachtet werden?

A

• Befürchtungen des Patienten liegen weit in der Zukunft, lassen sich in aktueller Situation nicht evaluieren

-> Wichtig: Reaktionsverhinderung auch über die
Expositionssitzung hinaus

17
Q

Wo liegt die Besonderheit bei einer “kurze Situations” - Exposition ? Worauf muss geachtet werden?

A

Situation ist zu kurz für Habituation innerhalb der Sitzung (z.B. jemanden auf der Straße ansprechen)

  • > Häufige Wiederholung wichtig
  • > Habituation zwischen den einzelnen Durchgängen ist Kriterium
18
Q

Welche Probleme gibt es bei der Exposition in vivo - Behandlung und welche Fragen bleiben dadurch offen?

A

(1) Ablehnung der Behandlung - ca. 30% der Patienten (Issakidis & Andrews, 2004)
(2) Non-Response-Rate in manchen Studien bis zu 40% (Loerinc et al., in submission)
(3) Problem “Return of fear” (Craske & Mystkowski, 2006)

–> Wie kann man Lernprozesse während der Expositionstherapie optimieren?

Ziel: höhere Responseraten und niedrigere „Return of fear“-Raten.

19
Q

Was ist ein guter Prädiktor für den Behandlungserfolg bei einer Expositionstherapie?

A

-> Veränderungen der Befürchtungen (NICHT: Angstreduktion)

20
Q

Exposition als Inhibitionslernen

A
  • Abweichung zwischen der Erwartung bzgl. befürchteter Ereignisse und dem Auftreten (vgl. Rescorla & Wagner, 1974)
  • Vertiefte Extinktion – Abweichung zwischen Erwartung bzgl. befürchteter Ereignisse und dem Auftreten bei mehr als einem Stimulus (Rescorla, 2006; z.B. öffentliches Reden, öffentliches Reden kombiniert mit Schwitzen)
  • Variabilität der Übungssituation (Beispiel Höhenexposition)
  • Variabilität der Angst während der Exposition (zeitweise auch kleinere „Misserfolge“ bei der Angstreduktion)