9_Aufmerksamkeit Flashcards

1
Q

Was ist Aufmerksamkeit?

A

Scheinwerferlicht: Scheinwerfer entscheidet, was im Fokus ist und welche Wahrnehmungen in unser Bewusstsein treten. Daneben werden bspw. andere Reize ausgeblendet. Aufmerksamkeit kann auch auf innere Prozesse wie eigene Gedanken oder Körperwahrnehmung.

Von den vielen Reizen dringt nur ein Teil in unser Bewusstsein und die Aufmerksamkeit wählt diese aus.

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2
Q

Was ist inattentional blindness?

A

Das Video mit den zwei Basketballmannschaften, wo der Gorilla mittendurch schreitet.

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3
Q

Was ist Veränderungsblindheit (Change Blindness)?

A

Kleine Veränderung zwischen zwei Bildern, aber nur wenn eine kurzes Flackern dazwischen ist. Wenn ein sauberer Übergang ist ohne kurzes Flackern, werden die Veränderungen wahrgenommen, mit einem Flackern nicht sofort.

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4
Q

Wie definiert James (1890) Aufmerksamkeit?

A

Everyone knows what attention is. It is the taking possession by the mind, in clear and vivid form, of one out of what seem several simultaneously possible objects or trains of thought. Focalization, concentration, of consciousness are of its essence. It implies withdrawal from some things in order to deal effectively with others, and is a condition which has a real opposite in the confused, dazes, scatterbrained state wich in French is called distraction, and Zerstreutheit in German.

Mentaler Zustand, der sehr fokussiert ist. Kehrseite: dass man Dinge ausblendet, die nicht ins Bewusstsein eintreten, wenn wir die Aufmerksamtkeit auf etwas Bestimmtes lenken.

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5
Q

Was ist exogene Aufmerksamkeit?

A

Etwas, was die Aufmerksamkeit automatisch auf sich zieht (bottom-up oder stimulusgetriebene Aufmerksamkeit)

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6
Q

Was ist endogene Aufmerksamkeit?

A

Das willentliche Lenken von Aufmerksamkeit auf gewisse Dinge (top-down oder zielgerichtete Aufmerksamkeit)

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7
Q

Was ist Covert Attention?

A

Wahrnehmung von verschiedenen Elementen auf einem Bild, ohne die Augen zu bewegen. Die offene Attention ist gekennzeichnet durch Augenbewegungen und Blickwechseln, welche auch gemessen werden kann. Covert Attention = verdeckte Aufmerksamkeit.

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8
Q

Was ist der Cocktail-Party-Effekt?

A

Wenn man die Aufmerksamkeit vom Gesprächspartner weg hin zu einem anderen Gespräch im Raum verschiebt, weil es interessant(er) scheint. Wir sind u.a. sehr sensibel darauf, wenn jemand anderes im Raum unseren Namen sagt, dann verschieben wir Aufmerksamkeit dorthin. Bottom-up-Aufmerksamkeit (von einen Sprecher hin zum anderen).

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9
Q

Welche Arten von Aufmerksamkeitsregulation / Selektion gibt es?

A
  • frühe Selektion
  • späte Selektion
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10
Q

Was ist frühe Selektion?

A
  • “Flaschenhals-Analogie” von Broadbent (1959)
  • Filter entscheidet bereits auf der Ebene der Wahrnehmung, welche Informationen ans höher geordnete Verarbeitungssystem weitergeleitet werden
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11
Q

Was ist späte Selektion?

A

Alle Informationen werden bis zur Ebene der semantischen Analyse weiter kodiert

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12
Q

Welche Kontrollprozesse der Aufmerksamkeit beschreibt Posner?

A
  • Alerting
  • Orienting
  • Executive
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13
Q

Was ist Alerting?

A

Erhöhung der Bereitschaft, auf einen Reiz zu reagieren

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14
Q

Was ist Orienting?

A

Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Ziel

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15
Q

Was ist Executive?

A

Auflösung von Konflikten der Aufmerksamkeitslenkung (stroop-effekt)

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16
Q

Was ist das Spatial-Cueing-Paradigma?

A

Räumliche Hinweisreize können die Reaktionszeit verkürzen

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17
Q

Welche zwei Varianten des Spatial-Cueing-Paradigmas werden unterschieden?

A
  • Lenkung der endogenen Aufmerksamkeit (mit Pfeilen Richtung folgendem Reiz in der Mitte)
  • Lenkung der exogenen Aufmerksamkeit (mit Markierungen dort, wo der Reiz folgt)
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18
Q

Was bedeutet SOA?

A
  • Stimulus Onset-Asynchrony
  • bei exogenen Hinweisreizen ist die Beschleunigung der Reaktion entscheidend von der Zeit abhängig, die zwischen Hinweisreiz und Zielreiz liegt.
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19
Q

Was ist die Inhibition of Return?

A

Wenn das Intervall beim exogenen Spatial-Cueing vergrössert wird, kommt es zu einer Umkehr im Muster der Reaktionszeit -> nun schnellere Reaktion in invaliden Durchgängen

20
Q

Welche Varianten der visuellen Suche gibt es?

A
  • Pop-out-Suche
  • Konjunktionssuche

Messung räumliche Aufmerksamkeit

21
Q

Was ist Pop-out-Suche?

A

Rotes O suchen auf dem Bildschirm (sehr einfach, da nur ein roter Stimulus inmitten grüner anderen Reizen). Sehr schnelle Reaktionszeit.

22
Q

Was ist Konjunktionssuche?

A

Wenn sowohl Farbe und auch Form kombiniert betrachtet werden müssen. Die Elemente müssen sequentiell abgearbeitet werden, bis man auf das rote O stosst. Serielle Suche. Längere Reaktionszeit, um den Zielreiz zu finden.

23
Q

Warum und inwiefern erlauben Augenbewegungen Rückschlüsse über die visuelle Aufmerksamkeit?

A

Augen müssen sich ständig bewegen, um eine Szene ganz zu erfassen, da der scharfe Sehwinkel nur etwa 2 Grad beträgt.

24
Q

Was sind Sakkaden?

A

Schnelle Augenbewegungen

25
Q

Was sind Salizenzkarten?

A

Ausgangsbild vs. Salienzkarte. Auf Salienzkarte ist alles schwarz-weiss, die hellen Stellen weiss - Kontrastkarten. Fokus auf Bewegung, Intensität - Voraussage der Augenbewegung.

26
Q

Wozu eignen sich Ereigniskorrelierte Potenziale (EKPs) im Elektroenzephalogramm?

A

Um zeitliche Effekte der Aufmerksamkeitslenkung auf neuronale Reaktionen abzubilden.

27
Q

Wie wirken sich Manipulationen der endogenen Aufmerksamkeit auf das ereigniskorrelierte Potenzial aus?

A
  • Modulation der P1- und N1-Amplituden
  • zirka 80ms nach Erscheinen des Reizes -> stärkere sensorische Aktivierung des jeweils beachteten Halbfeldes
28
Q

Wie wirken sich Manipulationen der exogenen Aufmerksamkeit auf das ereigniskorrelierte Potenzial aus?

A
  • Erhöhung der P1-Amplitude
  • Effekt zeigte sich nur für kurze Intervalle (SOA’s) zwischen Reizen (< 250ms). Bei längeren Intervallen (SOA’s >500ms) verschwand er oder kehrte sich um
29
Q

Wo finden sich subkortikale Effekte der Aufmerksamsausrichtung im visuellen System? Wie werden sie gemessen?

A
  • Bereits auf der Ebene des Thalamus im Corpus geniculatum laterale
  • Durch fMRT, weil die eine höhere räumliche Auflösung hat als ein EKP
30
Q

Was ist retinotopes Mapping?

A

Verfahren, in dem viele verschiedene Reize präsentiert werden und gleichzeitig fmrT gemessen wird. Daraus lassen sich so retinotope Karten erstellen. Zeigt Aktivitätsänderungen in visuellen Regionen auf. Karte vom visuellen Cortex erstellen. Je nach Reiz kann man dann sagen, wo Aktivierung zu erwarten wäre.

31
Q

Was ist die “mexican-hat-distribution”?

A

Aufmerksamkeit den interessierenden Bereich maximal verstärkt, und die Dinge, die daneben liegen eher reduziert in der Erregbarkeit. Dieses Muster sieht dann aus wie ein mexican hat.

32
Q

Wie ist die zeitliche Dynamik von Aufmerksamkeitseffekten in verschiedenen Stufen (V1-V4) der visuellen Verarbeitung?

A

Man vermutete, dass die Aktivität zuerst im V1 beginnt. Jedoch stellte man als erstes verstärkte Aktivität im V4 fest. Dies spricht für eine Aufmerksamkeitslenkung auf höheren Stufen, welche in Feedback-Schleifen auf frühere Stufen weiter gegeben werden.

33
Q

Bezieht sich eine Verstärkung der neuronalen Aktivität nur auf räumliche Aufmerksamkeit?

A

Nein, auch bei “merkmalsbasierter Aufmerksamkeit” bei Objekten, die am gleichen Ort auftauchen (z.B. Gesichter und Häuser) wurden unterschiedliche Aktivitätsmuster gemessen. Die Signale durchlaufen den FFA (fusiformen Gesichtsareal) und PPA (Parahippocampus).

34
Q

Was besagt die Biased Competition Theorie?

A
  • verschiedene Reize prasseln ein und konkurrenzieren sich um Verarbeitungsressourcen (sind begrenzt, nur einer von vielen Reizen wird gesondert resp. verarbeitet)
  • der Wettbewerb ist nicht “fair”, selektive Aufmerksamkeit verzerrt den Prozess (Biased)
35
Q

Welche zwei Netzwerke der Aufmerksamkeitskontrolle gibt es?

A
  • ventrales Aufmerksamkeitsnetzwerk -> exogene Ausrichtung der Aufmerksamkeit
  • dorsales Aufmerksamkeitsnetzwerk -> endogene Auslenkung der Aufmerksamkeit
36
Q

Welches sind die prominentesten Regionen des dorsalen Aufmerksamkeitsnetzwerkes?

A
  • frontale Augenfelder (Frontal Eye Fields, FEF)
  • Sulcus intraparietalis (IPs)
  • auf beiden Hemisphären zu beobachten
37
Q

Welches sind die prominentesten Regionen des ventralen Aufmerksamkeitsnetzerkes?

A
  • Tempo-Parietal Junction (TPJ)
  • Ventral Frontal Cortex (VFC)
  • Anteriore Inselrinde (AI)
  • Gyros frontalis medius (MFG)
  • hauptsächlich auf der rechten Hemisphäre zu beobachten
38
Q

Wie interagieren das dorsale und das ventrale Aufmerksamkeitsnetzwerk?

A
  • ventrales Netz (exogen) kann momentane Informationsverarbeitung unterbrechen, wenn potenziell verhaltensrelevante Reize bemerkt werden -> dann wird dorsales System eingebunden
  • Dämpfung des ventralen Systems, um zielgerichtete Verarbeitung bestimmter Informationen zu ermöglichen (ohne Ablekung durch irrelevante Distraktoren)
  • Schnittstelle der beiden Netze liegt vermutlich im Gyrus frontalis mediaus auf der rechten Hemisphäre
39
Q

Was ist ein räumliches Neglect?

A
  • Störung der Aufmerksamkeit
  • nach Schlaganfall (Läsionen in kortikalen oder subkortikalen Regionen)
  • nur eine Hälfte des Gesichtsfeldes wird abgebildet (z.B. bei Zeichnungen)
  • die Symptomatik kann sich verbesser
40
Q

Welche Varianten von räumlichen Neglect werden unterschieden?

A
  • egozentrischer Neglect
  • objektbasierter Neglect
41
Q

Was ist egozentrischer Neglect?

A

Alles auf einer Seite des Gesichtsfeldes fehlt, malt z.B. den Baum ganz, aber das Haus nebendran gar nicht

42
Q

Was ist objektbasierter Neglect?

A

Immer eine Seite des Objekts fehlt, malt z.B. den Baum und das Haus nur halb

43
Q

Was ist Extinktion?

A
  • Reize können verarbeitet werden, wenn sie im richtigen Gesichtsfeld präsentiert werden
  • Wenn Reize in beiden Gesichtsfeldern präsentiert werden, werden sie ausgelöscht und nicht mehr wahrgenommen
  • kann als Residualzustand nach Erholung eines Neglectes verbleiben
  • kann aber auch unabhängig von einem Neglect entstehen
44
Q

Was ist Simultanagnosie?

A
  • Unfähigkeit, mehrere Objekte gleichzeitig wahrzunehmen
  • Hängt mit Schädigung des posterioren Parietalcortex zusammen (welcher mit der dorsalen Bahn im visuellen System überlappt, welche für die Lokalisierung von Objekten im Raum zuständig ist)
45
Q

Was ist das Balint-Syndrom?

A
  • Wenn zu einer Simultanagnosie noch Beeinträchtigungen in der motorischen Kontrolle von Augen- sowie Greif- und Zeigbewegungen hinzukommen.
  • Keine willkürlichen Augenbewegungen in die Peripherie möglich
  • Blick ist starr geradeaus gerichtet
  • ist äusserst selten
  • bleibt über längere Zeit bestehen - oder chronisch