7_Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken Flashcards

1
Q

Was sind die drei Organisationsprinzipien des sensorischen Systems?

A
  • hierarchische Funktion
  • funktionelle Trennung
  • parallele Verarbeitung
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2
Q

Wie ist die hierarchische Organisation sensorischer Systeme?

A

Die sensorischen Systeme sind nach Komplexität hierarchisch angeordnet. Inputs kommen vom tieferen zum höheren System

  • Assoziationscortex
  • sekundärer sensorischer Cortex
    -primär sensorischer Cortex
    -Thalamus
    -Rezeptoren
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3
Q

Was passiert, wenn die tiefste Stufe, die Rezeptoren, beschädigt sind?

A

Desto grösser und und komplexer das Defizit, bspw. Blindheit

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4
Q

Was kann zur funktionellen Trennung gesagt werden?

A

Man ging von “homogenen” Bereichen aus, die dasselbe machen. Heute geht man davon aus, dass verschiedene Bereiche des Cortex auch verschiedene Funktionen tragen.

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5
Q

Was kann zu parallele Verarbeitung gesagt werden?

A

Früher dachte man, dass es von den Rezeptoren nur in eine Richtung zu Assoziationscortex geht. Heute weiss man, dass es eine funktionelle Trennung und paralleler Verarbeitung gibt. Nebeneinander werden verschiedene Module geführt resp. verschiedene Rechnungen gemacht.

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6
Q

Was sind auditorische Reize?

A

Töne und Geräusche

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7
Q

Was sind die physikalischen und perzeptuellen Dimensionen von Schall?

A
  • Amplitude (Lautstärke, laut - leise)
  • Frequenz (Tonhöhe, niedrig - hoch)
  • Komplexität (Klangfarbe, rein- reich)
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8
Q

Wie ist der Vorgang, wenn Schallwellen aus der Luft ans Ohr / Trommelfell (Membrana tympanica) gelangen?

A

1.) Das Trommelfell (Membrana tympanica) wird in Schwingung versetzt.
2.) Dies führt zu Bewegungen von drei kleinen Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel - kleinsten Knochen im menschlichen Körper)
3.) Der Steigbügel dockt anschl. an das ovale Fenster an und bringt wiederum dieses in Schwingung
4.) Hinter dem ovalen Fenster liegt die Cochlea (Hörschnecke) - die Schwingungen des ovalen Fensters bringen die Flüssigkeit in der Cochlea in Schwingung und die cochleare Trennwand in eine Auf- und Abbewegung
5.) Die Auf und Abbewegung der Cochlearen Trennwand versetzt (1) das Corti-Organ in eine Auf und Abbewegung und führt (2) zu einer Hin- und Herbewegung der Haarzellen mit dem Tektorialmembran.
6.) Die stimulierten Haarzellen lösen ein Aktionspotenzial im Hörnerv (Nervus cochlearis) aus (Transduktion)
7.) Schwingungen werden durch das runde Fenster abgebaut.

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9
Q

Wie ist das Corti-Organ zusammengesetzt?

A
  • Tektorialmembran
  • Haarzellen
  • Basilarmembran
  • Hörnerv (Nervus cochlearis) - dieser wird an das Hirn weitergeleitet
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10
Q

Wie funktioniert das Corti-Organ?

A

Wenn die Tektorialmembran und Basilarmembran sich bewegen resp. schwingen, werden die Haarzellen gedehnt / gestreckt, dies kann Aktionspotentiale hervorrufen - und über den Hörnerv weiterverarbeitet werden

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11
Q

Wo liegen die Bogengänge und was ist ihre Funktion?

A

Liegen oberhalb der Cochlea und sind für das Gleichgewicht zuständig

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12
Q

Wie verläuft die Weiterverarbeitung im auditorischen System nach dem Nervus cochlearis?

A
  • weiter in die nuclei cochleares und von da in die Olivenkerne im Rautenhirn
  • in den Olivenkerne wird die Information genutzt, um die räumliche Quelle des Schalls zu lokalisieren
  • es gibt Olivenkerne welche sehr sensitiv auf Zeitunterschiede des Klangs reagieren
  • es gibt Olivenkerne welche sehr sensitiv auf die Amplituden des Klangs reagieren
  • dann geht es weiter ins Mittelhirn (Colliculus inferior)
  • dann ins Vorderhirn (Corpus geniculatum mediale) - dann mit einer Synapse in die primäre Hörrinde
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13
Q

Welche Informationsquelle nutzt das auditive System für auditive Lokalisierung?

A

Positionsreize (und nicht Frequenzen)

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14
Q

Welche zwei Arten von Positionsreizen gibt es?

A
  • binaurale Positionsreize (von beiden Ohren bestimmt)
  • monaurale Positionsreize (nur von einem Ohr abhängend)
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15
Q

Wie werden die zwei binauralen Positionsreize unterschieden?

A
  • Interaurale Zeitdifferenz (Schall trifft je nach Position am einen Ohr früher ein als beim andern; gut bei niederfrequenten Schallwellen)
  • Interaurale Pegeldifferenz (Der Pegel ist aufgrund der Lage des Kopfes nicht an beiden Ohren gleich laut ->Schallschatten; gut bei hochfrequenten Schallwellen)
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16
Q

Welche “Bahnen” werden im auditorischen Cortex unterschieden?

A
  • anteriore auditorische Bahn: vom primären auditorischen Cortex zum präfrontalen Cortex -> “was”-Strom (Identifikation des Geräusches)
  • posteriore auditorische Bahn: vom primären auditorischen Cortex zum posterioren parietalcortex -> “wo”-Strom (Lokalisierung des Geräusche)

–> analoge Situation zwischen dem visuellen und auditorischen System!

17
Q

Was passiert, wenn der auditorische Cortex beschädigt wird?

A
  • Wenn links und recht resp. beide auditorische Cortizes betroffen sind, führt dies zu einer kortikalen Taubheit.
  • Beim unilateralen Schäden gibt es vor allem Probelme mit der Schalllokalisation
  • Totale Taubheit ist sehr selten und liegt dann meist im Ohr und nicht im Cortex. Betroffen sind dann vor allem die Gehörknöchelchen, Haarzellen, der Hörnerv oder die Cochlea.
18
Q

Was ist mit Hören im höheren Alter feststellbar?

A

Höhere Frequenzen können nicht mehr so gut wahrgenommen werden - hochfrequenter Bereich. z.B. Cochlea Implantate, welche die ursprüngliche Funktion übernehmen.

19
Q

Was ist Tinnitus?

A

Scheinwahrnehmungen von Tönen und Klängen im Ohr, gibt keine physikalische Ursache. Kann zu psychologischen Problemen führen.

20
Q

Welche drei Subsysteme unterscheidet das somatosensorische System?

A

1.) Exterozeptives System (Reize von aussen, Berührung, thermische Reize, Schmerz)

2.) Propriozeptives System: Informationen über die Lage des Körpers, Position und Zustand von Muskeln / Gelenken

3.) Interzeptives System: Reize im Innern, Körpertemperatur und Blutdruck

21
Q

Welches sind die vier wichtigsten Hautrezeptoren?

A
  • Ruffini-Körperchen:
    langsame, kontinuierliche Veränderung von Druck und Dehnung der Haut
  • Merkel-Zellen:
    langsame, kontinuierliche Veränderung von Druck und Dehnung der Haut
  • freie Nervenendigung: Temperaturveränderungen, Druck und Schmerz
  • Pacini-Körperchen:
    reagieren v.a. auf plötzliche Dehnung und Streckung der Haut

Früher war man der Ansicht, dass es Rezeptoren gab, welche nur für die Druck- oder Schmerzwahrnehmung verantwortlich waren, heute weiss man, dass die meisten beides wahrnehmen.

22
Q

Welche zwei Bahnen gibt es im somatosensorischen System?

A
  • Hinterstrang-Lemniscus-medialis-System
  • anterolaterales System (od. Vorderseitenstrangsystem)
23
Q

Für was ist das Hinterstrang-Lemniscus-medialis-System zuständig?

A

Das Hinterstrang-Lemniscus-medialis-System überträgt vorwiegend Informationen von Berührungen und Propriozeption (Wahrnehmung des eigenen Körpers, Stellungen von Kopf, Rumpf und Gliedmassen). Die Bahnen verlaufen über das Rückenmark ins Rautenhirn bis schlussendlich in den Thalamus resp. ins Vorderhirn zum somatosensorischen Cortex. Innerhalb des Rautenhirns gibt es den sogenannten Trigemimnus, der dort in die somatosensorischen Bahnen eintritt. Er ist u.a. verantwortlich für die Wahrnehmung auf der Haut.

Beim Lemniscus medialis wechseln die somatosensorischen Neuronen des Hinterstrang-Lemniscus-medialis-Systems auf die kontralaterale Seite. Dies geschieht im Rautenhirn, danach steigen sie im Lemniscus medialis (mediale Schleifenbahn) auf.

24
Q

Für was ist das anterolaterales System zuständig?

A

Das anterolaterale System vermittelt vor allem Schmerz- und Temperaturwahrnehmungen. Die Bahnen verlaufen über das Rückenmark ins Rautenhirn, dort weiter ins Mittelhirn bis schlussendlich ins Vorderhirn. Im Gegensatz zum Hinterstrang-Lemniscus-medialis-System bilden sich bereits im Rückenmark erste Synapsen und die Nervenfasern teilen sich auf in drei Trakte (Tractus spinothalamicus, Tractus spinotectalis und Tractus spinoreticularis).

Wenn die beiden Systeme vollständig durchtrennt sind, beispielweise aufgrund einer Rückenmarksverletzung, hat der Patient in den Körperregionen unterhalb der Durchtrennung kein Körpergefühl mehr. Daher ist es in diesem schlimmen Kontext umso «besser», wenn die Verletzungen so tief wie möglich gelegen sind.

25
Q

Sind die Funktionen des Hinterstrang-Lemniscus-medialis-System
und des anterolaterales System trennbar?

A

Nein. Wenn beispielsweise eine Person eine Läsion des anterolateralen System erlebt, heisst das nicht, dass sie keinen Schmerz mehr wahrnehmen kann.

26
Q

Wie ist der primäre somatosensorische Cortex organisiert?

A
  • somatotop -> somatotopischer Homunkulus (Figur, mit riesigem Mund und Händen - bspw. diese beiden Körperteile sind im Gehirn “überrepräsentiert”, da dort sehr feine Berührungen wahrgenommen werden können
  • säulenartige Organisation (benachbarte Körperteile sind auch im Gehirn benachbart)
  • vier funktionelle Streifen mit getrennten somatotopen Organisation
  • dorsale und ventrale Bahn
27
Q

Welche sind Wahrnehmungsstörungen (Agnosien) des somatosensorischen System?

A
  • Astereognosie: Unfähigkeit, Objekte durch Berührung zu erkennen
  • Asomatognosie: Unfähigkeit, Teile des eigenen Körpers zu erkennen
  • Anosognosie: Unfähigkeit, die eigenen Krankheitssymptome zu erkennen
28
Q

Was ist die Rubber-Hand-Illusion?

A

Ein fremder Gegenstand (hier eine Gummihand) wird als Teil des eigenen Körpers empfunden.

-> Eigene Hand wird durch Blende unsichtbar gemacht, stattdessen sieht man eine Gummihand, verdeckte Hand und Gummihand werden synchron berührt -> nach einer Minute fühlen viele Probanden, dass die Gummihand Teil des eigenen Körpers ist. Wenn dann am Schluss die Gummihand mit einem Hammer geschlagen wird, erschricken die Probanden und verspüren etwas Schmerz.

29
Q

Was kann allg. zu Schmerz gesagt werden?

A

Schmerz möchte man ausweichen - evolutionär, weil es den Organismus schädigt

30
Q

Warum ist die Wahrnehmung von Schmerz in gewisser Hinsicht paradox?

A
  • diese negative Erfahrung ist gleichzeitig Überlebenswichtig
  • Schmerz hat keine offensichtliche kortikale Repräsentation: verschiedene Gebiete sind involviert, jeodch kein Gebiet scheint für Wahrnehmung von Schmerz notwendig zu sein. Dies kann eindrücklich bei Menschen demonstriert werden, welchen eine Hirnhälfte entfernt werden muss. Diese können aber dann die Schmerzwahrnehmung doch noch auf beiden Körperseiten wahrnehmen.
  • Schmerz kann durch kognitive und emotionale Faktoren unterdrückt/ausgeschaltet werden. Beispiel verwundete Soldaten, welche weiterkämpfen, obwohl sie stark verwundet sind. Dazu: Gating -Control-Theorie. Gemäss dieser Theorie kann Schmerzempfinden bereits im Rückenmark gestoppt werden.
31
Q

Was sind neuropathische Schmerzen?

A

Starke chronische Schmerzen, ohne einen erkennbaren Reiz. Ursache ist nicht geklärt, ganz geklärt, mögliche Ursachen:

  • pathologische Veränderungen im Nervensystem, die durch die ursprüngliche Verletzung verursacht sind
  • anormale Gliazellen, die eventuell eine Hyperaktivität in neuronalen Schmerzbahnen auslösen

Bei neuropatischen Schmerzen gibt es kein Medikament. Scheint eine zentralnervöse Funktion zu sein. Passt zur Gating-Control, das Schmerzsignale wahrgenommen werden können, ohne einen schmerzauslösenden Reiz zu haben.

32
Q

Welches sind die chemischen Sinne?

A
  • Olfaktion (Geruch, Nase)
  • Gustation (Geschmack, Zunge)
33
Q

Welches sind die Funktionen der chemischen Sinne?

A
  • Bewertung von Lebensmitteln (fein, giftig)
  • soziale Funktionen (eher bei Tieren, Partnerwahl, Sexualverhalten)
34
Q

Wie ist das olfaktorische System aufgebaut?

A
  • Rezeptoren in der olfaktorischen Schleimhaut im oberen Teil der Nase leiten weiter bis zum
  • Bulbus olfactorius (Riechkolben)
  • von wo olfaktorische Bahnen in verschiedene Strukturen des medialen Temporallappens projizieren

Die genaue Systematik hat man noch nicht genau verstanden…

35
Q

Wie ist das gustatorische System aufgebaut?

A
  • Geschmacksknospen auf der Zunge und in der Mundhöhle führen zu Rezeptoren. Jede Geschmacksknospe bestehen aus Rezeptoren eines einzigen Types.
  • weiter gehts zum Nucleus solitarius der Medulla
  • Neuronen projizieren dann zum Nucleus ventralis posterior des Thalamus
  • und anschliessend zum primären gustatorischen Cortex
  • dann in den sekundären gustatorischen Cortex
36
Q

Welches sind die fünf (Grund-) Geschmacksrichtungen?

A
  • süss
  • salzig
  • sauer
  • bitter
  • umami (fleischig, proteinhaltig - Forscher von Japan)

.. scharf, kalt.. aktuelle Forschung…

37
Q

Was ist Ageusie?

A

Störung des gustatorischen Systems, ist sehr selten. Die Signale der Zunge werden nicht mehr weitergeleitet an das zentrale Nervensystems - Störung des Schmeckens

38
Q

Was ist Anosmie?

A

Störung des olfaktorischen Systems. Kann entweder totaler Ausfall sein, aber auch bspw. dass Kaffee nun nach Spülmittel riecht (andere Wahrnehmung). Wegen Covid-Infektion grosse Aufmerskamkeit erhalten - Störung des Riechens