13_Hunger, Essen und Gesundheit Flashcards

1
Q

Was ist ein Problem epidemischen Ausmasses?

A

Übergewicht in der Bevölkerung

  • in USA leben 68% der Menschen an Übergewicht
  • in Deutschland leben 52% der Menschen an Übergewicht
  • in der Schweiz sind es 42%
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2
Q

Was sind die Schritte der Verdauung?

A
  1. Kauen verkleinert Nahrung und vermischt sie mit Speichel
  2. Speichel befeuchtet die Nahrung und beginnt mit ihrer Verdauung
  3. Schlucken befördert Essen und Trinken via Speiseröhre in den Magen
  4. Magen = Speicherreservoir, die Salzsäure im Magen zerlegt Nahrung in kleine Teile.
  5. Das Pepsin startet den Prozess der Aufspaltung von Eiweissmolekülen in Aminosäuren
  6. Der Magen entleert die Nahrung über den Schliessmuskel in den Zwölffingerdarm
  7. Im Zwölffingerdarm werden Eiweissmoleküle in Aminosäuren und Stärke/Zucker in Monosachharide.
  8. Monosachharide und Aminosäuren gelangen durch die Wand des Zwölffingerdarms in den Blutstrom und dann zur Leber.
  9. Fette werden in Tröpfchen zerlegt und werden ins Lymphsystem transportiert.
  10. Verbliebenes Wasser und Elektrolyte werden im Dickdarm absorbiert.
  11. Der Rest wird durch den Anus ausgestossen.
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3
Q

Was ist der Unterschied zwischen nahrhaften und nicht nahrhaften Stoffen?

A

Die nicht nahrhaften Stoffe werden am Schluss ausgeschieden, die nahrhaften werden ausgespalten und an verschiedenen Orten aufgenommen in den Blutkreislauf. Für die Langzeitspeicherung werden Fette, Aminosäuren und Zucker/Glucose umgewandelt in speicherbare Formen, das meiste davon in Fettgewebe.

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4
Q

Was ist der Vorteil von Fettgewebe?

A

Sehr hohe Energiedichte - möglichst viele Kalorien pro Gramm.

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5
Q

Was ist der Nachteil von Fettgewebe?

A

Dauer relativ lange, bis die Energie verfügbar ist.

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6
Q

Wie wird Energie im Körper gespeichert?

A

In drei Formen geliefert und gespeichert:

  • Lipiden (Fette): Speicherung als Fette
  • Aminosäuren (Abbauprodukte der Eiweisse): Speicherung als Proteine
  • Glukose (Monosacharid): Speicherung als Glykogen
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7
Q

Was bedeutet Stoffwechsel genau?

A

Vorgänge, bei denen chemische Stoffe von der einen Form in die andere umgewandelt werden.

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8
Q

Welches sind die drei Phasen des Stoffwechsels?

A
  • Cephalische Phase
  • Absorptive Phase
  • Fastenphase
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9
Q

Was beschreibt die Cephalische Phase?

A

Phase, die durch den Anblick, Geruch oder Erwartung von Nahrung eingeleitet wird. Insulinspiegel wird hochreguliert, Glukagonspiegel wird runterreguliert.

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10
Q

Was beschreibt die absorptive Phase?

A

Wenn man gerade gegessen hat, Nährstoffe aus der Mahlzeit decken den unmittelbaren Energiebedarf, Überschuss wird gespeichert. Insulinspiegel wird hochreguliert, Glukagonspiegel wird runterreguliert.

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11
Q

Was beschreibt die Fastenphase?

A

Keine Energie mehr übrig von der Nahrungsaufnahme, Körper baut Energie aus Reserven ab. Insulinspiegel wird runterreguliert, Glukagonspiegel wird hochreguliert.

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12
Q

Was beschreibt die Sollwerthypothese?

A
  • Bei abfallenden Energiereserven im Körper soll sich ein Hungergefühl als Resultat bemerkbar machen. Dann wird eine Mahlzeit eingenommen

-Nach der Hypothese dauert eine Mahlzeit so lange an, bis das Energielevel wieder zum Sollwert zurückkehrt (die Person nicht mehr Hunger hat)

-Es gibt jedoch keine logische Notwendigkeit für die Regulation des Essens durch einen Sollwert

-Dominiert immer noch in vielen Köpfen, ist jedoch nicht korrekt resp. passt nicht zu experimentellen Befunden.

  • negative Rückkoppelungssystem (Beispiel Raumtemparatur/Heizung, Sollwert ist eine gewisse Temperatur)
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13
Q

Was beschreibt die glukostatische Theorie?

A

Vorstellung, dass wir hungrig werden, wenn unser Blutzuckerspiegel unter einen Sollwert fällt und uns satt fühlen, wenn er den Sollwert wieder erreicht. Reflektiert Hunger und Sättigung.

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14
Q

Was beschreibt die lipostatische Theorie?

A

Sollwert für Körperfett reguliert die Nahrungsaufnahme (so wie bei der glukostatischen Theorie). Wenn das Körperfett unter einen gewissen Wert fällt, haben wir Hunger und werden dies wieder aufbauen.

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15
Q

Was glaubte man bezüglich der glukostatischen und lipostatischen Theorie?

A

Wurden als ergänzend betrachtet. Das glukostatisches System ist für die Kurzzeitregulation und das lipostatisches System für die Langzeitregulation zuständig.

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16
Q

Weshalb wurden die Sollwerthypothesen bemängelt?

A

Sind nicht gut genug, um die Daten zu beschreiben. Wenn dieses Sollwertsystem wegweisend wäre, gäbe es nicht so viele übergewichtige Leute.

Sind nicht vereinbar mit einem evolutionären Selektionsdruck. Unsere Vorfahren lebten nicht in einem konstanten Lebensmittelüberfluss. Wenn dann mal Lebensmittel verfügbar waren, dann haben sie so richtig viel gegessen (und nicht nur bis zu einem Sollwert).

Zu simple Theorie: Geschmack und Lernen spielen in der Hypothese keine Rolle resp. werden nicht berücksichtigt.

17
Q

Was beschreibt die positive Anreizperspektive?

A

Dass die erwartete positive Wirkung einer Verhaltensweise (Essen) ausschlaggebend ist. Und nicht das mit einem Verhalten ein Defizit kompensiert wird.

Sie geht davon aus, dass Menschen und Tiere durch die Antizipation der positiven Wirkungen zum Essen motiviert werden (z.B. Gschmack der Nahrung, was man über die Nahrung gelernt hat, wann wir das letzte Mal gegessen haben, Blutzuckerspiegel, Anwesenheit anderer Personen etc.)

18
Q

Welche Faktoren bestimmen, was wir essen?

A
  • Geschmackspräferenzen (süss deutet auf energiereiche Nahrung hin, bitter z.B. auf giftige Nahrung)
  • Geschmackspräferenzen aber auch -aversionen können auch erlernt sein!
  • genetische Faktoren, Unterscheidung in den Geschmacksrezeptoren (Zitronengras schmeckt z.B. nach Seife)
19
Q

Welche Faktoren bestimmen, wann wir essen?

A
  • Wenn sich unser Körper darauf vorbereitet, dass gegessen werden sollte (z.B. Routine, immer um 12 Uhr) - vermeintlicher Hunger, Blutzuckerspiegel muss nicht zwingend abgefallen sein
  • “Hunger” wird oft durch die Erwartung von Nahrung ausgelöst und nicht durch ein Energiedefizit (Klassische Konditionierung)
  • Sättigung und Hungergefühl müssen nicht zwingend zusammenhängen
20
Q

Welche Faktoren bestimmen, wieviel wir essen?

A
  • Volumen und Energiedichte der Nahrung. Eine Erhöhung einer Energiedichte führt dazu, dass bei einem Experiment Ratten weniger essen, obwohl das Volumen konstant war. Oftmals wir bei einer zu grossen Energiedichte das Volumen nicht angepasst und die Nagetiere haben zugenommen.
  • Sättigungssignale, welche durch den Magen-Darm-Trakt und Glukose im Blut entstehen.
  • Appetizer-Effekt: kleine Portionen von Essen führen dazu, das später beim eigentlichen Essen noch mehr gegessen wird.
  • Wir essen mehr, je grösser die Portionen sind und in Gesellschaft sind.
  • sensorisch-spezifische Sättigung: bei verschiedenen Geschmäckern essen wir mehr. Wenn wir immer den gleichen Geschmack haben, verleidet dieser uns - dieser wird nicht mehr so als schmackhaft beurteilt.
21
Q

Welche Rolle spielt der Blutzuckerspiegel im Zusammenhang mit Hunger?

A

Keine grosse. Ein Abfallen des Blutzuckerspiegels zeigt eher die Absicht jetzt dann zu essen, als der Abfall von Energie im Organismus. Der Blutzuckerspiegel fällt plötzlich unmittelbar vor der Nahrungsaufnahme, aber falls diese doch nicht geschieht, steigt er wieder.

22
Q

Welchen Einfluss hat der Magen-Darm-Trakt auf die Sattheit?

A

Es wurde wiederlegt, dass Empfindungen im Magen direkt im Hirn verarbeitet werden. Auch Personen ohne Magen haben ein Hunger- und Sättigungsgefühl. Gewisse Vorgänge im Magen können jedoch das Hunger- und Sättigungsgefühl beeinflussen. Vermutlich setzt er als Reaktion auf Kaloriengehalt und Volumen der Nahrung chemische Substanzen (Peptide) ab, welche sich auf die Sättigung auswirken.

23
Q

Was sind Peptide?

A

Kurze Ketten von Aminosäuren, welche auch als Hormone und Neurotransmitter wirken. Können neuronale Signale im Hippothalamus auslösen.

24
Q

Welche verschiedene Peptide existieren?

A
  • Sättigungspeptide (z.B. CCK, Bombesin, Glukagon, Alpha-Melanozyten-stimulierendes Hormon, Somatostatin, usw.)
  • Hungerpeptide (z.B. Neuropeptid Y, Galanin, Orexin A, Ghrelin)
25
Q

Was ist Serotonin?

A

Ist ein Neurotransmitter. Führt dazu, dass weniger pro Mahlzeit gegessen wird. Geschmackspräferenzen verlagern sich weg von fettfreier Ernährung.

26
Q

Was ist das Prader-Willy-Syndrom?

A

Genetische Störung, unstillbarer Hunger. Unbehandelt sterben diese Menschen an Folgen des Übergewichts.

27
Q

Was sind die Symptome des Prader-Willy-Syndroms?

A
  • unstillbarer Hunger
  • schwache Muskeln
  • kleine Hände / Füsse
  • Wutanfälle
  • Zwang
28
Q

Wie wird das Körpergewicht gesteuert?

A

Mit welcher Effizienz aus der Nahrung Energie gewonnen wird. Überfütterte Ratten haben einen höheren Energiebedarf als vorher.

29
Q

Was beschreibt das “undichte-Fass-Modell”?

A
  • hat keinen bestimmten Sollwert
  • das Körpergewicht von Erwachsenen pendelt sich an einem gewissen Punkt ein
  • bei kalorienarmen Diäten, nimmt die Gewichtsreduktion mit der Zeit ab (weniger Wasser gelangt ins Fass, sinkender Pegel)
  • sobald die Diät vorüber ist und wieder normale Essgewohnheit herrschen, pendelt sich das Gewicht wieder am ursprünglichen Ort ein
30
Q

Warum sind Diäten oftmals nicht effektiv?

A

Gleichgewichtstheorie -> dauerhafte Gewichtsreduktion gelingt nur mit dauerhafter Veränderung des Lebensstils.

Am Anfang einer Diät erfolgt durch die Ernährungsanpassung in der Regel ein schneller Gewichtsverlust. Aber während das Gewicht abnimmt, wird automatisch der Energieverbrauch angepasst, das heisst der Verbrauch wird reduziert. Dies hat wiederum die Folge, dass die Schnelligkeit des Gewichtsverlusts verringert wird. Wenn der Körper weniger Energie aufnimmt, wird also gleichzeitig auch der entsprechende Energieverbrauch reduziert, somit stellt sich ein neues stabiles Gleichgewicht ein. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo die Diät beendet wird. Tritt dieser ein, kommt es aufgrund des hohen Anreizwertes der Nahrung sowie dem niedrigen Energieverbrauch zu einer schnellen Gewichtszunahme. Während das Gewicht zunimmt, wird der Anreizwert der Nahrung wieder kleiner und der Energieverbrauch nimmt wieder zu, bis es wieder zum ursprünglichen Gleichgewicht kommt. Es passiert nicht selten, dass Menschen danach noch mehr an Gewicht zulegen.

–> Der Schlüssel für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion ist die dauerhafte Veränderung des Lebensstils. Nicht der Sport ist zentral, da der Körper eigentlich sehr viel mehr Energie bei den physiologischen Abläufen im Ruhezustand verbraucht (z.B. Körpertemperatur, Verdauung) und Sport nur wenig ausmacht und während des Trainings gar nicht so viel an Kalorien verbrennt wird. Ausserdem essen Personen nach dem Training meistens mehr bzw. mehr Kalorien (z.B in Form von Powerriegel oder Energiedrinks), was kontraproduktiv ist.

31
Q

Warum sind manche Menschen übergewichtig und manche nicht?

A
  • Unterschiede in der Energiezufuhr
  • Unterschiede im Energieverbrauch
  • Unterschiede in der Zusammensetzung des Mikrobioms des Darms
  • Genetische und epigenetische Faktoren
  • evolutionäre Gründe: so viel essen wenn wir die Gelegenheit haben
  • Kulturelle Faktoren: wie wird am Familientisch gegessen usw.
  • Medizinische Probleme: einige medizinische Probleme, wie z. B. Schilddrüsenprobleme, können dazu führen, dass eine Person an Gewicht zunimmt oder Schwierigkeiten hat, Gewicht zu verlieren.
  • Stress: Stress kann dazu führen, dass eine Person mehr isst und weniger aktiv ist, was zur Gewichtszunahme führen kann.
  • Umweltfaktoren: die Umgebung, in der eine Person lebt, kann auch ihr Gewicht beeinflussen. Faktoren wie der Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln und Möglichkeit zur körperlichen Betätigung können dazu beitragen, dass eine Person ein gesundes Gewicht beibehält.
  • Psychologische Faktoren: Essstörungen, Depressionen oder Angstzustände können dazu führen, dass eine Person ungesunde Essgewohnheiten entwickelt und an Gewicht zunimmt.
32
Q

Welchen Zusammenhang haben Leptin und Insulin mit Körperfett?

A

Sie sind vermutlich negative Feedbacksignale, die von den Fettspeichern freigesetzt werden, um den Appetit zu verringern und den Fettstoffwechsel zu erhöhen.

-> Leptin in Verbindung mit Unterhautfett
-> Insulini in Verbindung mit Eingeweidefett (diese Fette lagern sich um die inneren Organe)

33
Q

Kann die Entdeckung von Leptin-Rezeptoren im Gehirn auf Menschen assoziiert werden?

A

Leider kann so Übergewicht nicht behandelt werden beim Menschen. Bei übergewichtigen Menschen ist der Leptin-Wert höher und eben nicht tiefer wie bei den Mäusen. Menschen reagieren nicht gleich wie Mäuse auf die Injektion von Leptin. Gibt ganz seltene Ausnahme, z.B. Patientin welche aufgrund genetischen Störung kein körper-eigenes Leptin produzierte.

34
Q

Welches sind mögliche Behandlungsformen für adipöse Menschen?

A
  • Behandlung mit Serotonin (Vermindert Essattacken, verursacht jedoch Herz-Kreislauferkrankungen, daher können diese heute kaum mehr eingesetzt werden.
  • Magenbypass (durch Klammern wird der Magen verkleinert)
  • Magenband (die Menge an Nahrung, welche durch die Speiseröhre gelangt , wird verringert).
35
Q

Was ist der Vorteil vom Magenband im Vergleich zum Magenbypass?

A

Diese Operation kann rückgängig gemacht werden

36
Q

Was ist der Unterschied

A