18_Biopsychologie von Emotion, Stress und Gesundheit Flashcards

1
Q

Was ist beim Fall Phineas Gage passiert?

A

War ein Gleisarbeiter, verantwortlich für Spregungen, musste Löcher bohren, mit Schiesspulver arbeit und Eisenstangen verdichten.

Während einer Verdichtung einer Eisenstange gab es eine Explosion und die Stange durchbohrte Gage’s Schädel.

Resultat: Gehirnschädigung an den medialen Präfrontallappen. Überlebt jedoch den Unfall. Intellektuell und körperlich nicht beeinträchtigt. Jedoch: war nicht mehr religiös, respektvoll und verlässlich, sondern impulsiv, vulgäre Ausdrucksweise, unzuverlässig etc.

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2
Q

Was besagte die Darwins Theorie der Evolution der Emotionen (1872)?

A

“The Expression of Emotions in Man an Animals”

Er ging davon aus, dass bei Menschen gewisse Gesichtsausdrücke Emotionen zeigen sollen. Bei Tieren z.b. die körperliche Haltung (z.B. Hunde bei Aggression aufgestellter Rücken, gesträubte Haare).

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3
Q

Die funktioniert die Emotionstheorie (Sichtweise nach dem gesunden Menschenverstand)?

A

Reiz, Emotion, Reaktion

  • Wahrnehmung eines Bären
  • Wir haben ein Empfinden von Furcht
  • Physiologische Reaktionen (z.B. Stress, erhöhte Herzfrequenz)
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4
Q

Die funktioniert die Emotionstheore nach James-Lange?

A
  • Wahrnehmung eines Bären
  • Physiologische Reaktionen
  • Empfindung von Furcht
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5
Q

Die funktioniert die Emotionstheore nach Cannon-Bard?

A
  • Wahrnehmung eines Bären
  • Gleichzeitig: Physiologische Reaktionen, Empfindung von Furcht
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6
Q

Die funktioniert die Emotionstheore nach nach der modernen Biopsychologie?

A

Alle drei Komponenten können sich gegenseitig beeinflussen:

  • Wahrnehmung eines Bären, Physiologische Reaktionen, Empfindung von Furcht

Die anderen drei Theorien konnten nicht bestätigt werden, daher ein Zusammenspiel von allen drei Komponenten.

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7
Q

Wie entstand das limbische System?

A

Ursrünglich erforscht von Papez, danach durch MacLean weiterentwickelt zur Emotionstheore des limbischen Systems.

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8
Q

Welches sind die wichtigsten Strukturen des limbischen Systems?

A
  • Amygdala
  • Mammilarkörper
  • Hippocampus
  • Fornix
  • Cortex des Gyrus cinguli
  • Septum
  • Bulbus olfactorius
  • Hypothalamus
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9
Q

Was ist das Klüver-Bucy-Syndrom?

A

Syndrom, wenn Teile des limbischen System fehlen oder beschädigt sind. Wahrscheinlich Schädigung der Amygdala.

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10
Q

Was sind die Verhaltensmuster beim Klüver-Bucy-Syndrom?

A
  • gesteigerte sexuelle Aktivität
  • Objekte werden wiederholt untersucht
  • Objekte werden mit dem Mund exploriert (saugen, lecken, kauen)
  • Mangel an Furcht
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11
Q

Was machte Paul Ekman im Zusammenhang mit Emotionen?

A

Untersuchte Gesichtsausdrücke. Berühmtes Beispiel mit abgelegenem und von der Umwelt isoliertem Stamm in Neu-Guinea, welche kaum Kontakt zur Aussenwelt hatten. Er folgerte daraus, die sechs Basisemotionen gibt, welche von allen Menschen mit denselben Gesichtsausdrücken gebraucht werden, unabhängig von Kultur / Sprache.

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12
Q

Welches sind die Basisemotionen nach Paul Ekman?

A
  • Freude
  • Wut / Ärger
  • Überraschung
  • Trauer
  • Ekel
  • Furcht
  • (Verachtung)

Kritik: kann nicht immer genau zugeordnet werden… in versch. Kulturen werden Sachen anders interpretiert etc.

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13
Q

Welches System konstruierte Ekman?

A

FACS (Facial Action Coding System)

Kodierte die einzelnen Muskelbewegungen, welche mit den Basisiemotionen assoziiert sind. Daraus kann man lernen, einzelne Gesichtsauszüge zu codieren und interpretieren.

z.B. kombinierter Gesichtsausdruck Trauer und Freude

Hilft z.B. der Polizei z.B. um Lügen aufzudecken.

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14
Q

Was besagt die Facial-Feedback-Hypothese?

A

Unsere Gesichtsausdrücke beeinflussen unser emotionales Erleben. Beispiel: Wenn man lächelt, fühlt man sich auch glücklicher.

Experiment mit Bilder zeigen / Emotionen zeigen: Wenn freudige Bilder gezeigt wurden, wurde dies auch freudiger erlebt und umgekehrt mit ärgerlichen Bilder.

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15
Q

Was ist das Kolonie-Eindringlings-Paradigma?

A

Untersucht das Verhalten der Aggression und Verhalten bei Ratten. V.a. wie sich ein Alpha-Tier bei Ratten verhält, wenn ein Eindringling kommt. Aus solchen Versuchen konnten verschiedene Verhaltensarten kategorisiert werden.

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16
Q

Wie werden aggressive Verhaltensweisen (bei Ratten) unterteilt?

A
  • Räuberische Aggression (Töten)
  • Soziale Aggression (soziale Hierarchie aufrechzuerhalten)

Dient zur Lokalisierung neuronaler Grundlagen!

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17
Q

Wie werden defensive Verhaltensweisen (bei Ratten) unterteilt?

A
  • innerartliche Abwehr (Erstarren)
  • defensive Attacken (quietschen, beissen)
  • Freezing und Flucht
  • Mütterliches Defensivverhalten (Schutz der Jungen)
  • Risikoabschätzung (Gewinnung von Informationen, die für eine wirksame Verteidigung notwendig sind)
  • Defensives Vergraben (Hindernisse erstellen, Feinde vertreiben)

Dient zur Lokalisierung neuronaler Grundlagen!

18
Q

Was hat Testosteron mit aggresivem Verhalten zu tun.

A

Oftmals Auslöser. Soziale Aggression (tritt häufiger bei Männchen auf) wird in Zusammenhang mit Testosteron gebracht.

19
Q

Was sind Befunde im Zusammenhang mit Tieren und Testosteron?

A
  • Testosteron erhöht soziale Aggression bei vielen Tierarten
  • Kastration half - jedoch nicht nicht bei allen Tierarten
  • Soziale Aggression kann Testosteron-Spiegel erhöhen
  • Testosteron wird oft im Blut gemessen, Spiegel im Gehirn wäre relevanter
20
Q

Was sind Befunde im Zusammenhang mit Menschen und Testosteron?

A
  • Soziale Aggression nimmt bei Männern in der Pubertät nicht im gleichen Masse zu wie der Testosteron-Spiegel
  • Soziale Aggression wird bei Kastration nicht ausgeschalten
  • Testosteron-Injektion steigern soziale Aggression icht
  • Männliche Gewalttäter haben tendenziell höhere Testosteron-Spiegel. Zeigt eher, dass soziale Aggression den T-Spiegel erhöhen.
21
Q

Was ist die Furchtkonditionierung?

A

Klassische Konditionierung eines furchtauslösenden Reizes (UCS), mit einem zuvor neutralen Stimulus, wird dann zum konditionierten Stimulus (CS).

Beispiel: Ein Ton (CS) wird mit Elektroschocks (UCS) gepaart, bis die Rattem beim Abspielen des Tons alleine eine defensive Verhaltensweise und Reaktion des sympathischen Nervensystems zeigt.

22
Q

Was sind die neuronalen Mechanismen resp. wie ist der Ablauf der Furchtkonditionierung?

A
  • ein bedrohliches Geräusch trifft ein
  • gelangt in den Corpus geniculatum mediale
  • geht entweder zum auditorischen Cortex (notwendig für komplexe Geräusche)
  • … oder direkt in die Amygdala (notwendig für Furchtkonditionierung, wichtig für emotionale Bedeutsamkeit von Signalen)
  • Hypothalamus löst auf Signal der Amygdala sympathische Reaktion auf den Furchtreiz aus
  • Periaquäduktales Grau (PAG) löst auf Signale der Amygdala Verhaltensreaktion auf Furchtreiz aus
23
Q

Für was ist der Hippocampus wichtig i.Z. mit Furchtkonditionierung?

A

Für räumliches Gedächtnis, ist bei kontextueller Furchtkonditionierung wichtg: Der Ort / Raum wo Furchtkonditionierung stattfindet, kann schon alleine etwas auslösen.

24
Q

Für was ist die Amygdala wichtig i.Z. mit Furchtkonditionierung?

A

Nicht die ganze Amygdala ist relevant für Furchtkonditionierung, nur der laterale Kern

25
Q

Was ist der zentrale Ansatz, wie man Emotionen bei Menschen untersucht?

A

Die kognitive Neurowissenschaft, v.a. mit fmrT-Untersuchungen

26
Q

Was kann zu Gehirnarealen vs. Emotionen gesagt werden?

A

Es ist keine spezifischen Gehinrareale für einzelne Emotionen. Beim Erleben oder Mitfühlen von Emotionen werden meist auch motorische und sensorische Areale aktiviert.

27
Q

Welche Gehirnareale sind im Zusammenspiel mit Emotion / Kognition aktiv?

A

Mediale Anteile des präfrontalen Cortex (mit medialen Anteilen orbitofrontaler und cingulärer Cortex)

28
Q

Was ist das Suppressions-Paradigma (Kognition / Emotion)?

A

Probanden unterdrücken die Emotionen auf unangenehme Filme / Bilder

29
Q

Was ist das Reappraisal-Paradigma (Kognition / Emotion)?

A

Probanden sollen ein Bild umbewerten, um die emotionale Reaktion darauf zu verändern

30
Q

Was ist das Rechte-Hemisphären-Modell?

A

Rechte Hemisphäre ist für alle Aspekte der emotionalen Verarbeitung spezialisiert (Wahrnehmung, Ausdruck, Empfinden)

–> Modell ist zu allgmein und wird nicht ausreichend durch Befunde gestützt.

31
Q

Was ist das Valenz-Modell?

A

Rechte Hemisphäre für negative Emotionen und linke Hemisphäre für positive Emotionen

–> Modell ist zu allgmein und wird nicht ausreichend durch Befunde gestützt.

32
Q

Welches sind aktuelle Ansichten zu neuronalen Mechanismen von Emotionen?

A
  • mosaikartige Aktivierung: Emotionale Situationen aktivieren weite und verteile Areale des Cortex
  • keine exklusiven Areale für Emotionen: sind auch für andere psychologischen Prozesse
  • kein 1:1 Mapping: es gibt keine bestimmten Gehirnregionen für einzelne Emotionen
  • interindividuelle Unterschiede: dieselben emotionalen Reize aktivieren bei verscheidenen Personen oft verschiedene Gehirnareale
33
Q

Welche zwei Systeme gibt es im Zusammenhang mit Stressreaktion?

A
  • Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse
  • Sympathikus-Nebennierenmark-System

Werden meist gleichzeitig ausgelöst!

34
Q

Was ist das System “Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse” (HHNA)?

A

Langsameres System, schüttet Cortisol aus, ist für chronischen Stress und Gesundheitsbeeinträchtigungen verantwortlich

35
Q

Was ist das “Sympathikus-Nebennierenmark-System”?

A

Schnelles System, Flight-or-flight, Körper bereitet sich sehr schnell darauf vor zu kämpfen oder fliehen

36
Q

Was ist der Trierer Sozialstress Test (TSST)?

A

Test, welche Teilnehmer*innen in soziale Situationen bringt, die sehr leicht Stress hervorrufen. Bspw. Präsentieren vor anderen Personen, Vorstellungsgespräch, Kopfrechnen vor laufender Kamera. Z.b. Messung Anstieg Cortisol.

37
Q

Was wurde anfangs der 1970er bezgl. Stress erforscht?

A

Befunde, dass Stress Anfälligkeit für Infektionserkrankungen erhöhen kann. Zusammenspiel von Psychischen Faktoren, Immunsystem, Nervensystem.

38
Q

Was ist Eustress?

A

Kurze Stressoren unter 100min = können Immunfunktion verbessern

39
Q

Was ist Distress?

A

Chronische Stressoren wirken sich negaitv auf das adaptive Immunsystem aus

40
Q

Wie beeinflussen frühe Stresserfahrungen in der Kindheit die Gesundheit?

A
  • Schweire Stressoren im Kindesalter führen zu Auffälligkeiten im endokrinen System und Gehirnfunktionen
  • Besonders pränataler Stress beeinflusst die neuronale und endokrine Entwicklung
41
Q

Wie hangen Stress und Hippocampus zusammen?

A
  • Stress kann Struktur und Funktion des Gehirns verändern
  • Der Hippocampus ist besonders anfällig

Folgen
- Reduktion dendritischer Verästelungen im Gehirn
- Struktur der Synapsen im Hippocampus wird verändert
- Adulte Neurogenese (Bildung von neuen Neuronen) wird eingeschränkt
- Reduktion in Leistung in kognitiven Aufgaben, für die der Hippocampus wichtig ist

–> Dies alles vermutlich als Folge eines erhöhten Gluococorticoidspiegels im Hippocampus