7. Schisma und konziliare Reform Flashcards
Krise der Kirche zu Beginn des 14. Jh:
- Direkte Eingriffe der weltlichen Gewalt (Anagni, Avignon):
1. ) Das Papsttum begibt sich in den Einflussbereich der weltlichen Macht des französischen Kaisertums:
a. ) Bonifaz VIII. der Anfang des 14. Jh Papst ist verkündet, dass alle Welt dem Papst Untertan ist (1302). Der französische König Philipp der schöne sagt träum weiter und lässt ihn in seiner Sommerresidenz in Agnani verhaften.
b. ) Das Papsttum versteht seine Residenz nach Avignon (1308/1309)
- ) Der Umstand das Papsttum begibt sich nach Frankreich und nicht nach Mitteleuropa: im europäischen Kraftgefüge haben sich die Gewichte verschoben, weg von Mitteleuropa nach Frankreich.
- Entstehung des Grossen Schismas (1378-1417): 1378 gibt es Probleme weil bei der Wahl des Papstes sich die französischen und italienischen Kardinäle gegenüber stehen => 2 Päpste werden gewählt und wir haben ein klassisches Schisma. So entstehen 3 Papsttüme: 1 französisches (Sitz Avignon), 1 italienisches (Sitz Rom) und ein pisanisches.
Im Rechtsbereich haben diese Veränderungen keinen Niederschlag ABER, ein Thema gewinnt immer mehr an Bedeutung (insbesondere ab Jahr 1378): “was machen wir mit einem Papst der nicht funktioniert? Der ein Problem für due Gesamtkirche ist”?
Verstärken von konziliaristischen Tendenzen:
- Konzil als Repräsentant der Gesamtkirche als massgebliches Organ: der Ausgangspunkt ist die Frage die sich seit dem 12. Jh stellt: was machen wir mit einem Papst der häretisch ist? Denn wir haben ja gerade festgestellt, sagen die Kantonisten, dass der Papst allmächtig ist.
Es entsteht, im 12-13-14. Jh eine Diskussion darüber in der kirchlichen Rechtswissenschaft die zunächst erstmal feststellt, das der Papst trotzdem nicht alles kann weil er nämlich an Normen gebunden ist => das aus divinum & is Naturale. er kann also z.B. nicht die 10 Gebote versetzen oder die Ehe absetzen => der Papst wird eingebaut in die Kirche (ist nicht über der Kirche).
Der 2. Schritt ist die Frage “was machen wir wenn er Handlungsunfähig ist oder wenn es kein Papst gibt (stirbt)”? Wer repräsentiert dann die Kirche? 2 Lösungsansätze:
- ) Wenn der Stuhl des Papstes nicht besetzt ist (jedes Vakanz), dann ist es das Kardinalskollegium, dass die Leitungsgewalt in der Kirche hat, weil sie diejenigen sind die den Papst wählen
- ) Wenn der Papst häretisch ist, dann tritt das Konzil ein. Warum? Weil in der Einheit der Bischöfe ist die Einheit der Kirche repräsentiert (hat schon Cyprian im 3. Jh gesagt).
- Wurzeln in der Kanonistik:
1. ) These von der Bindung des Papstes an höheres Recht
2. ) Lehre von der organschaftlichen Verfassung der Kirche: Kardinalskollegium // Konzil
Umsetzung konziliaristischer Forderungen (1414-1418): Konzil von Konstanz:
Was wir sehen, ist eine Radikalisierung dieser These: das Konzil handelt nicht nur für die Kirche, sondern der Papst ist dem Konzil untergeordnet.
Diese These setzt sich im 15. Jh fort und macht den Kern des Konziliarismus aus. Dieser Konziliarismus wird im 15. Jh in Konstanz praktiziert.
1414: grosses Reformationskonzil wird zusammen gerufen zur Lösung des Schismas. Dieses Konzil rückt an die Position quasi des Papsttums (sogar wenn nur kurzfristig) => es beendet das Schisma in dem es die 3 Päpste absetzt und einen neuen Papst wählt.
Und, es erklärt ausdrücklich, dass das Konzil über dem Papst steht.
Verfestigung konzilianter Herrschaftsansprüche:
Im Konzil von Basel (1431-1449) => radikalisiert den Herrschaftsanspruch, legt sich mit dem Papsttum an aber es endet mit einem Sieg des Papsttums!
ABER: Sieg des Papsttums
- Unter Eugen IV. (1431-1447): Vertreibung des Konzils von Basel
- Es gelingt dem Papsttu, diese Herrschaftsansprüche des Konzils zurückzuweisen, sich als Papsttum neu zu etablieren.
- Warum gelingt es dem Papsttum das Konzil von Basel zu vertreiben? Weil das Papsttum das reformiert ist wieder quasi mit einer Stimme spricht => wir haben es zu tun mit einer Institution die zu sich zurückgefunden hat.