13. Die Kirche in der Moderne: Flashcards

1
Q

Die Amtskirche schon wieder in der Krise:

A
  • Die Amtskirche ist schon wieder in einer riesigen Krise.

Hier auch, wird sie sich wieder aufstellen indem sie sagt, wir brauchen neue innere Reformen, zu minderst institutioneller Art. Und sie stellen sich auch noch anderweitig auf:

=> Papst Leo XIII: Vollzieht ein Positionswechsel des Papsttums = er sagt, diese ganzen Grundrechtskataloge sind gar nicht so schlimm; er unterstütz die Glaubensfreiheit, die Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit und die Wissenschaftsfreiheit usw. ABER, sagt: dann müssen sie auch für die Kirche gelten!!

a. ) Kulturkampfgesetze müsse abgebaut werden
b. ) Wissenschaftsfreiheit => sucht nach der Wahrheit. Die RK-Kirche such nach der Wahrheit, sie sind die Wahrheit!

Und er begründet noch eine 2. Position: er steigt ein in die sozial politische Diskussion. Er nimmt sehr massiv Stellung insbesondere zur Arbeiterfrage (sagt: es gibt die Verpflichtung des Arbeitgebers für seine Arbeiter zu sorgen)

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2
Q

Der CIC 1917:

A
  • Seit Vaticanum I: Forderung nach Kodifikation des Kirchenrechts: schon 1870 während des Vaticanums ist die Forderung gekommen, man sollte das universale kanonische Recht einer Reform zuführen.

Bis Heute, sind die Textgrundlagen die gelten: der Corpus Iuris Canonici!! = die Textbasis im 19. Jh ist die des Mittelalter! Und das in einer Zeit wo europaweit kodifiziert wird (1870 => kurz vor der ersten Kodifikationswelle).

=> Schweiz: breite Kodifikationstätigkeit auf kantonaler Ebene bis 1870
=> Auch in DE, FR usa

  • 1904: Beginn der Arbeiten auf Weisung von Pius X. (1903-1914) in Kommission aus 16 Kardinälen
  • 1917: Promulgation des CIC 1917 durch Benedikt XV. (1914-1922): Codex Iuris Canonici!
  • Strukturen: modernes Gesetzbuch
    a. ) Allgemeiner Teil (normae generales) in Anlehnung an deutsches BGB
    b. ) Im Übrigen aber Orientierung an Institutionen des Gaius (De personis, de rebus, de processibus, de delictis et de poenis)
    c. ) Starke Kontinuität des CIC 1580/1582 : Materiell ist das überhaupt nichts neues!!
    d. ) Damit: Keine Neuorientierung, 
sondern konsolidierte Tradition.
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3
Q

Ausgleich Papsttum/italienischer Staat durch die Lateranverträge von 1929:

A

Lateranverträge = Verträge zwischen dem italienischen Staat und dem Papsttum, verhandelt durch den Duche = der Faschistische Führer (Mussolini). Im Interesse der Machtabsicherung, möchte Mussolini ein Abkommen mit dem obersten Herrscher der RK-Kirche finden. Mussolini bietet dem Papsttum folgendes an:

  • Souveränität des Vatikanstaats (auch völkerrechtlich)
  • Ausgleichsregelung: sie zahlen dem Papst Ausgleich für den Entzug der Vermögengüter die er erlitten hat seit 1870.
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4
Q

Nationalsozialismus:

A

Wenn wir von dem Verhältnis Kirche-Staat sprechen, müssen wir auch über den Nationalsozialismus in DE sprechen:

Nach 1933 sehen wir 2 Linien der Entwicklung:

  1. ) Deutsche Evangelische Kirche (Reichskirche) mit Reichsbischof => Bischöfe, Würdenträger, haben sich dem Nationalsozialismus verpflichtet
  2. ) Aber: Kirchlicher Widerstand in 2 Formen:
    - Barmer Theologische Erklärung (Bekennende Kirche), 1934: Art Notsynode die 1934 zu stände kommt und in der sich die bekennende Kirche formiert.

Man sieht dort: eine protestantische Kirche die sich in ihrer kollektiven Identität ausdrücklich von Nationalsozialismus abgrenzt & die Verpflichtung allein auf das göttliche Wort fordert.

In gewisser Weise kann man die Barmer theologische Erklärung als Revitalisierung des lutherischen Gedankens begreifen. Die Kirche ist nur dafür da um die Menschen bei ihrem Weg zu Gott unterstützen => keine Institution die Herrschaft ausüben sollte, und schon gar keine staatliche Herrschaft und die ist auch keine Institution die staatliche Herrschaft helfen sollte Herrschaft auszuüben.

  • Widerstand katholischer Kleriker: bis Heute noch nicht sicher wie sich das Papsttum positioniert hat ABER man hat in DE gesehen, dass grosse Teile des RK-Klerus sich dem Nationalsozialismus verweigert haben.
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5
Q

Vaticanum II (1962-1965):

A

= ein neuer Reformprozess in der RK-Kirche. Das Vaticanum II. ist eine sogenannte Konzilstheorie. Es tagt 3 Jahre und macht nichts anderes als eine neue Theologie für die RK-Kirche zu schaffen.

1.) Festlegung der hierarchischen Ordnung und der communio (lumen gentium):

Das Vaticanum II. positioniert die Universalkirche neu durch Konzilsdekrete oder Konzilskonstitutionen Die werden dann immer benannt auf lateinisch nach ihren Incipits (anfangsworten).
Iumen Gentium z.B. => fängt an „Christus du bist das Licht der Völker“ => dort entfaltet das Konzil die Vorstellung der Gemeinschaft zwischen Gott & Mensch in der Kirche die schon immer hierarchisch gegliedert war => die Hierarchische Ordnung der Kirche ist nicht verhandelbar

2.) ABER Öffnung der Kirche für andere Konfessionen: insbesondere für den Protestantismus. Bis zum Vaticanum II. hat die RK-Kirche auf dem Standpunkt gestanden: Die Protestanten sind Ketzer ABER sie gehören nicht desto weniger der RK-Kirche immer noch an.

Jetzt sagt das Vaticanum II., es gibt eine wahre Kirche und das sind wir ABER es gibt kirchen-ähnlichen Religionsgemeinschaften = Semi-Anerkennung => weist den Weg für das ökumenische Gespräch

3.) Dialog mit Nicht-Christen: Vaticanum II sagt, die RK-Kirche respektiert, dass es auch nicht Christen gibt. Es postuliert ausdrücklich ein Recht auf Glaubensfreiheit => es steht auch den Menschen nicht christlichem Glauben zu. Die nicht Christen werden normativ respektiert!

4.) Öffnung zur Welt (gaudium et spes): Dekret Gaudium et Spesen = Freude & Hoffnung.
Das ist eine optimistische Sicht auf die Welt. Wir öffnen uns der Welt aber setzen uns auch mit dieser Welt auseinander (die sozialen Konflikte, als Aufgabe der Kirche werden auch akzeptiert).

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6
Q

Johannes Paul II. (1978-2005):

A
  • CIC 1983: Diese Konzilstheorie hat auch unmittelbar Kirchenrechtliche Konsequenzen, weil unter dem Pontifikat von Johannes Paul II., ergeht 1983 ein neuer Codex Iuris Canonici.

Dieser CIC ist jetzt NICHT ein Remake vom CIC von 1917! Er nimmt in weiten Teilen die Konzilstheorie aus!

  • Er nimmt auch 1988 eine grosse Kurienreform in Angriff. Das ist bemerkenswert. Die Kurie = der Verwaltungsunterbau des Papstes.

Er war ein sehr kraftvoller Papst => Ohne ihn, wäre die Öffnung von Osteuropa und der Untergang des Soviet-regims in Osteuropa Undenkbar gewesen. Er war Pole und dank ihm ist Polen eins der ersten Länder wo das sovietische sozialistische Regime untergegangen ist.

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7
Q

Benedikt XVI. (2005-2013):

A
  • 2007: Bekräftigung des kirchlichen Monopolanspruchs der römisch- katholischen Kirche: sagt, dass der Protestantismus nur eine kirchenähnliche Gemeinschaft ist! Die einzige wahre Kirche das sind wir!
  • Amtsverzicht (erstmals freiwilliger Rücktritt seit 1294 – Coelestin V.): dokumentiert damit, dass das Papstamt offensichtloch grösser ist als der Mensch der es ausführt => er hat es einfach nicht mehr gepackt. Dieses Amt kann einen Menschen erdrücken. Er hat dieses Amt menschlich gemacht.
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