1. Urchristentum Flashcards

1
Q

Kirchenrecht ist in besonders starkem Mass der Geschichte verpflichtet. Warum?

A
  • Kirchliche Institutionen: Papst, Bischoff, Papst, Priester = Positionen die seit fast 2000 Jahren schon existieren und ohne die Kenntnis der Kirchengeschichte nicht zu verstehen sind
  • Kirchlicher Normbestand mit teilweise zweitausendjähriger Tradition, z.B.: Konzilien => Versammlungen von Kirchlichen Würdenträger die Kirchenrecht produzieren in Form von Canones (=> CIC 83 auch in Canones strukturiert)!
  • Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kirchenrechts ist auch in der neuen Zeit wichtig geworden um über Kirchenrecht nachzudenken, es besser zu verstehen. z.B.: in der RK-Kirche wird diskutiert, ob die Suprematie des Papsttums rechtlich zwingend ist? Ein Argument: in der kirchlichen Rechtsgeschichte hat es andere Instanzen gegeben die stärker & wichtiger gewesen sind (z.B.: Konzile).

Also Geschichte des Kirchenrechts = Reflexionsraum, Instrument seiner Fortentwicklung.

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2
Q

Nach Tod Jesu (um 30)

A
  • Nach Tod Jesu (um 30): er wurde so gegen 30 von der römischen Besetzungsmacht hingerichtet
  • WICHTIG: sein Tod bedeutet NICHT das Ende der christlichen Bewegung –> Entstehung von Gemeinden, vor allem im städtischen Kontext.
    Vorstellung: wenn man den Führer einer religiösen Bewegung umbringt, dann stirbt sie mit. Das hat aber nicht funktioniert (hängt vielleicht mit dem Inhalt der christlichen Botschaft zusammen).
  • Erste Gemeinde (Urgemeinde) in Jerusalem mit geführt bei den Aposteln (= Christies männliche Entourage = Jünger). Sie übernehmen es diese Gemeinde zu strukturieren, zu leiten und die christliche Botschaft in die Welt hinaus zu verbreiten
  • Mehrere Missionierungsrichtungen: Es entstehen, auf Grundlage der Verbreitung dieser christlichen Botschaft, 2 verschiedene Gemeindetypen: (1) Jugendchristliche Gemeinden: Gemeinden die Ursprünglich der jüdischen Religion gefolgt sind und die jetzt zum Christentum wechseln // (2) Heidenchristliche Gemeinden: Anhängern von allen anderen Religionen und die ebenfalls christianisiert werden
  • Beginn einer kontinuierlichen Ausbreitung des Christentums; Diese Missionierung ist sehr erfolgreich. Diese entstehende Kirche handelt unter sehr schweren Bedingungen –> 1-2-3 Jh massiv von den Römern verfolgt & umgebracht
  • Die phase bis zum Versterben der Apostel = „Apostolisches Zeitalter“ (= bis 70-75)
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3
Q

Organisationsstrukturen im Urchristentum?

A
  • Man kann sagen das diese Gemeinden als Verband das älteste Element kirchlicher Organisation ist
  • Leitung der Gemeinden durch Presbyterkollegien und Episkopen
  • Übergemeindliche Leitungsfunktionen durch: (1) Apostel: zuerst durch die Aposteln weil sie am nächsten zu Christie standen // (2) Propheten: gerade wenn die Aposteln verstorben sind, treten sie mit dem Anspruch auf, dass sie auch in einer ganz speziellen Art mit Gott verbunden sind und deswegen das göttliche Wort mit besonderer Autorität verkünden können und rücken deshalb in die Position von Propheten –> besonders qualifizierte Vermittler des göttlichen Wortes // (3) Lehrer: ebenfalls Leute die das göttliche Wort vermitteln aber vielleicht nicht mit dem Verbindlichkeitsanspruch die die Propheten haben
  • Mit sog. Charismen (Gnadengaben): In der paulinischen Theologie (in der Bibel), wird dieses Charisma Theologisch aufgeladen –> es ist eine besondere Ausstattung die ein einzelner Mensch erhält kraft göttlicher Gnade –> auserwählte Persönlichkeit. Die Propheten nehmen also für sich in Anspruch, charismatische Persönlichkeiten zu sein, Persönlichkeiten die von Gott auserwählt worden sind um das göttliche Wort zu predigen.
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4
Q

Wann Endet diese Phase (das Urchristentum) und warum?

A
  • Ende dieser Phase am Ende des 1. Jahrhundert - Übergang belegt durch den Clemens Brief (um 95 entstanden)
  • Warum? Ende dieses 1. Jh : (1) fangen diese Gemeinden an sich noch ernster institutionell zu verdichten // (2) der Gedanke der rechtlichen Normativität gewinnt immer mehr an Boden
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5
Q

Wer ist Clemens und was ist der Innhalt des Clemens Brief (95)?

A
  • Clemens = Leitungsfigur in Rom gewesen. Man sagt: “Bischoff von Rom”
  • Er schreibt von Rom an die Gemeinden in Corinth weil es dort Zoff gibt zwischen den Gemeinden und ihren Führungspersönlichkeiten & sie haben sich an ihn gewendet. Clemens sagt ihnen was sie tun sollen.
  • 2 Botschaften: (1) Was er Inhaltlich sagt: a. Erstmals Beleg für ein Amt als innerkirchliches Ordnungsmerkmal, b. Erstmals Hinweis darauf, dass Amtsinhaber dauerhaft tätig sein sollen // (2) römischer Herrschaftsanspruch des Bischofs/Gemeinde von Rom gegenüber allen anderen Gemeinden (Primatial Anspruch) –> weil er ihnen sagt was tun.
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6
Q

Was ist die These von Robert Sohm?

A
  • Er sagt, dass spätestens mit dem Clemensbrief, ist die Kirche vom rechten Weg abgekommen. Die Kirche die vom Charisma geleitet wird wird jetzt zur Rechtskirche und das ist eine Selbstentfremdung der Kirche (entfernt sich von ihrem Ursprung)
  • Für ihn, ist die richtige Kirche geprägt von Glaube, Liebe, Hoffnung. Das Wesen der Kirche ist geistlich –> = wird definiert durch Charisma, die Liebesbotschaft, durch den Glauben an Gott
  • Recht ist für ihn immer mit Zwang, Durchsetzbarkeit verbunden. Rechts hat kann in der Kirche nicht präsent sein, weil es ist mit dem Wesen der Kirche nicht kompatibel.
  • Der Clemensbrief setzt diesen Sündenfall der Kirche ein denn dort treten diese Rechtsvorschriften auf und werden benutzt um Asymmetrien, Hierarchien einzuführen.
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7
Q

Was denkt Adolf von Harnack über Sohms These?

A

Er sagt, das göttliche Recht war schon immer da! Was Sohm sagt, ist historisch falsch, weil auch die frühste Kirche, als Jesus nicht mehr da war, musste sich ja nach irgendwelchen Regeln richten.

Sohm würde hier wahrscheinlich sein Argument radikalisieren und sagen, dass sich die Kirche dann halt schon an diesem Moment von ihrem christlichen Ursprung verabschiedet hat.

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8
Q

Was spricht für und was spricht gegen Sohms These?

A

Dafür:

  • Glauben ist etwas zu tiefsten persönliches und wenn rechtliche Normen das regulieren, dann geht das nicht –> man schreibt den Menschen vor was sie glauben sollen oder nicht
  • Das ist auch die Position der Protestanten (Sohm war Protestant): kommt darauf an, wie die Kirche sich selbst beschreibt. Wenn Kirche = Anstalt die die Menschen zum göttlichen Heil führt, dann macht Recht Sinn, weil man braucht Recht als Mittel der Führung. ABER, wenn Kirche = Verband von Menschen die Glauben, dann ist der Glaube alles was reguliert –> der Glaube setzt die Normativität.

Dagegen:
- Wenn keine Regeln mehr da sind, dann lässt sich nicht mehr beschreiben was gut und schlecht ist. Solange die Menschen auf Erde sind, gibt es Gut und Böse und und die Unterscheidung zwischen den Beiden ist wichtig damit so ein Verband funktionieren kann. Erst wenn die Menschen erlöst sind (im Himmel), verliert Recht seine Funktion.

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9
Q

Was gibt es für eine Botschaft in diesem Text?

1 Clem 40, 5: Dem Hohenpriester sind nämlich eigene dienstliche Handlungen (λειτουργίαι) übertragen, und den Priestern ist ihr eigener Platz (τόπος) zugewiesen, und Leviten obliegen eigene Dienstleistungen; der Mensch aus dem Volk ist an die für das Volk geltenden Vorschricen (λαΐκος ἄνθροπος τοῖς λαϊκοῖς προστάγμασιν) gebunden.

A
  • Hierarische Ordnung innerhalb dieser Gemeinde zwischen verschiedenen Ämtern.
  • Strukturbotschaft: Trennung zwischen dem Volk (Leihen) und der Gruppe von Amtsträgern
  • Verbindlichkeit des Rechtes, Vorschriften die für alle gelten (Volk + Amtsträger) –> ein für alle geltendes Recht. ABER, es kann sein, dass es Vorschriften gibt die nur für die Amtsträger gelten, und andere nur für das Volk.

Das heisst, wir haben im Prinzip schon due Grundlagen einer Kirchenstruktur da drin, die bis heute predigend ist für die RK-Kirche, denn sie versteht sich bis zum heutigen Tag, als Eibe Organisation in der es 2 Gruppierungen gibt: (1) der Klerus (Diener Gottes); (2) die Zetert (die anderen, die Leihen)

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