5_Learning Flashcards

1
Q

Wer hat die Grundlagen für Erforschung von Lernen und Gedächtnis gelegt?

A

Herman Ebbinghaus

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2
Q

Welches Experiment führe Ebbinghaus 1885 durch?

A

Er ging der Frage auf die Spur, welche Speichereigenschaften das Gedächtnis hat.

Er lernte Listen mit sinnlosen Silben. 2.5 Silben pro Sekunde, hat dies mit einem Metronom gemessen. Jeden Tag lernte er eine Liste und zählte die Silben entweder 8, 16, 24, 32, 42, 53 oder 64 mal auf. 24h später schaute er, wie viel er erinnern konnte. Er wollte auch schauen, wie viele Durchgänge er lernen muss, bis er zum fehlerfreien Abruf kam.

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3
Q

Zu welchen ersten Erkenntnissen kam Ebbinghaus?

A

Gesamtzeithypothese (total time hypothesis):

Es gibt einen linearen Zusammenhang zwischen Anz. Lerndurchgängen am ersten Tag und der benötigten Lernzeit am zweiten Tag. Je länger man am ersten Tag lernt, desto mehr Information wird gespeichert und desto weniger Zeit benötigt man am nächsten Tag.

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4
Q

Was beschreibt Ebbinghauses “Ersparnismethode” (1885)?

A

Wie viel Zeit wird gebraucht um wieder eine perfekte Leistung zu erzielen, nachdem eine Liste bereits einmal perfekt gelernt wurde.

Sprich: Wenn eine Liste beim ersten Mal 1 Std. in Anspruch nahm um sie perfekt zu lernen, bei einem zweiten Mal nur noch 30min, dann sprechen wir von einer Ersparnis von 50%.

Je länger das Behaltensintervall (Tage, z.B. 6 Tage später), desto weniger wird eingespart in %.

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5
Q

Welches Experiment führten Young and Salmela (2010) durch?

A
  • Sie untersuchten drei verschiedene Läufergruppen (Clubebene, Provinzebene, nationaler Ebene)
  • Sie untersuchten, wie viele km durchschnittlich innerhalb 7 Jahren (Beginn vom Karrierestart) gelaufen wurden
  • je kompetitiver die Läufer / je höher die Exepertise, umso mehr Zeit haben sie ins Lauftraining investiert.
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6
Q

Welches Experiment führten Ericsson, Krampe, and Tesch-Römer
(1993) im Zusammenhang mit Expertise durch?

A

Sie unterteilten Violine-Spieler in die Kategorien:

  • Best
  • Good
  • Teachers
  • Professionals

Resultate: die allerbesten Violinisten haben mehr als 10’000 Stunden alleiniges Üben bis zum 20 Lebensjahr investiert haben. Die Teachers haben etwa zwischen 4’000-5’000 Stunden investiert.

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7
Q

Wann kann man von “wahrem Fachwissen” sprechen?

A

Wahres Fachwissen in einem Bereich erfordert eine enorme Menge an Übung, wobei einige Fähigkeiten im Durchschnitt bis zu 10.000 Übungsstunden fordern.

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8
Q

Was kann zur Expertise im Zusammenhang mit neuronaler Plastizität gesagt werden?

A

Expertise geht auf der neuronaler Ebene nicht spurlos an vorbei, resp. Veränderungen (neuronale Plastizität) können nachgewiesen werden.

Die Studie von Draganski et al. (2006) zeigte auf, dass bei Medizinstudenten, welche sich auf das Staatsexamen über 3M intensiv vorbereitet haben - dort das Volumen des Hippocampus signifikant zugenommen hat.

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9
Q

Wie kann bewusstes Üben (deliberate practice) beschrieben werden und wofür ist es unerlässlich?

A

Bewusstes Üben ist ein von Anders Ericsson hervorgehobenes Konzept, das sich nicht auf die bloße Wiederholung einer Fertigkeit bezieht, sondern auf die konzentrierte Teilnahme an einer Trainingsaktivität zur Verbesserung eines bestimmten Leistungsaspekts, mit Feedback und Möglichkeiten zur Verfeinerung und Problemlösung. Ericsson argumentiert, dass diese Praxis notwendig ist, um aus dem
Leistungsplateaus auf sehr hohem Niveau zu durchbrechen.

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10
Q

Welche Erkenntnisse erzielte Ebbinghaus bezügl. verteiltes Lernen?

A

Unterbrochenes Üben (disturbed practice):

Verteiltes Lernen ist besser für das LZG. Üben in eine Anzahl kurze Sitzungen aufteilen. Also besser eine Stunde jeden Tag üben, dafür einen Monat, anstatt vier Stunden pro Tag eine Woche.

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11
Q

Was ist massierte (gehäuftes) Lernen?

A

Alles auf einmal Lernen wollen, eine einzige Lerneinheit. (Gegenteil von verteiltes Lernen).

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12
Q

Was beschreibt der “lag effect” in der Studie von Melton (1970)?

A
  • Wortlisten wurden 2x dargeboten
  • Zwischen den Darbietungen der Listen wurden verschiedene andere Wörter manipulativ eingeblendet (bspw. 0,2,4,8,20,40 number of events between two presentations)
  • Untersuchung, wie sich das auf den Abruf auswirkte

Resultate: je mehr Wörter zwischen dem 1. und 2. Durchgang der Liste eingeblendet werden, desto besser ist die Leistung beim Abruf. Bei 0 Wörter between wurden etwa 30% erinnert, bei 40 Wörter between etwa 60%. Hier scheint auch hinzudeuten, dass verteiltes Lernen einen positiven Impact hat.

Melton (1970) fand heraus, dass die Erhöhung der Anzahl anderer Wörter zwischen zwei Lernversuchen zum selben Wort die endgültige Abrufleistung signifikant erhöhte, und zwar umso mehr, je mehr Wörter zwischen den Wiederholungen lagen. Dies geschah trotz einer konstanten Gesamtlernzeit.

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13
Q

Was zeigte die Studie von Cepeda et. al (2008)?

A

Zeigte ebenfalls, das verteiltes Lernen dem massierten Lernen überlegen ist. Sie zeigten den “non-monotonic-lag-effect” auf.

  • VPN mussten Fakten lernen
  • anschl. gab es eine Repetition zwischen 0-105 Tagen
  • es gab einen “lag” zwischen dem initialen Lernen und dem Repen
  • nach der Repetition gab es eine Testphase (entweder nach 7, 35, 70 oder 350 d getestet).

Resultate: Haupteffekt des Behaltensintervalls, dass Personen, welche nach 7 Tagen getestet wurden, bessere Resultate erzielten als jene nach 350d. Der optimale “lag”, um zu repen, liegt irgendwo zwischen 5 und 20 Tagen. Längere “lags” sind nicht immer besser.

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14
Q

Welches Experiment wurde von Baddeley und Longman (1978) betr. verteiltes Lernen durchgeführt?

A

Briefträger, welche eine neue Tastatur lernen mussten (wegen Umstellung in England von PLZ von Zahlen zu Zahlen & Buchstaben). Bedingungen:

  • 1x 1h Training pro Tag
  • 2x 1h Training pro Tag
  • 1x 2h Training pro Tag
  • 2x 2h Training pro Tag

Resultate: mit zunehmender Übung wurden alle besser in korrekten Anschlägen und Schnelligkeit. Briefträger, die einmal 1-Stunde lernten, lernten die Tastatur mit weniger Stunden und ihre Leistung wurde schneller besser im Vergleich zu den anderen Bedingungen. Die 1x1-Stundengruppe wies in bereits ca. 58h um die 80 korrekte Anschläge aus, die 2x2-Stundengruppe in 80 Stunden. Die 1x1 konnten die Fähigkeiten auch besser behalten als die 2x2. Die 2x2 hatte aber den Standard in 4 Wochen erreicht, die 1x1 brauchte 11 Wochen dafür.

Fazit: Verteiltes Lernen ist effektiv, aber nicht immer praktisch. Es kann länger dauern. Wenn man genug Zeit zur Verfügung hat, ist es besser, in kleinen “Portionen” zu lernen.

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15
Q

Was beschreibt die Studie von Kornell und Bjork (2008) zum verteilten Lernen?

A
  • Studie zum Metagedächtnis
  • Stil von 12 Künstlern lernen
  • VPN mussten einschätzen, wie sie effizienter lernen (durchmischt oder geblockt)
  • durchmischt = mal ein Bild von diesem, mal ein Bild vom anderen Künstler
  • geblockt = zuerst alle Kunstwerke von Künstler XY, dann vom nächsten usw.

Resultate: die grosse Mehrheit der VPN gaben an, dass sie ihre Leistung am besten einschätzen, wenn sie massiert resp. geblockt lernen von einem bestimmten Künstler. Die tatsächliche Effektivität gab aber an, dass die Resultate beim verteilten Lernen besser waren als beim massierten Lernen. Die Durchmischung war besser als die geblockte Einheit, obwohl dies von den VPN als schwieriger und mühsamer eingeschätzt wurde.

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16
Q

Was zeigt die Studie von ausserdem noch schön auf betr. eigener Einschätzung zum Lernen?

A

Dass unsere Selbsteinschätzung und unser Erlebnis beim Lernen uns täuschen kann resp. nicht mit der effektiven Gedächtnisleistung übereinstimmt. Wenn es sich schwierig anfühlt beim Lernen kann dies frustrieren. Bedeutet aber nicht, dass die Lernleistung schlechter ist. Nicht immer der eigenen Intuition vertrauen :-)

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17
Q

Was beschreibt das Metagedächtnis (gemäss Podcast Rothen)?

A

Inweifern die eigene Lernleistung / Gedächtnisleistung eingeschätzt werden kann.

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18
Q

Was kann aus allen Studien betr. verteiltes Lernen für ein Fazit gezogen werden (gemäss Podcast Rothen)?

A
  • im Lernprozess nicht immer der Intuition trauen (kann täuschen!)
  • oft wenig lernen ist besser als einmal viel - auch wenn es nicht immer zweckmässig ist
  • Lernplan erstellen ist sinnvoll
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19
Q

Was beschreibt der Generationeneffekt/Testeffekt?

A
  • Man erinnert sich beim Lernen von Fremdwörter besser an ein präsentiertes Item, wenn die Präsentation und der Test getrennt werden.
  • Testen führt insgesamt zu besseren Leistung als wiederholtes Lesen.
  • Je früher ein Item abgefragt wird, desto eher erinnert man sich daran und desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass es verfestigt wird.
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20
Q

Was beschreibt der erweiterte Abruf (expanding retrieval practice) Methode von Landauer und Bjork?

A
  • neue Items werden nach einer kurzen Verzögerung getestet
  • wenn die Items bereits etwas sitzen, wird das Übung-Test-Intervall schrittweise verlängert
  • Kombination Vorteile von verteiltem Lernen mit den Vorteilen von Abruftraining (Generationseffekt).
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21
Q

Was untersuchten Pashler et al. und was fanden sie heraus?

A
  • Untersuchten den Effekt von Landauer und Bjork bei verschiedenen Lerninhalten (Fremdsprachen, Math etc.)
  • Fanden heraus, dass das optimale Testintervall 10- 20% der Testverzögerung entsprechen (Test in 10 Tagen, Lernepisode alle 1-2 Tage).
  • Feedback über die Richtigkeit der Antworten ist sehr wichtig, damit sich falsche Anworten nicht verfestigen.
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22
Q

Was beschreibt die Studie zum abrufbasierten Lernen von Karpicke und Roediger (2008)?

A

VPN mussten 40 Wortpaare lernen (Englisch - Swahili). Dabei gab es 4 verschiedene Lerngruppen, jeder dieser Lerngruppen hat 4 Lerndurchgänge gemacht.

  • ST: Wortpaare wurden präsentiert in einem Durchgang, dann gab es einen Testdurchgang, bei dem das englische Wort präsentiert wurde und das swahili Wort gesagt werden musste. Dann wurden wieder alle Worte präsentiert und dann wieder abrufen etc. bis 4 Druchgänge erreicht waren
  • SnT: Wortpaare wurden präsentiert in einem Durchgang, dann gab es einen Testdurchgang, bei dem das englische Wort präsentiert wurde und das swahili Wort gesagt werden musste. Alle Wörter, die sie richtig abgerufen hatten, wurden bei der erneuten Wortpräsentation nicht mehr gezeigt, jedoch wieder getestet usw. bis 4 Durchgänge erreicht waren
  • STn: Wortpaare wurden präsentiert in einem Durchgang, dann gab es einen Testdurchgang, bei dem das englische Wort präsentiert wurde und das swahili Wort gesagt werden musste. Alle Wörter, die sie richtig abgerufen hatten, wurden bei der erneuten Wortpräsentation noch gezeigt, jedochn nicht wieder getestet usw. bis 4 Durchgänge erreicht waren
  • SnTn: Wortpaare wurden präsentiert in einem Durchgang, dann gab es einen Testdurchgang, bei dem das englische Wort präsentiert wurde und das swahili Wort gesagt werden musste. Alle Wörter, die sie richtig abgerufen hatten, wurden bei der erneuten Wortpräsentation nicht mehr gezeigt, und nicht mehr getestet usw. bis 4 Durchgänge erreicht waren

Die VPN wurden dann nach einer Woche nochmals getestet. Die VPN aus den Bedingungen ST und SnT konnten 80% erinnern, jene aus den Bedingungen STn und SnTn viel schlechter.

Fazit: Abrufen führt zu besserem Gedächtnis als zusätzliche Lernepisoden ohne Abruf.

23
Q

Welche weitere Studie gibt es betr. abrufbasiertem Lernen (Pyc und Rawson, 2009)?

A
  • VPN musste 70 versch. Wortpaare lernen (Englisch - Swahili)
  • die Zeit eines Lerndurchgangs vs. einem Abrufdurchganges (Interstimulusintervall) variierte: 1 vs. 6 min
  • der Abrufintervall insgesamt variierte, der finale Test fand entweder 25 min vs. 1 Woche statt
  • crued-recall: das Englische Wort wurde dargeboten, das passende Swahili Wort musste abgerufen werden

Resultate: Wenn das Interstimulusintervall länger war, desto besser sind die Lernleistungen im Vergleich zu kurzen Interstimulusintervallen. Leistung war ebenfalls besser, wenn der finale Test nach 25min stattfand. Wenn das Swahili Wort mehrmals abgerufen werden musste, war die Leistung ebenfalls besser.

Fazit: schwierigere Abrufbedingungen führen zu besseren Resultaten (wenn das Wort öfter erinnert werden muss), längeres Interstimulusintervall war ebenfalls vorteilhafter.

24
Q

Was beschrieb die Studie von Butler und Roediger (2008) betr. abrufbasiertem Lernen?

A

Untersuchte den Einfluss von Feedback. Dabei gab es vier verschiedene Bedingungen:

  • kein Abruf / Test beim Lernen
  • Test ohne Feedback ob Antwort korrekt
  • Test mit sofortigem Feedback ob Antwort korrekt
  • Test mit verspätetem Feedback ob Anwort korrekt

… bevor dann ein finaler Test durchgeführt wurde.

Resultate: Leistungen sind besser mit Feedback. Am besten sogar wenn die Rückmeldung etwas verspätet gegeben wird - dann ist die finale Testleistung am besten.

Fazit: Zeigt schön auf, dass wenn sie bestimmte Dinge lernen, z.B. ein Buchkapitel lesen, dann die offenen Fragen aus dem Gedächtnis zu beantworten, und dann darauf zu warten bis wir Zugang zum Feedback / Lösung haben.

25
Q

Was beschrieb die Studie von Karpicke und Blunt (2011) zu abrufbasiertem Lernen?

A

Untersuchte die Frage, inwiefern abrufbasiertes Lernen nützlich ist wenn es darum geht wortwörtliche Fragen, welche man beim Lernen schon hatte, bei der Prüfung zu beantworten. Dabei gab es verschiedene Lernbedingungen:

  • study
  • repeated study
  • concept mapping
  • retrieval practice (abrufbasiertes Lernen)

Resultate: Wenn es darum geht, beim Test Fragen zu beantworten, welche bereits beim Lernen schon vorgekommen sind, ist das abrufbasierte Lernen den anderen Bedingungen überlegen. Auch wenn Schlussfolgerungen gemacht werden müssen, ist das abrufbasierte Lernen den anderen Bedingungen überlegen. Das einmalige Studieren führt zu den schlechtesten Leistungen. Wenn der Student aber seine eigene Lernleistung einschätzen müsste, hatten die meisten VPN das Gefühl, wenn sie das Kapitel mehrmals lesen (repeated study), sie die beste Leistung erbringen (was aber nicht der Fall war).

Fazit: auch hier ist das abrufbasierte Lernen am nachhaltigsten. Wir sollten verteilt lernen. Im Idealfall werden Lernkarten hergestellt, wo auf der Rückseite auch Feedback gegeben wird.

26
Q

Wie lernt man optimal (gemäss Übersichtsarbeit von Pashler et al., 2007)?

A
  • Verteiltes Lernen funktioniert über verschiedene Lerninhalte (z.B. ob man Fremdsprachen, Mathematik, ABU, Begriffe)
  • Faustregel: Optimales Intervall sollte ca. 10-20% des Intervalls bis zum Schlussexamen sein
27
Q

Wie hangen Motivation und Lernen zusammen?

A
  • Wenn keine Motivation vorhanden ist, verteilt ssich die Aufmerksamkeit auf andere Dinge.
  • Motivation bestimmmt, wie viel Zeit und Aufmerksamkeit in das zu lernende Material gesteckt wird
28
Q

Welche Rolle hat Motivation auf das Lernen (gemäss Podcast Rothen)?

A
  • Einfluss auf die Gedächtnisleistung ist kleiner (im Vergleich z.b. zum abrufbasierten Lernen)
  • intrinsische Neugier spielt eine Rolle - z.B. wenn VPN neugieriger waren auf Antworten
29
Q

Was beschreibt die Studie von Nilsson (1987) betr. extrinsischer Motivation?

A

VPN mussten Wortlisten lernen. Dabei gabe es drei verschiedene Lerngruppen:

  • Standardbedingungen ohne Belohnung
  • vor dem Test wird Geld für gute Leistungen versprochen
  • vor dem Lernen wird Geld für gute Leistungen versprochen

Resultate: es gab keine Gruppenunterschiede.
Fazit: Man kann daraus schliessen, dass die Motivation eine indirekte Wirkung hat. Wenn man intrinsisch motiviert ist, tut man etwas vergleichsweise häufig. Wenn man motiviert ist, ist man aufmerksamer als wenn man gelangweilt ist

Motivation ist nicht das Kernelement wie viel man lernt, wie viel man etwas lernt, sondern das eine tiefe, bewusste und bedeutungsvolle Verarbeitung ist viel wichtiger. Motivation kann sich z.B. eher auf die Ausdauer auswirken.

30
Q

Was beschreibt die Studie von Naveh-Benjamin und Brubaker (2019) betr. Aufmerksamkeit?

A

VPN mussten 12 Wörter lernen, die Präsentationsdauer war 6s (lange) und das Wort wurde 2x präsentiert.

Die VPN mussten eine zweite Aufgabe lösen (Töne klassifizieren als hoch, mittel, tief).

Bei der vollen Aufmerksamkeit gab es keine Zweitaufgabe, bei der geteilten Aufmerksamkeit wurde die Zweitaufgabe durchgeführt.

Zwei Lernbedingungen:
- unbewusstes Lernen (wussten nicht, dass dann getestet wurde)
- bewusstes Lernen (wussten, dass später ein Test ansteht).

Resultate: bei der vollen Aufmerksamkeit war die Leistung viel höher.

31
Q

Welche Formen von Lernen gibt es?

A
  • Nicht- assoziatives Lernen
  • Assoziatives Lernen
  • Begriffliches Lernen
  • Lernen als Problemlösen
32
Q

Was ist Nicht-assoziatives Lernen?

A

Reaktion auf einen Reiz –> Habituation (Gewöhnung) / Dishabituation (Abbruch der Gewöhnung)

33
Q

Was ist assoziatives Lernen?

A
  • Klassische Konditionierung
  • Operante Konditionierung
34
Q

Was ist begriffliches Lernen?

A

Lernen neuer Konzepte (begriffliches Wissen)

35
Q

Was ist Lernen als Problemlösen?

A

Lernen als Umstrukturierung der Situation

36
Q

Was ist NICHT Lernen?

A
  • Prägung (angeborene Reaktionstendenz)
  • Reifung
  • Wachstum
  • Altern
  • sensorische Gewöhnung (Licht löschen und Rezeptoren gewöhnen sich daran)
  • Einwirkung von Pharmaka
  • Einwirkung von Verletzungen
37
Q

Was bedeutet Veränderungblindheit (Change Blindness)?

A

Komplexe Szenen sind in unserem Gedächtnis viel weniger detailliert abgebildet. Darum merken wir oft nicht einmal signifikante Veränderungen in der Umwelt (Beispiel mit Gorilla der durchs Bild läuft).

38
Q

Was ist implizites Lernen (implicit learning)?

A

Viele Aufgaben werden implizit (unbewusst) erworben. Diese werden in drei Kategorien aufgeteilt:

  • Klassische Konditionierung
  • Priming
  • Prozedurales Lernen
39
Q

Nenne ein Beispiel für klassische Konditionierung.

A

Experiment mit Hund / Glocke / Futter / Speichelfluss - von Pavolov.

Mann füttert Hund, läutet dabei eine Glocke. Nach einer Weile löst die Glocke alleine schon Speichelfluss aus.

40
Q

Wann spricht man von Rückwärtskonditionierung?

A

Wenn die Glocke nach dem Futter geläutet wird. Dieser Effekt ist jedoch schwächer als bei der Vorwärtskonditionierung.

41
Q

Wann trifft eine Extinktion (Löschung) ein?

A

Wenn die Glocke wiederholt ohne Futter geläutet wird, lässt der Speichelfluss nach.

42
Q

Was ist eine latente Inhibition?

A

Wird die Glocke mehrmals geläutet, bevor das Futter eintrifft, hemmt dies den Speichelfluss. Dies ist eine latente Inhibition.

43
Q

Was beschreibt der “mere exposure effect”?

A

Je mehr man einem Stimulus ausgesetzt ist (bewusst oder unbewusst), desto angenehmer schätzt man ihn ein.

44
Q

Was ist operante Konditionierung?

A

Wird auch instrumentelles Lernen oder Lernen am Erfolg genannt.
- Ein Verhalten, das zu einem angenehmen Endzustand führt, wird in Zukunft wiederholt
- Ein Verhalten, dass zu unangenehmen Konsequenzen führt, wird eher vermieden

45
Q

Was ist Priming?

A

Präsentation eines Stimulus beeinflusst meist unbewusst die darauffolgende Wahrnehmung / Verarbeitung.

Beispiel: Kurze Glace-Werbung im Kino, bevor der Film beginnt. Diese Glace kann man in der Pause am Kiosk kaufen und wir werden dazu verleitet.

46
Q

Was ist prozedurales Lernen?

A

Wenn man etwas erlernt (bspw. Auto fahren), erscheint es, als würde das Gehirn die Mechanismen und Probleme plötzlich von selber (im Unbewussten) lösen.

47
Q

Was beschreibt die “immersion method”?

A

Unsere Muttersprache lernen wir mit der immersion method. Man ist in einer Umgebung, wo nur diese Sprache gesprochen wird und lernt diese implizit. Weitere Sprachen kann man aber nicht mehr nach dieser Methode lernen.

48
Q

Lernen und Gehirn: Was beschreibt die Theorie von Hebb “Hebbsches Lernen”?

A

Einen grossen Einfluss auf die neurobiologischen Grundlagen des Lernens hatte der Psychologe Donald Hebb. Im Jahre 1949 stellte er eine Theorie des „Hebbsches Lernen“ auf, welche auch noch heute einflussreich ist. Die Theorie besagte, dass Zellen, welche miteinander feuern, sich verbinden resp. miteinander verdrahten – auch bekannt unter dem Sprichwort „neuros that fire together wire together“. Sprich: Neuronale Verbindungen im Gehirn werden verstärkt, wenn zwei Neuronen wiederholt und gleichzeitig aktiviert werden – sogenannte Synapsenstärkung. Kurz zusammengefasst: Langfristiges Lernen beruht auf der Entwicklung und dem Wachstum synaptischer Verbindungen.

49
Q

Welches Gehirnareal spielt im Zusammenhang mit Langzeitlernen oft eine wichtige Rolle?

A

Hippocampus

50
Q

Was beschreibt die Langzeitpotenzierung (LTP) von Bliss und Lomo (1973)?

A

Wiederholte Aktivierungsmuster an einer Synapse kann zu einer langanhaltenden Verstärkung der synaptischen Übertragung führen. Danach führte eine einzige Stimulation des sendenden Neurons zu einem größeren, schnelleren und länger anhaltenden Anstieg der elektrischen Potenziale in den empfangenden Neuronen. Im Wesentlichen hatte die frühere wiederholte Stimulation die Fähigkeit des sendenden Neurons verbessert, mit dem empfangenden Neuron zu kommunizieren, was Hebb’s “what fires wires together” manifestiert.

51
Q

Was kann zu Persistenz vs. Langzeitpotenzierung (LTP) gesagt werden?

A

LTP kann über lange Zeiträume hinweg bestehen bleiben und trägt daher zur Bildung von Langzeitgedächtnis im Gehirn bei.

52
Q

Was hat eine Unterbrechung der Langzeitpotenzierung (LTP) zur Folge?

A

Eine Unterbrechung der LTP unterbricht das neue Lernen, was darauf hindeutet, dass diese einfache Veränderung unserer Erinnerungsfähigkeit zugrunde liegen könnte.

53
Q

Welches Experiment führten Morris et al. (1982) mit Ratten durch und was fanden Sie heraus?

A

Führten mit Ratten das sogenannte “Morris Water Maze” Experiment durch. Beim Wasserlabyrinth handelt es sich um einen kreisförmigen Tank, der mit milchigem Wasser gefüllt ist. In der Mitte knapp unter der Wasseroberfläche befindet sich eine Plattform. Eine Ratte, die in den Tank gesetzt wird, schwimmt herum, bis sie die Plattform gefunden hat, und zieht sich dann auf diese hinauf. Nun gab es drei verschiedene Art von Ratten:

a) normale Ratten
b) Ratten mit einer neokortikalen Läsion
c) Ratten mit einer Läsion am Hippocampus

Ratten a) und b) fanden die Plattform, jedoch Ratten c) konnten die Plattform nicht finden. Die Läsionen am Hippocampus führten dazu, dass die Ratten nicht lernten, wo die Plattform war und wahllos umherschwimmen.