3_Short-term memory Flashcards

1
Q

Was ist wichtig/erwähnenswert im Zusammenhang mit dem KZG?

A

Kognitive Wende

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2
Q

Was passierte bei der kognitiven Wende?

A

Es wurden Modelle geschaffen, bspw.

  • Computer-Metapher (TOTE-Einheit)
  • Informationsverarbeitung (Kodieren, Speichern, Abrufen)
  • Kapazitätsgrenzen bei der Informationsverarbeitung

–> Vorboten der kognitiven Psychologie, welche sich mit der Informationsverarbeitung beschäftigten

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3
Q

Welche “ Arten” von sensorischem Gedächtnis gibt es gemäss Neisser (1967)?

A
  • iconic memory (visuell)
  • echoic memory (auditiv)
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4
Q

Ist das iconic memory vom Arbeitsgedächtnis abzugrenzen?

A

Ja

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5
Q

Wie wurde das iconic memory untersucht und was war der Erkenntnisgewinn?

A

Wir sind beim sensorischen Gedächtnis an der Schwelle zwischen Wahrnehmung und Gedächtnis.

Experiment Sperling (1963)
Untersuchung mit 12 Buchstaben (Original mit 18). Kurze Präsentation 12 Buchstaben aufgeteilt in 3 Reihen für 10ms. Dunkler Hintergrund, weisse Buchstaben. Alsdann post-field dark oder post-field light. Mit einem Ton (hoch= erste Reihe, mittelhoch = mittlere Reihe und tief = unterste Reihe) wurde festgelegt, welche Reihe abgefragt wird. Wenn die Abfrage unmittelbar erfolgte, konnte dies besser erinnert werden als wenn die Abfrage z.B. erst 2 sek später erfolgte.
Mann wollte den Mechanismus aufdecken, warum bestimmte Dinge etwas länger anhalten als der physische Reiz in der Umwelt. Man konnte den Verlauf des sensorischen Geädchtnis einschätzen. Kontext hat ebenfalls einen Einfluss darauf, wie lange Dinge gespeichert werden. Mit post-field light waren die Resultate besser.

Übergeordnete Erkenntnis: Visuelle Reize verblassen sehr schnell - Kontext spielt jedoch eine Rolle (z.B. Hintergrund etc.)

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6
Q

Gibt es für das echoic auch ähnliche Experimente?

A

Gemäss Aussage Rothen Fokus eher auf iconic, für echoic weniger bekannt.

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7
Q

Wie kann man sich gemäss Rothen das sensorische Gedächtnis vorstellen?

A

Als eine Art “Puffer” für die Reize, welche aus der Umwelt ins menschliche Informationsverarbeitungssystem eintreffen. Stehen für eine sehr kurze Dauer zur Verfügung, bis sie an KZG weitergegeben werden.

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8
Q

Was ist die “grobe” Aufgabe des KZG gemäss Rothen?

A

Eine beschränkte Informationsmenge über eine kurze Zeitdauer zu speichern.

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9
Q

Wie wird die Kapazität des KZG gemessen?

A

Memory span (Gedächtnissspanne)

  • Spannenmasse zeigen die KZG-Kapazität
  • Zahlenmasse/Zahlenspanne - digit span (z.B. eine zufällige Zahlenreihenfolge merken)
  • Buchstaben (z.B. eine zufällige Buchstabenreihenfolge merken)
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10
Q

Wie eine grosse Zahlenfolge kann sich ein Mensch im Durchschnitt merken?

A

Üblicherweise 7 +/- 2

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11
Q

Welche Leistung ist i.d.R. stärker, Zahlen oder Buchstaben merken?

A

Buchstaben. Leistungssteigerung durch Gruppierung / Chunking. Bsp:

LJKDFHSAEXPX vs. CSBTXTAHVSBB

Bei letzterer können Gruppierungen wie TXT, AHV od. SBB gemacht werden - Informationen, welche im LZG gespeichert sind und wir in Verbindung bringen können.

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12
Q

Ist die Anzahl von Chunks beschränkt?

A

Ja, diese Erinnerungsleistung ist beschränkt.

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13
Q

Welchen Verwechslungsfehler gibt es bei KZG-Spannen?

A
  • Conrad (1964) macht eine Untersuchung über Vor- und Nachteile von Buchstaben/Zahlen bei PLZ
  • z.B. in GB bestehen PLZ nicht nur als Zahlen, sondern auch als Buchstaben
  • Verwechslungen von Buchstaben entstehen häufig, wenn sie ähnlich klingen (G,D) und nicht unbedingt wegen ähnlichem Aussehen (F,E)
  • In einem Folgeexperiment fanden Conrad & Hull (1964) heraus, das Sequenzen von ähnlich klingenden Konsonanten (BDGCPT) schlechter erinnert werden als unähliche (KRXLPF)

Fazit: KZG beruht auf einem schnell zerfallenden akustischen Code

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14
Q

Wer prägte das Verbale Kurzzeitgedächtnis?

A

Baddeley und Hitch (1974) mit dem “phonological loop” (vorübergehende Speicherung von sprachähnlichen Informationen).

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15
Q

Wie wird der “phonological loop” unterteilt?

A
  • phonologischer Speicher (inneres Ohr)
  • artikulatorischer Kontrollprozess (innere Stimme, rehearsal)
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16
Q

Was beschreibt der phonologischer Speicher (inneres Ohr)?

A

Beispiel mit den Kirchenglocken-Gebimmel: wir können nach Ertönen der Kirchenglocken zurück und die Anzahl Bimmel nochmals abrufen, um abzuleiten, wie spät es ist

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17
Q

Was beschreibt der artikulatorischer Kontrollprozess (innere Stimme, rehearsal)?

A

Innerliche Wiederholungen, zufällige Zahlenfolge, um sich diese zu merken.

18
Q

Was kann zur Evidenz von “phonological loop” gesagt werden, resp. welche Effekte können damit erklärt werden?

A
  • Phonologischer Ähnlichkeitseffekt
  • Wortlängeneffekt
  • Effekt irrelevante Sprache und Klänge
19
Q

Was beschreibt der phonologische Ähnlichkeitseffekt?

A

Mehr Fehler passieren beim Abruf von ähnlich klingenden Elementen. Ähnliche Codes interferieren - sprich kommen sich in die Quere.

20
Q

Was beschreibt der Wortlängeneffekt?

A

Wörter mit weniger Sprechdauer / weniger Silben werden besser gemerkt

21
Q

Was beschreibt der Effekt irrelevanter Sprache und Klänge?

A

Verschlechtert Erinnerung an visuell präsentierte Wörter durch gleichzeitige fluktuierende Geräusche, sowohl bei Sprache als auch bei Musik.

22
Q

Welche Kritik gibt es am “phonological loop”?

A
  • Keine Erklärung, wie die serielle Reihenfolge gespeichert wird.
  • Kann nicht aufzeigen, welche Prozesse am Abruf aus dem phonologischen Speicher beteiligt sind.

–> Modell wurde daher weiter ausgearbeitet.

23
Q

Was erklärt das Feature Model von James Nairne (1988,1990)?

A
  • Gemäss diesem Modell gibt es nur ein Gedächtnissystem, keine Unterscheidung zwischen LZG und KZG.
  • Jedes Gedächtnisobjekt wird durch zweie grundlegende Typen repräsentiert: modalitätsabhängig und modalitätsunabhängig.

Beispiel Hut:
- Lesen des Wort Hut: Visuell abhängige Merkmale wie z. B. der Druck und visuell unabhängige Merkmale, wie z. B. welche Bedeutung das Wort hat.
- Hören des Wortes Hut: Unabhängige Merkmale wie Bedeutung, abhängige Merkmale akustischer Natur und nicht visueller.

24
Q

Welche Kritik gibt es am Feature Model von James Nairne (1988, 1990)?

A
  • Kann nicht erklären, warum der Wortlängeneffekt bei gemischten Listen mit langen und kurzen Wörtern verschwindet.
  • Aufgrund dieser Tatsache wurde das SIMPLE-Modell ins Leben gerufen
25
Q

Was erklärt das SIMPLE-Modell von Brown et al. (2007)?

A
  • Scale Invariant Memory, Perception and Learning
  • Wird auf LZG und KZG angewendet und dreht sich v.a. ums Vergessen basierend auf Abruf
  • markantere Elemente sind leichter abrufbar
  • Schwerpunkt wird auf die zeitliche Unterscheidbarkeit gelegt
  • Kann den seriellen Abruf nicht erklären, nur freien Abruf
26
Q

Wann wurde das Paradigma “freie Erinnerung” populär und wie wurde dies gestestet?

A
  • Populär in den 1960er
  • Verschiedene (Supraspannen)-Listenlänge (10, 20, 30 Wörter), wovon man sich Wörter frei merken sollte
  • Methode, bei der den Teilnehmern eine Folge von Elementen vorgelegt wird, die sie anschliessend in beliebiger Reihenfolge abrufen sollen.
27
Q

Welche Erkenntnisse gibt es zur “freien Erinnerung”?

A
  • Erinnerungswahrscheinlichkeit sinkt je länger Liste
  • Aber: absolute Anzahl erinnerter Elemente steigt mit Listenlänge
  • Primacy Effekt
  • Recency Effekt
28
Q

Was ist der Primacy-Effekt?

A

Die ersten paar Elemente einer Liste werden besser erinnert

29
Q

Was ist der Recency-Effekt?

A

Die letzten paar Elemente einer Liste werden besser erinnert

30
Q

Wie kann der Recency-Effekt aufgehoben werden?

A

Mit einer Distraktorenaufgabe

31
Q

Welche Annahme wurde lange getroffen im Zusammenhang mit dem Recency-Effekt?

A

Dass der Recency-Effekt aufgrund des Abrufs aus dem KZG zu Stande kommt. Sprich: die letzten Elemente, die man z.B. gesehen hat, hat man noch im KZG.

Dies konnte aber mit der Rugby-Studie von Baddeley und Hitch (1977) widerlegt werden. Wenn professionelle Rugby-Spieler gefragt wurden, gegen welche Teams sie letzte Saison gespielt haben, konnten sie sich am besten an die letzten Spiele der Saison erinnern. Dies spricht dafür, dass es eine Art LZG-Recency-Effekt gibt. Strateige - zuletzt Gelerntes wird zuerst abgerufen.

32
Q

Was besagt die Analogie von Crowder (1976)?

A
  • Wenn es um den unmittelbaren Abruf aus dem KZG geht, hat das nächstgelegene Element einen substantiellen Vorteil.
  • Diskrimination ist schwieriger je weiter die Erinnerung entfernt ist.
  • Vergleich Telefonmasten: den nächsten kann ich noch gut vom übernächsten unterscheiden, je weiter weg entfernt die anderen Masten sind, wirds schwieriger (schwieriger diskriminierbar untereinander)
33
Q

Welche zwei Aspekte testen das visuell-räumliche Kurzzeitgedächtnis?

A
  • WO?
  • WAS?
  • Beispiel Lernphase: Eine Linie mit einem Punkt und einem Dreieck
  • Beispiel Testphase: VP muss alsdann sagen, WO der Punkt genau war und WAS für eine Form es (Dreieck) war.
  • räumlichen Bezugsrahmen aufrecht zu erhalten ist schwieriger (wo genau war der Punkt auf der Linie)? Vor allem wenn eine Distraktion dazwischen war
34
Q

Wie wird räumliches KZG gemessen?

A

Räumliche Spanne (Corsi Spanne)

  • VL berührt Anzahl von Klötzen, VPN muss diese Bewegungen in der richtigen Reihenfolge nachmachen.
  • Corsi-Spanne = höchste Anz. korrekt nachgemachter Berührungen
35
Q

Wie wird visuelles KZG gemessen?

A

Visuelle Spanne: Musterspanne

  • VPN wird eine Matrix mit einem Muster aus gefüllten und leeren Felder gezeigt. Muss sie anschl. in eine leere Matrix einzeichnen.
  • Muster-Spanne = höchste Anz. reproduzierte Felder.
36
Q

Welche “Gedächtnissysteme” müssen zum LZG abgegrenzt werden?

A
  • sensorisches Gedächtnis
  • verbales KZG
  • visuell-räumliches KZG
37
Q

Beschreibe den Fall H.M.

A
  • Amnesie nach Entfernung beider Hippocampi
  • LZG-Defizit, insbesondere beim episodischen Gedächtnis (wie Clive Wearing)
  • Aber: intakte Leistung bei Zahlenspanne und Recency-Effekt

–> Dies deutet auf ein intaktes KZG hin

38
Q

Beschreibe den Fall K.F.

A
  • intakte LZG inkl. episodisches Gedächtnis
  • Aber: massive Leistungseinbussen bei Zahlenspannen und Recency-Effekt

–> Evidenz für unterschiedliche Gedächtnissysteme
–> Gibt keinen sequentiellen Informationsfluss wie im modalen Modell vorgeschlagen.

39
Q

Wie kann das KZG und Arbeitsgedächtnis abgegrenzt werden?

A
  • KZG: temporärer Speicher für beschränkte Informationsmenge für beschränkte Zeitdauer - KEINE Manipulation!
  • Arbeitsgedächtnis: Speicherung UND Manipulation von Material. Geht nicht nur um die Speicherung von Informationen.

Das KZG bleibt nach wie vor bestehen aus “historischen” Gründen, damit man Entwicklung aufzeigen kann. Grundsätzlich könnte man ja sagen, dass das Arbeitsgedächtnis beides abdeckt.

40
Q

Weshalb “manipuliert” das Arbeitsgedächtnis?

A

Um komplexe Aktivitäten wie Argumentieren, Lernen und Verstehen auszuführen.