11_Autobiographical memory Flashcards
Was ist autobiografisches Gedächtnis (S.351)?
Das Gedächtnis über spezifische Events und selbstbezogene Informationen/Wissen. über die gesamte Lebensspanne. (sowohl episodisch wie auch semantisch).
Hat eine soziale und emotionale Funktion (Konstruktion einer Selbstrepräsentation).
Welche Methoden für das Studium von autobiografischem Gedächtnis gibt es (S.353ff)?
- diary studies (Tagebuchmethode)
- memory probe method (Sondierungsmethode)
- asking for a specific time period or major public event
- individual differences
Was sind “diary studies” (S. 353)
Eine Methode zur Untersuchung von autobiografischen Erinnerungen. Durch das Führen eines Tagebuches wird es möglich, spätere Erinnerungen mit dem tatsächlich Erlebten abzugleichen.
Vor allem prägte dies Linton (1975) diese Methode. Abruftraining: Je mehr etwas erinnert wurde, desto grösser ist die Chance, dass es sin Zukunft erinnert wird.
Tests Wagenaar (1986): führte 6J Tagbuch mit 2400 Ereignissen. Er arbeitete mit Cues resp. Tests mit zufälligen Hinweisen (Wer, Was, Wo, Wann). Je mehr Hinweisreize zur Verfügung standen, desto besser wurden die Ereignisse erinnert.
Was ist ein zentrales Problem bei der Untersuchung von autobiografischen Erinnerungen?
Man weiss nie so genau, was eigentlich ursprünglich erlebt wurde. Jede Person hat eine andere Erinnerung.
–> Lösung: Tagebücher
Was ist das Problem bei Tagebüchern als Forschungsmethode (S. 356)?
Durch das führen eines Tagebuches werden die Erinnerungen
- einige Dinge werden aufgeschrieben und andere nicht
- vorselektiert (sampling bias) und
- besonders gut encodiert, was untypisch ist und die Forschung verfälscht
- Methode von Tagebuchschreiben erfordert ein hohes Mass an Ausdauer
Was ist die “memory probe method” (S. 356)?
Man gibt VPN ein Stichwort und fragt sie, welche autobiografische Erinnerung ihnen dazu einfällt.
Was beschreibt der “reminiscence bump” (S.357)?
Eine Tendenz von VPN über 40, viele Erinnerungen aus ihrem späten Teenageralter und frühen Zwanzigern zu erinnern.
Von wann wurden gemäss Studie von Conway et al (2005) die meisten und wenigsten autobiografischen Erinnerungen abgerufen (S. 358)?
- am wenigsten aus den ersten fünf Lebensjahren (infantile amnesia)
- viele Erinnerungen die nicht weit zurückliegen (recency effect)
- viele Erinnerungen aus dem Alter zwischen 15 und 30 Jahren (bei Personen über 40) –>reminiscence bump!
Welche kulturellen Unterschiede gibt es im Bezug auf die durchschnittlichen ersten Lebenserinnerungen (S. 358)?
In den USA werden die ersten Lebenserinnerungen mit ungefähr 3.8 Jahren und in China erst mit 5.4 Jahren gemacht.
Grund: Vermutlich wegen der unterschiedlichen Art, wie/worüber Eltern mit ihren Kindern reden. Westen eher egozentrischer unterwegs, Osten gemeinschaftlicher.
Was erklärt den “reminiscence bump” (S.358)?
Vermutlich gibt es in der Periode zwischen 15-30 einfach sehr viele Erinnerungen, die wichtig, wahrscheinlicher abgerufen und besser enkodiert wurden. (Life narrative)
-> z.B. Verlieben, heiraten, Kinder kriegen, Auszug, erste eigene Wohnung
Was beschreibt der “life narrative” (S.358)?
Zentrale episodische Erinnerungen, welche eine integrierte Sicht auf das eigene Leben bieten.
Inwiefern unterscheiden sich positive und negative autobiografische Erinnerungen gemäss Studie von Glück und Bluck (2007) - (S.359)?
- es gibt einen positivity bias (es werden eher positive Lebensereignisse als negative oder neutrale erinnert)
- “reminiscence bump” gibt es nur für positive Erinnerungen.
Bei welchen sensorischen Erinnerungen findet der “reminiscence bump” früher statt? Wann ist dies der Fall und warum (S.359)?
Bei geruchsbezogenen Erinnerungen:
- bump zwischen 6-10 Jahren
- vermutlich weil diese Erinnerungen emotionaler sind
Wie ist die Wissensstruktur des autobiografischen Gedächtnisses gemäss Conway (2005) aufgebaut (S.361)?
Hierarchisch, mit folgenden Ebenen:
- overall life story
- untergeordnete Themen (z.B. Arbeit, Beziehungen etc.)
- lifetime periods (undergraduate, erster Job, …)
- general events (z.B. Personen, Institutionen oder Aktivitäten)
- specific episodic memories (Interview mit Prof Smith für einen Job)
Was ist die “autobiographical knowledge base” (S.360)?
Fakten über uns und unsere Vergangenheit, welche die Basis für unser autobiografisches Gedächtnis formen.
(wer wir sind, welche Freunde wir haben, wo wir arbeiten etc.)
Was beschreibt das “working self” (S.360)?
Ein komplexes Set von Zielen und Selbstbildern, ein Konzept, das zeigt wie autobiografisches Wissen gesammelt und genutzt wird (gemäss Conway)
Was ist “autonoetic consciousness” (S.362)?
Ein Begriff des Selbstbewusstseins (dass es uns überhaupt gibt), der es dem Erinnernden ermöglicht, über die Inhalte des episodischen Gedächtnisses zu reflektieren (gemäss Tulving).
Was beschreibt “flashbulb memory” (S.363)?
Ein Begriff für detaillierte, lebhafte und anscheinend sehr genaue Erinnerungen an dramatische Erlebnisse (z.B. 9/11)
–> almost photogenic representation of the event and its physical context
Sind “flashbulb memories” tatsächlich genauer (S.364)?
Nicht unbedingt, man fand heraus, dass auch diese Erinnerungen nach einer gewissen Zeit verfälscht sind. Deswegen geht man davon aus, dass zwar nicht die Fakten dieser Erinnerungen besser behalten werden, dafür aber die sensorischen Teile und die Lebhaftigkeit der Erinnerung aussergewöhnlich präsent bleiben.