13_Prospective memory Flashcards

1
Q

Was bedeutet “retrospective memory” (S. 425)?

A

Bewusste Erinnerung für Menschen, Wörter und Ereignisse aus der Vergangenheit. (z.B. Namen von Bekannten)

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2
Q

Was bedeutet “prospective memory” (S.425)?

A

Sich daran erinnern, eine geplante Aktivität auszuführen (z.B. jemanden zu treffen), ohne dass es dazu eine Erinnerung gibt.

Gemäss Podcast: selbst-initiierten Abruf einer zuvor gebildeten Intention und deren Ausführung beim Antreffen eines entsprechenden Abrufreizes. (z.B. die Intention, beim Nachhausegehen dann einen Brief einwerfen. Zwischendurch mache ich aber noch etwas anderes).

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3
Q

Was sind Beispiele für “prospective memory failure” (S.426)?

A
  • Kinder, die im Auto vergessen werden und an Hitze sterben
  • Flugzeugunfälle
  • Vergessen der Einnahme von Medikamenten
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4
Q

Was sind die Unterschiede zwischen prospektivem und retrospektivem Gedächtnis (S.426)?

A
  • prospektive Gedächtnis hat die Betonung auf die Zukunft
  • retrospektives Gedächtnis bezieht sich auf die Vergangenheit
  • beim retrospektiven Gedächtnis geht es im Allg. darum, sich an das zu erinnern, was wir übere etwas wissen (hoher Informationsgehalt)
  • prospektives Gedächtnis konzentriert sich darauf, wann wir etwas tun sollten (geringer Informationsgehalt)
  • prospektives Gedächtnis bezieht sich auf Pläne oder Ziele
  • beim retrospektiven Gedächtnis stehen mehr externe Hinweise zur Verfügung (z.B. Fragen über die Vergangenheit stellen, Aufforderung zum Abruf)
  • prospektives Gedächtnis ist das einzig “grosse Unternehmen” in der Gedächtnisforschung, bei dem es nicht selber das Problem ist, sondern wie es eingesetzt wird
  • Fehler im prospektiven Gedächtnis, die mit Versprechen an eine Person zusammenhängen, werden als Hinweis auf mangelnde Motivation und Zuverlässigkeit interpretiert
  • Fehler im restrospektiven Gedächtnis werden einfach auf ein schlechtes Gedächtnis zurückgeführt
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5
Q

Warum ist prospektives Gedächtnis im Alltag wichtig (gemäss Podcast Folie 5)?

A
  • menschliches Verhalten ist zielgerichtet
  • prospektive Gedächtnisfehler können fatale Konsequenzen haben (Kinder schlafen bspw. ein und so fehlen die Abrufreize, dass das Kind in die Kita gebracht werden sollte).
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6
Q

Was haben prospektives und retrospektives Gedächtnis gemeinsam (S. 427)?

A
  • Beide korrelieren miteinander
  • Beide korrelieren mit Intelligenz
  • Beide korrelieren mit Verarbeitungsgeschwindigkeit und Arbeitsgedächtnis
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7
Q

Warum funktionieren Selbstberichte (z.B. der PRMQ) über prospektives Gedächtnis schlecht (S. 427)?

A

Weil sich die Menschen im Bezug auf prospektives Gedächtnis häufig unterschätzen (wegen schlechtem metamemory)

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8
Q

Welche “stages” von prospektivem Gedächtnis existieren (S.427)?

A
  1. Intention formation (z.B. i will phone my friend at 8 o’clock)
  2. Retention interval (Zeit zwischen intention formation und intention execution)
  3. Cue detection and intention retrieval (Erkennen von cues: Zeit oder Ereignis) mit anschliessendem Abruf)
  4. Intention recall (Erinnerung aus dem retrospektiven Gedächtnis)
  5. Intention execution
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9
Q

Was ist der Prospective and Retrospective Memory Questionnaire (PRMQ) - (S. 428)?

A

Fragebogen mit 16 Items, je 8 zu prospektivem und 8 zu retrospektivem Gedächtnis.

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10
Q

Was ist “OCD” (obsessive-compulsive disorder) - (S.429)?

A

Eine Angststörung, die durch zwanghafts Gedanken und durch übermässiges Kontrollverhalten gekennzeichnet ist.

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11
Q

Was ist “checking behaviour” (S.429)?

A

Wenn man z.B. immer kontrollieren muss, ob der Ofen aus oder die Tür abgeschlossen ist. Häufig bei Menschen mit OCD.

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12
Q

Wie hängt “checking behaviour” mit “prospective memory” zusammen (S. 429 ff.)?

A
  • Menschen mit OCD/checking behaviour haben ein schlechteres prospektives Gedächtnis
  • Menschen mit schlechtem prospektiven Gedächtnis haben eher checking behaviour (ist aber nicht ursächlich)
  • Wiederholtes “checking” beeinträchtigt das Metagedächtnis und verschlechtert das Vertrauen in das Gedächtnis sowie dessen Lebhaftigkeit und Genauigkeit (Teufelskreis).
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13
Q

Warum sind viele Flugzeugunfälle die folge vom Versagen des prospektiven Gedächtnisses der Piloten und Fluglotsen (S.430)?

A

Weil Unterbrechungen das prospektive Gedächtnis beeinträchtigen resp. stören. Dies passiert am häufigsten, wenn es um Routinearbeiten geht.

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14
Q

Was ergab die Studie von Farell et al. (2018) zur Auswirkung von Unterbrechungen bei Fluglotsen (S.431)?

A
  • Lotsen, die mit einem anderen Air Traffic task unterbrochen wurden, hatten die höchste Fehlerrate beim wiederaufnehmen des Tasks und brauchten dafür am längsten
  • Lotsen, die mit einem leeren Bildschirm unterbrochen wurden hatten nur eine leicht erhöhte Fehlerrate beim Wiederaufnehmen, des Tasks, brauchten dafür aber relativ lange.
  • Lotsen, die gar nicht unterbrochen wurden, hatte die kleinste Fehlerrate.
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15
Q

Was ist “event-based prospective memory” (S.432)?

A

Prospektives Gedächtnis bei dem “ein Ereignis” (Event) einen Hinweis auf eine auzuführende Aufgabe gibt. (z.B. jemanden etwas mitteilen, wenn man ihn sieht oder ich treffe auf den Briefkasten, welcher mich daran erinnert, den Brief einzuwerfen)

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16
Q

Was ist “time-based prospective memory” (S.432)?

A

Prospektives Gedächtnis bei dem “eine Zeit” einen Hinweis auf eine auzuführende Aufgabe gibt. (z.B. jemanden um 8 Uhr anrufen, ein Kuchen nach 90min aus dem Backofen holen)

17
Q

Warum funktioniert das prospektive Gedächtnis besser mit event-based tasks als mit time-based-tasks (S.433)?

A

Weil bei event-based tasks vermutlich mehr Hinweise in der Umgebung sind und time-based tasks selbst initiiert werden müssen.

18
Q

Welche Strategien werden für “time-based tasks” vs. “event-based tasks” vermutlich verwendet?

A
  • event based: kontinuierliche Überwachung wegen Unvorhersagbarkeit
  • time based: sporadische Überwachung
19
Q

Was haben Cona et al. (2012) über event- und time-based prospective memory herausgefunden (S.434)?

A

Bei event-based prospective memory wurde mit ERP (event-related potentials) mehr Amplitude aufgezeichet als bei time based.

Dies ist vermutlich weil:
- event-based braucht mehr Aufmerksamkeitsressourcen (130-180ms)
- event-based wird häufiger abgerufen/abgeglichen (400-600ms)

20
Q

Was ist ein “ongoing task” (S.434)?

A

Ein task der gleichzeitig wie der prospective memory task ausgeführt wird.

21
Q

Was ist ein “focal task” (S.434)?

A

Ein ongoing task der ähnliche Prozesse braucht wie der eigentliche prospective memory task.

22
Q

Was ist ein “nonfocal-task” (S.435)?

A

Ein ongoing task der andere Prozesse braucht als der eigentliche prospective memory task.

23
Q

Was ist der “lexical decision task” (S.435)?

A

Die Teilnehmer erhalten eine Reihe von Buchstaben vorgelegt und müssen schnell entscheiden, ob die Kette ein Wort bildet.

24
Q

Welche zwei Theorien zum prospektiven Gedächtnis werden im Buch erwähnt (S.434)?

A
  • multi-process framework (Einstein et al, 2005)
  • dual-pathways-model (McDaniel et al, 2015)

-> die zweite ist eine Weiterentwicklung der ersten und beide sind sehr ähnlich.

25
Q

Was besagt der “multi-process framework” (S.435)?

A

Das finden von Hinweisreizen ist automatisch, wenn …
- … der ongoing task ein focal task ist
- … der Hinweis und die auzuführende Aufgabe eng zusammen hängen
- … wenn der Hinweis auffällig oder hervorstechend ist
- … wenn die auszuführende Aufgabe einfach ist

26
Q

Was besagt das “dual-pathways model” (S.435ff.)?

A

Besagt, dass der Abruf beim prospective memory task auf zwei Arten passieren kann:

  • Spontaner Abruf mit bottom-up Prozessen ohne Notwendigkeit von vorherigem Monitoring. -> bei focal tasks
  • Bewusster Abruf mit top-down Prozessen und Notwendigkeit von vorherigem Monitoring -> bei nonfocal tasks
27
Q

Welche weitere Theorie entwickelten Shelton and Scullin (2017) (S.437)?

A

Dynamic multi-process framework

28
Q

Was besagt der “dynamic multi-process framework” (S.437)?

A

Dass das prospektive Gedächtnis auf zwei Prozessen basiert resp. diese kombiniert einsetzen:

  • Monitoring (mit top down attentional control) -> bei wichtigen Aufgaben oder wenn Hinweise erwartet werden
  • Spontaneous retrieval (mit bottom-up Prozessen auf einen Hinweis) -> meistens, auch bei einfachen Aufgaben

Jedoch ist es nicht ein entweder oder, sondern die beiden Prozesse interagieren miteinander!

29
Q

Gib ein Beisipel für ein “dynamic multi-process framework”.

A

Beispiel:
- Kontext, ich bin in einem Meeting: ich erinnere mich daran, dass ich nach der Arbeit noch Wein einkaufen gehen sollte.
- im Büro fragt mit eine Kollegin, ob ich zur Weihnachtsparty gehen werde. Dies löst spontaneous retrieval aus, jedoch gibt es noch kein monitoring - ich vergesse wieder resp. denke nicht bewusst daran, dass ich nach Feierarbend noch Wein einkaufen sollte
- auf dem Nachhauseweg: eine Radiowerbung über Wein gibt mir den Hinweis, dass ich noch Wein einkaufen gehen sollte. Nun findet aktives Monitoring statt mit top down attentional control

30
Q

Wie unterscheidet sich das “dynamic-multi-process framework” von der “multi-process theory” (S.438)?

A
  • das “dynamic framework” glaubt, dass die Prozesse vom metamemory beeinflusst werden
  • die “multi-process theory” glaubt, dass die Prozesse nur nur die Art des tasks (focal vs. nonfocal) beeinflusst werden.
31
Q

Wie kann prospektives Gedächtnis verbessert werden (S.439)?

A
  • Absicht, bei Unterbruch die Aufgabe wieder aufzunehmen
  • Reminder cues (z.B. Tupper-Deckel vor Tür legen)
  • Nicht viele Aufgaben gleichzeitig machen
  • Motivation
  • Implementation Intentions
32
Q

Was sind “implementation intentions” (S. 439)?

A

Ein Plan der genau vorgibt, wie man ein Ziel erreicht, das man sich gesetzt hat - sollte zu einer Gewohnheit führen, da Gewohnheiten weniger schnell vergessen gehen.

33
Q

Warum sind “implementation intentions” wirkungsvoll (S.440)?

A
  • Stärkt den Zusammenhang zwischen Hinweis (Cue) und Absicht
  • Erhöht die Aufmerksamkeit
  • Reduziert “mind wandering”