5. Blut, Immunologie und Allergien Flashcards
Blut - Bestandteile
Blut • Komplexe Flüssigkeit • ca. 6,5 l (= 8% des KG) • Blutplasma und Zellen • Blutkörperchen- produktion im Knochenmark
Blutzellen
Erythrozyten 4,6/5,2 Mio/mm3
Leukozyten 4-9.000/mm3 Thrombozyten
200.000-300.000/mm3
Blutzellen
Aufgaben der Blutzellen
• Anteil Erythrozyten (rote Blutkörperchen):
Hämatokrit (Anteil Erys an Blut) = 43% bei Frauen, 47% bei Männern, 56% bei Neugeborenen)
• Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff
• weiße Blutzellen sind für Immunabwehr zuständig,
• Thrombozyten (Blutplättchen) für Blutgerinnung
• Plasma transportiert Nährstoffe zu den Zellen,
Stoffwechselendprodukte von den Zellen zu den Ausscheidungsorganen (Niere, Leber), CO2 und Botenstoffe zwischen unterschiedlichen Körperteilen, Wärmeaustausch
Blutzellen - Erythrozyten
Erythrozyten - Form: bikonkave, kernlose Scheibe - empfindlich bei Veränderung des osmotischen Drucks - Lebensdauer: 120 Tage Hämoglobin - wichtigster Inhaltsstoff - bindet Sauerstoff (Oxygenation) - 4 Untereinheiten mit jeweils 1 Eisenatom (max. 4 Moleküle Sauerstoff)
Blutbildung
Alle Blutzellen entstehen aus Stammzellen (Hämozytoblasten)
• Bildung im roten Knochenmark
(bei Kindern auch in Röhrenknochen,
• bei Erwachsene nur in platte und würfelförmigen Knochen)
Ca. 1,4 kg rotes Knochenmark beim Erwachsenen
Tägliche Produktion
250 Mrd. Erys
15 Mrd Granulozyten 500 Mrd. Thrombos
Blutgruppen
- Erythrozyten tragen an der Oberfläche viele spezielle Moleküle (Glykokalix, Kohlenhydrate, Glykolipide) mit Antigen-Charakter
- gegen diese Antigene können Antikörper gebildet werden
- es besteht (wie bei anderen Körperzellen) Autoimmuntoleranz
- 30 verschiedene Blutgruppensysteme
- ABO-System und Rhesussystem am wichtigsten
Blutgruppen – das ABO-System
Blutgruppen
• Antigene sind Glykosphingolipide = Agglutinogene
• Molekularer Aufbau genetisch festgelegt und vererbbar
• 2 Agglutinogene = A und B, Kombination möglich = AB wenn keine Agglutinogene = O
• Antikörper gegen Agglutinogene (IgM) = Agglutinine
• Antikörperbildung beginnt einige Monate nach der Geburt durch Kontakt mit Darmbakterien
es werden nur Agglutinine gegen nicht auf den Erythrozyten vorhandene Agglutinogene gebildet (Autoimmuntoleranz)
4 Blutgruppen
Agglutinogene und Agglutinine
A: 43%
B:11%
AB: 5%
0: 41%
Blutgruppen – das ABO-System
Blutgruppenserologie
Werden Erythrozyten einer bestimmten Blutgruppe mit Blut zusammengebracht, das Agglutinine gegen diese Erys enthält, kommt es zur Agglutination
Agglutination = Zusammenballung von Erythrozyten mit anschließender Hämolyse (Auflösung)
Majorreaktion: Empfänger hat Agglutinine gegen Spendererythrozyten
Minorreaktion: Spenderblut enthält Antikörper gegen Empfängererythrozyten (heute selten, da Erythrozyten ohne Plasma transfundiert werden)
Universalspender:
O
Universalempfänger:
AB
Blutgruppen – das Rhesus-System
Definition
Bei der Übertragung von Rhesusaffenblut auf Meerschweinchen bilden die Meerschweinchen Agglutinine gegen das Affenblut
daher der Name Rhesusfaktor
85% der Menschen haben diese Antigene/Agglutinogene = rhesuspositiv (Rh+, D) 15% sind negativ (Rh-, d)
Unterschied zu ABO-System: Agglutinie werden nicht durch Kontakt mit Bakterien induziert, sondern durch Blutkontakt mit Rh+
Blutgruppen – das Rhesus-System
Klinische Bedeutung:
Rhesus-Unverträglichkeit
• Schwangerschaft einer Rh- Frau durch Rh+ Mann Kind wird RH+
• während Schwangerschaft und vor allem während der Geburt treten immer Erythrozyten des Kindes in den Kreislauf der Mutter über
• dann bildet die Mutter Antikörper gegen Rh+
• bei der nächsten Schwangerschaft treten die Antikörper der Mutter über die Plazenta in den fetalen Kreislauf und es kommt zur Agglutination der kindlichen Erythrozyten mit Hämolyse, Billirubinanstieg und Anämie = Rhesus-Erythroblastose
• Folgen: Gehirnschäden, intrauteriner Tod
Prophylaxe:
• Mutter erhält in der 28. SSW anti-D-Immunglobulin
(Zerstörung der kindl. Erythrozyten, die zur Mutter übergetreten sind, dadurch keine Antikörperbildung bei der Mutter
Blutgruppen – Bestimmungen
Erythrozyten werden mit Testseren in Kontakt gebracht
• es kommt zur Agglutination, wenn das Testserum Agglutinine gegen die Agglutinogene des Testblutes enthält
• z.B.
Testserum Anti-A agglutiniert Blut der Gruppe A und AB, aber nicht der Gruppe B oder O
oder
Testerythrozyten der Gruppe A agglutinieren mit Blutplasma der Gruppe B oder O (enthält Anti-A)
• Heute werden überwiegend Erythrozytenkonzentrate und Plasma getrennt transfundriet, daher sind Minor-Transfusionsreaktionen heute selten
Blutzellen – Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
Leukozyten
• Neutrophile Granulozyten (Zellen des unspezifischen Immunsystems)
• Eosinophile Granulozyten (Phagozytose von Antigen-Antikörper-Komplexen)
• Basophile Granulozyten (enthalten Histamin, beteiligt bei allerg. Reaktionen)
• Makrophagen = Monozyten (größte Leukozyten, wandern ins Gewebe, wichtige Rolle bei Immunabwehr)
• Lymphozyten
- B-Lymphozyten (spezifische humorale Abwehr, Antikörperproduktion) - T-Lymphozyten (spezifische zelluläre Abwehr)