12. Nervensystem Erkrankungen Flashcards
Erkrankungen – Hirnstamm und Kleinhirn
Erkrankungen des Rückenmarks, die auf den Hirnstamm übergreifen
• (Poliomyelitis, amyatrophische Lateralsklerose)
Durchblutungsstörungen
• Keine Bewusstlosigkeit
• Schwindel, Erbrechen, Schluckstörungen, Sehstörungen
Kleinhirn
• Störungen der Bewegungskoordination, Schwindel
• Tumor (speziell bei Kindern)
• Blutungen
• cerebelläre Heredoataxien (Gangstörungen, überschießende Bewegungen unartikulierte Sprache)
Erkrankungen des Rückenmarks, die auf den Hirnstamm übergreifen
• (Poliomyelitis, amyatrophische Lateralsklerose)
Durchblutungsstörungen Hirnstamm & Kleinhirn Erkrankungen
- Keine Bewusstlosigkeit
* Schwindel, Erbrechen, Schluckstörungen, Sehstörungen
Kleinhirn Erkrkankungen
- Störungen der Bewegungskoordination, Schwindel
- Tumor (speziell bei Kindern)
- Blutungen
- cerebelläre Heredoataxien (Gangstörungen, überschießende Bewegungen unartikulierte Sprache)
Erkrankungen – Zwischenhirn
Tumoren der Hypophyse
• Prolactinom
• Wachstumshormonproduzierende Adenome
• ACTH-produzierende Adenome
Erkrankungen der Basalganglien und Substantia nigra
• Morbus Parkinson
• Chorea (hyperkinetisch-hypotone Störung), Folge von
Infektionskrankheiten, Funktionsstörung der Basalganglien
• Torticollis spasticus (hyperkinetische Störung)
Tumoren der Hypophyse
- Prolactinom
- Wachstumshormonproduzierende Adenome
- ACTH-produzierende Adenome
Erkrankungen der Basalganglien und Substantia nigra
• Morbus Parkinson
• Chorea (hyperkinetisch-hypotone Störung), Folge von
Infektionskrankheiten, Funktionsstörung der Basalganglien
• Torticollis spasticus (hyperkinetische Störung)
Erkrankungen – Großhirn
Durchblutungsstörungen • Hirninfarkt, Schlaganfall Tumoren • meist Gliome oder Glioblastome mit schlechter Prognose • Metastasen • Ependymom Epilepsien Erkrankungen der limbischen Strukturen Alzheimer Schäden durch Operationen
Durchblutungsstörungen Großhirn
• Hirninfarkt, Schlaganfall
Tumoren Großhirn
- meist Gliome oder Glioblastome mit schlechter Prognose
- Metastasen
- Ependymom
Erkrankungen – Tumore
• Astrozytome verschiedener Grade der Malignität
ca. 50% sind hochmaligen Gliome oder Glioblastome mit schlechter Prognose
• Meningemome
gutartig, lassen sich operativ gut entfernen, unterschiedlichste Lokalisationen, davon hängt die Symptomatik ab
• Metastasen anderer Malignome (z.B. Lungen-Ca)
• Medulloblastom
Kleinhirntumor des Kindes, Heilungschance ca. 50%
• Ependymom u.a. seltene Tumore
Schlaganfall - Definition
Akute Durchblutungsstörung des Gehirns
Folge:
• Sauerstoffmangel im Gehirn
• pro Minute sterben 1 Mio Nervenzellen ab
Ursachen:
• akuter Gefäßverschluss (80%) = ischämischer Infarkt
• akute Hirnblutung durch Einriss eines Gefäßes (20%) = hämorrhagischer Infarkt
Schlaganfall - Definition
Akute Durchblutungsstörung des Gehirns
Schlaganfall Folge:
- Sauerstoffmangel im Gehirn
* pro Minute sterben 1 Mio Nervenzellen ab
Schlaganfall Ursachen:
- akuter Gefäßverschluss (80%) = ischämischer Infarkt
* akute Hirnblutung durch Einriss eines Gefäßes (20%) = hämorrhagischer Infarkt
Schlaganfall - Epidemiologie
Lebensprävalenz • Frauen 2,5% • Männer 3,3% • Ansteigend mit zunehmendem Alter - Frauen > 70 Jahre 6,3% - Männer > 70 Jahre 8,5% Inzidenz • 265.000 Schlaganfälle/Jahr • 196.000 erstmalig, 66.000 wiederholt Mortalität • dritthäufigste Todesursache (63.000 Todesfälle/Jahr)
Schlaganfall Lebensprävalenz
• Frauen 2,5% • Männer 3,3% • Ansteigend mit zunehmendem Alter - Frauen > 70 Jahre 6,3% - Männer > 70 Jahre 8,5%
Schlaganfall Inzidenz
- 265.000 Schlaganfälle/Jahr
* 196.000 erstmalig, 66.000 wiederholt
Schlaganfall Mortalität
• dritthäufigste Todesursache (63.000 Todesfälle/Jahr)
Schlaganfall - Entstehung
Ursache
• Arteriosklerose (Arterienverkalkung) ➔ Thrombus oder Embolie aus verkalkten Hals-/Hirnarterien
• arterielle Embolie (Herzerkrankungen!, 20%)
• genetische Prädisposition
Risikofaktoren (wie bei Arteriosklerose, KHK)
• hohes Alter (80% der Patienten > 60 Jahre)
• Diabetes mellitus (jeder 5. Schlaganfallpatient)
• Bluthochdruck
• Übergewicht
• Mangelnde Bewegung
• Rauchen
• Herzkrankheiten (Vorhofflimmern, Herzklappenerkrankungen)
Schlaganfall - Entstehung
Ursache
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung) ➔ Thrombus oder Embolie aus verkalkten Hals-/Hirnarterien
- arterielle Embolie (Herzerkrankungen!, 20%)
- genetische Prädisposition
Schlaganfall Risikofaktoren
(wie bei Arteriosklerose, KHK)
• hohes Alter (80% der Patienten > 60 Jahre)
• Diabetes mellitus (jeder 5. Schlaganfallpatient)
• Bluthochdruck
• Übergewicht
• Mangelnde Bewegung
• Rauchen
• Herzkrankheiten (Vorhofflimmern, Herzklappenerkrankungen)
Schlaganfall - Symptome
Plötzlicher Beginn (sec. – min)
• plötzlich einsetzende Schwäche oder ein Gefühl von Taubheit auf einer Körperseite (vollständig oder teilweise)
• plötzlich einsetzende Gesichtslähmung wie z.B. hängende Mundwinkel
• Unverständliche oder undeutliche Sprache
• Sehstörungen wie z.B. Blindheit auf einem Auge, halbseitige Sehstörungen, Doppeltsehen
• plötzliche sehr starke Kopfschmerzen, sog. Vernichtungskopfschmerz
• plötzliche Bewusstlosigkeit
Anmerkung:
Da oft ältere Patienten betroffen sind, werden die ersten Symptome häufig nicht ernst genommen. Dadurch wird oft wertvolle Zeit verloren und der Schlafanfall erst spät diagnostiziert.
Schlaganfall – Sofortmassnahmen (erste Hilfe)
• Sicherung der Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf)
• Schnellstmögliche fachgerechte Behandlung (Ziel: Begrenzung der Anzahl
abgestorbener Hirnzellen)
• Notarzt rufen
• Patient beobachten
Notarzt
• Blutdruckkontrolle (hochnormal belassen, > 180 mmHg vorsichtige Blutdrucksenkung
• Sauerstoffgabe
• Einlieferung in Krankenhaus mit Stroke Unit
Schlaganfall – Diagnostik
• Neurologische Untersuchung (betroffenes Hirnareal)
• CT-Untersuchung Schädel
- Ausschluss intrazerebrale Blutung
- Beurteilung der Hirndurchblutung (CT-Angiographie)
Cave: Hirninfarkt erst nach Stunden sichtbar
• Angiographie (Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel)
Schlaganfall – Diagnostik: Schädel-CT
Ischämischer Schlaganfall (80%)
- CT in den ersten 4h unauffällig
* Erst 3 – 4 h nach Symptombeginn erste Ischämiezeichen im CT
Schlaganfall – Diagnostik: MRT
• Spezielle MRT-Untersuchungen zeigen gefährdete Hirnareale (noch ischämisch, aber noch nicht abgestorben)
Schlaganfall – Therapie
Jede Minute zählt!
Pro min können bei Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr bis zu 1 Mio Nervenzellen absterben
Ziele:
• Schnelle Wiederherstellung der Durchblutung des betroffenen Gehirnareals durch
Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes so schnell wie möglich
(< 3 Stunden)
- Entfernung des Thrombus Thrombektomie
- Auflösung des Thrombus (Thrombolyse)
• Frühe Wiederherstellung der Funktion Rehabilitation beginnt am 1. Tag (Stroke Unit!)
Schlaganfall – Rehabilitation
Risikofaktoren reduzieren • Blutdruckkontrolle • Fettstoffwechselstörung behandeln (Lipidsenker) • Gewichtsreduktion • körperliche Bewegung • ggf. Behandlung mit Blutgerinnungshemmern Wiederherstellung der Funktionen • Ergotherapie • Logopädie • Physiotherapie • Neuropsychologisches Training • Psychotherapeutische Verfahren, Biofeedback-Training zur Bewältigung der neuen Alltagssituation
Schlaganfall – Rehabilitation
Risikofaktoren reduzieren
- Blutdruckkontrolle
- Fettstoffwechselstörung behandeln (Lipidsenker)
- Gewichtsreduktion
- körperliche Bewegung
- ggf. Behandlung mit Blutgerinnungshemmern
Wiederherstellung der Funktionen Schlaganfall
- Ergotherapie
- Logopädie
- Physiotherapie
- Neuropsychologisches Training
- Psychotherapeutische Verfahren, Biofeedback-Training zur Bewältigung der neuen Alltagssituation
Multiple Sklerose - Definition
- Chronische Erkrankung des ZNS
- Verlust von Axonen und Neuronen
- Herdförmige disseminierte Demyelinisierungen (Gehirn und Rückenmark)
- Destruktion, Untergang von Nervenzellen
- Reaktive Glia-Wucherung („Sklerose“)
Multiple Sklerose – Ätiologie, Epidemiologie
- Pathogenetisches Dreieck: Genom, Umwelt, Immunsystem
- Autoimmunprozesse führen zu Entzündung und Demyelinisierung
- Herdförmige Entzündungs- und Entmarkungsherde
- Inzidenz: 4-6/100.000 Einwohner
- Prävalenz: 100/100.000 Einwohner
- Häufung in Nordeurope, Schweiz, Russland, Nord-USA, Neuseeland, Australien
- Erster Schub meist im 2. und 3. Lebensjahrzehnt
Multiple Sklerose – Ätiologie,
- Pathogenetisches Dreieck: Genom, Umwelt, Immunsystem
- Autoimmunprozesse führen zu Entzündung und Demyelinisierung
- Herdförmige Entzündungs- und Entmarkungsherde
Multiple Sklerose – Epidemiologie
- Inzidenz: 4-6/100.000 Einwohner
- Prävalenz: 100/100.000 Einwohner
- Häufung in Nordeurope, Schweiz, Russland, Nord-USA, Neuseeland, Australien
- Erster Schub meist im 2. und 3. Lebensjahrzehnt
Multiple Sklerose – Verlauf
Schubförmig • vollständige Rückbildung • deutliche Restsymptome • Keine Rückbildung (selten) Anfänglich Schübe, dann progredienter Verlauf Primär progredienter Verlauf Schubförmige Progression
Multiple Sklerose – Symptome
Retrobulbärneuritis • Farbsinnesstörung • Lichtblitze • Milchglassehen, • Augenbewegungsschmerz (einseitig) • Rückbildung in 2 – 3 Wochen Störungen der Augenmotorik • Doppelblider • Nystagmus Positives Nackenbeugezeichen • Bei Vorwärtsneigung des Kopfes elektrisierende/kribbelnde Missempfindungen am Rumpf oder Extremitäten Sensibilitätsstörungen • bei 50% der Patienten schon früh • Vibrationssinn beeinträchtigt • Schmerzen Pyramidenbahnzeichen • Muskeleigenreflexe fehlen • später zunehmende spastische Lähmung Zerebelläre Störungen • im Verlauf fast immer Koordinationsstörungen Motorische Störungen • Muskelschwäche und Paraspastik Ataxie (abgehackter, unkoordinierter und steif wirkender Gang) Störungen von Miktion und Defäkation • Bei 75% der Patienten (plötzlicher heftigster Harn-, Stuhldrang) Anfallsartige Phänomene Psychische Störungen • Psychoorganisches Syndrom, • psychoreaktive und depressive Störungen
Multiple Sklerose – Therapie
Kortison,
• bei Schüben hochdosiert
Immunmodulation und Chemotherapeutika (monoklonale Antikörper)
• ß-Interferon • Mitoxantron • Natalizumab
Allgemeinmassnahmen
• Psychologische und rehabilitative Massnahmen
Multiple Sklerose – Prognose
• nach 25 Jahren sind
30% kaum eingeschränkt
30% beeinträchtigt in der Lebensführung
30% stark beeinträchtigt und nicht allein lebensfähig
• Lebenserwartung heute kaum noch reduziert
• Ungünstige Prognose:
höheres Alter und Kleinhirnsymptome, gleichzeitig mehrere Symptome bereits im frühen Stadium
Morbus Parkinson – Definition, Ätiologie
Parkinsonsyndrom
• Morbus Parkinson (idiopathisch)
• Symptomatisch (neurodegenerative Erkrankungen auch in anderen
Teilen des Gehirns, medikamenteninduziert)
Morbus Parkinson
• Familiäre Häufung (erbliche Komponente)
• Degeneration dopaminerger Neurone in der Substantia nigra und
Locus coerulosus
• verstärkte Aktivität glutamaterger striataler Neurone
Parkinsonsyndrom
• Morbus Parkinson (idiopathisch)
• Symptomatisch (neurodegenerative Erkrankungen auch in anderen
Teilen des Gehirns, medikamenteninduziert)
Morbus Parkinson
• Familiäre Häufung (erbliche Komponente)
• Degeneration dopaminerger Neurone in der Substantia nigra und
Locus coerulosus
• verstärkte Aktivität glutamaterger striataler Neurone
Morbus Parkinson – Symptomatik
• Hypokinese (Verlangsamung der Bewegungen)
• Rigor (Erhöhter Muskeltonus, Bewegungen abgehackt,
„Zahnradphänomen“)
• Abnormale Körperhaltung (Vorneigung von Kopf und Rumpf, Beugung in den Knien)
• Reduktion der Stellereflexe (Sturzneigung)
• Tremor (distaler Ruhetremor bei 75% der Patienten, „Münzenzählen“, „Pillendrehen“, verschwindet bei Intentionsbewegungen)
• Neuropsychologische Symptome (Gedächnis reduziert, Verlangsamung, Perseveration)
• Salbengesicht
Morbus Parkinson – Diagnostik
Einteilung
• akinetisch-rigider Typ
• Tremordominaz-Typ
• Äquivalenz-Typ (gleich starke Ausprägung)
Quantifizierung
• Rating Scale von Webster
• UPDRS (United Parkinson`s Disease Ratung Scale)
Morbus Parkinson – Therapie
Medikamente
• Dopaminagonisten (L-Dopa, Decarboxylase-Hemmer, Amantadin kann Symptome 3-5 Jahre aufschieben
Nebenwirkungen
• Dyskinesien, Freezing (plötzliche Bewegungsblockade), Psychosen, akinetische Krisen
Gegenmittel: Akineton
Chirurgische Behandlung
• Stimulation der Thalamuskerne oder Pallidum Krankengymnastik, Logopädie