2.12 - FINANZPSYCHOLOGIE Flashcards
FINANZPSYCHOLOGIE
Allgemeine Infos
➞ Wissenschaft des Erlebens & Verhaltens von Menschen im Umgang mit Geld
- Ursprung in Ökonomie, nicht Psychologie
- Gründer: Günter Schmölders
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Finanzpsychologie heute: Dynamisches, wachsendes Teilgebiet der Psychologie
- Untersuchung meist auf Mikroebene (d.h. einzelne Wirtschaftssubjekte)
- Grundlagenorientierte Forschungsbereiche:
- Geld- & Preiswahrnehmung
- Urteile & Entscheidungen über Geldmittel
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Anwendungsorientierte Forschungsbereiche:
- Anlege-, Spar- & Verschuldungsverhalten
- Steuerehrlichkeit & -hinterziehung
FINANZPSYCHOLOGIE
Geldwahrnehmung
Geldwahrnehmung
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Entwicklung & Bedeutung von Geld:
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Symbolische Bedeutungen: Würde-, Rang- & Besitzschmuck → Hervorhebung der Persönlichkeit, Anerkennung, Auszeichnung, Status/ Macht
- Geld v.a. als Mittel sozialer Differenzierung
- Ökonomische Funktionen: Wertmaßstab, Wertbewahrungs- & Übertragungsmittel→Mittel für Tausch & Transaktion
- Geldwert: Menge aller Güter, die man für bestimmten Geldbetrag erwerben kann→ Realer ökonomischer Geldwert
- Geldwahrnehmung: Wahrnehmung & Beurteilung des Geldwertes vor Hintergrund eigener geldwerter Bedürfnisse, u.a. in soz. Vergleichen → Wahrgenommener psychologischer Geldwert
- Geldillusion: Tendenz, in Zahlen (nominal) statt in Kategorien realen Geldwerts (Kaufkraft) zu denken
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Symbolische Bedeutungen: Würde-, Rang- & Besitzschmuck → Hervorhebung der Persönlichkeit, Anerkennung, Auszeichnung, Status/ Macht
FINANZPSYCHOLOGIE
Preiswahrnehmung
- Drei Dimensionen der Preiswahrnehmung:
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Drei Dimensionen der Preiswahrnehmung:
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Kognitive Dimension:
- Preiswissen: Relevanz von bestimmten Preisen für jeweilige Person
- Kognitiv basierte Urteile über Preishöhe
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Affektive Dimension:
- Gefühlsbasierte Urteile über Preishöhe
- Relevanz von Preisen
- Konative Dimension: Preisbezogene Verhaltensintentionen
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Kognitive Dimension:
FINANZPSYCHOLOGIE
Preiswahrnehmung
- Wahrnehmung von Preisveränderungen
Wahrnehmung von Preisveränderungen
- Überschätzung der Preisänderung: Preiserhöhung/ -senkung führt zu Über-/ Unterschreitung einer Preisschwelle
- Unterschätzung der Preisänderung: Preiserhöhung/ -senkung führt nicht zu Über-/ Unterschreitung einer Preisschwelle
- Zusätzl. Faktor: Erwartung von Preissteigerung,- stabilität oder -senkung
FINANZPSYCHOLOGIE
Finanzbezogenes Entscheiden
- Urteilsheuristiken
- was ist es
- welche bekanntesten gibt es?
Urteilsheuristiken
➔ Machen sich regelhaften Zusammenhang zw. leicht zu verarbeitenden Hinweisreizen & fragilen Urteilsdimensionen zunutze
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Bekannteste Urteilsheuristiken:
- Verfügbarkeit: Auftretenswahrscheinlichkeit anhand Leichtigkeit des Abrufs (erfahrungs- & gedächtnisbasiert) bzw. Generierens von Beispielen geschätzt
- Repräsentativität: Objekt in Kategorie eingeordnet, deren Prototyp es besonders ähnelt
- Verankerung: Numerisches Urteil dem Wert angenähert, mit dem man Urteilsgegenstand vergleicht
- Folgeentscheidungen: Versunkene Kosten bei neueren Entscheidungen berücksichtigt, obwohl diese ökonomisch irrelevant → Sunk-Cost-Effekt
FINANZPSYCHOLOGIE
Finanzbezogenes Entscheiden
- Prospect Theory
- Was wird ergänzt?
- Funktionen
- Weiterentwicklung der SEU-Theorie
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Gleicher Kern: Personen wollen subj. erwarteten Nutzen maximieren, deswegen
bestimmen Nutzen & Wahrscheinlichkeit der Konsequenzen die Entscheidung - Zusatzannahme: Zweiphasiger Entscheidungsprozess
- 1. Phase: Editierung des Entscheidungsproblems → Entscheidungssituation psychisch vereinfacht, sodass besser handhabbar
- 2. Phase: Evaluation des editierten Entscheidungsproblems → Werte- & Entscheidungsgewichtungsfunktion
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Wertefunktion gibt an, welche psycholog. Werte objektiven Entscheidungsergebnissen zugeordnet werden
- Im Gewinnbereich konkav → Risikoscheues Verhalten
- Im Verlustbereich konvex → Risikobereites Verhalten
- Framing-Effekte: Mittelpunkt (Referenzpunkt) nicht unbedingt bei Null
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Entscheidungsgewichtungsfunktion gibt an, wie Wahrscheinlichkeiten in subjektive Entscheidungsgewichte transformiert werden
- Kleine Wahrscheinlichkeiten werden übergewichtet, mittlere & große untergewichtet
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Sicherheitseffekt: Sprungstellen zu den Wahrscheinlichkeiten von 0 oder 1 (sichere Ereignisse) zeigen deren besondere psycholog. Bedeutung Urteilsheuristiken
- Bsp.: Wenn durch Versicherung Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts des Hauses von 5 auf 0% gesenkt wird, Bereitschaft für viel höhere Preise, als wenn Wahrscheinlichkeit von 10 auf 5% gesenkt
FINANZPSYCHOLOGIE
Finanzbezogenes Entscheiden
- SEU-Theorie (Subjectively Expected Utility)
SEU-Theorie (Subjectively Expected Utility)
- Psychologische Entscheidungstheorie
- Annahme: Personen kalkulieren subj. Nutzen, der bei versch. Entscheidungsalternativen zu erwarten ist
- Ähnelt „Homo oeconomicus“ -Modell -> Beide Theorien unterscheiden Personen hinsichtlich ihrer individuellen Risikoneigung::
- Risikoscheue Entscheider*in: Ziehen sichere Alternative risikoreicher mit identischem Erwartungswert vor
- Risikoneutrale Entscheider*in: Zw. beiden Alternativen indifferent
- Risikofreudige Entscheider*in: Präferenz der risikoreichen Alternative
FINANZPSYCHOLOGIE
Finanzbezogenes Entscheiden
- Wonach wird bei Entscheidungen Differenziert?
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Meist reflektierte Entscheidungen: Entscheidungsalternativen & Konsequenzen werden analysiert & durchdacht
- Differenzierung nach Grad des Wissens über Konsequenzen:
FINANZPSYCHOLOGIE
Preiswahrnehmung
- Preisverankerung
- Menschen reagieren nicht auf absolute, sondern relative Höhe von Preisen → Beurteilung in Relation zu bestimmten Referenzpreisen
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Drei Arten von Referenzpreisen:
- Externe Referenzpreise: Preisinfo, die unmittelbar mit zu beurteilendem Preis wahrgenommen
- Interne Referenzpreise: Preiserfahrungen/ -kenntnisse aus Gedächtnis
- Preiserwartungen: Erwartungen, wie sich Preis eines Produkts in Zukunft entwickeln wird
- Referenzpreise wirken über Ankereffekte
- Ankereffekt: Numerisches Urteil (hier: angemessener Preis) durch vorher gesetzten numerischen Anker in dessen Richtung beeinflusst
- Mondpreise: Überhöhte Normalpreise, auf die vermeintlicher hoher Rabatt gegeben → Tatsächlicher Preis wirkt dann günstig
FINANZPSYCHOLOGIE
Preiswahrnehmung
- Preisschwellen
- was bedeutet es
- Effekte?
- Funktion?
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Preisschwellen
Was bedeutet es?
- Menschl. interne Preiswahrnehmungsskala keine fein abgestufte kontinuierliche Skala
- Wenige grobe Kategorien: Preiswert, akzeptabel, teuer
Effekte
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Assimilationseffekt: Preisunterschied als gering empfunden, wenn Preise selber
Kategorie angehören -
Kontrasteffekt: Preisunterschied als groß empfunden, wenn Preise versch.
Kategorien angehören
Funktion?
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Preis-Absatz-Funktion: Die Preis-Absatz-Funktion gibt an, wie viel Prozent der Kunden ein Produkt zu einem bestimmten Preis zu kaufen beabsichtigen.
- Überall dort wo die Funktion plötzliche Sprungstellen aufweist befindet sich eine Preisschwelle
- Oft bei markanten Glattpreisen (Preise mit Null am Ende)
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Folge: Anbieter geben oft gebrochene Preise an (Preise ohne Null am Ende)
- 0,99 & 1,49 € sind dominant gebrochene Preise (sehr häufig)
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Dieses Vorgehen basiert auf zwei Annahmen
- Primacy-Effekt: Beachtung & Erinnerung der ersten Ziffer im Preis
- Sozial geteilte Preisschwelle: Wenn diese z.B. bei 2 € liegt, Preisangabe von 1,99 €
- ABER: Kein eindeutiger Nachweis der Wirksamkeit dominant gebrochener Preise
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Folge: Anbieter geben oft gebrochene Preise an (Preise ohne Null am Ende)
- Oft bei markanten Glattpreisen (Preise mit Null am Ende)
- Überall dort wo die Funktion plötzliche Sprungstellen aufweist befindet sich eine Preisschwelle
dominant gebrochene Preise:
dominant gebrochene Preise: überproportional häufig vorkommende gebrochene Preise
Preis-Qualitäts-Relation
➔ Tendenz der Menschen, höherpreisigem Produkt höhere Qualität zuzuschreiben
- Meist sinnvolle Heuristik für Preiswahrnehmung → Tatsächlich positive Korrelation zw. Preis & Quali
- Verzerrungen & Fehler möglich → Positive Korrelation übergeneralisiert
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Veblen-Effekt: Hoher Preis eines Produkts wird in Wahrnehmung Konsumierender
selbst zum Qualitätsmerkmal → Statussymbol des Produkts durch hohen Preis