2 Vorlesung Flashcards

1
Q

Induktion versus Deduktion

A
  • Annahme: Wirklichkeit existiert unabhängig von uns nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten (was nicht so sein muss bzw. nicht klar ist)
  • Wie können diese Gesetzmäßigkeiten erkannt werden?:
    Prinzip 1: Aus Beobachtung folgt eine Erklärung (Induktion)
    Prinzip 2: Eine Erklärung wird basierend auf einer Beobachtung überprüft (Deduktion)
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2
Q

Induktion vs. Deduktion in der Wissenschaft

A
  • Wissenschaftliche Methode ist eine deduktive Methode
  • Problem der induktiven Methode bei der Prüfung von theoretischen Annahmen („Schwäne-Beispiel“)
  • Aber in der Praxis meist Mischform
  • Quantitative Methoden (Verwendung von objektiv messenden Verfahren) sind eng verbunden mit der deduktiven Methode
  • Qualitative Methoden (Verwendung von sinnverstehenden Verfahren) sind eng verbunden mit der induktiven Methode
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3
Q

Logischer Empirismus

A
  • Alle bedeutungsvolle Aussagen der Wissenschaft müssen auf Beobachtungen zurückführbar sein
  • Alle Theorien sollen in einer formalen Sprache ausgedrückt („axiomatisiert“) werden
  • Standardkonzeption wissenschaftlicher Theorien
  • Systematische Beobachtung > Induktion > Theorien/Erkenntnis
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4
Q

Kritischer Rationalismus

A
  • Karl Popper
  • Falsifikationsprinzip
  • Viele „fehlgeschlagene“ Falsifikationsversuche = gute Theorie
  • Theorien müssen Aussagen beinhalten, die grundsätzlich falsifizierbar sind
  • Modus Tollens
  • Wann ist eine Theorie T2 besser als eine Theorie T1?
  • Die Problematik der Falsifizierbarkeit -> Zusatzannahmen
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5
Q

Historisch-soziologische Analyse

A
  • Kuhn
  • Forschungsgemeinschaft und Paradigma
  • Drei Phasen der Wissenschaft:
    1. Normalwissenschaft
    2. Krise („außerordentliche Wissenschaft“)
    3. Revolution
  • In der Phase der Normalwissenschaft ist das Ziel, Empirie und Theorie in Übereinstimmung zu bringen
  • Durch wissenschaftliche Revolution wird ein bestehendes Paradigma durch ein neues ersetzt
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6
Q

Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme

A
  • Lakatos
  • Wissenschaft als Kampf konkurrierender Forschungsprogramme
  • raffinierter Falsifikationismus: Verifizierte Hypothesen werden zusammengschustert, falsifizierte aus der Theorie rausgenommen
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7
Q

Positivismus

A
  • Positiv = das Gegebene, Tatsächliche oder unbezweifelbar Vorhandene
  • Charakteristika des Positivismus (des konventionellen Ansatzes):
    1. Es gibt eine einheitliche reale Welt
    2. Individuum, Gedächtnisprozesse und Emotionen sind Teil dieser realen Welt und haben überdauernde Eigenschaften
    3. Zweck der Wissenschaft: experimentelle Situationen erzeugen, in denen sich Eigenschaften psychologischer Prozesse offenbaren -> erlaubt, diese Prozesse zu modellieren
    4. Welt als Gefüge von messbaren Variablen > Interaktion auf gesetzmäßige Weise
    5. Modelle sollen zeigen, wie Variablen zusammenwirken > Ursache-Wirkungs-Beziehung
    6. Zweck der Forschung: Hypothesen darüber testen, wie Variablen zusammenwirken und zu Theorien gelangen
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8
Q

Konstruktivismus

A
  • Es gibt keine unabhängig von uns existierende
    Welt
  • Typischerweise werden qualitative Methoden verwendet
  • Diskursive Psychologie als ein Beispiel
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9
Q

Beschreiben

A
  • Das sorgfältige Beschreiben ist die Grundlage jeder
    wissenschaftlichen Tätigkeit
  • Beim Beschreiben werden Angaben über die Erscheinungsformen und Merkmale von mindestens einem Sachverhalt gemacht. Dies geschieht durch:
    > Benennen,
    > Ordnen und Klassifizieren,
    > Definieren,
    > Angaben zu Häufigkeit bzw. Ausprägungsgrad.
  • Operationalisierung: Wie wird ein Konzept empirisch erfasst?
  • Zusammenhangsrelation
  • Typische Methoden: Auszählen, Beobachten, Urteilen, etc.
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10
Q

Erklären

A
  • Feststellen von Kausalrelationen -> Veränderung im Sachverhalt A sind ursächlich für Veränderung im Sachverhalt B
  • Erklärungen sind Angaben über Bedingungsverhältnisse von Sachverhalten bzw. Angaben über Abhängigkeiten zwischen Sachverhalten
  • Erklärungen setzen die Beschreibung von mindestens zwei Sachverhalten voraus
  • Typische Methode: Experiment
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11
Q

Vorhersagen

A
  • Vorhersagen (Prognosen) sind vorwärts gerichtete Erklärungen
  • Derselbe Bedingungszusammenhang, den man annimmt, um einen Sachverhalt zu erklären, dient dazu, das Eintreten eines zukünftigen Sachverhalts zu prognostizieren (Nolting & Paulus, 2008)
  • Prädiktoren und Kriterium
  • Unterscheidung zwischen statistischer und individueller
    Prognose
  • Je höher der statistische Prognosewert, desto höher auch der individuelle Prognosewert
  • Bedingungen für die Vorhersagegenauigkeit:
    > Präzision der Beschreibung der im Prognosemodell beteiligten Variablen
    > Adäquate Auswahl der Prädiktoren
    > Gewichtung der Prädiktoren gemäß ihrer empirischen Bedeutung
    > Zeitraum der Prognose
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12
Q

Verändern

A
  • Ziel kann es sein, menschliches Erleben, Verhalten und Handeln zu verändern
  • Unterscheidung zwischen Beeinflussen und verändern als… (Nolting & Paulus, 2008)
    > Korrektur
    > Förderung
    > Prävention
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13
Q

Woher kommen Theorien?

A
  • Bed, Bathroom and Bicycle
  • Intuition, Induktion, Metaphern
  • Systematische Suche nach Theorien -> Einsatz qualitativer Methoden (z.B. Grounded Theory)
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14
Q

Von Theorien zu Hypothesen

A
  • Komplexitätsgrad von Theorien sehr variabel in der Psychologie
  • Aus Theorien werden (prüfbare) Hypothesen abgeleitet, deren Überprüfung wiederum einen Aufschluss über die Güte der jeweiligen Theorie gibt
  • Hypothesen sind vorläufige (vermutete) Antworten, die Forscher auf ihre Fragen geben (Hussy & Jain, 2002)
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15
Q

Grundlegende Vorgehensweise

A
  • Theorie: Radon-Strahlung aus dem Erzgebirge
    wirkt sich auf die Bewohner Sachsens aus; u.a.
    erhöht sich die Intelligenz
  • Forschungshypothese:
    Die Sachsen sind intelligenter als die anderen
    Deutschen.
  • Präzisierung der Forschungshypothese
    (empirische Hypothese):
    > Hypothese gilt nur für Personen, deren Eltern der
    Radonstrahlung ausgesetzt waren, die mind. 18 Jahre alt
    sind, etc.
    > Stichwort Operationalisierung!
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16
Q

Statistische Hypothesen

A
  • Statistische Hypothese: Weitere Formalisierung der Hypothesen
  • Hypothesen beziehen sich in der Psychologie meist auf
    Populationsparameter (-> also: Aussagen über Population, nicht über Individuum)
    1. Häufigkeit (Pi) von Sachen mit IQ größer 100 größer gleich 55%
    2. Mittelwert IQ-Sachsen größer gleich 105 IQ-Punkte
    3. Mittelwert IQ-Sachsen größer gleich Mittelwert IQ-andere Deutsche + 5 IQ-Punkte