Warum wir machen, was wir machen: Risikowahrnehmung und Ressourcen Flashcards

1
Q

Definitionen von Risiko Allgemein:

A

Produkt der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses X und der Schadenshöhe von X.

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2
Q

Definitionen von Risiko Gesundheitspsychologie:

A

Produkt der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses, welches negative Konsequenzen für Gesundheit hat (Vulnerabilität/engl. vulnerability) und seiner subjektiven Bedeutsamkeit (Schweregrad/engl. severity)
Risikowahrnehmung (engl. risk appraisal/risk perception)

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3
Q

Risikowahrnehmung kann zu

A

präventiven Handeln motivieren

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4
Q

Entwicklung und Anwenden von Theorien, um

A

Verhalten zu erklären
▪ Entwicklung und Anwenden von Theorien, um Interventionen zu entwickeln mit dem Ziel,
Verhalten zu verändern

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5
Q

Was ist eine Theorie?

A

“A theory presents a systematic way of understanding events, situations or behaviors.
It is a set of concepts that explain or predict these events, situations or behaviours by illustrating the relationships between variables.”

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6
Q

Theorien haben 5 Funktionen

A
    1. Bietet eine gemeinsame Sprache
    1. Bieten uns Erklärung für Verhalten(sänderung)
    1. Bieten uns Ansatzpunkte für Interventionen
    1. Bieten uns Ansatzpunkte, wie die Wirksamkeit einer Intervention überprüft werden kann
    1. Bieten uns Erklärungen, warum Interventionen wirksam sind
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7
Q

Modelle der Verhaltensänderung

A

HBM
Modell gesundheitlicher Überzeugungen Health Belief Model, Becker
TRA
Theorie des überlegten Handelns
Theory of Reasoned Action, Ajzen &Fishbein
SCT T
Social-cognitive theory
PBT
Theorie des geplanten Verhaltens theory of planned behaviour

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8
Q

Modell gesundheitlicher Überzeugungen

A
  1. Demographische & psychosoziale Variablen
    2a. Gesundheiutsbedrohung
    - Schweregrad
    - Vulbnerabilität
    2b. Wirksamkeit
    - Kosten minus Nutzen des Verhaltens
    2c. Handlungsanreize
  2. Gesundheitsmotivation
  3. Verhalten
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9
Q

Risikowahrnehmung

engl. risk perception

A

▪ beschreibt das subj. wahrgenommene Risiko, d.h. die subj. wahrgenommene Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines bestimmten negativen Ereignisses (z.B. Auftreten einer Krebserkrankung)
▪ Häufig werden 2 Komponenten der Risikowahrnehmung unterschieden
• Schweregrad: Einschätzung über die Schwere der Konsequenzen einer Erkrankung
• Vulnerabilität:
Überzeugung über die Anfälligkeit für eine Erkrankung

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10
Q

• Schweregrad:

A

Einschätzung über die Schwere der Konsequenzen einer Erkrankung

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11
Q

• Vulnerabilität:

A

Überzeugung über die Anfälligkeit für eine Erkrankung

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12
Q

Handlungsanreize (engl. cues to action):

A

situative Faktoren, die sich auf
interne
(z.B. Wahrnehmung von Krankheitssymptomen) oder externe Dinge beziehen können
(z.B. Gesundheitskampagne, soziales Umfeld)

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13
Q

• Gesundheitsmotivation:

A

Bereitschaft, sich um gesundheitliche Fragen zu kümmern

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14
Q

Furchtappelle

A

• Theorien, die annehmen, dass Menschen mit ihrem Risiko konfrontiert und wachgerüttelt werden müssen, damit sie ihr Verhalten ändern

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15
Q

Kritik am HBM

A

▪ Soziales Umfeld nicht gut repräsentiert
▪ Es fehlt eine wichtige kognitive Vermittlungsgröße:
• Kompetenzerwartung

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16
Q

Theorie überlegten Handelns (Ajzen & Fishbein, 1975) (engl. theory of reasoned action, TRA)

A

1a. Einstellung
1b. Subjektive Norm
2. Intention
3. Verhalten

17
Q

Was sind Einstellungen?(engl. attitudes)

A

▪ „ … eine psychische Tendenz, die dadurch zum Ausdruck kommt, dass man ein bestimmtes Objekt mit einem gewissen Grad an Zuneigung oder Abneigung bewertet.“ (Eagly & Chaiken, 1993, S.1)
▪ Kann man z.B. haben gegenüber:
- konkreten Objekten
- anderen Menschen
- sich selbst
- sozialen Gruppen
- abstrakten Konzepten (z.B. politisch-gesellschaftlichen Fragen)
- Verhaltensweisen
Einstellung: Gesamtbewertung eines Stimulusobjekts

18
Q

Wo steckt die Risikowahrnehmung in der Theorie des überlegten Handelns?

A

Überzeugungen über Verhaltenskonsequenzen
Bewertung der Verhaltenskonsequenzen
–> Einstellung
• In der Theorie des überlegten Handelns ist Risikowahrnehmung ähnlich wie in der sozial-kognitiven Theorie über gesundheitsbezogenen Verhaltenskonsequenzen mit abgebildet (z.B. Wenn ich nicht wegrenne, dann erfasst mich Freddy Krüger,
Wenn ich viel Sitze, dann bekomme ich einen Bandscheibenvorfall)

19
Q

subjektive Norm (engl. subjective norm)

A

• stellt den erlebten sozialen Druck dar, das Zielverhalten auszuüben oder zu
unterlassen
• Häufig werden zwei Formen unterschieden
Subjektive deskriptive Norm
Subjektive injunktive Norm

20
Q

Subjektive deskriptive Norm

A

(Überzeugung, was andere machen) „Was gewöhnlich getan wird“

„Alle meine Freunde rauchen.“

21
Q

Subjektive injunktive Norm

A

(Überzeugung, was andere
bzgl. Verhalten von mir erwarten) „Was gewöhnlich gebilligt wird“ „Meine Freunde würden
es nicht gerade gut finden, wenn ich aufhöre zu rauchen

22
Q

Deskriptive Normen können durch Interventionen angesprochen werden
4

A
Eigenes Risikoverhalten (z.B. Substanzkonsum)
Fehleinschätzung des Konsums der Peers
Anpassung des Konsumveraltens
an wahrgenommene Norm
Intervention: Aufklärung
über tatsächlichen Konsum der Peers
Korrektur der Fehleinschätzung und Anpassung an
tatsächliche Norm
23
Q

Intention (engl. intention)

A

• ist die Absicht bzw. ein Vorsatz, eine bestimmte Handlung durchzuführen bzw. ein bestimmtes Ziel oder Ziele zu erreichen

24
Q

Kritik an der Theorie des überlegten Handelns

A
  • Soziales Umfeld nicht gut repräsentiert- soziale. norm nur kleiner teil
  • Es fehlt eine wichtige kognitive Vermittlungsgröße:
  • Kompetenzerwartung
25
Q

Sozial-kognitive Theorie (Bandura, 1977) (engl. social-cognitive theory, SCT)

A

1a. Handlungsergebniserwartung
1b. Soziokulturelle Faktoren
1c. Selbstwirksamkeit
2. Ziele
3. Verhalten

26
Q

Was ist Selbstwirksamkeit? (engl. self-efficacy)

A

“Selbstwirksamkeitserwartung ist die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenz bewältigen zu können.”
(nach Bandura, 19979
“Motivation, Emotionen und Handlungen beruhen mehr auf dem, was man glaubt, denn
auf objektiven Tatsachen.”

27
Q

Handlungsergebniserwartungen

engl. outcome expectancy

A

▪ ist die Erwartung einer Person, dass ein Verhalten bestimmte Konsequenzen zur Folge haben wird
▪ Es ist die wahrgenommene Kontingenz zwischen Handeln und antizipierter Reaktion

28
Q

Wie können Handlungsergebniserwartungen unterschieden werden

A

in affektive und gesundheitsbezogene HEES

29
Q

Standardisierte Regressionskoeffizienten

A

▪β
▪ Gibt die Stärke des Zusammenhangs zwischen einem Prädiktor und einer abhängigen Variable in standardisierter Form an
▪ Gibt die Veränderung in der abhängigen Variable (in Standardabweichungen an), die mit einer Veränderung von einer Standardabweichung in der unabhängigen Variable verbunden ist
▪ Wenn Prädiktor X sich um eine Standardabweichung verändert, verändert sich das Kriterium um β

30
Q

Unstandardisierte Regressionskoeffizienten

A

▪b
▪ Gibt die Stärke des Zusammenhangs zwischen einem Prädiktor und einer abhängigen
Variable in unstandardisierter Form an
▪ Gibt die Veränderung in der abhängigen Variable an, die mit einer Veränderung von einer Einheitsänderung in der unabhängigen Variable verbunden ist
▪ Wenn Prädiktor X sich um eine Einheit verändert, verändert sich das Kriterium um b

31
Q

Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen) (engl. theory of planned behaviour, TPB)

A

1a. Einstellung
1b. Subjektive Norm
1c. VBerhaltenskontrolle
2. Intention
3. Verhalten

32
Q

Selbstwirksamkeit

A

subjektive Kompetenzerwartung
• subjektive Verfügbarkeit einer wirksamen
Handlung
• Überzeugung, eine neue oder schwierige
Anforderungssituation aufgrund von eigener Kompetenz zu meistern
mentale Ressource

33
Q

Verhaltenskontolle

A

Umschließt wahrgenommene und tatsächliche Kontrolle (d.h. reale Gelegenheiten und Barrieren)
• Umfasst auch SWK (Ajzen, 2002)
• Verhaltenskontrolle ist die Überzeugung,
eine neue oder schwierige Anforderungssituation aufgrund von eigener Kompetenz und/oder äußerer Gegebenheiten bewältigen zu können
Verhaltenskontrolle
mentale Ressource (vgl. SWK) & externe Ressourcen
(z.B. Ausstattung, Gelegenheiten)

34
Q

Einstellung, Subjektive Norm und Kontrolle erklären z

A

wischen 40-50% Varianz der Intentionen

35
Q

▪ Meist sind die subjektiven Normen der

A

schlechteste der drei Prädiktoren

36
Q

Kritik an TPB und SCT

A

• TPB und SCT: berücksichtigt explizit Fähigkeiten einer Person (Verhaltenskontrolle, Selbstwirksamkeit)
• Risikowahrnehmung nicht explizit enthalten (nur indirekt über Einstellungen und Handlungsergebniserwartungen)
• zentrale Rolle: Intention
• Relativ verhaltensdistale Prädiktoren:
Motivationsmodelle erklären, warum jemand motiviert ist, aber nicht warum jemand seine/ihre Ziele auch tatsächlich in die Tat umsetzt
• Geeignet für Interventionen für Personen, die noch nicht motiviert sind

37
Q

Was motiviert uns?

A

Wir sind motiviert zur Verhaltensänderung …
• … wenn wir davon überzeugt sind, aufgrund unserer eigenen Kompetenz etwas bewältigen zu können (Selbstwirksamkeit, Verhaltenskontrolle)
• … wenn wir denken, dass andere Personen unser Verhalten für gut heißen (subjektive injunktive Norm)
• … wenn wir denken, dass unser Verhalten „üblich“ ist/andere genauso handeln (subjektive deskriptive Norm)
• … wenn wir uns von einem Verhalten positive Konsequenzen versprechen (positive Handlungsergebniserwartungen/Einstellung)
• … wenn wir uns anfällig gegenüber einem Gesundheitsrisiko fühlen (Vulnerabilität)