SE9: Stressbewältigung im der Praxis: Genusstrainig Flashcards
Gelassen und sicher im Stress: Psychologisches Programm zur Gesundheitsförderung
Entwicklung des Stressbewältigungsprogramms
- Entwicklung 80er Jahre von Prof. Gert Kaluza für die BZgA
- heute: von den Krankenkassen gefördertes Präventionsprogramm
Ziele des Programms
- Verbesserung individueller Bewältigungskompetenzen im Umgang mit Stress
Woraus besteht das Programm gelassen und sicher im Stress von Kaluza
- Entspannungstraining
- MEntaltraining
- Problemlösetraining
- Genussmodul
Gelassen und sicher im Stress: Eckpunkte des Programmes
Inhalte
• Basis: Entspannungs-, Problemlöse-, Kognitions- und Genusstraining
• Ergänzung: u.a. Sport und Bewegung, soziale Unterstützung, Zeitmanagement
Form
• Gruppe
In 5 Modulen
DAuer
12 Sitzungen à 120 min. wöchentlich Varianten möglich
Zu mehr Gesundheit in 5 Modulen:
Entspannen und loslassen
(Kaluza, 2018)
Methode: Progressive Relaxation
(PR, Jacobson, 2006)
Ziele:
• Kompensation der Folgen langfristiger Beanspruchung & Erholung (Regeneratives Stressmanagement)
• Erregungskontrolle in akuten Belastungssituationen (palliatives Stressmangement)
• Förderung der inneren Haltung der Achtsamkeit (mentales Stressmanagement)
Zu mehr Gesundheit in 5 Modulen:Förderliche Denkweisen und Einstellungen entwickeln
Methoden: kognitive Verhaltenstherapie zur Veränderung dysfunktionaler Kognitionen (z.B. Beck et al., 19981) & achtsamkeitsbasierte Ansätze (z.B. Weiss et al., 2010)
Ziele:
• Förderung der inneren Haltung der Achtsamkeit gegenüber automatischen ablaufenden mentalen Prozessen
• Wahrnehmung und bewertungsfreie Akzeptanz stressauslösender Gedanken
• Einschätzung eigener Bewältigungs- kompetenzen und -ressourcen
Zu mehr Gesundheit in 5 Modulen:
Stresssituationen wahrnehmen, annehmen und verändern
Methoden: Problemlösestrategien
(z.B. Grawe et al., 1980)
Ziele:
• Erarbeitung von individuellen Bewältigungsmöglichkeiten
Zu mehr Gesundheit in 5 Modulen:
Erholen und genießen
Methoden: Erlebnisaktivierende Methoden (z.B. Koppenhöfer, 2004; Lutz 1993)
Ziele:
• Stärkung der regenerativen Stresskompetenz
• Balance zwischen Arbeit und Freizeit
Wurzeln des Genusstrainings
- Ursprünglich ein Baustein im Therapieprogramm bei Personen mit Depression (sog. Kleine Schule des Genießens, Lutz, 1993; engl. little school of pleasure/euthymic treatment)
- halb standardisiertes, verhaltenstherapeutisches Behandlungsprogramm
- Umfang: 10 Sitzungen
- Format: Gruppe mit 8 Personen
Ziele und Anwendungsbereiche des Genusstrainings
Ziele:
- Fokussierung der Aufmerksamkeit auf positive Gegebenheiten (Reize)
- Sinne wie Riechen, Tasten, Schmecken etc. für Genuss sensibilisieren (Differenzierungstraining der Sinnesfunktionen)
- Förderung der Fähigkeit des genussvollen Empfindens
- bewussten, individuellen, maßvollen Umgang mit Genuss trainieren →Aufbau von positiven Erleben und Handeln
- bei unterschiedlichen Krankheitsbildern: z.B. bei chronischen schizophrenen Zuständen, bei Kopf- und Rückenschmerzen, bei Multipler Sklerose und bei Adipositas, bei depressiven Verstimmungen, Personen mit Alkoholproblemen, Personen mit chronischen Schmerzen