VL8:Stress und Gesundheit 2 Flashcards

1
Q

Kognitiv-transaktionale Ansatz

A
Voraussetzungen
1. Umweltvariablen
2. Personenvariablen
PROZESS
Primär Erignioseinschätzung
Ressourceneinschätzung
Sekundär
Coping 
- emotionsorientiert
-problembasiert
Ergebnis 
Wohlbefinden
Gesundheit
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2
Q

Primärbewertung (engl. primary appraisal)

A
Situationseinschätzung: Situation wird anhand verschiedener Charakteristika beurteilt, z.B.?
• Kontrollierbarkeit
• Vorhersagbarkeit
• Intensität und Dauer
• Grad der Bekanntheit bzw. Neuheit
• Mehrdeutigkeit bzw. Transparenz der Situation
3 Mögliche Ergebnisse
Bedrohung
(z.B. Gefahr des Scheiterns)
Herausforderung
(z.B. Gewinn durch gute Note in Aussicht)
Verlust
(z.B. durch Prüfung gefallen)
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3
Q

Sekundärbewertung (engl. secondary appraisal) – Kann ich?

A

• Ressourceneinschätzung
• Einschätzung eigener Bewältigungsressourcen z.B. Fähigkeiten, Eigenschaften, soziale Unterstützung, finanzielleMittel,etc.
13
Vorlesung M18GP Gesundheitspsychologie

beeinflusst durch Personen-Merkmale
z.B. Selbstwirksamkeit, positive und negative Erfahrungen, Ziele, Erwartungen
und der Umwelt (z.B. sozialer Rückhalt)
• Abgleich der Ressourcen mit Situationsanforderung

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4
Q

Stress

A

• jedes Ereignis, bei dem wahrgenommene Stressoren stärker wiegen als die zur Verfügung stehenden wahrgenommenen Ressourcen

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5
Q

Stressbewältigung

A

• engl. Coping
• Individuelle Bemühungen, mit einer Stressepisode umzugehen
„Prozess der Handhabung jener externen und internen Anforderungen, die vom Individuum als die eigene Ressourcen beanspruchend oder übersteigend bewertet werden.“

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6
Q

Der kognitiv-transaktionale Ansatz: Kritik

A
  • Einzelne Bewertungskonzepte (primäre/sekundäre Bewertung) sind kaum eindeutig zu operationalisieren
  • SEHR zentrale Stellung der subjektiven Sichtweise des Individuums bei der Stressdefinition
  • Durch zu stark individualisierten Stressbegriff bleiben erfolgreiche Bewältigungsvorgänge eventuell unbemerkt, daher empirische Prüfung schwierig
  • Homöosstase = Balance zwischen Umweltanforderung und Bewältigungskapazität: unser tatsächliches Ziel?
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7
Q

Stressbewältigung

A

„Bewältigung ist der Prozess der Handhabung externer und interner Anforderungen, die dem Individuum als die eigenen Ressourcen beanspruchend oder übersteigend bewertet werden“
(Lazarus & Folkman, zit. nach Krohne, 1996)
Achtung: Handhabung ≠ Erfolg
Coping ist der Versuch, mit Stressoren/Emotionen umzugehen → Versuche fallen mehr oder weniger erfolgreich aus
→ Effizienz sieht man z.B. am Wohlbefinden oder
körperlicher Gesundheit

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8
Q

Dimensionen der Stressbewältigung

A
Stabilität
- State
-Trait
Ansatzpunkt
-Emotion/PErson
-Probkem/Umwelt
Zeitliche Diemension
-Zeitliches Auftreten des Ereignisses
Vorhersagbarkeit
-Vorhersagbarkeit eines Ereignisses
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9
Q

Zwei traditionelle Forschungsansätze zur Stressbewältigung

A
  1. Dispositionelle Bewältigung (engl. trait)

2. Aktuelle bzw. situationsspezifische Bewältigung (engl. state)

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10
Q
  1. Dispositionelle Bewältigung (engl. trait)
A

• stabile Bewältigungsneigungen einer Person werden identifiziert • z.B. kognitive Vermeidung als Abwendung von
▪ Bewältigungsstil wird oft als Persönlichkeitsmerkmal verstanden

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11
Q

2.Aktuelle bzw. situationsspezifische Bewältigung (engl. state)

A

Bewältigungsstrategie hängt von subjektiv wahrgenommenen Charakteristika der Situation ab
• Ist adaptiv
• Vgl. Kognitiv-transaktionales Modell von Lazarus

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12
Q

Unterscheidung von zwei Bewältigungsfunktionen:

A
  1. Problemorientierte Bewältigung

2. Emotionsorientierte Bewältigung

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13
Q
  1. Problemorientierte Bewältigung
A
  • direktes Eingreifen in Stresssituation
  • z. B. instrumentelle Tätigkeiten zur Minderung/Beseitigung der Probleme (Paartherapie) • wird meist angewandt, wenn Stressor verändert werden kann
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14
Q
  1. Emotionsorientierte Bewältigung
A
  • Regulation der Emotionen (z.B. Angst), die durch die Stresssituation hervorgerufenen
  • Emotionen kann auf kognitiver Ebene bleiben (z.B. Positive Umdeutung) oder sich auch im Verhalten ausdrücken (z.B. Selbstgespräche)
  • wird meist angewandt, wenn Stressor nicht verändert werden kann
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15
Q

Wie wählt man coping Strategien aus

A

adaptiv

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16
Q

Das Zwei-Prozess-Modell Brandstätte und Rothmund

A

Assimilation:
• Aktives Handeln um Probleme, Belastungen und Schwierigkeiten zu beseitigen und Ziele trotz Hindernissen zu erreichen
• Anpassung der Umwelt an die individuellen Bedürfnisse (z.B. Aneignung neuer Fähigkeiten, soziale Unterstützung)
Akkomodation:
• Flexible Anpassung der Ziele, Bewertungen, Einstellungen, Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen an Situation

17
Q

Assimilation:

A
  • Aktives Handeln um Probleme, Belastungen und Schwierigkeiten zu beseitigen und Ziele trotz Hindernissen zu erreichen
  • Anpassung der Umwelt an die individuellen Bedürfnisse (z.B. Aneignung neuer Fähigkeiten, soziale Unterstützung)
18
Q

Akkomodation:

A

• Flexible Anpassung der Ziele, Bewertungen, Einstellungen, Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen an Situation

19
Q

Ist keine Problembewältigung möglich (z.B. bei terminalen Erkrankungen) kann es adaptiv sein,

A

statt aktiver Bewältigungsformen nach Wegen der Sinnfindung, bzw. Akzeptanz zu suchen
• Man unterscheidet „sense making“ (Ursache/Erklärung finden) und „benefit-finding“ (positive Konsequenzen eines an sich negativen Ereignisses finden)
• Veränderung der Beziehung zu anderen Menschen (z.B., dass Familie durch Pflegefall wieder näher zusammenrückt)
• Veränderung der Lebensphilosophie (z.B. Religion/Spiritualität)

20
Q

(Wie) hängt die Nutzung von Bewältigungsstrategien vom Alter ab?

A

→Coping-Präferenzen können sich
mit dem Alter verschieben
immer mehr Akkommodation und weniger Assimilation

21
Q

“Gelassen und sicher im Stress” (Kaluza, 2005) Ergänzungsmodul 5: Die 4-A-Strategie für den Notfall

A

Ziel:
Lernen des kurzfristigen Umgangs mit akuten Belastungssituationen

Methoden:
Annehmen: die Situation bewusst akzeptieren wie sie ist
Abkühlen: überschießende Erregung kontrollieren (individuelle Strategien)
Analysieren: sich kurz Zeit für eine bewusste und schnelle
Einschätzung der Situation nehmen
Aktion oder Ablenkung: Kurzanalyse:
Kann ich momentan etwas ändern?
Wenn ja: Ist es mir die Sache wert? → Aktion
Wenn nein: Ablenkung

22
Q

Katharsis:

A

Annahme der Verringerung aggressiver Spannung durch symbolisch aggressives Verhalten, z.B. Sarkasmus, aggressive PC-Spiele
Hypothese widerlegt

23
Q

Symbolisch aggressive Handlungen verstärken Aggression, z.B.:

A

− Kinder, die in Spieltherapien ermutigt werden, ihren Aggressionen freien Lauf zu lassen, spielen auch später aggressiver (Schaefer & Mattei, 2005)
− Erwachsene, die aggressive Handlungsoption in Experiment bekamen und durch die Handlung den stärksten Rückgang der Herzfrequenz erlebten, waren in Folgeexperiment am aggressivsten (Verona & Sullivan, 2008)
→ Eigenes aggressives Verhalten dient als aggressiver Hinweisreiz & primed weitere Aggression

24
Q

Kritik an traditioneller Bewältigungsforschung:

A

Fehlen einer zeitlichen Einordnung des Bewältigungsverhaltens
Schwarzer & Knoll (2003) unterscheiden Bewältigungsformen nach:
- relativem zeitlichen Auftreten des Stressereignisses
- Vorhersagbarkeit bzw. Sicherheit des Auftretens

25
Q

Reaktives Coping

A

• Umgang mit bereits eingetretenen Verlusten→
Ziel ist meist Kompensation oder Linderung des Verlustes
• Kann sowohl problem-, als auch emotionsorientiert sein

26
Q

Antizipatorisches Coping

A
  • Umgang mit Stresssituation, die in Zukunft liegt und mit großer Sicherheit eintreffen wird
  • Management von bekannten Risiken, kann sowohl problem- als auch emotionsorientiert sein
27
Q

Präventives

Coping

A

längere zeitliche Erstreckung in die Zukunft, Risiko ist nicht sicher vorhersagbar; Ressourcenaufbau
• Management von unbekannten Risiken, kann
sowohl problem- als auch emotionsorientiert
sein

28
Q

Proaktives Coping

A

• Anhäufen von Ressourcen, um der Zukunft generell optimistisch begegnen zu können, nicht als Risiko- sondern als Zielmanagement

29
Q

Proaktive Bewältigungstheorie

A

Gewissheit /Ungewissheit

Vergangene Schädigungen#Zukünftige Bedrohung/Herausforderung

30
Q

Proaktive Bewältigung

A

Neueres Konzept in der Bewältigungsforschung
Ursprung: Kritik, dass positive Bewältigungsaspekte (persönliches Wachstum) in traditioneller Forschung vernachlässigt werden
• Anhäufung persönlicher Ressourcen zur allgemeinen besseren Lebensbewältigung
• Voraussetzung: das intrinsische Verlangen, herausfordernde Aufgaben bewältigen zu wollen
• Keine negativen Emotionen als Antrieb
• Zielsetzungskompetenzen, Selbstwirksamkeit und positive
Handlungsergebniserwartungen werden benötigt

31
Q

Was wird als Belastung empfunden auf der Arbeit von Beschäftigten?

A

Verzicht häufig auf Pausen 26%
Arbeiten> 40 Stunden 30%
Arbeiten an Sonn und Feiertagen 38%

32
Q

Was wird als Belastung empfunden auf der Arbeit von Führungskräften?

A

Schlechte Vereinbarkeit Bon Beruf und Privatleben 46%

Arbiten am Samstag 73%

33
Q

Die BAuA

A

beobachtet und analysiert Arbeitssicherheit, Gesundheitssituation und Arbeitsbedingungen in Betrieben
u.a. (wahrgenommene) Arbeitsbelastungen

34
Q

BAuA:

A

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

35
Q

Psychosoziale Risken am Arbeitsplatz?

A
Unsichere Verträge in unsicheren Arbeitsmärkten
• Arbeitsplatzunsicherheit
• Alternde Beschäftigte
• Lange Arbeitszeiten
• Arbeitsintensivierung
• Hohe emotionale Anforderungen
• Schlechte Work-Life Balance
36
Q

Stressmodell im Arbeitskontext: Job Demand Control Theory (Karasek, 1979)

A

Interaktion zwischen Jobanforderungen und Jobkontrolle (sog. Autonomie)
Anforderungen gering + Kontrolle hoch : Ruhiger Job
Anforderungen gering + Kontrolle gering : Passiver Job
Anforderungen hoch + Kontrolle hoch : Aktiver Job
Anforderungen hoch + Kontrolle gering :hoch beanspruchender Job

37
Q

Strain Hypothese:

A

Steigendes Gesundheitsrisiko bei steigender Beanspruchung

38
Q

Job Demand Control Theory (Karasek, 1979)

Kritik

A
  • Große Varianz bei der Operationalisierung der Demand-Control-Konstrukte
  • Nur 2 von sehr vielen Arbeits-Charakteristika berücksichtigt
  • für alle Gesundheitsfaktoren als Kriterien geeignet?
  • eher sinnvoll: Beschränkung auf kardio-vaskuläre Faktoren?