VL5: Warum wir machen was wir machen: Motivation allein macht nicht glücklich Flashcards

1
Q

Intentionen sind

A

bewusste Verhaltensabsichten, die durch eigenes Handeln realisiert werden sollen
• sind zentral für Verhaltenssteuerung, da sie die Auswahl und Hierarchisierung von Verhaltensweisen lenken
• lenken den Einsatz von Ressourcen wie Zeit, Mittel, Energie, Fähigkeiten
„Ich habe die Absicht, mich an die Hygienemaßnahmen an der MSB zu halten.“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Motivationsmodelle gehen davon aus,

A

dass Intentionen der beste Prädiktor für Verhalten sind

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Motivationsmodelle erklären was uns motiviert, nicht aber

A

wie wir unsere Ziele realisieren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Intentionen sind eine wichtige, aber

A

keine hinreichende Bedingung für Gesundheitsverhaltensänderungen
Motivation ungleich verhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Die Intentions-Verhaltenslücke beschreibt

A

die Diskrepanz zwischen Absichten und Verhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Gründe für die Intentions-Verhaltenslücke

A

• soziale Ursachen
• emotionale Ursachen
• äußere Barrieren
• habituelle Ursachen (vgl. implizite Prozesse)
• kognitive Ursachen
(z.B. Rechtfertigungsstrategien, fehlende Selbstregulationskompetenzen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Motivierte Personen haben

A

meist ein „volitionales Problem“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Selbstregulation ist

A

die absichtliche und aktive Steuerung von Gefühlen, Gedanken und Verhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Volition bezeichnet

A

den Prozess, wie Ziele in Verhalten umgesetzt werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Selbstregulation umfasst verschiedene selbstregulative Strategien

A

• Zielsetzung
• Planung (z.B. Gollwitzer, 1999)
Selbstbeobachtung/Handlungskontrolle • Regulation emotionaler Reaktionen (z.B. Belohnungsaufschub)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Belohnungsaufschub

A

ist die Fähigkeit auf kurzfristige Belohnungen zu verzichten (Mischel, 1972, 1996)
• engl. delay of gratification
• Fähigkeit, eine kurzfristig erhältliche, geringe Belohnung (z.B. kurzfristige Entspannung durch Rauchen; sommerliche Bräune) zugunsten einer später eintretenden, aber attraktiveren Belohnung (z.B. Minimierung des Erkrankungsrisikos durch Nichtrauchen; weniger Falten/verringertes Hautkrebsrisiko) auszuschlagen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Marshmallow Test

A

ist ein experimentelles Paradigma, um die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub zu erfassen (Mischel, 1972, 1996)
• Kindern wird erklärt, dass sie eine attraktivere Belohnung (z.B. weitere Süßigkeit) erhalten, wenn sie warten, bis der/die Versuchsleiter/in zurückkommt (ca. 15 Minuten)
• die Kinder können den/die Versuchsleiter/in vorher mit einer Klingel zurückrufen, erhalten dann aber nur eine weniger attraktive Belohnung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Ab wann Kinder zum Belohnungsaufschub fähig sind (Mischel, 1972, 1996)

A

• Kindergartenalter (3-5 Jahre):
müssen noch instruiert werden, sich während des Wartens mit angenehmen Dingen zu beschäftigen, haben unzureichenden Wissen über effektive Strategien (z.B. Objekt nicht anschauen)
• Schulalter (5-6 Jahre):
können schon spontan Gebrauch von Selbstkontrollstrategien machen (z.B. Auge zu halten)
• Ab ca. 10 Jahren:
verfestigtes Wissen über Selbstkontrollstrategien, regelmäßiger Erfolg im Belohungsaufschub

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Planung und Handlungskontrolle sind

A

selbstregulative Strategien, die die Intentions-Verhaltenslücke überbrücken
36

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Pläne legen fest,

A

wann, wo und wie ein Verhalten ausgeführt wird

38

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Implementierungsintention

A

(Gollwitzer, 1999)/

engl. implementation intentions

17
Q

syn. Handlungspläne

A

(Sniehotta et al., 2005)/ (engl. action plans)

18
Q

das Formulieren von Implementierungsintention bezeichnet

A

eine Strategie der Selbstregulation von zielgerichtetem Verhalten
• unterstützt die Zielrealisierung (Volition)
• eine zielführende Reaktion wird mental an Hinweisreize einer antizipierten
Handlungssituation (z. B. Event, Zeit und/oder Ort) geknüpft
• z. B. «Wenn Situation X auftritt, dann werde ich Verhaltensweise Y ausführen»

19
Q

Pläne können unterschiedliche Formate haben

A
was wann wo wie Struktur 
Snihotta
Handlungspläne 
Hewältigungspläne
Wenn dann Struktur 
implementierungsintention Gollwitzer
mentale Verknüpfung von Verhalten & situationsspezifischem Hinweisreiz (z.B. Event, Zeit und/oder Ort)
→„automatisiertes“ Auslösen des Verhaltens sobald im Plan festgelegter Hinweisreiz
auftritt
20
Q

Handlungskontrolle ist

A

während einer Handlung relevant
• engl. action control
• Anders als bei der Handlungsplanung ist Handlungskontrolle während der konkreten Handlung zur Umsetzung der Ziele wichtig (z.B. Selbstbeobachtung)
• selbstregulative Strategie, die der Umsetzung von schwer realisierbaren Verhaltenszielen dient, indem sie zielkongruentes Verhalten unterstützt und gegen konkurrierende Handlungstendenzen abschirmt
• Setzt sich aus 3 Facetten zusammen

21
Q

Handlungskontrolle umfasst 3 Facetten

A

1) Bewusstheit der eigenen Ziele (engl. awareness of standards)
→das intendierte Verhalten ist mental repräsentiert
„In den letzten vier Wochen habe ich mir immer bewusst gemacht, was mein Aktivitätsziel ist.“
2) Selbstbeobachtung (engl. self-monitoring)
→Vergleich von tatsächlichen mit intendierten Verhalten
„In den letzten vier Wochen habe ich stets beobachtet, wieviel ich trainiere.“
3) Regulationsbemühungen (engl. self-regulatory effort)
→Anstrengung, um das tatsächliche, dem intendierten Verhalten anzunähern
„In den letzten vier Wochen habe ich alles dafür getan, wirklich regelmäßig zu trainieren.“

22
Q

HAPA Prozessmodell gesundheitlichen Handelns

Health action process approach schwarzer

A

vereint erstmals motivatonale und volitionale Prozesse

1a. Risikowahrnehmung
1b. Selbstwirksamkeit
2. Intention
3. Planung, Handlungskontrolle
4. Verhalten
4a. Barrieren und Ressourcen

23
Q

Prämotivationale Konstrukte im Überblick

A

Risiko- wahrnehmung
Handlungsergebnis- erwartungen
Selbstwirksamkeit

24
Q

Risiko- wahrnehmung

A

d.h. die subj. wahrgenommene Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines bestimmten negativen Ereignisses (z.B. Auftreten einer Krebserkrankung; engl. risk perception)

25
Q

Handlungsergebnis- erwartungen

A

ist die Erwartung einer Person, dass ein Verhalten bestimmte Konsequenzen zur Folge haben wird (engl. outcome expectancy)

26
Q

Selbstwirksamkeit

A

ist die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenz bewältigen zu können (engl. self-efficacy)

27
Q

Planung

A

Ex-Situ StrategienPlanung findet statt, bevor eine Person in der betreffenden Situation ist
Prospektive Bildung von Situations- Verhaltens-Kontingenzen
Bei Auftreten eines im Plan spezifizierten Situationsreizes soll geplante Handlung leichter erinnert und schließlich ausgeführt werden

28
Q

Handlungskontrolle

A

In-Situ Strategien
Handlungsbegleitend und nachbereitend
Person muss sich der Intention bewusst sein (Soll-Zustand)
Man muss über Ist-Zustand informiert sein und diesen mit Soll-Zustand vergleichen
Bei Diskrepanz soll Verhalten so reguliert werden, dass Diskrepanz verringert wird.

29
Q

Wir werden eher unsere Ziele erreichen, d.h. tatsächlich Verhalten ändern …

A

• … wenn wir motiviert sind (Intentionen, Ziele)
• … wenn wir davon überzeugt sind, aufgrund unserer eigenen Kompetenz etwas
bewältigen zu können (Selbstwirksamkeit, Verhaltenskontrolle)
• … wenn wir kurzfristigen Belohnungen zugunsten von später eintretenden
Konsequenzen widerstehen können (Belohnungsaufschub)
• … wenn wir unsere Ziele mit konkreten Hinweisreizen verknüpfen
(Handlungspläne/Implementierungsintentionen)
• … wenn wir unser Verhalten beobachten und mit unseren
Zielen abgleichen (Handlungskontrolle)