VL7 Persönlichkeitsentwicklung; Selbstwert Flashcards

1
Q

Was besagt die ‘Gips-Hypothese’ von William James (1842-1910)?

A

Die Persönlichkeit sei nach dem 30. Lebensjahr unveränderlich („set like plaster“).

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2
Q

Welche zwei Arten der Persönlichkeitsveränderung gibt es?

A

Universelle Veränderungen → Mittelwertsverschiebungen über das Alter
Differentielle Veränderungen → Änderung der relativen Position von Individuen über das Alter.

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3
Q

Was sind universelle Persönlichkeitsveränderungen?

A

Veränderungen, die sich auf den Durchschnitt einer Population beziehen, z. B. Abnahme von Neurotizismus und Zunahme von Gewissenhaftigkeit mit dem Alter.

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4
Q

Welche Probleme gibt es bei der Interpretation universeller Persönlichkeitsveränderungen?

A

Kohorteneffekte: Unterschiedliche Generationen haben verschiedene Lebensbedingungen.
Nicht das Alter selbst, sondern Umwelteinflüsse beeinflussen Persönlichkeit.

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5
Q

Was besagt die Social Investment Theorie?

A

Soziale Rollen (z. B. Partner, Eltern, Berufstätige) beeinflussen die Persönlichkeitsentwicklung.

Beispiel: Nach Elternschaft steigt die Gewissenhaftigkeit, bei Partnerschaft sinkt der Neurotizismus.

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6
Q

Welche Prinzipien der Eigenschaftsstabilität gibt es?

A

Stabilität sinkt mit wachsendem Retestintervall.
Stabilität variiert zwischen Persönlichkeitsbereichen (IQ stabil, Selbstwert weniger stabil).
Stabilität sinkt mit instabiler Umwelt (z. B. durch Umzüge, Schulwechsel).
Stabilität nimmt mit dem Alter zu, nimmt jedoch im hohen Alter wieder ab.

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7
Q

Wie wird Selbstwert definiert?

A

Subjektive Bewertung der eigenen Person, Zufriedenheit mit sich selbst.

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8
Q

Wie entwickelt sich das Selbstwertgefühl über die Lebensspanne?

A

Jüngere Kinder haben unrealistisch hohen Selbstwert.
In der Jugend sinkt das Selbstwertgefühl (soziale Vergleiche, Körperbild).
Danach steigt es wieder an.

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9
Q

Welche Quellen beeinflussen das Selbstwertgefühl?

A

Gene → 40% genetische Einflüsse.
Objektive Leistungen → Erfolg in Schule und Beruf steigert Selbstwert.
Soziale Vergleiche → z. B. „Big-Fish-Little-Pond-Effekt“.
Sozialer Einschluss → Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen (Soziometertheorie).

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10
Q

Was ist die Soziometer-Theorie?

A

Selbstwert ist ein Indikator für soziale Inklusion.
Sozialer Ausschluss führt zu niedrigem Selbstwert, sozialer Einschluss zu steigendem Selbstwert.

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11
Q

Was ist der ‘Big-Fish-Little-Pond-Effekt’?

A

Der Selbstwert sinkt, wenn man in einer leistungsstarken Umgebung ist (z. B. unter Hochbegabten).

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12
Q

Welche Methoden gibt es zur Messung des Selbstwerts?

A

Expliziter Selbstwert → Rosenberg-Skala.
Impliziter Selbstwert → Name-Letter-Task, Affective Priming Task.

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13
Q

Welche Konsequenzen hat ein hoher Selbstwert?

A

Positiver Zusammenhang mit psychischer und physischer Gesundheit.
Mehr beruflicher Erfolg und Zufriedenheit in Partnerschaften.
Weniger Delinquenz.

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14
Q

Was ist der Unterschied zwischen absoluter und relativer Persönlichkeitsveränderung?

A

Absolute Veränderung → Veränderung des individuellen Werts (z. B. Verträglichkeit steigt von 18 auf 20).
Relative Veränderung → Veränderung der Position einer Person im Vergleich zur Altersgruppe.

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15
Q

Welche Ergebnisse zeigte die Meta-Analyse von Roberts et al. (2006)?

A

Neurotizismus nimmt im Alter ab.
Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit steigen mit dem Alter.
Keine klare Abnahme von Extraversion.

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16
Q

Was besagt das Prinzip der Eigenschaftsstabilität?

A

Eigenschaften sind über Zeit stabil, aber nicht unveränderlich.
Stabilität variiert je nach Eigenschaft (IQ am stabilsten, Selbstwert am wenigsten stabil).
Umwelt spielt eine Rolle in der Stabilität.

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17
Q

Was beeinflusst differentielle Veränderungen?

A

Lebensereignisse (Partnerschaft, Jobwechsel, Elternschaft).
Umweltfaktoren (z. B. Kultur, soziale Schicht).
Entwicklungsaufgaben → Jeder bewältigt sie in unterschiedlichem Tempo.

18
Q

Was zeigen Befunde zur stabilen vs. instabilen Umwelt?

A

Stabilität nimmt in instabilen Umwelten ab.
Beispiel: Kinder, die häufiger umziehen, zeigen stärkere Persönlichkeitsveränderungen.

19
Q

Welche Annahmen gibt es zur wachsenden Stabilität über die Lebensspanne?

A

Messungen werden reliabler.
Selbstkonzept stabilisiert sich.
Persönlichkeit passt sich an Umwelt an (Persönlichkeit-Umwelt-Passung).

20
Q

Was ist der Unterschied zwischen Selbstkonzept und Selbstwertgefühl?

A

Selbstkonzept → Gesamtheit der Überzeugungen über sich selbst.
Selbstwertgefühl → Bewertung des Selbstkonzepts (positiv oder negativ).

21
Q

Welche Rolle spielt das Selbstwertgefühl in der Psychologie?

A

Wichtige Variable in Persönlichkeits-, Sozial- und klinischer Psychologie.
Beeinflusst Verhalten, Motivation und Wohlbefinden.

22
Q

Warum haben jüngere Kinder einen unrealistisch hohen Selbstwert?

A

Sie nutzen noch keine sozialen Vergleiche.
Sie bewerten sich selbst positiv aufgrund begrenzter kognitiver Fähigkeiten.

23
Q

Was ist die Rosenberg-Skala?

A

Häufig verwendetes Instrument zur Messung des expliziten Selbstwerts.
10 Items, die globale Selbstwertbewertung erfassen.

24
Q

Was misst der Name-Letter Task?

A

Impliziter Selbstwert → Wie positiv Menschen ihre Initialen bewerten.
Höhere Bewertung der eigenen Initialen deutet auf höheren impliziten Selbstwert hin.

25
Q

Wie funktioniert der Affective Priming Task?

A

Misst impliziten Selbstwert durch Reaktionszeiten auf positive/negative Wörter nach Selbstbezug.
Schnellere Reaktion auf positive Wörter → hoher impliziter Selbstwert.

26
Q

Welche Rolle spielen Gene beim Selbstwert?

A

40% genetische Einflüsse (Kendler et al., 1998).
Kein Einfluss der geteilten Umwelt, aber Einfluss individueller Umwelten.

27
Q

Welche Rolle spielen soziale Vergleiche für das Selbstwertgefühl?

A

Vergleiche mit anderen beeinflussen Selbstbewertung.
Big-Fish-Little-Pond-Effekt → Selbstwert sinkt, wenn man in leistungsstarken Gruppen ist.

28
Q

Was ist die Soziometer-Theorie von Leary (1999)?

A

Selbstwert ist ein soziales Messinstrument.
Gibt Feedback darüber, wie sehr eine Person in Gruppen akzeptiert wird.

29
Q

Welche empirische Evidenz gibt es zur Soziometer-Theorie?

A

Experimentelle Studien → Sozialer Ausschluss senkt, sozialer Einschluss erhöht Selbstwert.
Tagebuchstudien → Selbstwert variiert täglich mit wahrgenommener sozialer Akzeptanz.
Längsschnittstudien → Beliebtheit führt zu höherem Selbstwert, aber nur innerhalb enger Gruppen.

30
Q

Was sind Selbstwertkontingenzen?

A

Bereiche, aus denen Menschen ihren Selbstwert ableiten (z. B. Intelligenz, Aussehen, soziale Akzeptanz).

31
Q

Welche Konsequenzen hat ein hoher Selbstwert?

A

Bessere psychische & physische Gesundheit.
Mehr beruflicher Erfolg.
Höhere Zufriedenheit in Beziehungen.
Weniger kriminelles Verhalten.

32
Q

Was sind methodische Probleme bei Studien zu Selbstwertfolgen?

A

Viele Studien basieren auf Selbstberichten (subjektiv).
Objektive Maße (z. B. Verhaltensbeobachtungen) fehlen oft.

33
Q

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse zur Persönlichkeitsentwicklung?

A

Persönlichkeit verändert sich auch im Erwachsenenalter (widerlegt „Gips-Hypothese“).
Universelle und differentielle Veränderungen treten auf.
Umweltfaktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsreifung.

34
Q

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse zum Selbstwertgefühl?

A

Selbstwert basiert auf subjektiver Selbstbewertung.
Entwickelt sich über die Lebensspanne (sinkt in Jugend, steigt im Erwachsenenalter).
Soziale Faktoren wie soziale Vergleiche und Akzeptanz spielen eine große Rolle.

35
Q

Was besagt die Social Investment Theory?

A

Persönlichkeit verändert sich durch die Übernahme sozialer Rollen.
Soziale Rollen (z. B. Partner, Eltern, Arbeitnehmer) bringen normative Anforderungen mit sich.
Investition in soziale Rollen führt langfristig zu Persönlichkeitsveränderungen.

36
Q

Welche empirischen Belege gibt es für die Social Investment Theory?

A

Nach Elternschaft steigt die Gewissenhaftigkeit.
Bei Partnerschaft sinkt der Neurotizismus.
In Kulturen mit frühem Berufseintritt setzt Persönlichkeitsreifung früher ein

37
Q

Was ist die zentrale Annahme der Social Investment Theory?

A

Persönlichkeitsentwicklung erfolgt nicht nur durch biologische Reifung, sondern durch Investition in soziale Rollen.

38
Q

Was besagt das Prinzip der Eigenschaftsstabilität über die Zeit?

A

Stabilität nimmt mit längerem Retestintervall ab.
Ursache: Umwelteinflüsse, die Individuen in unterschiedliche Richtungen entwickeln lassen.

39
Q

Wie variiert die Stabilität zwischen Persönlichkeitsbereichen?

A

IQ ist am stabilsten (10-Jahres-Stabilität ca. 0,90).
Temperamentseigenschaften haben eine mittlere Stabilität (ca. 0,65).
Selbstwertgefühl und Lebenszufriedenheit sind am wenigsten stabil (ca. 0,39).
Ursache: Unterschiedlicher Einfluss von genetischen & Umweltfaktoren.

40
Q

Wie beeinflusst Umweltinstabilität die Eigenschaftsstabilität?

A

Stabilität nimmt in instabilen Umwelten ab.
Beispiel: Kinder, die häufig umziehen, zeigen größere Veränderungen in Schüchternheit.
Kritische Lebensereignisse (z. B. Tod einer nahestehenden Person) führen zu stärkerer Persönlichkeitsveränderung.

41
Q

Wie verändert sich die Stabilität mit dem Alter?

A

Bei Kindern und Jugendlichen ist Stabilität geringer, da sich die Persönlichkeit noch formt.
Im Erwachsenenalter steigt die Stabilität, da das Selbstkonzept gefestigt wird.
Im hohen Alter nimmt Stabilität wieder ab, da körperliche und kognitive Veränderungen zunehmen.