VL6 Reinforcement Sensitivity Theory, Sensation Seeking Theory & Hormonelle und Immunologische Aspekte der Persönlichkeit Flashcards

1
Q

Die Reinforcement Sensitivity Theory (RST)-klassische Fassung-

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Behavioral Inhibition System (BIS)

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Behavioral Activation System (BAS)

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Fight Flight Freeze System (FFFS)

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wie beeinflussen BIS und BAS Persönlichkeit?

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Jeffrey A. Gray: RST (Klassische Fassung) – Annahmen

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Die revidierte Reinforcement Sensitivity Theory von Jeffrey A. Gray

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Zentrale Änderungen: Die revidierte Reinforcement Sensitivity Theory
von Jeffrey A. Gray

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Summary of Reinforcement Sensitivity Theory Systems

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Marvin Zuckerman: Sensation Seeking

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Marvin Zuckerman
Unterfaktoren des Sensation Seeking

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Marvin Zuckerman
Ebene des (Sozial)verhaltens

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Physiologie: Augmenting/Reducing

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Marvin Zuckermann
Psychopharmakologisches Modell

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Psychopharmakologisches Modell: hohes P-ImpUSS & Dopamin

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Psychopharmakologisches Modell: hohes P-ImpUSS & Serotonin

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Psychopharmakologisches Modell: hohes P-ImpUSS & Noradrenalin

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Marvin Zuckermann
Psychopharmakologisches Modell: Unterschiede

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Testosteron- Wirkung

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Marvin Zuckerman
Psychopharmakologisches Modell & Geschlechtshormone

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Psychoneuroimmunologie

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Zytokine- Botenstoffe des Immunsystems

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Kommunikation zwischen dem Immun- und Nervensystem

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Was ist die zentrale Annahme der Reinforcement Sensitivity Theory (RST) nach Gray?

A

Persönlichkeit basiert auf der Sensitivität für Verstärker (Belohnung & Bestrafung).
Unterschiede in der Persönlichkeit resultieren aus der unterschiedlichen Ansprechbarkeit dreier Hirnsysteme:
Behavioral Inhibition System (BIS) → reagiert auf Bestrafungssignale.
Behavioral Activation System (BAS) → reagiert auf Belohnungssignale.
Fight-Flight-Freeze System (FFFS) → reagiert auf existentielle Bedrohungen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Welche Funktion hat das BIS in der Reinforcement Sensitivity Theory?

A

Reagiert auf konditionierte Hinweisreize für Bestrafung oder Nicht-Belohnung.
Führt zu Verhaltenshemmung, erhöhter Aufmerksamkeit und Angst.
Neurobiologische Basis: Septohippocampales System, Papez-Kreis, NA & 5-HT Projektionen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Welche Funktion hat das BAS in der Reinforcement Sensitivity Theory?

A

Reagiert auf konditionierte Hinweisreize für Belohnung oder Nicht-Bestrafung.
Führt zu Verhaltensaktivierung, Annäherungsverhalten und positiven Emotionen.
Neurobiologische Basis: Basalganglien, Striatum (Nucleus Accumbens), dopaminerge Afferenzen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Wofür ist das FFFS verantwortlich?

A

Reagiert auf unkonditionierte Bestrafungsreize oder existentielle Bedrohungen.
Aktivierung führt zu Kampf, Flucht oder Erstarrung.
Neurobiologische Basis: Medialer Hypothalamus, Zentrales Höhlengrau.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Wie beeinflussen sich BIS und BAS gegenseitig?

A

Sind keine unabhängigen Systeme – ist das eine aktiviert, wird das andere gehemmt.
Ein Ungleichgewicht zwischen BIS und BAS führt zu Persönlichkeitsunterschieden:
Ängstlichkeit: Dominantes BIS (hohe Bestrafungssensitivität).
Impulsivität: Dominantes BAS (hohe Belohnungssensitivität).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Wie wurde die Reinforcement Sensitivity Theory empirisch getestet?

A

Lernaufgabe mit Zahlen:
Personen mit hohen BAS-Werten lernten besser durch Belohnung.
Personen mit hohen BIS-Werten lernten besser durch Bestrafung.

30
Q

Was versteht Zuckerman unter Sensation Seeking?

A

Bedürfnis nach neuen, intensiven und komplexen Erlebnissen.
Bereitschaft, für diese Erlebnisse Risiken einzugehen.

31
Q

Welche vier Dimensionen von Sensation Seeking gibt es?

A

Thrill and Adventure Seeking (TAS) → Risikosportarten, gefährliche Aktivitäten.
Experience Seeking (ES) → Neues erleben (z. B. Reisen, Kunst, alternative Lebensweisen).
Disinhibition (DIS) → Soziale Stimulation (Partys, Alkohol, Sexualität).
Boredom Susceptibility (BS) → Intoleranz gegenüber Routine, Langeweileempfindlichkeit.

32
Q

Welche Neurotransmitter sind mit Sensation Seeking assoziiert?

A

Dopamin (+) → Annäherungsverhalten, Belohnungssensitivität.
Serotonin (-) → Niedrige Werte mit geringer Impulskontrolle verbunden.
Noradrenalin (-) → Geringe autonome Erregung, erhöhtes Risikoverhalten.

33
Q

Welche Persönlichkeitsmerkmale sind mit Testosteron assoziiert?

A

Dominanz & Aggressivität: Höhere Testosteronspiegel korrelieren mit impulsivem Verhalten.
Risikobereitschaft: Testosteron erhöht die Neigung zu riskanten Investitionen.
Vertrauen & Kooperation: Testosteron reduziert Vertrauen bei Personen mit hohem Grundvertrauen.

34
Q

2D:4D Ratio – Marker für pränatale Testosteronexposition
Was ist das 2D:4D Verhältnis und was sagt es aus?

A

Verhältnis der Länge des Zeigefingers (2D) zum Ringfinger (4D).
Ein geringes 2D:4D Ratio deutet auf hohe pränatale Testosteronexposition hin.
Korrelation mit:
Aggressivität (negative Korrelation mit Anzahl roter Karten im Fußball).
Sensation Seeking (mehr Verkehrsverstöße bei niedrigem 2D:4D).
Impulsivität (geringere Fähigkeit zum Belohnungsaufschub).

35
Q

Warum beschäftigen sich Psychologen mit dem Immunsystem?

A

Psychische Faktoren beeinflussen das Immunsystem (z. B. durch Stress).
Immunprozesse beeinflussen psychische Zustände (z. B. durch Entzündungsmediatoren).

36
Q

Wie beeinflusst Stress das Immunsystem?

A

Akuter Stress → kurzfristig erhöhte Immunabwehr (z. B. erhöhte Anzahl natürlicher Killerzellen nach Fallschirmsprung).
Chronischer Stress → Immunsuppression (z. B. schwächere Reaktion auf Grippeimpfung bei pflegenden Angehörigen).

37
Q

Schützt positive Emotionalität vor Erkältungen?

A

Studie: Experimentelle Exposition mit Erkältungsviren.
Ergebnis: Höhere positive Emotionalität führte zu:
Gleicher Infektionsrate.
Geringerer Wahrscheinlichkeit, tatsächlich zu erkranken.
Weniger subjektiven Krankheitssymptomen.

38
Q

Was sind die zentralen Änderungen in der revidierten Reinforcement Sensitivity Theory?

A

Fight-Flight-Freeze System (FFFS) reagiert nun auf konditionierte und unkonditionierte Hinweisreize für Bestrafung (nicht nur unkonditionierte).
Behavioral Activation System (BAS) reagiert auf konditionierte und unkonditionierte Hinweisreize für Belohnung.
Behavioral Inhibition System (BIS) ist kein direktes Angstsystem mehr, sondern ein Konfliktdetektor für:
Approach-Avoidance-Konflikte (z. B. Flugangst, aber Wunsch zu reisen).
Avoidance-Avoidance-Konflikte (z. B. Lernen oder Putzen?).
Approach-Approach-Konflikte (z. B. Geld oder Auto?).
BIS löst Angst, erhöhte Aufmerksamkeit und Rumination aus.

39
Q

Welche Persönlichkeitseigenschaften sind mit der Reinforcement Sensitivity Theory (RST) verknüpft?

A

Hohe BIS-Aktivität → Ängstlichkeit (vermehrte Fokussierung auf Bedrohungen).
Hohe BAS-Aktivität → Impulsivität (höhere Belohnungssensitivität).
Hohe FFFS-Aktivität → Furcht & Panikstörungen (reaktive Kampf-/Fluchtreaktionen).

40
Q

Wie können BIS und BAS empirisch gemessen werden?

A

BIS/BAS Scales (Carver & White, 1994) → Fragebogen zur individuellen Sensitivität.
SPSRQ (Sensitivity for Punishment and Sensitivity for Reward Questionnaire) → misst Belohnungs- und Bestrafungssensitivität spezifischer.
Experimentelle Lernaufgaben → Tests für Belohnungs- vs. Bestrafungslernen.

41
Q

Welche Neurotransmitter sind mit BIS und BAS assoziiert?

A

BIS (Ängstlichkeit):
Noradrenalin (NA) → Relevanz von Reizen.
Serotonin (5-HT) → Bewertung als negativ/aversiv.
BAS (Belohnungssensitivität, Impulsivität):
Dopamin (DA) → Belohnungsverarbeitung, Motivation.

42
Q

Welche physiologischen Unterschiede gibt es bei Personen mit hohem Sensation Seeking?

A

Kortikale Augmenter/Reducer-Hypothese (Zuckerman):
Augmenter: stärkere kortikale Reaktion auf Reize → mehr Erregung, weniger Sensation Seeking.
Reducer: schwächere kortikale Reaktion → benötigen stärkere Reize, zeigen mehr Sensation Seeking.

43
Q

Welche hormonellen Faktoren beeinflussen Sensation Seeking?

A

Dopamin (DA) → Erhöhte Aktivität korreliert mit stärkerem Sensation Seeking.
Serotonin (5-HT) → Niedrige Werte führen zu geringer Impulskontrolle.
Testosteron → Erhöhte Werte stehen mit Risikobereitschaft in Verbindung

44
Q

Welche Verhaltensweisen werden mit Testosteron in Verbindung gebracht?

A

Dominanz & Aggressivität → Höhere Testosteronwerte korrelieren mit impulsivem Verhalten.
Risikobereitschaft → Höhere Testosteronwerte führen zu riskanterem Finanzverhalten.
Vertrauen → Testosteron reduziert Vertrauen in sozialen Interaktionen.

45
Q

Welche Methoden gibt es zur Messung von Testosteron?

A

Basale Testosteronkonzentrationen → Speichel- oder Blutproben.
Testosteronreaktivität nach Provokation → Messung der hormonellen Reaktion auf Herausforderungen.
Testosteron-Administration vs. Placebo → Untersuchung kausaler Effekte.
2D:4D Ratio → Indirekter Marker für pränatale Testosteronexposition.

46
Q

Mit welchen Persönlichkeitsmerkmalen ist die 2D:4D Ratio assoziiert?

A

Aggressivität → Negative Korrelation mit Anzahl gelber/roter Karten im Fußball.
Sensation Seeking → Höheres pränatales Testosteron korreliert mit mehr Verkehrsverstößen.
Impulsivität → Niedrigere 2D:4D Ratio verbunden mit schwächerer Fähigkeit zum Belohnungsaufschub.

47
Q

Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Psyche und Immunsystem?

A

Psychische Faktoren beeinflussen Immunfunktionen:
Akuter Stress → Erhöhte Immunantwort (z. B. mehr natürliche Killerzellen nach Fallschirmsprung).
Chronischer Stress → Schwächere Immunantwort (z. B. schlechtere Impfreaktionen bei pflegenden Angehörigen).
Immunprozesse beeinflussen psychische Zustände:
Entzündungsprozesse stehen in Verbindung mit Depression.

48
Q

Was sind Zytokine und welche Rolle spielen sie für das Immunsystem?

A

Zytokine sind Proteine, die Immunzellen steuern.
Unterscheidung in proinflammatorische (z. B. IL-6, TNF-α) und antiinflammatorische (z. B. IL-10) Zytokine.
Zusammenhang mit Psyche: Erhöhte Entzündungswerte korrelieren mit Depression.

49
Q

Wie beeinflusst Stress die Immunreaktion?

A

Akuter Stress: Temporäre Stärkung der Immunabwehr (z. B. mehr Killerzellen).
Chronischer Stress: Unterdrückung der Immunreaktion, höhere Anfälligkeit für Infekte.

50
Q

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Emotionen und Krankheitsanfälligkeit?

A

Experimentelle Studie: Probanden wurden mit Erkältungsviren infiziert.
Ergebnis: Positive Emotionalität reduzierte Krankheitssymptome trotz gleicher Infektionsrate.

51
Q

Wie unterscheidet sich das Fight-Flight-Freeze System (FFFS) in der revidierten RST von der ursprünglichen Version?

A

FFFS reagiert jetzt sowohl auf unkonditionierte als auch konditionierte Bestrafungsreize.
Wird aktiviert bei akuter Bedrohung und führt zu:
Flucht (Flight) bei Distanz zur Gefahr.
Kampf (Fight), wenn die Gefahr unvermeidbar ist.
Erstarrung (Freeze), wenn keine andere Handlung möglich ist.
Neurobiologische Basis: Medialer Hypothalamus, Zentrales Höhlengrau.

52
Q

Welche neue Funktion hat das BIS in der revidierten Reinforcement Sensitivity Theory?

A

BIS ist kein direktes Angstsystem mehr, sondern ein Konfliktdetektor.
Erkennt approach-avoidance, avoidance-avoidance und approach-approach Konflikte.
Führt zu Angst, Aufmerksamkeitserhöhung, kognitivem Grübeln (Rumination).

53
Q

Wie beeinflussen Unterschiede in BIS, BAS und FFFS die Persönlichkeit?

A

Hohe BAS-Aktivität → Extraversion, Impulsivität, Belohnungssensitivität.
Hohe BIS-Aktivität → Ängstlichkeit, Grübeln, erhöhte Stresssensitivität.
Hohe FFFS-Aktivität → Panikstörungen, starke Vermeidungsreaktionen.

54
Q

Welche Rolle spielt Dopamin für die Persönlichkeit?

A

Belohnungssensitivität: Dopamin verstärkt das Lernen aus positiven Erfahrungen.
Sensation Seeking: Erhöhte dopaminerge Aktivität fördert risikoreiches Verhalten.
Impulsivität: Niedrige Dopaminregulation führt zu geringerer Selbstkontrolle.

55
Q

Welche Rolle spielt Serotonin für die Persönlichkeit?

A

Niedrige Serotoninspiegel sind assoziiert mit:
Geringerer Impulskontrolle → Aggressives Verhalten, erhöhte Risikobereitschaft.
Depressiver Verstimmung → Zusammenhang mit affektiven Störungen.
Erhöhte Serotoninspiegel korrelieren mit:
Geringerer Sensation Seeking-Tendenz.
Höherer emotionaler Stabilität.

56
Q

Welche sozialen Verhaltensweisen werden durch Testosteron beeinflusst?

A

Erhöhte Dominanz → Stärkere Wettbewerbsmotivation.
Reduziertes Vertrauen → Personen mit hohen Testosteronwerten misstrauen eher Fremden.
Erhöhte Risikobereitschaft → Mehr risikoreiche Entscheidungen im Finanzverhalten.

57
Q

Welche Ergebnisse zeigten Experimente zur Testosteron-Administration und Risikoverhalten?

A

Männliche Probanden mit verabreichtem Testosteron trafen risikoreichere Finanzentscheidungen.
Testosteron führte zu einer Destabilisierung von Finanzmärkten durch verstärkt spekulatives Verhalten.

58
Q

Welche Bedeutung hat das 2D:4D Verhältnis für die Testosteronforschung?

A

Niedriges 2D:4D Ratio (kürzerer Zeigefinger im Verhältnis zum Ringfinger) → Zeichen für höhere pränatale Testosteronexposition.
Assoziationen mit:
Höherer Aggressivität.
Erhöhter Sensation Seeking-Tendenz.
Mehr risikofreudigem Verhalten.

59
Q

Welche Auswirkungen hat Stress auf das Immunsystem?

A

Akuter Stress → Kurzfristige Erhöhung der Immunantwort (z. B. Anstieg natürlicher Killerzellen nach Fallschirmsprung).
Chronischer Stress → Immunsuppression, erhöhtes Risiko für Infektionen und Entzündungen.

60
Q

Was sind Zytokine und wie beeinflussen sie Psyche und Persönlichkeit?

A

Zytokine sind Immunbotenstoffe, die Entzündungsreaktionen regulieren.
Proinflammatorische Zytokine (z. B. IL-6, TNF-α) sind mit Depressionen assoziiert.
Anti-inflammatorische Zytokine (z. B. IL-10) können entzündungshemmend wirken.

61
Q

Wie beeinflusst Stress die Produktion von Zytokinen?

A

Akuter Stress → Erhöhte Entzündungswerte, kurzfristige Immunaktivierung.
Chronischer Stress → Langfristig geschwächte Immunfunktion, erhöhte Anfälligkeit für chronische Entzündungen.

62
Q

Gibt es Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und Krankheitsrisiko?

A

Neurotizismus: Höheres Risiko für chronische Entzündungskrankheiten.
Positive Emotionalität: Geringere Erkältungsanfälligkeit trotz Infektion.
Sensation Seeking: Höheres Risiko für riskantes Gesundheitsverhalten (z. B. Drogenkonsum).

63
Q

Was zeigen Meta-Analysen zum Zusammenhang von Persönlichkeit und Immunsystem?

A

Personen mit hoher Extraversion zeigen bessere Immunreaktionen auf Impfungen.
Neurotizismus korreliert mit chronischen Entzündungsmarkern.

64
Q

Wie beeinflusst positive Emotionalität das Erkältungsrisiko?

A

Experimentelle Exposition mit Erkältungsviren unter Quarantäne.
Ergebnis: Gleiche Infektionsrate, aber geringere Wahrscheinlichkeit zu erkranken bei hoher positiver Emotionalität.

65
Q

Erläutern Sie die Grundzüge BIS, BAS und FFFS in Grays Reinforcement Sensitivity Theory.

A

Behavioral Inhibition System (BIS)

Reagiert auf konditionierte Hinweisreize für Bestrafung oder Nicht-Belohnung.
Führt zu Verhaltenshemmung, erhöhter Aufmerksamkeit und Angst.
Biologische Basis: Septohippocampales System, Papez-Kreis, Neurotransmitter Noradrenalin (NA) und Serotonin (5-HT).

Behavioral Activation System (BAS)

Reagiert auf konditionierte Hinweisreize für Belohnung oder Nicht-Bestrafung.
Aktivierung führt zu Annäherungsverhalten, positiven Emotionen (Freude, Glücksgefühl, Erleichterung).
Biologische Basis: Basalganglien, dorsales und ventrales Striatum (Nucleus accumbens), dopaminerge Afferenzen.

Fight-Flight-Freeze System (FFFS)

Reagiert auf unkonditionierte Bestrafungsreize oder existentielle Bedrohungen.
Führt zu Kampf (Fight), Flucht (Flight) oder Erstarrung (Freeze).
Biologische Basis: Medialer Hypothalamus, zentrales Höhlengrau (Schmerzunterdrückung, Angst-/Fluchtreflexe).

66
Q

Mit welchen Persönlichkeitseigenschaften ist die RST verknüpft?

A

BIS → Ängstlichkeit (hohe Bestrafungssensitivität, erhöhte Aufmerksamkeit für Bedrohungen).
BAS → Impulsivität, Extraversion (hohe Belohnungssensitivität, Annäherungsverhalten).
FFFS → Panikstörungen, Vermeidungsverhalten (reaktive Kampf-/Fluchtreaktionen).

67
Q

Welche Rolle hat das BIS in der revidierten Fassung der RST?

A

In der revidierten Version ist BIS kein direktes Angstsystem mehr, sondern ein Konfliktdetektor.
Es reagiert nicht mehr direkt auf aversive Reize, sondern auf Konfliktsituationen, z. B.:
Approach-Avoidance-Konflikte (z. B. in den Urlaub fliegen trotz Flugangst).
Avoidance-Avoidance-Konflikte (z. B. Lernen oder Putzen?).
Approach-Approach-Konflikte (z. B. Geld oder Auto?).
Aktivierung des BIS führt zu Angst, erhöhter Aufmerksamkeit, Erregung und Grübeln (Rumination).

68
Q

Was versteht Zuckerman unter Sensation Seeking?

A

Sensation Seeking beschreibt das Bedürfnis nach neuen, intensiven und komplexen Erfahrungen.
Personen mit hohem Sensation Seeking sind bereit, dafür physische, finanzielle und soziale Risiken einzugehen.
Sensation Seeking zeigt sich in vier Unterfaktoren:
Thrill and Adventure Seeking (TAS) → Neigung zu aufregenden Aktivitäten (z. B. Extremsport).
Experience Seeking (ES) → Wunsch nach neuen Eindrücken (Reisen, Kunst, alternative Lebensstile).
Disinhibition (DIS) → Suche nach sozialen Stimulationen (Partys, Drogen, sexuelle Abenteuer).
Boredom Susceptibility (BS) → Intoleranz gegenüber Routine und Langeweile.

69
Q

Erläutern Sie das Konzept des Augmenting/Reducing im Kontext von Sensation Seeking.

A

Augmenting/Reducing-Hypothese: Erklärt individuelle Unterschiede in der Reaktion auf sensorische Reize.
Messung durch EEG (N1/P1-Amplituden) → Hirnaktivität auf steigende Reizintensitäten.
Reducer:
Reduzierte Reaktion auf hohe Reizintensität.
Höheres Sensation Seeking (weil sie stärkere Reize brauchen, um Erregung zu spüren).
Augmenter:
Verstärkte Reaktion auf steigende Reizintensität.
Weniger Sensation Seeking (da schon schwache Reize ausreichend Erregung erzeugen).

70
Q

Erläutern Sie, welche Botenstoffsysteme mit Sensation Seeking assoziiert sind.

A

Dopamin (DA) → Belohnungssensitivität, Annäherungsverhalten.
Hohe dopaminerge Aktivität fördert Sensation Seeking.
Erhöhte Reaktivität auf Belohnungssignale.
Serotonin (5-HT) → Impulskontrolle, Hemmung.
Niedrige Serotoninspiegel assoziiert mit geringerer Selbstkontrolle, höherer Risikobereitschaft.
Noradrenalin (NA) → Erregung, Arousal.
Geringe noradrenerge Aktivität kann Sensation Seeking erhöhen (Personen suchen externe Stimulation).

71
Q

Was verbirgt sich hinter der 2D:4D Ratio und mit welchen Persönlichkeitseigenschaften bzw. Verhaltenstendenzen sind Unterschiede im 2D:4D assoziiert?

A

2D:4D Ratio ist das Verhältnis der Länge des Zeigefingers (2D) zur Länge des Ringfingers (4D).
Niedriges 2D:4D Ratio (kürzerer Zeigefinger im Vergleich zum Ringfinger):
Marker für höhere pränatale Testosteronexposition.
Korrelation mit höherer Aggressivität, Sensation Seeking, Risikobereitschaft und Dominanz.
Negative Korrelation mit Anzahl roter/gelber Karten im Fußball (mehr Aggressivität).
Geringere Fähigkeit zum Belohnungsaufschub (höhere Impulsivität).
Hohes 2D:4D Ratio (längerer oder gleich langer Zeigefinger wie Ringfinger):
Marker für geringere pränatale Testosteronexposition.
Korrelation mit höherer Verträglichkeit und weniger Risikoverhalten.
Empirische Befunde:

Studie mit Profi-Fußballern (1. Liga Italien):
Negativer Zusammenhang zwischen 2D:4D Ratio und Anzahl gelber/roter Karten.
Negative Korrelation zwischen Speicheltestosteron und 2D:4D Ratio.
Studie zur Verkehrsregelverstöße:
Negativer Zusammenhang zwischen 2D:4D Ratio und Punkten in Flensburg (mehr Verstöße bei niedrigerem 2D:4D).
Studie zur Impulsivität:
Kinder mit niedrigerem 2D:4D Ratio zeigten geringere Fähigkeit zum Belohnungsaufschub (Marshmallow-Test).

72
Q

Welche immunologischen Effekte kann Stressexposition bzw. Kontexte mit häufiger Stressexposition auf das Individuum haben?

A

Akuter Stress

Kurzfristige Erhöhung der Immunabwehr.
Erhöhung von natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) nach Fallschirmsprung (Studie von Schedlowski et al., 1993).
Erhöhte Konzentrationen proinflammatorischer Zytokine (z. B. IL-6, TNF-α).
Vorteil: Bessere Abwehr gegen akute Infektionen.
Chronischer Stress

Immunsuppressive Effekte → Reduzierte Immunabwehr.
Verminderte Antikörperproduktion auf Grippeimpfung bei pflegenden Angehörigen (Vedhara et al., 1999).
Verminderte NK-Zell-Aktivität bei Arbeitslosen (Cohen et al., 2007).
Erhöhte Anfälligkeit für chronische Entzündungen und Erkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen).
Zusammenhang mit Persönlichkeit:

Personen mit hoher positiver Emotionalität haben geringere Wahrscheinlichkeit, bei Infektion tatsächlich zu erkranken.
Neurotizismus korreliert mit höheren Entzündungswerten und erhöhter Krankheitsanfälligkeit.
Extraversion korreliert mit besserer Immunreaktion auf Impfungen.