VL5 Eigenschaftstheorien II; Biopsychologische Traittheorien I Flashcards

1
Q

Das HEXACO-Modell (Ashton & Lee 2005/2008)

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2
Q

DeYoung et al. (2006/2009): Die Metatraits Stabilität und Plastizität

A
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3
Q

Differenzierung der Domänenfaktoren OCEAN in Facettenfaktoren

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4
Q

Grundlagen der revidierten Fünf-Faktoren-Theorie (McCrae & Costa, 2008)

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5
Q

Das PEN Modell von Hans-Jürgen Eysenck

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6
Q

Das PEN Modell: Extraversion vs. Introversion

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7
Q

Extravertierte vs. Introvertierte

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8
Q

Das PEN Modell: Neurotizismus vs. Emotionale Stabilität

A
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9
Q

Das PEN Modell: Psychotizismus

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10
Q

Die Big 5 von Costa & McCrae

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11
Q

Traittheorien: Beschreibung vs. Erklärung

A
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12
Q

Die Persönlichkeitstheorie von Hans-Jürgen Eysenck

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13
Q

7 Primärfaktoren der Extraversion & Introversion (Eysenck)

A
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14
Q

7 Primärfaktoren des Neurotizismus (Eysenck)

A
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15
Q

Was ist das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit?

A

Beschreibt Persönlichkeit anhand fünf stabiler, universeller Dimensionen:
Neurotizismus (N) – Emotionale Labilität vs. Stabilität.
Extraversion (E) – Geselligkeit, Aktivität, Durchsetzungsfähigkeit.
Offenheit für Erfahrungen (O) – Kreativität, Neugier.
Verträglichkeit (A) – Kooperationsbereitschaft, Empathie.
Gewissenhaftigkeit (C) – Zielstrebigkeit, Organisation.
Stärkstes empirisch bestätigtes Eigenschaftsmodell​
.

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16
Q

Welche Kritikpunkte gibt es am Fünf-Faktoren-Modell?

A

Lexikalischer Ansatz: Nicht alle relevanten Eigenschaften finden sich in der Alltagssprache.
Faktorenanalyse: Unklarheit über die Anzahl der Faktoren (5 oder mehr?).
Mangel an Theoriebildung: Das Modell beschreibt, aber erklärt nicht, wie Persönlichkeit entsteht.
Eysencks Kritik: Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit könnten Teil des übergeordneten Faktors „Psychotizismus“ sein​
.

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17
Q

Was unterscheidet das HEXACO-Modell vom FFM?

A

HEXACO ergänzt einen sechsten Faktor:
Honesty-Humility (Ehrlichkeit-Bescheidenheit) → Fairness, Bescheidenheit, wenig manipulative Tendenzen.
Unterschiede zum FFM:
Ehrlichkeit-Bescheidenheit ist teils in Verträglichkeit des FFM enthalten, aber nicht als eigenständiger Faktor​
.

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18
Q

Wie unterscheidet sich die Fünf-Faktoren-Theorie (FFT) vom FFM?

A

FFT ist eine Theorie zur Erklärung der Big Five, während das FFM nur eine deskriptive Taxonomie ist.
Kernannahmen:
Persönlichkeit ist durch biologische Basistendenzen festgelegt.
Charakteristische Anpassungen: Verhalten variiert je nach Umwelt.
Objektive Biografie: Verhalten ergibt sich aus Basistendenzen und Umweltfaktoren​

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19
Q

Welche empirischen Belege gibt es für die FFT?

A

Hohe Replizierbarkeit der Big Five über verschiedene Kulturen.
Erblichkeit der Big Five (Zwillingsstudien: 47–66 %).
Intrinsische Reifung: Extraversion nimmt mit Alter ab, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit steigen​
.

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20
Q

Welche drei Persönlichkeitstypen unterscheidet Eysenck im PEN-Modell?

A

Psychotizismus (P): Impulsivität, Aggressivität, niedrige Empathie.
Extraversion (E): Geselligkeit, Aktivität, Suche nach Stimulation.
Neurotizismus (N): Emotionale Instabilität, Stressanfälligkeit.
Persönlichkeit basiert auf biologischen Grundlagen​
.

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21
Q

Was ist die neurobiologische Grundlage der Extraversion?

A

Unterschiede im aufsteigenden retikulären Aktivierungssystem (ARAS).
Extravertierte:
Geringere Grundaktivierung → Suchen Stimulation.
Introvertierte:
Höhere Grundaktivierung → Meiden zu viel Stimulation.
Experimentelle Befunde:
„Lemon Drop Test“ → Introvertierte zeigen stärkeren Speichelfluss (höheres Arousal).
Lärmempfindlichkeitstest → Introvertierte bevorzugen leisere Umgebungen​
.

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22
Q

Welche biologische Basis hat Neurotizismus laut Eysenck?

A

Überempfindlichkeit des Visceral Brain Systems (VBS) → Schnelle emotionale Reaktionen.
Amygdala-Aktivität erhöht → Stärkere Reaktionen auf Bedrohungen.
Beleg: Höhere emotionale Reaktivität bei Personen mit hohem Neurotizismus​
.

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23
Q

Welche Wirkung haben Stimulantien und Sedativa auf Extravertierte und Introvertierte?

A

Stimulantien (Koffein, Nikotin):
Erhöhen Arousal → Extravertierte profitieren, Introvertierte weniger.
Sedativa (Alkohol, Benzodiazepine):
Reduzieren Arousal → Introvertierte tolerieren besser als Extravertierte.
Empirische Evidenz:
Extravertierte konsumieren tendenziell mehr Alkohol und Nikotin​
.

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24
Q

Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen FFM und PEN-Modell?

A

Gemeinsamkeiten:
Beide Modelle erfassen Extraversion und Neurotizismus.
Starke empirische Basis.
Unterschiede:
PEN-Modell: Biologisch basiert, drei Faktoren.
FFM: Fünf Faktoren, nicht explizit biologisch.
Eysenck sieht Offenheit, Verträglichkeit & Gewissenhaftigkeit als weniger grundlegend an​

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25
Q

Wie lassen sich Persönlichkeitseigenschaften aus biologischer Perspektive erklären?

A

Eysenck: Unterschiede in der kortikalen Aktivierung (ARAS, VBS).
Gray: Reinforcement Sensitivity Theory (BIS, BAS).
Zuckerman: Sensation Seeking durch Dopamin-System beeinflusst.
Cloninger: Neurotransmitter-Systeme steuern Temperament​
.

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26
Q
A
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27
Q

Was sind die „Big Five“ im FFM?

A

Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit.

28
Q

Was ist die zentrale Annahme des FFM?

A

Persönlichkeit lässt sich durch fünf stabile und universelle Faktoren beschreiben, die interindividuelle Unterschiede erklären.

29
Q

Welche Kritik gibt es am FFM?

A

Lexikalischer Ansatz fraglich (nicht alle psychologischen Konstrukte finden sich in der Alltagssprache). Subjektivität der Reduktionsschritte bei Cattell. Faktorenanalytisches Vorgehen nicht durchweg objektiv (Anzahl der Faktoren umstritten). Fehlende theoretische Grundlage, rein deskriptiv. Keine direkte biologische Verankerung der Faktoren.

30
Q

Was ist das HEXACO-Modell?

A

Eine Erweiterung des FFM um einen sechsten Faktor „Ehrlichkeit-Bescheidenheit“, der Merkmale wie Fairness, Regelkonformität und Bescheidenheit umfasst.

31
Q

Wie unterscheidet sich die FFT vom FFM?

A

FFM ist ein deskriptives Modell, das Persönlichkeitseigenschaften beschreibt. FFT geht darüber hinaus und postuliert, dass die Big Five als Basistendenzen biologisch und umweltbedingt determiniert sind.

32
Q

Welche Rolle spielen Umwelteinflüsse in der FFT?

A

Kulturelle Normen, soziale Entwicklungskontexte (Familie, Lehrer, Peers). Individuelle Lebensereignisse können Veränderungen der Basistendenzen beeinflussen.

33
Q

Was sind Charakteristische Anpassungen (CA)?

A

Individuelle Reaktionen auf Umwelteinflüsse, die die Anpassung an Situationen ermöglichen (z. B. Werte, Überzeugungen, Selbstkonzept, Fertigkeiten).

34
Q

Welche drei Persönlichkeitstypen beschreibt das PEN-Modell?

A

P: Psychotizismus vs. soziale Angepasstheit. E: Extraversion vs. Introversion. N: Neurotizismus vs. Emotionale Stabilität.

35
Q

Welche Kritik hatte Eysenck am FFM?

A

FFM enthält zu viele Faktoren (stattdessen drei grundlegende Persönlichkeitsdimensionen). Keine biologische Basis im FFM. Fehlende theoretische Fundierung.

36
Q

Was besagt die Psychophysiologische Aktivierungstheorie (PAT) von Eysenck?

A

Extraversion ist durch niedriges Arousal im ARAS (aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem) bedingt. Introvertierte haben ein höheres habituelles Arousal und vermeiden übermäßige Stimulation. Neurotizismus hängt mit der Reaktivität des limbischen Systems zusammen.

37
Q

Was ist das „Optimal Level of Arousal“?

A

Menschen fühlen sich am wohlsten und zeigen die beste Leistung bei einem mittleren Erregungsniveau (U-förmiger Zusammenhang).

38
Q

Wie unterscheidet sich das Verhalten von Extravertierten und Introvertierten laut PAT?

A

Introvertierte meiden starke Stimulation, bevorzugen ruhige Umgebungen. Extravertierte suchen Reize und soziale Interaktion. Introvertierte zeigen bessere Leistung in reizarmen Situationen, Extravertierte in stimulierenden Umgebungen.

39
Q

Welche experimentellen Belege gibt es für Eysencks Theorie?

A

Lemon Drop Test: Introvertierte zeigen stärkeren Speichelfluss auf sensorische Stimulation. Lärmempfindlichkeit: Introvertierte wählen geringere Lautstärken als Extravertierte und zeigen schlechtere Leistung bei hoher Lautstärke. EEG-Studien: Introvertierte zeigen höhere kortikale Erregung auf sensorische Reize.

40
Q

Wie lassen sich die Big Five mit dem PEN-Modell verbinden?

A

Neurotizismus ≈ Neurotizismus. Extraversion ≈ Extraversion. Psychotizismus korreliert negativ mit Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Offenheit für Erfahrungen ist nicht im PEN-Modell enthalten.

41
Q

Was besagt das Drogenpostulat?

A

Stimulantien (Koffein, Nikotin) erhöhen Arousal → sollten Extravertierte bevorzugen. Sedativa (Alkohol, Benzodiazepine) senken Arousal → sollten Introvertierte bevorzugen. Empirische Befunde sind inkonsistent, jedoch konsumieren Extravertierte häufiger Alkohol und Koffein.

42
Q

Welche zentralen Unterschiede bestehen zwischen deskriptiven und explanativen Theorien?

A

Deskriptive Theorien (z. B. FFM) beschreiben Persönlichkeitsmerkmale anhand von Faktorenanalysen. Explanative Theorien (z. B. PEN-Modell) versuchen die biologischen und kausalen Hintergründe der Persönlichkeit zu erklären.

44
Q

Welche Kritikpunkte äußerte Jack Block (1995/2010) am FFM?

A

Faktorenanalytisches Vorgehen führt nicht zu wirklich unabhängigen Faktoren. Die Anzahl der Faktoren (5±X) ist nicht eindeutig, z. B. spricht das HEXACO-Modell für sechs Faktoren. Es fehlt eine theoretische Begründung für die fünf Faktoren.

45
Q

Warum wird der lexikalische Ansatz des FFM kritisiert?

A

Nicht alle psychologisch relevanten Konstrukte spiegeln sich in der Alltagssprache wider. Die Auswahl und Reduktion der Begriffe durch Forscher kann subjektiv beeinflusst sein.

46
Q

Welche empirische Evidenz gibt es für die Fünf-Faktoren-Theorie (FFT)?

A

Hohe Replizierbarkeit der Fünf-Faktoren-Struktur über verschiedene Kulturen hinweg. Erblichkeit der Big Five: ca. 47-66 % genetisch bedingt laut Zwillingsstudien. Extraversion nimmt mit dem Alter ab, Introversion steigt.

47
Q

Was besagt die Konsistenzdebatte von Walter Mischel?

A

Verhalten ist nicht durchgehend konsistent, sondern situationsabhängig. Der „Persönlichkeitskoeffizient“ liegt nur bei r = 0,30, was auf eine geringe Vorhersagekraft von Traits hinweist.

48
Q

Was sind „Verhaltenssignaturen“ in Mischels Theorie?

A

Verhalten zeigt Stabilität innerhalb ähnlicher Situationen, aber nicht über alle Situationen hinweg.

Beispiel: Eine Person kann aggressiv gegenüber Freunden sein, aber nicht gegenüber dem Chef.

49
Q

Welche zwei Arten der Aktivierung unterscheidet Eysenck?

A

ARAS (aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem) → beeinflusst Extraversion/Introversion. VBS (visceral brain system) → beeinflusst Neurotizismus.

50
Q

Wie unterscheidet sich das Arousal von Introvertierten und Extravertierten?

A

Introvertierte: Höheres Grundarousal, schneller überreizt → bevorzugen weniger Stimulation. Extravertierte: Geringeres Grundarousal, suchen aktiv Stimulation → bevorzugen laute Umgebungen.

51
Q

Was ist die „transmarginale Hemmung“?

A

Ein Schutzmechanismus, der verhindert, dass das Gehirn bei starker Stimulation überlastet wird. Introvertierte erreichen diesen Punkt schneller als Extravertierte.

52
Q

Wie lassen sich die Faktoren des FFM mit Eysencks PEN-Modell vergleichen?

A

Neurotizismus ≈ Neurotizismus. Extraversion ≈ Extraversion. Psychotizismus korreliert negativ mit Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Offenheit für Erfahrungen ist nicht direkt im PEN-Modell enthalten.

53
Q

Was zeigt der „Lemon Drop Test“ zur Unterscheidung von Extravertierten und Introvertierten?

A

Introvertierte zeigen stärkeren Speichelfluss als Extravertierte auf die Gabe eines Zitronentropfens.

Dies deutet auf eine stärkere kortikale Erregbarkeit bei Introvertierten hin.

54
Q

Wie beeinflusst Lärm die Leistung von Intro- und Extravertierten?

A

Introvertierte bevorzugen leisere Umgebungen und zeigen unter hoher Lautstärke schlechtere Leistung. Extravertierte arbeiten besser in Umgebungen mit stärkerer Stimulation.

55
Q

Welche Unterschiede zeigen sich in EEG-Studien zwischen Extravertierten und Introvertierten?

A

Introvertierte zeigen stärkere hirnelektrische Reaktionen auf Reize. Extravertierte haben eine geringere kortikale Erregung, was ihr Bedürfnis nach Stimulation erklären könnte.

56
Q

Was besagt Eysencks Drogenpostulat?

A

Stimulantien (z. B. Koffein) sollten Extravertierte mehr anregen als Introvertierte. Sedativa (z. B. Alkohol) sollten Introvertierte mehr beruhigen als Extravertierte.

57
Q

Wurde das Drogenpostulat experimentell bestätigt?

A

Nur teilweise: Extravertierte zeigen bessere Leistung unter Koffein. Allerdings gibt es keine eindeutige Evidenz, dass Introvertierte empfindlicher auf Alkohol reagieren.

58
Q

Was sind die zentralen Unterschiede zwischen FFM und PEN-Modell?

A

FFM: Deskriptives Modell ohne biologische Grundlage. PEN-Modell: Biologisch fundierte Theorie mit neurophysiologischen Erklärungen.

59
Q

Warum ist Eysencks Theorie trotz einiger Kritikpunkte wichtig?

A

Erste Theorie, die biologische Mechanismen der Persönlichkeit beschreibt. Starke empirische Unterstützung für Extraversion-Arousal-Hypothese. Grundlage für spätere Theorien wie Gray’s Reinforcement Sensitivity Theory (RST).

60
Q

Erläutern Sie zwei zentrale Kritikpunkte am FFM (Fünf-Faktoren-Modell) laut J. Eysenck und J. Block.

A

Fehlende theoretische Grundlage (Eysenck, 1992)

Das FFM ist lediglich ein deskriptives Modell und liefert keine kausale Erklärung für die Persönlichkeitsfaktoren.
Es beschreibt Persönlichkeitsdimensionen, macht aber keine Aussagen über deren Entstehung oder zugrunde liegende Mechanismen.
Laut Eysenck sollte eine Persönlichkeitspsychologie auch biologische Grundlagen berücksichtigen, was im FFM nicht der Fall ist.
Probleme mit der Faktorenanalyse (Block, 1995/2010)

Die Unabhängigkeit der Faktoren (Orthogonalität) ist nicht gegeben.
Es gibt Unklarheiten über die exakte Anzahl der Faktoren – verschiedene Studien zeigen, dass es mehr oder weniger als fünf Faktoren geben könnte (z. B. HEXACO-Modell mit sechs Faktoren).
Der lexikalische Ansatz ist umstritten, da nicht alle psychologisch relevanten Konzepte sprachlich repräsentiert sein müssen.

61
Q

Erläutern Sie die Grundzüge der revidierten FFT (Fünf-Faktoren-Theorie) nach McCrae & Costa (2008).

A

Die FFT unterscheidet zwischen deskriptivem FFM und einer kausalen Theorie der Persönlichkeit.
Persönlichkeit ist eine Kombination aus biologisch verankerten Basistendenzen und charakteristischen Anpassungen.

  1. Basistendenzen:

Die Big Five sind biologisch und genetisch determiniert und universell.
Sie beeinflussen Verhalten, sind aber durch Umweltbedingungen nicht stark veränderbar.

  1. Charakteristische Anpassungen:

Individuelle Unterschiede in der Lebensgestaltung durch Umwelteinflüsse, soziale Normen, Erziehung.
Beispiele: Werte, Überzeugungen, soziale Rollen, Selbstkonzept.

  1. Empirische Evidenz für die FFT:

Hohe Erblichkeit der Big Five (47–66 %).
Universelle Trends in der Persönlichkeitsentwicklung über verschiedene Kulturen hinweg.
Neurobiologische Korrelate für Extraversion und Neurotizismus.

62
Q

Was sind grundlegende Annahmen/Ziele biopsychologischer Persönlichkeitstheorien?

A

Persönlichkeitseigenschaften sind neurobiologisch verankert.
Individuelle Unterschiede in zentralen Persönlichkeitseigenschaften lassen sich durch Unterschiede in neurophysiologischen Systemen, Neurotransmittern und Hormonen erklären.
Genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle, können aber durch Umwelteinflüsse modifiziert werden.
Ziel: Identifikation kausaler Mechanismen, die interindividuelle Unterschiede in Persönlichkeit erklären.
Vertreter: Hans-Jürgen Eysenck (PEN-Modell & PAT), Marvin Zuckerman, Jeffrey A. Gray, C. Robert Cloninger.

63
Q

Erläutern Sie die neuroanatomische Grundlage von Extraversion (E) und Neurotizismus (N) nach Eysencks Psychophysiologischer Aktivierungstheorie (PAT).

A

Extraversion (E) – ARAS (Aufsteigendes Retikuläres Aktivierungssystem)

ARAS reguliert die kortikale Erregung (Arousal).
Introvertierte haben ein höheres Grundarousal → vermeiden starke Stimulation.
Extravertierte haben ein geringeres Grundarousal → suchen aktiv nach Stimulation.

Neurotizismus (N) – VBS (Visceral Brain System)

Neurotische Personen zeigen stärkere Aktivität des limbischen Systems (Amygdala, Hippocampus).
Höhere emotionale Reaktivität auf Stress und Bedrohung.
Schwache top-down Kontrolle durch präfrontale Areale → stärkere emotionale Schwankungen.

64
Q

Was versteht Eysenck unter dem „Optimal Level of Arousal“?

A

Menschen fühlen sich am wohlsten und zeigen die beste Leistung, wenn sie ein mittleres Arousal haben (Yerkes-Dodson-Gesetz).
Introvertierte erreichen ihr optimales Erregungsniveau bereits bei niedriger Stimulation.
Extravertierte benötigen mehr Reize, um ihr optimales Arousal zu erreichen.
Zu wenig Arousal führt zu Langeweile, zu viel Arousal zu Überforderung.

65
Q

Wie lassen sich Verhaltensunterschiede zwischen Extra- und Introvertierten im Sinne der PAT erklären?

A
  1. Unterschiede im ARAS-Arousal-Niveau

Introvertierte: Höheres Grundarousal → meiden Stimulation (z. B. ruhige Umgebungen, wenig soziale Interaktion).
Extravertierte: Geringeres Grundarousal → suchen Stimulation (z. B. Partys, Risikoaktivitäten).

  1. Experimentelle Belege

Lemon Drop Test: Introvertierte zeigen stärkeren Speichelfluss auf saure Reize → höhere Erregbarkeit.
Lärmempfindlichkeit: Introvertierte bevorzugen leise Umgebungen, Extravertierte arbeiten besser mit Hintergrundgeräuschen.

  1. Leistungsunterschiede in reizarmen und reizstarken Situationen

Introvertierte zeigen bessere Leistung in ruhigen, reizarmen Situationen.
Extravertierte profitieren von höheren Reizniveaus (z. B. Musik beim Arbeiten).

66
Q

Welche Unterschiede/Gemeinsamkeiten gibt es zwischen dem PEN-Modell und dem FFM auf der Ebene der Faktoren/Dimensionen?

A

Gemeinsamkeiten:

Beide Modelle beschreiben Persönlichkeit anhand weniger stabiler, universeller Dimensionen.
Extraversion und Neurotizismus sind in beiden Modellen enthalten.

Unterschiede:

Das PEN-Modell von Eysenck umfasst drei Hauptfaktoren: Psychotizismus (P), Extraversion (E) und Neurotizismus (N). Das FFM (Fünf-Faktoren-Modell) hingegen beschreibt fünf Faktoren: Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit.
Das PEN-Modell hat eine starke biologische Fundierung (ARAS für Extraversion, VBS für Neurotizismus), während das FFM eine rein deskriptive Taxonomie ohne direkte biologische Grundlage darstellt.
Psychotizismus im PEN-Modell entspricht keinem einzelnen Faktor im FFM, sondern ist teils in niedriger Verträglichkeit und niedriger Gewissenhaftigkeit repräsentiert.
Das FFM integriert Offenheit für Erfahrungen, die im PEN-Modell nicht berücksichtigt wird.
Eysenck sieht Persönlichkeit als hauptsächlich genetisch und neurobiologisch determiniert, während das FFM stärker auf empirische Beschreibungen aus faktorenanalytischen Studien basiert.