VL7 Kindheit 2 & 4 Flashcards

1
Q

Beispiele für Forschungsergebnisse zur Sprachkompetenz und Sprachpragmatik?

A

Sprachkompetenz: Zwei-Wort-Phase (18-24 Monate): Wortschatzexplosion und Telegrammstil.

Sprachpragmatik: Entwicklung zu einem kompetenten Gesprächspartner, z.B. Übernehmen von Gesprächen, situationsgerechte Anwendung von Höflichkeitsformen.

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2
Q

Unterscheidung zwischen Sprachkompetenz und Sprachpragmatik?

A

Sprachkompetenz: Fähigkeit, Sprache zu verstehen und zu produzieren (Wortschatz, Grammatik, Syntax).

Sprachpragmatik: Fähigkeit, Sprache im sozialen Kontext angemessen zu nutzen (Höflichkeitsformen, Erzählen von Geschichten).

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3
Q

Grundaussagen der drei Großtheorien zum Spracherwerb?

A

Behaviorismus (Skinner): Sprachlernen durch Imitation und operante Konditionierung.

Nativismus (Chomsky): Angeborenes Sprachmodul (LAD), universelle Grammatik.

Interaktionismus (Bruner): Spracherwerb durch soziale Interaktion (LASS), z.B. durch sprachliche Spiele.

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4
Q

Methodisches Vorgehen und Schlussfolgerungen von Bruner in der Studie zum Interaktionismus?

A

Vorgehen: Fallstudien mit zwei Kindern, regelmäßige Beobachtungen von Mutter-Kind-Interaktionen (z.B. Peekaboo).

Schlussfolgerungen: Kinder lernen durch wiederholte interaktive Spiele die Struktur und Anwendung von Sprache.

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5
Q

Wie werden „Ich“ und „Mich“ nach dem Symbolischen Interaktionismus beschrieben?

A

Ich (I): Das wahrnehmende, aktive Selbst („self as knower“), entwickelt sich in den ersten Lebensmonaten.

Mich (ME): Das kognitive Selbst („self as known“), entwickelt sich im zweiten Lebensjahr, geformt durch soziale Interaktionen.

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6
Q

Bedeutung des Rouge-Tests für die Entwicklung des Selbst?

A

Der Rouge-Test zeigt, dass ein Kind sich selbst erkennt, was eine notwendige Bedingung für die Entwicklung eines Selbstkonzepts ist. Es reicht jedoch nicht aus; sprachliche und kognitive Fähigkeiten müssen ebenfalls entwickelt werden.

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7
Q

Definitionen von Selbstkonzept, Selbstwertgefühl und komplexen Emotionen mit Selbstbezug?

A

Selbstkonzept: Wissenssystem über die eigene Person.
Selbstwertgefühl: Subjektive Einstellung zum eigenen Selbstkonzept.
Komplexe Emotionen: Selbstbezogene Emotionen wie Scham, Schuld, Neid, die mit dem Selbstkonzept verbunden sind.

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8
Q

Zusammenhang zwischen Unwillen zu teilen und Entwicklung des Selbst?

A

Der Unwillen, Besitz zu teilen, und das rasche Aufgeben bei Aufgaben spiegeln ein wachsendes, aber wenig differenziertes Selbstkonzept wider, in dem Kinder Besitz als Teil ihres Selbst sehen und Aufgaben oft unterschätzen.

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9
Q

Was bedeutet „Emotionale Selbstregulation“ und was sind adaptive Strategien?

A

Emotionale Selbstregulation: Fähigkeit, emotionale Zustände zu kontrollieren.
Adaptive Strategien: Methoden wie soziale Unterstützung suchen oder Situationen umdeuten, um Emotionen zu regulieren und emotionale Selbstwirksamkeit zu entwickeln.

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10
Q

Warum sind Sprachkompetenz und Sprachpragmatik in der Entwicklung wichtig?

A

Sprachkompetenz: Unterstützt kognitive Entwicklung, ermöglicht das Erlernen komplexer Konzepte.

Sprachpragmatik: Fördert soziale Interaktion, hilft Kindern, in verschiedenen sozialen Kontexten effektiv zu kommunizieren.

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11
Q

Was ist der Unterschied zwischen Behaviorismus und Nativismus im Spracherwerb?

A

Behaviorismus: Sprache wird durch Verstärkung und Nachahmung gelernt.
Nativismus: Sprache ist angeboren, mit einem universellen Sprachmodul ausgestattet.

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12
Q

Was ist das Language Acquisition Support System (LASS) nach Bruner?

A

Ein System, das betont, dass Sprache durch soziale Interaktion und Unterstützung durch Erwachsene erworben wird, nicht nur durch angeborene Fähigkeiten.

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13
Q

Welche Rolle spielen kulturelle Formate im Interaktionismus?

A

Kulturelle Formate wie Sprachspiele und alltägliche Interaktionen sind zentral für das Erlernen von Sprache. Sie helfen Kindern, die pragmatischen und semantischen Aspekte der Sprache zu verstehen.

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14
Q

Was versteht man unter dem „Looking-Glass Self“ nach Charles Cooley?

A

Das „Looking-Glass Self“ beschreibt, wie das Selbstbild eines Kindes durch die Rückmeldungen und Reaktionen signifikanter Anderer geformt wird, ähnlich einem Spiegelbild.

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15
Q

Welche Bedeutung hat die sprachliche Rückmeldung für die Entwicklung des „Mich“ nach Mead?

A

Die sprachliche Rückmeldung durch signifikante Andere hilft dem Kind, ein „Mich“ zu entwickeln, indem es lernt, sich selbst als Objekt zu sehen und zu bewerten.

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16
Q

Wie entwickelt sich das Selbstkonzept bei Vorschulkindern?

A

Vorschulkinder haben ein konkretes Selbstkonzept, basierend auf beobachtbaren Merkmalen (z.B. Name, Besitz). Ihr Selbstkonzept ist wenig differenziert, und sie neigen zu überhöhtem Selbstwert.

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17
Q

Warum ist das Besitzstreben bei Vorschulkindern Ausdruck eines wachsenden Selbstkonzepts?

A

Besitzstreben zeigt, dass Kinder klare Grenzen zwischen sich und anderen ziehen und ihren Besitz als Teil ihres Selbstkonzepts betrachten.

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18
Q

Was versteht man unter „Grandiosität“ im Kontext der Selbstentwicklung?

A

„Grandiosität“ beschreibt die Tendenz von Vorschulkindern, ihre Fähigkeiten zu überschätzen und die Schwierigkeit von Aufgaben zu unterschätzen.

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19
Q

Was ist emotionale Selbstwirksamkeit?

A

Emotionale Selbstwirksamkeit: Das Gefühl, Kontrolle über die eigenen emotionalen Erfahrungen zu haben, das durch erfolgreiche emotionale Selbstregulation entwickelt wird.

20
Q

Welche Rolle spielt die Anleitung der Eltern bei der emotionalen Selbstregulation?

A

Eltern zeigen dem Kind, wann und wie Emotionen ausgedrückt und reguliert werden sollten. Sie dienen als Modell für adaptive Strategien, die das Kind im Umgang mit seinen Emotionen lernt.

21
Q

Wie hängen soziale Entwicklung, emotionale Selbstregulation und kognitive Entwicklung zusammen?

A

Diese Bereiche sind eng miteinander verknüpft: Emotionale Selbstregulation beeinflusst soziale Beziehungen und kognitive Fähigkeiten, die wiederum das Selbstkonzept und den Selbstwert stärken.

22
Q

Was sind „adaptive Strategien“ zur emotionalen Selbstregulation?

A

Adaptive Strategien umfassen Methoden wie soziale Unterstützung suchen, Situationen umdeuten, mit einem Kuscheltier beruhigen, oder sich aus der belastenden Situation zurückziehen.

23
Q

Warum sind Temper-Tantrums („Wutanfälle“) bei Kleinkindern üblich, und wie entwickeln sie sich?

A

Wutanfälle sind im dritten Lebensjahr häufig („terrible two“), da Kinder ihre Emotionen noch nicht gut regulieren können. Mit der Zeit entwickeln sie adaptive Strategien, um diese Emotionen besser zu kontrollieren.

24
Q

Welche langfristigen Auswirkungen hat frühe emotionale Selbstregulation auf das Verhalten?

A

Frühe Unterschiede in der emotionalen Selbstregulation können langfristige Effekte auf das soziale Verhalten und die Akzeptanz durch Gleichaltrige haben, wie in der Studie von Trentecosta & Shaw gezeigt.

25
Q

Was ist die Bedeutung der präoperationalen Stufe (2-7 Jahre) für die Sprachentwicklung?

A

In der präoperationalen Stufe entwickeln Kinder grundlegende kognitive Fähigkeiten wie das Sammeln, Sortieren und Kategorisieren, die stark mit der Sprachentwicklung verknüpft sind.

26
Q

Was ist der Zusammenhang zwischen Sprachentwicklung und kognitiven Fähigkeiten?

A

Sprachliche Fähigkeiten fungieren als Prädiktoren für kognitive Fähigkeiten, die wiederum die Sprachentwicklung vorantreiben. Diese Beziehung zeigt, wie eng Sprache und Denken miteinander verbunden sind.

27
Q

Was ist „Fast Mapping“ in der Sprachentwicklung?

A

Fast Mapping ist die Fähigkeit von Kindern, neue Wörter und deren Bedeutungen schnell zu lernen, oft nach nur einem oder wenigen Begegnungen, was zur schnellen Erweiterung des Wortschatzes beiträgt.

28
Q

Was ist das Prinzip des gegenseitigen Ausschlusses in der Sprachentwicklung?

A

Kinder neigen dazu, neuen Wörtern neue Bedeutungen zuzuweisen, statt sie mit bereits bekannten Wörtern zu verknüpfen, was hilft, Verwechslungen zu vermeiden und den Wortschatz effektiv zu erweitern.

29
Q

Welche Rolle spielen Metaphern in der Sprachentwicklung von Kindern?

A

Metaphern wie „Ich hab ein Auto im Bauch“ erweitern das semantische Verständnis von Kindern und zeigen, wie sie Sprache kreativ verwenden, um komplexe Konzepte auszudrücken.

30
Q

Was ist „kollektiver Monolog“ und in welchem Alter tritt er auf?

A

Ein „kollektiver Monolog“ tritt im Grundschulalter auf, wo Kinder parallel sprechen, ohne auf den Inhalt des anderen einzugehen, was ihre zunehmende Sprachpragmatik und soziale Interaktionsfähigkeiten zeigt.

31
Q

Was sind die drei Phasen der sprachlichen Unterstützung (Baby-Talk, Scaffolding, Lehrende Sprache)?

A

Baby-Talk (Ammensprache): Hohe Intonation, einfache Sätze für Säuglinge.

Scaffolding (Stützende Sprache): Gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus, Erweiterung des Wortschatzes im frühen 2. Lebensjahr.

Lehrende Sprache: Modellsprache und Fragen zur Förderung grammatikalischer Regeln ab dem späten 2. Lebensjahr.

32
Q

Was sind die Hauptkritikpunkte am Nativismus?

A

Einige Sprachen funktionieren ganz anders als die postulierte universelle Grammatik. Diese Vielfalt stellt das Konzept eines angeborenen Sprachmoduls in Frage.

33
Q

Was sind „repetitive Sprachspiele“ im Interaktionismus?

A

Sprachspiele wie „Peekaboo“ oder „Hoppe-hoppe-Reiter“ dienen dazu, linguistische und pragmatische Fähigkeiten durch Wiederholung und Interaktion zu fördern.

34
Q

Welche kulturellen Unterschiede gibt es in der Sprachentwicklung?

A

Sprachentwicklung und die Verwendung von Ammensprache, Scaffolding und Lehrender Sprache sind kulturabhängig, wobei unterschiedliche Kulturen verschiedene Ansätze und Schwerpunkte setzen.

35
Q

Wie wird die Sprachkompetenz im Vorschulalter quantitativ gemessen?

A

Der Wortschatz eines Kindes im Vorschulalter wächst erheblich, von etwa 200 Wörtern im Alter von 2 Jahren auf ca. 10.000 Wörter im Alter von 6 Jahren, was eine 50-fache Steigerung bedeutet.

36
Q

Welche Rolle spielen soziale Hinweise in der Sprachentwicklung?

A

Soziale Hinweise wie der Kontext, in dem Wörter verwendet werden, helfen Kindern, Bedeutungen und Gebrauch von Wörtern besser zu verstehen und Sprachregeln zu lernen.

37
Q

Was ist der „Rouge-Test“ und was misst er?

A

Der Rouge-Test misst das Selbstbewusstsein eines Kindes. Ein Kind erkennt sich im Spiegel, wenn es bemerkt, dass ein Fleck (Rouge) auf seinem Gesicht ist, und versucht, ihn zu entfernen.

38
Q

Was ist der „Looking-Glass Self“-Effekt?

A

Der „Looking-Glass Self“-Effekt beschreibt, wie Kinder durch die Rückmeldungen ihrer Umgebung, insbesondere der signifikanten Anderen, ein Selbstbild entwickeln.

39
Q

Wie entwickelt sich das Selbstkonzept im Laufe der frühen Kindheit?

A

Das Selbstkonzept beginnt konkret und entwickelt sich von beobachtbaren Merkmalen wie Name und Besitz zu einem komplexeren System von Fähigkeiten und Einstellungen.

40
Q

Was sind „selbstbezogene Emotionen“ und wann entstehen sie?

A

Selbstbezogene Emotionen wie Scham, Schuld, Neid oder Stolz entwickeln sich im Laufe des 3. Lebensjahres und sind eng mit dem wachsenden Selbstkonzept verknüpft.

41
Q

Was ist die emotionale Selbstregulation und warum ist sie wichtig?

A

Emotionale Selbstregulation ist die Fähigkeit, Emotionen auf ein angenehmes Maß zu bringen. Sie ist wichtig, um emotionale Stabilität, soziale Kompetenz und das Selbstwertgefühl zu fördern.

42
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung der emotionalen Selbstregulation?

A

Die Anleitung durch Eltern und das Beobachten von Erwachsenen spielen eine zentrale Rolle. Kinder lernen adaptive Strategien zur Emotionsbewältigung, indem sie sehen, wie andere mit Emotionen umgehen.

43
Q

Was sind die „terrible two“ und wie gehen Kinder damit um?

A

Die „terrible two“ bezeichnen die Hochphase von Wutanfällen im dritten Lebensjahr. Kinder beginnen in dieser Zeit, adaptive Strategien zu entwickeln, um ihre Wut und Trotzreaktionen zu regulieren.

44
Q

Wie hängen soziale Ablehnung und emotionale Selbstregulation zusammen?

A

Frühe Schwierigkeiten in der emotionalen Selbstregulation können zu sozialer Ablehnung führen, was langfristig negative Auswirkungen auf das soziale Verhalten und die emotionale Entwicklung haben kann.

45
Q

Was zeigt die Studie von Trentecosta & Shaw (2009) zur emotionalen Entwicklung?

A

Die Studie zeigt, dass frühe Unterschiede in der Selbstregulation langfristige Effekte auf soziale Akzeptanz und antisoziales Verhalten haben können, wobei soziale Ablehnung eine vermittelnde Rolle spielt.

46
Q

Selbstkonzept Definition

A

Das Selbstkonzept ist der dispositionelle (also mittelfristig stabile
und transsituativ konsistente) Anteil des Michs.

Es lässt sich als ein komplexes Wissenssystem verstehen, in dem
das Wissen über die eigene Person geordnet ist.

Es besteht aus universellem (z.B. „Mensch“, „Student“ etc.) und
individualtypischem (z.B. Biografie, Persönlichkeit etc.) Wissen.

47
Q

Selbstwertgefühl

A

Meist im Laufe des 4. Lj. kann man das SELBSTWERTGEFÜHL beobachten,
d.h. die SUBJEKTIVE EINSTELLUNG ZUM EIGENEN SELBSTKONZEPT.