VL14 Spätes Erwachsenenalter 2 Flashcards

1
Q

Was ist nach Thomae und Brandtstädter der immunisierende Modus psychischer Prozesse bei Zieldivergenzen?

A

Der immunisierende Modus beschreibt Strategien, um das Selbstbild zu schützen, wenn Ziele unerreichbar werden.
Strategien umfassen das Abwerten von Misserfolgen (datenorientierte Immunisierung) oder das Aufwerten von Erfolgen anderer (z. B. Nachkommen) als eigene (konzeptorientierte Immunisierung).
Dies hilft, psychische Integrität im Alter zu bewahren

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2
Q

Was meint Eriksons „psychosoziale Krise der Integrität“?

A

Die psychosoziale Krise der Integrität nach Erikson tritt im späten Erwachsenenalter auf, wenn ältere Menschen ihr Leben reflektieren.
Integrität entsteht, wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Leben wertvoll war und sie mit ihren Fehlern und Versäumnissen Frieden schließen können.
Wenn dies nicht gelingt, kann dies zu Verzweiflung und Angst vor dem Tod führen​

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3
Q

Was hat die Studie von Baltes et al. zu den ADLs und ihrer Förderbarkeit gefunden? Welche praktisch relevanten Schlüsse lassen sich daraus ziehen?

A

Die Studie zeigte, dass Activities of Daily Life (ADLs) wie Körperpflege und Ernährung durch aktives Training und Unterstützung verbessert werden können.
Pflegekräfte wurden darin geschult, Selbständigkeit zu fördern, statt unselbständiges Verhalten zu verstärken.
Praktische Schlussfolgerung: Förderung der Selbstständigkeit und aktive Unterstützung sind für ältere Menschen entscheidend, um ihre kognitiven und körperlichen Fähigkeiten länger zu erhalten

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4
Q

Wie unterscheiden sich die drei qualitativen Typen von verwitweten Personen (Individualisten, Individualisierte und Umfeldbezogene) in der Hollstein-Studie?

A

Individualisten: Wenig Veränderung des Netzwerks, Alltag wird um Aktivitäten organisiert, enge Beziehungen weniger wichtig.
Individualisierte: Netzwerk hat sich nach Verlust des Partners vergrößert, neue Personengruppen, Aktivitäten und Freundschaften sind wichtig.
Umfeldbezogene: Stark verkleinertes Netzwerk, enge soziale Beziehungen sehr wichtig, Freundschaften oft weniger zufriedenstellend

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5
Q

Was bedeuten die Begriffe „Terminal Decline“ und „Sterbekostenhypothese“?

A

Terminal Decline: Beschreibt den finalen Abbau von körperlichen und kognitiven Fähigkeiten kurz vor dem Tod.
Sterbekostenhypothese: Die höchsten Krankheitskosten entstehen in den letzten Lebensmonaten, unabhängig vom Lebensalter

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6
Q

Was sind die fünf Sterbephasen nach Kübler-Ross, und wie wird das Modell bewertet?

A

Die fünf Sterbephasen sind: Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz.
Bewertung: Diese Phasen sollten als Bewältigungsstrategien und nicht als feste Abfolge verstanden werden. Jeder Sterbende reagiert individuell auf den nahenden Tod​

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7
Q

Welche Wünsche und subjektiven Erfahrungen von Sterbenden kennt man?

A

Sterbende wünschen sich, ihre Identität und Kontinuität mit der Vergangenheit aufrechtzuerhalten.
Sie möchten Beziehungen stärken, Kontrolle über die verbleibende Zeit haben und sich dem Tod stellen.
Viele berichten von einem Gefühl der Ruhe und des Friedens kurz vor dem Tod​

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8
Q

Was sind die Hauptfaktoren, die nach Tomer, Eliason und Smith (2000) die Angst vor dem Tod beeinflussen?

A

Zu den Hauptfaktoren gehören:
Schmerz
Körperliche Veränderungen
Nicht-Existenz (Non-being)
Bedauern
Die letzten beiden Faktoren treten vor allem bei älteren Erwachsenen auf​

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9
Q

Was ist das „Wohlbefindensparadox“ im hohen Alter?

A

Trotz abnehmender körperlicher und kognitiver Fähigkeiten berichten ältere Menschen oft über ein hohes subjektives Wohlbefinden.
Dies wird durch die Fähigkeit erklärt, Verluste zu akzeptieren und das Leben positiv zu reinterpretieren

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10
Q

Wie kann kognitive Entwicklung im hohen Alter gefördert werden?

A

Aerobes Fitnesstraining wie Laufen oder Schwimmen fördert die Hirnstimulation und verbessert die kognitive Leistung mehr als rein kognitive Aktivitäten wie Kreuzworträtsel.
Selbständigkeit in Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) hilft, die kognitive Leistungsfähigkeit länger aufrechtzuerhalten

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11
Q

Was sind „Activities of Daily Life (ADLs)“ und warum sind sie wichtig?

A

ADLs umfassen grundlegende tägliche Aktivitäten wie Körperpflege, Essen, Ankleiden und Bewegung.
Selbständigkeit in diesen Bereichen trägt dazu bei, die kognitive und körperliche Gesundheit im Alter zu fördern

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12
Q

Welche Rolle spielen affektive Prozesse im Alter bei kognitiven Beschwerden?

A

Affektive Prozesse wie Depression oder Verbitterung können im Alter zu kognitiven Beschwerden führen, die oft als Pseudodemenz fehlinterpretiert werden.
Diese emotionalen Einflüsse müssen in der Diagnostik und Therapie berücksichtigt werden

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13
Q

Was bedeutet „Terminal Decline“ und wann tritt er auf?

A

Terminal Decline bezeichnet den finalen Abbau körperlicher und kognitiver Fähigkeiten in den letzten Monaten oder Jahren vor dem Tod.
Diese Phase ist durch eine beschleunigte Verschlechterung gekennzeichnet und tritt unabhängig vom genauen Lebensalter auf

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14
Q

Was ist die „Sterbekostenhypothese“?

A

Die Sterbekostenhypothese besagt, dass die höchsten medizinischen Kosten im Lebensverlauf in den letzten Monaten vor dem Tod entstehen. Dies gilt unabhängig vom Alter des Individuums, da die intensiven Pflege- und Behandlungskosten in dieser Phase besonders hoch sind

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15
Q

Was sind die „fünf Sterbephasen“ nach Kübler-Ross?

A

Die fünf Sterbephasen sind:
Leugnen
Zorn
Verhandeln
Depression
Akzeptanz
Diese Phasen sollten nicht als starre Abfolge, sondern als mögliche Reaktionen auf den Tod verstanden werden

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16
Q

Wie wird das Modell von Kübler-Ross heute bewertet?

A

Das Modell wird heute als Phasenmodell verstanden, das die unterschiedlichen Reaktionen auf den Tod beschreibt.
Es wird kritisiert, dass die Reaktionen aus dem jeweiligen Kontext gerissen wurden, der ihnen ihre Bedeutung gibt. Jeder Mensch erlebt den Sterbeprozess individuell​

17
Q

Was wünschen sich die meisten Sterbenden laut der Forschung?

A

Sterbende wünschen sich, ihre Identität und Beziehungen aufrechtzuerhalten.
Sie möchten ein Gefühl der Kontrolle über ihre verbleibende Zeit und sich auf den Tod vorbereiten.
Studien zeigen, dass viele Sterbende Ruhe und Frieden empfinden und bis zum Tod bei Bewusstsein sind

18
Q

Was macht einen „guten Tod“ aus?

A

Ein guter Tod ist einer, der in Einklang mit den Lebensmustern und Werten des Sterbenden steht, wichtige Beziehungen aufrechterhält oder wiederherstellt und so frei von Leiden wie möglich ist

19
Q

Was sind die charakteristischen Merkmale des „vierten Alters“?

A

Das vierte Alter ist gekennzeichnet durch:
Multimorbidität (das gleichzeitige Auftreten mehrerer Krankheiten).
Zunahme sozialer Verluste.
Nähe zum Tod und eine steigende Inzidenz mentaler Störungen, insbesondere Demenz

20
Q

Wie entwickelt sich die Inzidenz von Demenz im vierten Alter?

A

Die Inzidenz von Demenz steigt signifikant im vierten Alter an, insbesondere nach dem 75. Lebensjahr.
Bei Menschen über 85 Jahren sind etwa 50% von Demenz betroffen, was zu erheblichen Beeinträchtigungen im täglichen Leben führt

21
Q

Wie unterscheidet sich die Angst vor dem Tod zwischen jungen und älteren Erwachsenen laut Tomer, Eliason und Smith (2000)?

A

Junge Erwachsene fürchten hauptsächlich Schmerz und körperliche Veränderungen.
Ältere Erwachsene fürchten zusätzlich Nicht-Existenz (Non-being) und Bedauern über verpasste Chancen und unerledigte Dinge im Leben

22
Q

Was ist der „Terminal Decline“ und wie beeinflusst er das Leben im hohen Alter?

A

Der Terminal Decline beschreibt den beschleunigten körperlichen und kognitiven Abbau, der kurz vor dem Tod eintritt.
Diese Phase ist von einem raschen Verlust der Fähigkeiten gekennzeichnet und beeinflusst das Leben in den letzten Monaten oder Jahren vor dem Tod deutlich​

23
Q

Was ist die Rolle der Selbstständigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) für die kognitive Entwicklung im Alter?

A

Selbstständigkeit in den ADLs, wie Körperpflege und Mobilität, trägt maßgeblich dazu bei, die kognitive Leistungsfähigkeit im Alter zu erhalten.
Die Förderung der Selbstständigkeit durch Pflegekräfte führt zu einer besseren Erhaltung der kognitiven Fähigkeiten

24
Q

Wie können Pflegekräfte die Selbständigkeit älterer Menschen fördern?

A

Durch verhaltensmodifikatorische Ansätze, wie das Fördern von selbstständigem Verhalten und das Vermeiden von unselbständigkeitsförderndem Verhalten.
Das Ziel ist es, älteren Menschen zu ermöglichen, ihre ADLs selbst auszuführen, um die kognitive und körperliche Gesundheit zu bewahren

25
Q

Welche praktischen Maßnahmen können getroffen werden, um die kognitive Leistungsfähigkeit älterer Menschen zu fördern?

A

Aerobe Bewegung wie Schwimmen oder Walken stärkt das Kreislaufsystem und fördert die Sauerstoffversorgung des Gehirns.
Gedächtnisstützen, Tempoanpassung und das Schaffen störungsfreier Umgebungen können ebenfalls helfen, kognitive Einschränkungen im Alter zu mindern​

26
Q

Wie wirken sich soziale Verluste auf die psychische Gesundheit im vierten Alter aus?

A

Soziale Verluste, wie der Tod von engen Freunden oder Familienmitgliedern, können die psychische Gesundheit im vierten Alter stark beeinträchtigen.
Dies führt oft zu Gefühlen der Einsamkeit, Isolation und einer verstärkten Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit

27
Q

Wie ist die Sterbekostenhypothese mit den tatsächlichen Krankheitskosten im Alter verbunden?

A

Die Sterbekostenhypothese besagt, dass die höchsten medizinischen Kosten im letzten Lebensjahr entstehen, unabhängig vom Alter.
Dies ist auf die intensive Pflege und medizinische Betreuung in den letzten Monaten vor dem Tod zurückzuführen

28
Q

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse über die Wünsche von Sterbenden?

A

Sterbende wünschen sich:
Kontinuität ihrer Identität und Beziehungen.
Kontrolle über die verbleibende Zeit.
Sich auf den Tod vorzubereiten und dabei möglichst frei von Leiden zu sein​

29
Q

Welche Rolle spielt die psychische Anpassung im hohen Alter für das Wohlbefinden?

A

Die Fähigkeit zur psychischen Anpassung (z. B. durch das Reinterpretieren von Verlusten oder die Akzeptanz von Einschränkungen) ist entscheidend für das Wohlbefinden im hohen Alter.
Menschen, die diese Anpassung erfolgreich bewältigen, erleben weniger Verzweiflung und eine höhere Lebenszufriedenheit​

30
Q

Was ist das Stufenmodell des Sterbens nach Kübler-Ross und welche Kritik gibt es daran?

A

Das Modell beschreibt fünf Phasen des Sterbens: Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz.
Kritik: Diese Phasen sollten nicht als feste Abfolge verstanden werden, sondern als mögliche Reaktionen auf den nahenden Tod, die je nach Individuum variieren​

31
Q

Was ist der Hauptnachteil der Theorie von Kübler-Ross?

A

Der Hauptnachteil besteht darin, dass die Gedanken und Gefühle der Sterbenden aus ihrem Kontext gerissen wurden, was zu einer verzerrten Darstellung ihrer tatsächlichen Erfahrungen führt​

32
Q

Was macht das vierte Alter besonders herausfordernd?

A

Das vierte Alter ist geprägt von Multimorbidität, einer Zunahme an sozialen Verlusten und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, an mentalen Störungen wie Demenz zu erkranken.
Diese Phase ist auch durch eine Nähe zum Tod und häufige Pflegebedürftigkeit gekennzeichnet​

33
Q

Was sagen Studien über die subjektiven Erfahrungen von Sterbenden aus?

A

Viele Sterbende berichten, dass sie bis kurz vor dem Tod bei Bewusstsein bleiben und ein Gefühl der Ruhe und des Friedens empfinden.
Dies widerspricht dem verbreiteten Glauben, dass das Sterben mit Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit einhergeht

34
Q
A