VL10 Junge Erwachsene 1 Flashcards
Was sind Entwicklungsaufgaben?
Entwicklungsaufgaben sind normative, altersgebundene Herausforderungen, die in verschiedenen Lebensphasen bewältigt werden müssen. Erfolgreiche Bewältigung führt zu Zufriedenheit, Misserfolg zu negativen Konsequenzen.
Welche Hinweise auf die psychologische Relevanz von Entwicklungsaufgaben gibt es?
Entwicklungsaufgaben fungieren als individueller Entwicklungsmotor, da sie kulturelle Anforderungen mit individueller Entwicklung verbinden. Die Wahrnehmung von „on time“ oder „off time“ beeinflusst das Wohlbefinden.
Was bedeutet die „social clock“ und die „developmental deadline“?
Die „social clock“ normiert, wann bestimmte Entwicklungsaufgaben erfüllt werden sollen. Die „developmental deadline“ ist der Punkt, an dem Ziele erreicht oder aufgegeben werden.
Warum wählt Arnett die Modelle B und E zur Beschreibung von „Emerging Adulthood“?
Arnett wählt die Modelle B und E, da sie die Vielfalt und Individualisierung in der Phase des Emerging Adulthood betonen, in der junge Erwachsene unterschiedliche Lebenswege erkunden.
Was sind Kritische Lebensereignisse (KLE)?
KLE sind unvorhersehbare, oft herausfordernde Ereignisse wie Arbeitslosigkeit oder schwere Erkrankungen. Sie können psychische Fehlentwicklungen oder positive Veränderungen bewirken.
Wie werden Kritische Lebensereignisse (KLE) in der Forschung operationalisiert?
Sie werden durch Belastungslisten mit Punktwerten für die psychische Belastung erfasst, die den relativen Stress durch KLE messen.
Was ist der Unterschied zwischen Entwicklungsaufgaben und Kritischen Lebensereignissen (KLE)?
Entwicklungsaufgaben sind normativ und erwartbar, während KLE unvorhersehbar und nicht normativ sind.
Was ist Entwicklungsregulation?
Entwicklungsregulation beschreibt psychische Prozesse, durch die Individuen ihre eigene Entwicklung aktiv gestalten.
Was bedeutet „Ziele“ in der Entwicklungspsychologie?
Ziele sind Vorstellungen über erstrebenswerte zukünftige Zustände, die erreichbar erscheinen.
Wo sind im Rubikon-Modell der Handlungsphasen die Mindsets eingeordnet?
Deliberatives Mindset: Abwägen der Ziele.
Implementationales Mindset: Fokussierte Realisierung.
Evaluatives Mindset: Bewertung der Zielerreichung.
Was sind die drei Zielprozesse nach dem SOK-Modell?
Selektion: Fokussierung auf Ziele.
Optimierung: Verfolgung der Ziele.
Kompensation: Anpassung oder Ablösung der Ziele.
Diese führen zu positiven Emotionen und höherer Lebenszufriedenheit.
Was ist „Emerging Adulthood“ laut Jeffrey J. Arnett?
„Emerging Adulthood“ bezeichnet die Phase von 18 bis 25 oder 18 bis 29 Jahren, in der junge Erwachsene verschiedene Möglichkeiten erkunden und sich noch nicht festgelegt haben. Es ist eine Phase der Exploration und des Wandels.
Welche Rolle spielt die „Social Clock“ in der Entwicklung?
Die „Social Clock“ beschreibt gesellschaftliche Erwartungen, wann bestimmte Entwicklungsaufgaben erfüllt werden sollen. Abweichungen davon (z. B. „off time“) können das Wohlbefinden und die Zielverfolgung beeinflussen.
Was meint der Begriff „Rush-Hour des Lebens“?
Die „Rush-Hour des Lebens“ beschreibt die Phase des jungen Erwachsenenalters, in der viele Lebensübergänge wie Berufseinstieg, Partnerschaft und Familiengründung zeitlich nahe beieinanderliegen und hohe Anpassungsleistungen erfordern.
Was passiert im Rubikon-Modell nach der Zielauswahl?
Nach der Zielauswahl erfolgt die Realisation im implementationalen Mindset, gefolgt von einer Evaluationsphase, in der das Ergebnis bewertet und bei Nichterreichung eventuell die Zielablösung eingeleitet wird.
Wie wird der Lebenslauf im Kontext der Entwicklungsregulation betrachtet?
Der Lebenslauf wird als Handlungsfeld gesehen, in dem Individuen aktiv ihre Ziele gestalten und verfolgen, beeinflusst durch persönliche Erwartungen, Motive und Interessen.
Was bedeutet „Selektive Optimierung mit Kompensation“ (SOK)?
SOK ist ein Modell, das beschreibt, wie Individuen sich auf bestimmte Ziele fokussieren (Selektion), diese effizient verfolgen (Optimierung) und Verluste durch Anpassung kompensieren (Kompensation).
Wie hängen Zielverfolgung und Lebenszufriedenheit zusammen?
Empirische Studien zeigen, dass Personen, die ihre Ziele selektiv verfolgen und ihre Bemühungen kompensieren, bei unerwarteten Schwierigkeiten höhere Lebenszufriedenheit und positive Emotionen erleben.