VL10 Junge Erwachsene 1 Flashcards

1
Q

Was sind Entwicklungsaufgaben?

A

Entwicklungsaufgaben sind normative, altersgebundene Herausforderungen, die in verschiedenen Lebensphasen bewältigt werden müssen. Erfolgreiche Bewältigung führt zu Zufriedenheit, Misserfolg zu negativen Konsequenzen.

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2
Q

Welche Hinweise auf die psychologische Relevanz von Entwicklungsaufgaben gibt es?

A

Entwicklungsaufgaben fungieren als individueller Entwicklungsmotor, da sie kulturelle Anforderungen mit individueller Entwicklung verbinden. Die Wahrnehmung von „on time“ oder „off time“ beeinflusst das Wohlbefinden.

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3
Q

Was bedeutet die „social clock“ und die „developmental deadline“?

A

Die „social clock“ normiert, wann bestimmte Entwicklungsaufgaben erfüllt werden sollen. Die „developmental deadline“ ist der Punkt, an dem Ziele erreicht oder aufgegeben werden.

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4
Q

Warum wählt Arnett die Modelle B und E zur Beschreibung von „Emerging Adulthood“?

A

Arnett wählt die Modelle B und E, da sie die Vielfalt und Individualisierung in der Phase des Emerging Adulthood betonen, in der junge Erwachsene unterschiedliche Lebenswege erkunden.

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5
Q

Was sind Kritische Lebensereignisse (KLE)?

A

KLE sind unvorhersehbare, oft herausfordernde Ereignisse wie Arbeitslosigkeit oder schwere Erkrankungen. Sie können psychische Fehlentwicklungen oder positive Veränderungen bewirken.

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6
Q

Wie werden Kritische Lebensereignisse (KLE) in der Forschung operationalisiert?

A

Sie werden durch Belastungslisten mit Punktwerten für die psychische Belastung erfasst, die den relativen Stress durch KLE messen.

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7
Q

Was ist der Unterschied zwischen Entwicklungsaufgaben und Kritischen Lebensereignissen (KLE)?

A

Entwicklungsaufgaben sind normativ und erwartbar, während KLE unvorhersehbar und nicht normativ sind.

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8
Q

Was ist Entwicklungsregulation?

A

Entwicklungsregulation beschreibt psychische Prozesse, durch die Individuen ihre eigene Entwicklung aktiv gestalten.

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9
Q

Was bedeutet „Ziele“ in der Entwicklungspsychologie?

A

Ziele sind Vorstellungen über erstrebenswerte zukünftige Zustände, die erreichbar erscheinen.

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10
Q

Wo sind im Rubikon-Modell der Handlungsphasen die Mindsets eingeordnet?

A

Deliberatives Mindset: Abwägen der Ziele.
Implementationales Mindset: Fokussierte Realisierung.
Evaluatives Mindset: Bewertung der Zielerreichung.

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11
Q

Was sind die drei Zielprozesse nach dem SOK-Modell?

A

Selektion: Fokussierung auf Ziele.
Optimierung: Verfolgung der Ziele.
Kompensation: Anpassung oder Ablösung der Ziele.
Diese führen zu positiven Emotionen und höherer Lebenszufriedenheit.

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12
Q

Was ist „Emerging Adulthood“ laut Jeffrey J. Arnett?

A

„Emerging Adulthood“ bezeichnet die Phase von 18 bis 25 oder 18 bis 29 Jahren, in der junge Erwachsene verschiedene Möglichkeiten erkunden und sich noch nicht festgelegt haben. Es ist eine Phase der Exploration und des Wandels.

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13
Q

Welche Rolle spielt die „Social Clock“ in der Entwicklung?

A

Die „Social Clock“ beschreibt gesellschaftliche Erwartungen, wann bestimmte Entwicklungsaufgaben erfüllt werden sollen. Abweichungen davon (z. B. „off time“) können das Wohlbefinden und die Zielverfolgung beeinflussen.

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14
Q

Was meint der Begriff „Rush-Hour des Lebens“?

A

Die „Rush-Hour des Lebens“ beschreibt die Phase des jungen Erwachsenenalters, in der viele Lebensübergänge wie Berufseinstieg, Partnerschaft und Familiengründung zeitlich nahe beieinanderliegen und hohe Anpassungsleistungen erfordern.

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15
Q

Was passiert im Rubikon-Modell nach der Zielauswahl?

A

Nach der Zielauswahl erfolgt die Realisation im implementationalen Mindset, gefolgt von einer Evaluationsphase, in der das Ergebnis bewertet und bei Nichterreichung eventuell die Zielablösung eingeleitet wird.

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16
Q

Wie wird der Lebenslauf im Kontext der Entwicklungsregulation betrachtet?

A

Der Lebenslauf wird als Handlungsfeld gesehen, in dem Individuen aktiv ihre Ziele gestalten und verfolgen, beeinflusst durch persönliche Erwartungen, Motive und Interessen.

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17
Q

Was bedeutet „Selektive Optimierung mit Kompensation“ (SOK)?

A

SOK ist ein Modell, das beschreibt, wie Individuen sich auf bestimmte Ziele fokussieren (Selektion), diese effizient verfolgen (Optimierung) und Verluste durch Anpassung kompensieren (Kompensation).

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18
Q

Wie hängen Zielverfolgung und Lebenszufriedenheit zusammen?

A

Empirische Studien zeigen, dass Personen, die ihre Ziele selektiv verfolgen und ihre Bemühungen kompensieren, bei unerwarteten Schwierigkeiten höhere Lebenszufriedenheit und positive Emotionen erleben.

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19
Q

Was sind primäre und sekundäre Kontrollstrategien in der Zielverfolgung?

A

Primäre Kontrollstrategien konzentrieren sich auf die direkte Zielverfolgung. Sekundäre Kontrollstrategien beinhalten Anpassung oder Ablösung von Zielen bei unerreichbaren Zielen.

20
Q

Wie unterscheiden sich Zielkonflikte im jungen und mittleren Erwachsenenalter?

A

Jüngere Erwachsene berichten von mehr Zielen und damit mehr Zielkonflikten, während ältere Erwachsene weniger Ziele haben und weniger Konflikte erleben.

21
Q

Wie entwickeln sich Freundschaften bei Jugendlichen?

A

Freundschaften entwickeln sich von „an- und abstellbaren“ Beziehungen in der Kindheit hin zu Beziehungen mit größerer Tiefe und psychologischer Intimität im Jugendalter. Offenheit und Selbstoffenbarung nehmen dabei zu.

22
Q

Wie beeinflussen Netzwerke die Identitätsentwicklung bei Jugendlichen?

A

Netzwerke beeinflussen tiefgehend die Identitätsentwicklung, da sie die Wahrnehmung der eigenen Rolle und des Selbstkonzepts formen. Dies geht tiefer als frühere Forschung vermutete, da Netzwerkbedingungen die inneren psychologischen Prozesse stark beeinflussen.

23
Q

Was bedeutet „Lebenslanges Lernen“ in der Entwicklungspsychologie?

A

Lebenslanges Lernen bezeichnet die kontinuierliche psychische und kognitive Weiterentwicklung, die auch im Erwachsenenalter stattfindet. Dies widerspricht der früheren Annahme, dass die Entwicklung mit dem Erwachsenwerden abgeschlossen ist.

24
Q

Was bedeutet „konstruktives Altern“?

A

Konstruktives Altern beschreibt die Idee, dass Altern nicht nur mit Abbau verbunden ist, sondern auch mit neuen Entwicklungsmöglichkeiten. Dies ist ein modernes Paradigma in der Entwicklungspsychologie und Gerontologie.

25
Q

Welche empirischen Befunde sprechen gegen die „Frühe-Prägung“-Hypothese?

A

Forschungsergebnisse zeigen, dass Bindungsstile und Persönlichkeitsmerkmale auch nach dem 20. Lebensjahr veränderbar sind. Diese Befunde widerlegen die Hypothese, dass die Kindheit die Persönlichkeitsentwicklung vollständig bestimmt.

26
Q

Welche Herausforderungen machen die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im jungen Erwachsenenalter schwieriger?

A

In modernen Gesellschaften sind Entwicklungsaufgaben komplexer, zeitintensiver und unsicherer geworden. Junge Erwachsene müssen mehr individuelle Entscheidungen treffen und verschiedene Lebensstile erkunden, was die Bewältigung erschwert.

27
Q

Was sind die psychologischen Anforderungen im Emerging Adulthood?

A

Das Emerging Adulthood erfordert von jungen Erwachsenen intensive Identitätsarbeit und Entscheidungsprozesse, da sie wichtige Weichenstellungen für ihre zukünftige berufliche und private Entwicklung vornehmen müssen.

28
Q

Wie können Menschen auf Kritische Lebensereignisse (KLE) resilient reagieren?

A

Menschen können auf KLE resilient reagieren, indem sie soziale Unterstützung mobilisieren, neue Kompetenzen erlangen und die Situation positiv umdeuten (Sinnstiftung). Dies führt oft zu neuer Selbstwirksamkeit und verbesserten sozialen Beziehungen.

29
Q

Welche Rolle spielen Zielprozesse im Lebenslauf?

A

Zielprozesse wie Zielfindung, Zielverfolgung und Zielablösung sind zentrale Elemente der Lebensgestaltung. Individuen agieren als aktive Gestalter ihrer Entwicklung und wählen, verfolgen oder lassen Ziele in Abhängigkeit von persönlichen Erwartungen und äußeren Bedingungen los.

30
Q

Welche Bereiche der Entwicklung werden im Erwachsenenalter behandelt?

A

Im Erwachsenenalter werden sowohl die körperliche, kognitive, soziale als auch emotionale Entwicklung betrachtet. Spezifische Themen umfassen Lebensentwürfe, Berufsentwicklung, Partnerschaft, Familie und der Umgang mit dem Lebensende.

31
Q

Welche empirischen Ergebnisse zeigen die Bedeutung der SOK-Prozesse?

A

Empirisch zeigt sich, dass Menschen, die die SOK-Strategien (Selektion, Optimierung und Kompensation) anwenden, positive Emotionen und eine höhere Lebenszufriedenheit erleben. Diese Prozesse fördern die Anpassung an altersbedingte Herausforderungen im gesamten Erwachsenenalter.

32
Q

Welche Kontrollstrategien nutzen Menschen im Lebenslauf?

A

Menschen nutzen primäre Kontrollstrategien, um direkt ihre Ziele zu verfolgen, und sekundäre Kontrollstrategien, um sich an unerreichbare Ziele anzupassen oder diese loszulassen, was zu einem besseren psychischen Wohlbefinden führen kann.

33
Q

Welche Unterschiede gibt es in den Zielkonflikten zwischen jungen und älteren Erwachsenen?

A

Jüngere Erwachsene haben oft mehr Ziele und erleben daher mehr Zielkonflikte. Ältere Erwachsene berichten hingegen von weniger Zielen und erleben weniger Zielkonflikte, da sie stärker fokussiert sind.

34
Q

Wie verändern sich Liebes- und Beziehungsmuster im Emerging Adulthood?

A

Im Emerging Adulthood nehmen die Anzahl längerfristiger und verlässlicher Beziehungen zu. Partnerschaften werden ernster, und viele junge Erwachsene beginnen, über Heirat und Familiengründung nachzudenken.

35
Q

Wie verändern sich Werte und Freizeitgestaltung im Emerging Adulthood?

A

Während der Emerging Adulthood entwickeln sich Freundschaften und Wertvorstellungen weiter. Menschen erleben unterschiedliche Lebensstile und Werte, bevor sie sich zunehmend auf ein bis zwei dominante Wertebereiche festlegen.

36
Q

Wie wirkt sich der demografische Wandel auf das Emerging Adulthood aus?

A

In westlichen Industrienationen gibt es durch den demografischen Wandel eine zunehmende Pluralität der Lebensstile. Junge Erwachsene ziehen später von zu Hause aus, gründen später Haushalte und Familien, und auch polyamore und Patchwork-Familien nehmen zu.

37
Q

Was ist der Unterschied zwischen normativen und nicht-normativen Ereignissen?

A

Normative Ereignisse sind vorhersehbare, erwartete Entwicklungen wie Schulabschluss oder Heirat. Nicht-normative Ereignisse (Kritische Lebensereignisse) sind unerwartete Einschnitte wie schwere Krankheiten oder Arbeitslosigkeit.

38
Q

Was versteht man unter primärer Kontrolle in Zielprozessen?

A

Primäre Kontrolle bedeutet, dass Individuen versuchen, ihre Umwelt aktiv zu beeinflussen, um ihre Ziele zu erreichen. Dies wird oft als der wichtigste Prozess in der Zielverfolgung angesehen.

39
Q

Was versteht man unter sekundärer Kontrolle und Zielablösung?

A

Sekundäre Kontrolle beinhaltet die Anpassung der eigenen Erwartungen und den Rückzug von unerreichbaren Zielen, um das psychische Wohlbefinden zu schützen. Dies wird oft bei nicht erreichbaren Zielen angewendet.

40
Q

Welche Rolle spielt soziale Mobilität in der Rush Hour des Lebens?

A

Während der Rush Hour des Lebens wechseln junge Erwachsene häufig Wohnorte und Jobs. Diese hohe soziale Mobilität ist typisch für die Lebensphase, in der viele berufliche und private Weichenstellungen getroffen werden.

41
Q

Entwicklungsaufgaben

A
42
Q

Emerging Adulthood

A
43
Q

Adoleszenz, Emerging Adulthood, Young Adulthood

A
44
Q

Rubikon Modell

A

Mögliche Ziele des Individuums entstehen aus der Auseinandersetzung mit
biologischen, psychischen oder sozialen Anforderungen

Die Phase des Abwägens von Zielmöglichkeiten („deliberative mindset“ = offene Informationsverarbeitung) endet („Fazittendenz“) mit einem Entschluss
(Selektion), welcher als „Rubikon“ zur Phase der Realisation („implementational
mindset“ = fokussierte Informationsverarbeitung) überleitet (Optimierung).

Die Phase der Realisation endet mit der Umsetzung („Fiattendenz“) oder aber mit dem Überschreiten einer „developmental deadline“ und Zielablösung. In jedem Fall mit einer subjektiven Bewertung des Ergebnisses („evaluative/
compensative mindset“, Kompensation).

45
Q

SOK Modell

A

Selektion: Fokussierung auf Teilmenge verfügbarer Optionen// einige wenige
Zielbereiche// konvergierende Ziele// Hierarchisierung und Kontextualisierung von Zielen// dauerhafte Zielbindung

Optimierung: Investitionen// Erlernen und Üben von Fertigkeiten// Modellierung,
Identifikation und Integration von Handlungsabläufen// Fokussierte Investitionen//
Persistenz von Zielverfolgung

Kompensation: Verstärkung von Bemühungen// Aktivierung von Handlungsmitteln// soziale Unterstützung// neue Ressourcen// Substitution von Zielen
(Zielablösung)

Empirisch: positive Emotionen// höhere Lebenszufriedenheit// weniger
negative Emotionen  gilt für das gesamte Erwachsenenalter!