VL6 Kindheit 3 Flashcards

1
Q

Was sind die vier Entwicklungsstufen nach Piaget und deren typische Merkmale?

A

Sensomotorische Stufe (0-2 Jahre): Wahrnehmung und Motorik, Objektpermanenz.

Präoperationale Stufe (2-7 Jahre): Sprache und Symbolgebrauch, Egozentrismus.

Konkret-operationale Stufe (7-11 Jahre): Logisches Denken über konkrete Objekte, Verständnis von Konservierung.

Formal-operationale Stufe (ab 11 Jahren): Abstraktes und hypothetisches Denken.

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2
Q

Was versteht man unter „Domänenspezifische Kernwissenstheorien“?

A

Theorien, die besagen, dass Kinder spezifische Wissensdomänen besitzen, die evolutionär vorgegeben sind und eine Basis für das Verständnis der Welt bieten.

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3
Q

Was ist ein typischer False-Belief-Task und wozu dient er?

A

Ein Test zur Überprüfung, ob Kinder verstehen, dass andere Menschen Überzeugungen haben können, die von der Realität abweichen, z.B. das “Smarties”-Experiment.

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4
Q

Welche Meilensteine der sozialen Entwicklung treten im ersten Lebensjahr auf?

A

2-3 Monate: Soziales Lächeln.
6-8 Monate: Fremdenangst und Trennungsangst, erste Bindungen zu Bezugspersonen

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5
Q

Was ist das „soziale Lächeln“ und ab wann tritt es auf?

A

Ein Lächeln, das durch die Betrachtung eines menschlichen Gesichts ausgelöst wird, tritt im Alter von 6-10 Wochen auf.

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6
Q

Was beschreibt das „Fremdeln“ bei Kleinkindern?

A

Angst vor fremden Erwachsenen und Trennungsangst, tritt typischerweise ab 8 Monaten auf und ist ein Indikator für die Bindung an die Bezugsperson.

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7
Q

Was versteht man unter „Feinfühligkeit“ im Kontext der Bindung?

A

Die Fähigkeit der Bezugsperson, zeitnah, reziprok und angemessen auf die Signale des Kindes zu reagieren.

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8
Q

Welche vier Bindungsstile beschreibt Mary Ainsworth?

A
  1. Sichere Bindung: Kind sucht Trost bei der Rückkehr der Bezugsperson.
  2. Unsicher-vermeidende Bindung: Kind zeigt wenig Reaktion auf Abwesenheit und Rückkehr der Bezugsperson.
  3. Unsicher-ambivalente Bindung: Kind reagiert widersprüchlich, sucht Nähe, zeigt aber auch Wut.
  4. Desorganisierte Bindung: Kind zeigt konfus und bizarres Verhalten bei der Wiedervereinigung.
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9
Q

Welche Erziehungsstile werden nach Diana Baumrind unterschieden?

A

Autoritär: Hohe Kontrolle, wenig Wärme.
Permissiv: Wenig Kontrolle, viel Wärme.
Autoritativ: Hohe Kontrolle und viel Wärme.
Vernachlässigend: Wenig Kontrolle und wenig Wärme.

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10
Q

Was ist psychologische Kontrolle in der Erziehung?

A

Eine Form der Erziehung, die auf die Psyche des Kindes abzielt, um dessen Autonomie zu schwächen, oft durch Erzeugung von Schuld- oder Schamgefühlen.

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11
Q

Was sind die wesentlichen Merkmale des reflexartigen Lächelns bei Neugeborenen?

A

Reflexartiges Lächeln tritt ab Geburt auf, wird jedoch nicht durch soziale Reize ausgelöst, sondern eher durch interne Zustände des Kindes.

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12
Q

Welche Rolle spielt das Lachverhalten bei der sozialen Entwicklung eines Kindes?

A

Lachen, das ab 3-4 Monaten auf stark aktivierende Reize gezeigt wird, fördert positive soziale Interaktionen und verstärkt die Bindung zu Bezugspersonen.

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13
Q

Was besagt die Bindungstheorie nach John Bowlby?

A

Die Bindungstheorie besagt, dass Bindungen zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen evolutionär bedingt sind und zum Schutz und zur Sicherheit des Kindes dienen.

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14
Q

Was ist der „Strange Situation Test“ von Mary Ainsworth?

A

Ein experimentelles Verfahren zur Messung der Bindungssicherheit von Kindern, bei dem das Verhalten des Kindes in Trennungssituationen und bei Wiedervereinigung mit der Bezugsperson beobachtet wird.

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15
Q

Welche Auswirkungen hat eine sichere Bindung auf die spätere Entwicklung eines Kindes?

A

Kinder mit sicherer Bindung zeigen oft bessere Ergebnisse in Bezug auf Intelligenz, beruflichen Erfolg, psychische Gesundheit, Partnerschaften und Lebenszufriedenheit.

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16
Q

Was bedeutet das Modell der Balkenwaage in der Bindungstheorie?

A

Es beschreibt das Gleichgewicht zwischen Explorationsverhalten und Bindungsverhalten bei Kindern. Bindungsverhalten wird aktiviert, wenn das Kind sich bedroht oder unsicher fühlt, während Explorationsverhalten dominiert, wenn das Kind sich sicher fühlt.

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17
Q

Was sind die zentralen Merkmale einer feinfühligen Reaktion einer Bezugsperson?

A
  1. Zeitnahe Reaktion: Altersgemäße Reaktionsgeschwindigkeit.
  2. Reziproke Reaktion: Passende Antwort auf das Signal des Kindes.
  3. Angemessene Reaktion: Weder zu viel noch zu wenig auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen.
18
Q

Was ist der Unterschied zwischen Erziehung und Sozialisation?

A

Erziehung: Absichtsvolle Handlungen, die auf eine dauerhafte und positive Veränderung des Zöglings abzielen.

Sozialisation: Auseinandersetzung des Individuums mit Kontexten, die zur Entwicklung beitragen, ohne absichtsvolle erzieherische Absichten.

19
Q

Was sind typische Folgen eines autoritären Erziehungsstils?

A

Kinder neigen dazu, überangepasst zu sein, stark an Autoritäten orientiert zu leben, und reagieren in Konflikten oft mit Wut, Starrsinn, Rache, Aggression oder Rückzug.

20
Q

Welche Verhaltensweisen fördern eine sichere Bindung laut Ainsworth?

A

Feinfühlige Reaktionen auf die Signale des Kindes, wie zeitnahe und passende Reaktionen auf Bedürfnisse, fördern eine sichere Bindung.

21
Q

Was ist die Kritik an der Bindungstheorie bezüglich der Vielfalt sozialer Beziehungen?

A

Die Bindungstheorie fokussiert sich zu stark auf das Bindungsmotiv und beschreibt andere relevante soziale Beziehungen und Motive, wie Autonomie und Kooperation, nur unzureichend.

22
Q

Was besagt die „n >= 1“-Regel aus der Resilienzforschung?

A

Ein guter Entwicklungsverlauf trotz starker Belastungen ist möglich, wenn es mindestens eine sichere Bindungsperson für das Kind gibt.

23
Q

Was ist psychologische Kontrolle in der Erziehung und warum ist sie problematisch?

A

Psychologische Kontrolle zielt darauf ab, die Autonomie des Kindes zu schwächen, indem sie Angst, Scham oder Schuldgefühle auslöst. Dies kann das Selbstwertgefühl und die emotionale Stabilität des Kindes negativ beeinflussen.

24
Q

Was sind die Dimensionen des Erziehungsverhaltens nach Diana Baumrind?

A
  1. Elterliche Wärme und Wertschätzung
  2. Verhaltenskontrolle
  3. Klarheit der Eltern-Kind-Kommunikation
  4. Emotionale Zuwendung
25
Q

Was ist der „Gatekeeping-Effekt“ der Eltern laut dem Belsky-Modell?

A

Eltern haben den stärksten Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes von allen verhaltensmäßigen und beeinflussbaren Variablen, indem sie den Zugang zu positiven Entwicklungsressourcen kontrollieren.

26
Q

Was sind „soziales Lächeln“ und „Fremdeln“/Trennungsangst? Auf welcher Grundlage hat man geschlossen, dass beide Reaktionen angeboren sind?

A

Soziales Lächeln: Lächeln als Reaktion auf freundliche Gesichter, tritt im Alter von 6-10 Wochen auf.

Fremdeln/Trennungsangst: Angst vor fremden Personen und Trennung von der Bezugsperson, tritt ab 8 Monaten auf.

Angeborenheit: Beide Reaktionen treten kulturübergreifend in ähnlichem Alter auf, was auf genetische Anlagen hinweist.

27
Q

Wo könnte im sozialen Lächeln und Fremdeln ein konstruktivistisches Element für die Entwicklung liegen?

A

Konstruktivistisches Element: Die Intensität und Ausprägung dieser Reaktionen kann durch die Interaktionen mit der Umwelt und den Bezugspersonen geformt werden, z.B. durch positive Rückmeldungen auf das soziale Lächeln.

28
Q

Wie ist der Strange Situation Test nach Ainsworth aufgebaut?

A

Der Test besteht aus mehreren Episoden, in denen das Kind in einem fremden Raum mit Trennungen und Wiedervereinigungen mit der Bezugsperson und einer fremden Person konfrontiert wird.

29
Q

Woraus wird im Strange Situation Test der diagnostische Schluss auf den Bindungsstil gezogen?

A

Der Bindungsstil wird vor allem aus der Reaktion des Kindes auf die Wiedervereinigung mit der Bezugsperson nach einer Trennung diagnostiziert.

30
Q

Warum ist auch eine unsichere Bindung eine Bindungsbeziehung?

A

Auch unsichere Bindungen sind stabile emotionale Verbindungen des Kindes zur Bezugsperson, obwohl sie mit Stress und Unsicherheit verbunden sein können.

31
Q

Wie hoch ist der Anteil der sicher gebundenen Kinder in modernen Industriegesellschaften?

A

Der Anteil liegt bei etwa 60-70% der Kinder.

32
Q

Was sind die Entwicklungsfolgen von mindestens einer sicheren Bindungsbeziehung in der Kindheit?

A

Kinder mit mindestens einer sicheren Bindung zeigen bessere Ergebnisse in Bereichen wie Intelligenz, emotionaler Stabilität, sozialer Kompetenz und Lebenszufriedenheit.

33
Q

Was ist das wichtige Ergebnis der Resilienzforschung in Bezug auf sichere Bindungen?

A

Eine sichere Bindung zu mindestens einer Bezugsperson ist entscheidend für die Entwicklung von Resilienz, also die Fähigkeit, trotz widriger Umstände positive Entwicklungsverläufe zu zeigen.

34
Q

Was sind einige der Kritikpunkte an der Bindungsforschung?

A

Die Bindungstheorie fokussiert sich zu stark auf das Bindungsmotiv und vernachlässigt andere soziale und kognitive Motivationen. Sie berücksichtigt auch nicht ausreichend die Flexibilität und Veränderbarkeit von Bindungsrepräsentationen über die Lebensspanne.

35
Q

Was ist der Unterschied zwischen Erziehung und Sozialisation?

A

Erziehung: Absichtsvolle Handlungen zur positiven Veränderung des Verhaltens/der Persönlichkeit des Kindes. Beispiele: Eltern, Lehrer.

Sozialisation: Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Umwelt, die die Entwicklung beeinflusst, ohne absichtliche erzieherische Absichten. Beispiele: Freunde, Medien.

36
Q

Was sind die zwei klassischen Erziehungsdimensionen von Baumrind?

A

1.Elterliche Wärme und Wertschätzung: Emotionale Unterstützung und Zuwendung.

  1. Verhaltenskontrolle: Setzen von Regeln und Grenzen, die das Verhalten des Kindes steuern.
37
Q

Welche vier Erziehungsstile resultieren aus Baumrinds Dimensionen?

A
  1. Autoritär: Hohe Kontrolle, wenig Wärme.
  2. Permissiv: Wenig Kontrolle, viel Wärme.
  3. Autoritativ: Hohe Kontrolle, viel Wärme.
  4. Vernachlässigend: Wenig Kontrolle, wenig Wärme.
38
Q

Wie wirken sich unterschiedliche Erziehungsstile auf die kindliche Entwicklung aus?

A

Autoritär: Überangepasst oder rebellisch.
Permissiv: Mangel an Selbstdisziplin und Respektlosigkeit.
Autoritativ: Selbstbewusst, kooperativ, sozial kompetent.
Vernachlässigend: Emotionale Instabilität, soziale Probleme

39
Q

Was ist der Unterschied zwischen Verhaltenskontrolle und psychologischer Kontrolle?

A

Verhaltenskontrolle: Steuerung des Verhaltens durch Regeln und Monitoring.

Psychologische Kontrolle: Einflussnahme auf die Psyche des Kindes, oft durch Manipulation von Gefühlen wie Schuld und Angst.

40
Q

Welche Argumente sprechen dafür, dass angemessen gesetzte Grenzen in der Erziehung günstig sind?

A

Sie bieten Sicherheit und Orientierung, fördern Selbstdisziplin und Verantwortung, und stärken durch informierendes Monitoring die Bindung und das Vertrauen.

41
Q

Was besagt das Belsky-Modell der kindlichen Entwicklung im Kern?

A

Elterliches Erziehungsverhalten hat den stärksten Einfluss auf die kindliche Entwicklung und fungiert als „Gatekeeper“, der den Zugang zu Entwicklungsressourcen kontrolliert.

42
Q
A