VL12 Mittlere Erwachsene Flashcards
Haben Sie die Grundidee des Kohorten-Sequenz-Designs verstanden?
Ein Kohorten-Sequenz-Design kombiniert Längs- und Querschnittstudien, um Alters-, Kohorten- und Zeitperiodeneffekte zu unterscheiden.
Es ermöglicht es, herauszufinden, ob Veränderungen auf das Alter, die spezifische Kohorte (Geburtsjahrgang) oder äußere Ereignisse in einer bestimmten Zeitperiode zurückzuführen sind(Mittlere Erwachsene).
Was ist das Wohlbefindensparadox der Entwicklungspsychologie?
Das Wohlbefindensparadox besagt, dass Menschen, unabhängig von objektiven Umständen (Alter, Einkommen, Gesundheit), meist mittelhohe positive Bewertungen ihres Wohlbefindens abgeben.
Menschen sind in der Lage, sich gut an verschiedene Lebensbedingungen anzupassen, was das Paradoxon erklärt(Mittlere Erwachsene).
Was sind nach Brandtstädter assimilative und akkommodative Modi psychischer Prozesse bei Zieldivergenzen?
Assimilative Modi: Hartnäckige Verfolgung von Zielen, selbst bei Hindernissen; Fokus auf die Anpassung der Umwelt an die eigenen Ziele.
Akkommodative Modi: Anpassung der eigenen Ziele an die gegebenen Umstände, wenn diese nicht erreichbar sind.
Dysfunktionale Nebenwirkungen: Assimilation kann zu Frustration führen, wenn Ziele unerreichbar sind; Akkommodation kann das Selbstwertgefühl schmälern, wenn Ziele zu leicht aufgegeben werden.
Moderierende Bedingungen: Kognitive Flexibilität unterstützt Akkommodation, während Persistenz Assimilation fördert(Mittlere Erwachsene).
Wie und warum ändert sich die subjektive Bedeutung von wirksamkeits- und informationsorientierten Zielen im Verhältnis zu emotionsregulativen und bindungsorientierten Zielen mit dem Alter laut Sozioemotionaler Selektivitätstheorie (SST)?
Laut der Sozioemotionalen Selektivitätstheorie verschiebt sich der Fokus mit zunehmendem Alter von wirksamkeits- und informationsorientierten Zielen (z. B. berufliche Erfolge) hin zu emotionsregulativen und bindungsorientierten Zielen (z. B. enge Beziehungen und emotionale Zufriedenheit).
Diese Veränderung tritt auf, weil Menschen mit zunehmendem Alter ihre verbleibende Lebenszeit als begrenzt wahrnehmen und daher verstärkt nach emotionalem Wohlbefinden und engeren sozialen Bindungen streben(Mittlere Erwachsene).
Zu welchen Veränderungen in den sozialen Beziehungsnetzen passt dies (laut SST)?
Die Veränderung der Ziele führt dazu, dass Menschen im Alter kleinere, aber emotional bedeutsamere soziale Netzwerke pflegen. Sie konzentrieren sich eher auf enge, vertrauensvolle Beziehungen und reduzieren oberflächliche oder weniger wichtige Kontakte(Mittlere Erwachsene).
Worin besteht der angedeutete Widerspruch zwischen SST und Eriksons „Generativität“?
Laut der Sozioemotionalen Selektivitätstheorie (SST) werden Menschen mit zunehmendem Alter selbst- und emotionsfokussierter, während Eriksons Konzept der Generativität betont, dass Menschen im mittleren Erwachsenenalter verstärkt in die nächste Generation investieren und produktiv für andere werden sollten.
Der Widerspruch besteht darin, dass SST auf eine stärkere Selbstfokussierung hindeutet, während Erikson eine zunehmende Orientierung auf das Wohlergehen anderer betont(Mittlere Erwachsene).
Was ist die Bedeutung der Sozioemotionalen Selektivitätstheorie (SST)?
Die Sozioemotionale Selektivitätstheorie besagt, dass Menschen mit zunehmendem Alter eine begrenzte Zeitperspektive wahrnehmen und daher ihre Prioritäten ändern. Sie legen weniger Wert auf informations- und leistungsorientierte Ziele und fokussieren sich stärker auf emotionsregulative und bindungsorientierte Ziele, um emotionale Stabilität und Wohlbefinden zu erreichen(Mittlere Erwachsene).
Welche Veränderungen in den sozialen Beziehungen werden im mittleren Erwachsenenalter laut SST beobachtet?
Menschen reduzieren die Anzahl ihrer sozialen Kontakte, fokussieren sich jedoch auf engere, emotionale Bindungen. Soziale Netzwerke werden kleiner, aber intensiver, was zu einem erhöhten emotionalen Wohlbefinden beiträgt(Mittlere Erwachsene).
Wie erklärt Erikson das Konzept der Generativität?
Generativität bedeutet, Verantwortung für die nächste Generation zu übernehmen, durch die Erziehung von Kindern, ehrenamtliches Engagement oder produktive Arbeit für das Gemeinwohl. Es ist ein zentrales Entwicklungsthema im mittleren Erwachsenenalter und führt zu einem Gefühl der Erfüllung(Mittlere Erwachsene).
Was passiert laut Erikson, wenn Menschen im mittleren Erwachsenenalter keine Generativität entwickeln?
Wenn Menschen im mittleren Erwachsenenalter keine Generativität entwickeln, kann dies zu Stagnation führen, einem Zustand, in dem sie sich unfähig fühlen, etwas Nützliches beizutragen. Dies kann zu einem Gefühl der Leere und Isolation führen(Mittlere Erwachsene).
Wie sieht der Widerspruch zwischen SST und Eriksons Konzept der Generativität in der Praxis aus?
Der Widerspruch besteht darin, dass Eriksons Konzept betont, dass Menschen im mittleren Erwachsenenalter vermehrt in andere investieren (Generativität), während die SST nahelegt, dass Menschen sich zunehmend auf ihr eigenes emotionales Wohlbefinden und enge persönliche Beziehungen konzentrieren(Mittlere Erwachsene).
Was besagt das Wohlbefindensparadox der Entwicklungspsychologie?
Das Wohlbefindensparadox besagt, dass trotz objektiver Schwierigkeiten (z. B. Alter, Krankheit, finanzielle Probleme) viele Menschen über eine mittelhohe bis hohe Lebenszufriedenheit berichten. Dies wird durch die Fähigkeit erklärt, sich an wechselnde Lebensbedingungen anzupassen(Mittlere Erwachsene).
Welche Rolle spielt die Adaptation in der Entwicklung des Wohlbefindens?
Menschen sind über die gesamte Lebensspanne hinweg in der Lage, sich psychisch anzupassen. Diese Anpassung erfolgt durch assimilative und akkommodative Strategien, die es ermöglichen, sowohl Ziele hartnäckig zu verfolgen als auch sie anzupassen, wenn sie unerreichbar werden(Mittlere Erwachsene).
Was sind laut Brandtstädter die dysfunktionalen Nebenwirkungen der assimilativen und akkommodativen Modi?
Assimilation kann dysfunktional werden, wenn Menschen starr an unerreichbaren Zielen festhalten, was zu Frustration führen kann.
Akkommodation kann dysfunktional werden, wenn Ziele zu schnell aufgegeben werden, was das Selbstwertgefühl untergraben kann(Mittlere Erwachsene).
Welche moderierenden Bedingungen beeinflussen die Wahl zwischen assimilativen und akkommodativen Modi?
Kognitive Flexibilität fördert die Fähigkeit zur Akkommodation, da es leichter fällt, neue Ziele zu akzeptieren.
Persistenz und Durchhaltevermögen unterstützen die Assimilation, also das Festhalten an wichtigen Zielen(Mittlere Erwachsene).