VL 8 Jugend 1 Flashcards

1
Q

Haben Sie die sechs „Allgemeines-Fazit-Folien“ zur Kindheit verstanden?

A

Ja, sie fassen die Meilensteine in der kognitiven, sozialen, emotionalen, sprachlichen und selbstbezogenen Entwicklung zusammen. Sie betonen die Varianz in der kindlichen Entwicklung und die Bedeutung von multidimensionalen Modellen und physiologischen Korrelaten. Abweichende Entwicklungen erfordern klinische Intervention.

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2
Q

Was bedeutet „säkulare Akzeleration“?

A

Säkulare Akzeleration bezeichnet den Trend, dass körperliche Reifungsprozesse, wie der Eintritt in die Pubertät, über Generationen hinweg immer früher einsetzen. Dies wird durch verbesserte Ernährung, Umweltfaktoren und veränderte Lebensgewohnheiten erklärt.

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3
Q

Warum entsteht durch die säkulare Akzeleration ein „wachsendes Spannungsverhältnis“ in der Adoleszenz?

A

Weil Jugendliche körperlich immer früher reif werden, während ihre rechtliche und ökonomische Unabhängigkeit oft erst später erreicht wird. Dies führt zu einer längeren Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter, was das Spannungsverhältnis erhöht.

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4
Q

Was bedeuten Identität und das Konzept der Krise nach Erik Erikson?

A

Identität: Das einzigartige Bild, das eine Person von sich selbst hat, einschließlich Selbstkonzept, Werten, Zielen und Überzeugungen.

Krise: Eine Phase der psychosozialen Entwicklung, in der wichtige Entscheidungen die Identität formen. Positive Lösungen führen zu stabiler Identität, negative zu Unsicherheit.

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5
Q

Was sind in der Entwicklungspsychologie die zentralen Lebensbereiche für die Identitätssuche?

A

Liebe und Beziehungen
Beruf und Arbeit
Werte, Religion, Politik

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6
Q

Nach was hat James Marcia mit dem Identity-Status-Interview (ISI) gesucht?

A

Marcia hat das Ausmaß an Exploration (Erkundung) und Commitment (Verpflichtung) in den zentralen Lebensbereichen (Liebe, Beruf, Werte) untersucht, um die Identitätsentwicklung zu erfassen.

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7
Q

Wie entstanden aus den Ergebnissen des ISI vier „Identitätsstatus“?

A

Die vier Identitätsstatus entstanden durch die Kombination von hoher oder niedriger Exploration und Commitment:

Identity Achievement: Hohe Exploration, hohes Commitment.
Moratorium: Hohe Exploration, niedriges Commitment.
Foreclosure: Niedrige Exploration, hohes Commitment.
Diffusion: Niedrige Exploration, niedriges Commitment.

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8
Q

Wie hängen Identitätsstatus und kognitive Stile zusammen?

A

Achievement/Moratorium: Aktiver, kritischer, wissbegieriger kognitiver Stil.
Foreclosure: Dogmatischer, unflexibler kognitiver Stil.
Diffusion: Vermeidender kognitiver Stil, reagiert auf situative Zwänge.

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9
Q

Was sind regressive, stabile und progressive Entwicklungen in der Identitätsforschung?

A

Regressive Entwicklung: Rückschritt in einen weniger reifen Identitätsstatus.
Stabile Entwicklung: Beibehaltung eines bestehenden Identitätsstatus.
Progressive Entwicklung: Fortschritt zu einem reiferen Identitätsstatus.

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10
Q

Was ist das Hauptthema der psychologischen Entwicklung in der Adoleszenz laut Erik Erikson?

A

Das Hauptthema ist die Identitätsentwicklung, die Erikson als eine der wichtigsten Aufgaben im Jugendalter betrachtet. Diese Entwicklung ist zentral für ein produktives und glückliches Erwachsenenleben.

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11
Q

Was bedeutet „Identity Achievement“ nach James Marcia?

A

Identity Achievement bezeichnet einen Zustand, in dem eine Person nach intensiver Exploration eine klare Entscheidung für bestimmte Werte und Ziele getroffen hat und sich diesen verpflichtet fühlt.

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12
Q

Was bedeutet „Identity Foreclosure“ nach James Marcia?

A

Identity Foreclosure beschreibt einen Zustand, in dem eine Person sich bestimmten Werten und Zielen verpflichtet hat, ohne vorher Alternativen exploriert zu haben. Diese Identität wird oft von Autoritätspersonen wie Eltern vorgegeben.

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13
Q

Was bedeutet „Identity Moratorium“ nach James Marcia?

A

Identity Moratorium bezeichnet einen Zustand, in dem eine Person aktiv verschiedene Alternativen exploriert, aber noch keine endgültige Verpflichtung zu Werten oder Zielen eingegangen ist.

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14
Q

Was bedeutet „Identity Diffusion“ nach James Marcia?

A

Identity Diffusion beschreibt einen Zustand, in dem eine Person weder exploriert noch sich verpflichtet hat. Oft ist dies mit Unsicherheit und Vermeidung verbunden.

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15
Q

Was ist das „Normative Modell der Identitätsentwicklung“ nach Marcia?

A

Das Modell beschreibt die Identitätsentwicklung als einen Prozess, der entweder progressiv (vorwärts), stabil (gleichbleibend) oder regressiv (rückschreitend) verlaufen kann, je nachdem, wie eine Person mit Identitätskrisen umgeht.

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16
Q

Wie beeinflussen die verschiedenen Identitätsstatus den kognitiven Stil?

A

Achievement/Moratorium: Förderung eines aktiven und reflektierenden kognitiven Stils.
Foreclosure: Förderung eines dogmatischen, unflexiblen kognitiven Stils.
Diffusion: Förderung eines vermeidenden, passiven kognitiven Stils.

17
Q

Was ist eine „psychosoziale Krise“ nach Erikson?

A

Eine psychosoziale Krise ist eine Phase in der Entwicklung, in der eine Person vor wichtigen Entscheidungen steht, die ihre Identität formen. Positive Lösungen führen zu einer stabilen Identität, negative zu Unsicherheit und Entwicklungsproblemen.

18
Q

Warum betont Hurrelmann die „Eigenlogik“ der Jugend?

A

Hurrelmann betont, dass die Jugend eine Phase mit eigener Logik ist, in der Jugendliche weder kindlich noch erwachsen sind. Sie befinden sich in einem Zwischenstadium, in dem sie ihre Identität aktiv gestalten müssen.

19
Q

Was sind die Folgen einer langfristigen Identitätsdiffusion?

A

Langfristige Identitätsdiffusion kann zu Anpassungsschwierigkeiten, einer vermeidenden Einstellung und Schwierigkeiten bei der Lebensplanung führen. Es besteht ein erhöhtes Risiko für maladaptive Entwicklungen.

20
Q

Was ist „säkulare Akzeleration“ und wie beeinflusst sie die Adoleszenz?

A

Säkulare Akzeleration bezeichnet die frühere körperliche Reifung über Generationen hinweg. Dies führt zu einem Spannungsverhältnis, da Jugendliche körperlich früher reifen, aber rechtlich und ökonomisch später unabhängig werden.

21
Q

Wie erklärt Erikson das Konzept der „Krise“ in der Entwicklung?

A

Erikson sieht Krisen als normale, notwendige Phasen der Entwicklung, in denen Individuen wichtige Entscheidungen treffen müssen. Diese Krisen sind Chancen für Wachstum, aber auch Risikopunkte für Stagnation oder Fehlentwicklung.

22
Q

Wie werden Identitätsstatus und Anpassungsfähigkeit miteinander verknüpft?

A

Personen mit Identity Achievement und Moratorium zeigen eine höhere Anpassungsfähigkeit, reflektieren ihre Entscheidungen und zeigen ein höheres Selbstwertgefühl. Foreclosure und Diffusion sind mit dogmatischen oder vermeidenden kognitiven Stilen und Anpassungsschwierigkeiten verbunden.

23
Q

Was sind die Ergebnisse der Identitätsforschung bezüglich kognitiver Stile?

A

Personen mit erarbeiteter Identität oder im Moratorium nutzen einen aktiven und kritischen kognitiven Stil. Personen in Foreclosure oder Diffusion zeigen einen dogmatischen oder vermeidenden Stil, was zu schlechteren Anpassungsfähigkeiten führen kann.

24
Q

Wie wirkt sich eine erarbeitete Identität (Identity Achievement) auf das Leben eines Jugendlichen aus?

A

Eine erarbeitete Identität führt zu einem stabilen Selbstbild, einem höheren Selbstwertgefühl und einer klaren Lebensplanung. Jugendliche in diesem Status zeigen eine hohe Anpassungsfähigkeit und sind motivierter, ihre Ziele zu erreichen.

25
Q

Was kennzeichnet das Moratorium in der Identitätsentwicklung?

A

Das Moratorium ist eine Phase der Exploration ohne endgültige Festlegung. Jugendliche probieren verschiedene Rollen und Ideologien aus, bevor sie sich auf Werte und Ziele festlegen. Diese Phase ist entscheidend für eine fundierte Identitätsentwicklung.

26
Q

Warum kann eine übernommene Identität (Identity Foreclosure) problematisch sein?

A

Eine übernommene Identität ist problematisch, weil sie auf fremdbestimmten Werten und Zielen basiert, ohne dass der Jugendliche diese selbst hinterfragt oder exploriert hat. Dies kann zu Anpassungsschwierigkeiten und einem dogmatischen Denken führen.

27
Q

Wie beeinflusst eine diffuse Identität (Identity Diffusion) das Verhalten eines Jugendlichen?

A

Eine diffuse Identität führt oft zu Unsicherheit, fehlender Lebensplanung und Vermeidung von Entscheidungen. Jugendliche in diesem Status haben Schwierigkeiten, sich langfristig zu orientieren und reagieren passiv auf ihre Umwelt.

28
Q

Wie kann sich die Identität während der Adoleszenz regressiv entwickeln?

A

Eine regressive Entwicklung bedeutet, dass ein Jugendlicher von einem fortgeschritteneren Identitätsstatus (z.B. Moratorium) in einen weniger reifen Status (z.B. Foreclosure oder Diffusion) zurückfällt. Dies kann durch äußere Krisen oder mangelnde Unterstützung ausgelöst werden.

29
Q

Was versteht man unter einer stabilen Identitätsentwicklung?

A

Eine stabile Identitätsentwicklung bedeutet, dass ein Jugendlicher in einem bestimmten Identitätsstatus verharrt, ohne signifikante Fortschritte oder Rückschritte zu machen. Dies kann positiv oder negativ sein, abhängig vom Status.

30
Q

Wie trägt die Exploration im Jugendalter zur Identitätsbildung bei?

A

Exploration ermöglicht es Jugendlichen, verschiedene Lebensbereiche aktiv zu erkunden, bevor sie sich auf spezifische Werte und Ziele festlegen. Dieser Prozess ist entscheidend für die Bildung einer stabilen und eigenständigen Identität.

31
Q

Was sind die langfristigen Folgen einer nicht bearbeiteten Identitätskrise?

A

Eine nicht bearbeitete Identitätskrise kann zu einer instabilen Identität, niedrigem Selbstwertgefühl und anhaltenden Anpassungsschwierigkeiten führen. Dies erhöht das Risiko für psychische Probleme und eine maladaptive Lebensgestaltung.

32
Q

Welche Rolle spielt das soziale Umfeld in der Identitätsentwicklung?

A

Das soziale Umfeld, einschließlich Familie, Freunde und kulturelle Einflüsse, spielt eine zentrale Rolle, indem es Werte, Normen und Erwartungen vermittelt. Diese beeinflussen die Exploration und Commitment-Prozesse und können den Identitätsstatus eines Jugendlichen prägen.

33
Q

Wie können kognitive Stile die Identitätsentwicklung beeinflussen?

A

Kognitive Stile beeinflussen, wie Jugendliche Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen. Ein reflektierender, offener Stil fördert eine erfolgreiche Identitätsbildung, während ein dogmatischer oder vermeidender Stil zu einer weniger stabilen Identität führen kann.

34
Q

Warum ist das Jugendalter eine kritische Phase für die Identitätsentwicklung?

A

Das Jugendalter ist eine kritische Phase, da Jugendliche in dieser Zeit ihre Identität aktiv formen. Sie müssen komplexe Entscheidungen über ihre Werte, Ziele und sozialen Rollen treffen, die ihr zukünftiges Leben stark beeinflussen.

35
Q

Welche psychologischen Herausforderungen begleiten die frühe Pubertät (säkular beschleunigt)?

A

Frühe Pubertät kann zu psychologischen Herausforderungen führen, wie einem Gefühl der Andersartigkeit, sozialen Anpassungsschwierigkeiten und erhöhtem Druck durch Erwartungen von Erwachsenen. Das Spannungsverhältnis zwischen körperlicher Reife und emotionaler Unreife kann ebenfalls Stress verursachen.

36
Q

Wie tragen kognitive Entwicklungen zur Identitätsbildung bei?

A

Kognitive Entwicklungen, wie das Erreichen der formal-operatorischen Stufe (nach Piaget), ermöglichen es Jugendlichen, abstrakt zu denken und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen. Dies unterstützt die komplexe Selbstreflexion und Identitätsbildung.

37
Q

Warum sind qualitative und quantitative Methoden in der Identitätsforschung wichtig?

A

Qualitative Methoden, wie Interviews, erfassen tiefere Einblicke in die individuellen Prozesse der Identitätsentwicklung. Quantitative Methoden, wie Fragebögen, ermöglichen es, allgemeine Muster und Zusammenhänge in großen Gruppen zu identifizieren. Beide Methoden ergänzen sich und bieten ein umfassendes Verständnis der Identitätsentwicklung.

38
Q

Was sind die Merkmale einer progressiven Identitätsentwicklung?

A

Eine progressive Identitätsentwicklung ist durch fortschreitende Exploration und das Erreichen einer stabilen, selbst gewählten Identität gekennzeichnet. Jugendliche in diesem Prozess entwickeln ein starkes Selbstbewusstsein und klare Lebensziele.

39
Q

Identität

A