VL 3: Verhaltenstherapie Basisverfahren / Technicken Flashcards
Strategien der Verhaltenstherapie
- Fertigkeiten-/ Verstärkungsbasierte Strategien
- Kognitive Strategien
- Expositionsbasierte Strategien
Fertigkeiten-/ verstärkungsbasierte Strategien
- Selbstbeobachtung
- Entspannung
- Verhaltensaktivierung
- Verhaltensverträge
- Münzverstärkung (Token Economy)
- Problemlösetraining
Kognitive Strategien
- Grundüberzeugung ändern
- Imagination und Kognitive Probe
- Kognitive Umstrukturierung
- Modelldarbietung
- Kognitionsevozierung
Expositionsbasierte Strategien
- Exposition und Konfrontation
- Reaktionsverhinderung
- Cue Exposure
- Imagery Rescripting and Reprocessing
Steckbrief zu verhaltenstherapeutischen Techniken
- Beschreibung
- Ziele & Wirkprinzipien
- Durchführung & therapeut. Vorgehen
- Indikation & Wirksamkeit
Psychoedukation
• Systematische und strukturierte Vermittlung wissenschaftlich fundierter
gesundheits- und/oder störungsrelevanter Informationen und Kompetenzen mit
psychologischen Methoden
• Fast immer Behandlungsbaustein in übergeordnetem Interventionskonzept
Ziele & Wirkprinzipien Psychoedukation
- Ziele:
• Verständnis der Erkrankung fördern
• Selbstverantwortlichen Umgang verbessern - Vermutete Wirkprinzipien:
• Dysfunktionale Krankheitskonzepte ändern
• Therapiemotivation und Compliance fördern
• Selbstwirksamkeit verbessern
Durchführung Psychoedukation
• Einzel- oder Gruppensetting
• Didaktische Methoden: Vortrag, Gruppendiskussion, Dialog, Demonstration,
Verhaltensübungen und Rollenspiele
• Praktische Regeln: relevant, prägnant, verständlich, anschaulich
(Visualisierungen, Metaphern), motivierend, strukturiert (Zusammenfassung,
Feedback)
Psychoedukation: Wichtige Themen
• Informationen zur psychischen Störung
• Vermittlung eines Störungsmodells: Entstehung, Aufrechterhaltung und
Ansatzpunkte für die Bewältigung
• Frühwarnzeichen und Frühsymptome
• Medikamente
• Selbstmanagement / Selbsthilfe-Möglichkeiten: Entspannung,
gesundheitsförderliches Verhalten, Apps
• Behandlungsoptionen: Informationen zur Psychotherapie, alternative
Behandlungen, Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie
Indikation & Wirksamkeit Psychoedukation
• Grundsätzlich bei allen psychischen Störungen indiziert
• Besonderer Stellenwert: Schizophrenie
• Körperliche Erkrankungen, z.B. Diabetes, Asthma, u.v.m.
Wirksamkeit:
• Moderate Effektstärken in zahlreichen Meta-Analysen
• Beispiel Schizophrenie: höhere Adhärenz, weniger Rückfalle
Operante Verfahren
• Therapeutische Technik, die lerntheoretische Prinzipien nutzt, um Verhalten*
durch Manipulation seiner verstärkenden Bedingungen (Konsequenzen) zu
verändern.
• *Verhalten: nicht nur offen gezeigtes Verhalten, sondern auch physiologische
und kognitive Prozesse
• Einsatz:
• Basiselement der KVT
• Spezifische Therapieprogramme (z.B. Schlafstörungen)
Ziele & Wirkprinzipien Operante Verfahren
• Ziel: erwünschtes, funktionales Verhalten fördern
• Bedeutung positiver und negativer Verstärkung
Operante Verfahren - Stimuluskontrolle
= Situative Bedingungen schaffen,
die erwünschtes Verhalten leichter machen
Operante Verfahren - Cue Exposure
= wiederholte Konfrontation mit auslösenden Reizen ohne
Ausführung der konditionierten Annäherungsreaktion
Operante Verfahren - Biofeedback
= Veränderung physiologischer Prozesse
durch kontinuierliche Rückmeldung
- > z.B. Muskelaktivität, elektrodermale
Aktivität, Hauttemperatur, Atmung,
Vasokonstriktion, Herzratenvariabilität
- > Ziele: Verbesserung Interozeption
und Selbstkontrolle
Operante Verfahren - Indikation
= Elemente in Therapie vieler psychischer Störungen relevant, z.B.
• Kontingenzverträge bei depressiven Störungen, Gewichtsverträge bei
Essstörungen
• Häufig: bei Verhaltensdefiziten oder -exzessen
• Forensische Psychiatrie
• Gerontopsychiatrie
• Kinder und Jugendliche: Lernschwierigkeiten, oppositionelles Verhalten,
Elterntrainings
Operante Verfahren - Wirksamkeit
• Effizient zur Verhaltensmodifikation, umfassend evaluiert
• Als Technik innerhalb umfassenderer Therapieprogramme
Expositions- und Konfrontationsverfahren
=
• Strukturierte Konfrontation mit angstauslösenden
(negative Emotionen auslösenden) Reizen
• Analog verwendete Begriffe: Expositionsverfahren,
(Reiz-) Konfrontationsverfahren
• Innerhalb KVT mit anderen Verfahren kombiniert
(z.B. kognitive Vorbereitung)
Expositions- und Konfrontationsverfahren - Zwei-Faktoren-Theorie, Mowrer 1960
- Hintergrund: Entstehung Angst und Vermeidungsverhalten
1. Faktor: Initiale und Klassische Konditionierung
NS & US - > UR
-> CS -> CR
2. Faktor: Aufrechterhaltung
Antizipation des CS - > R (Vermeidung) -> C – (C+)
Expositions- und Konfrontationsverfahren - Ziel
= langfristiges Überwinden der Angst / belastender Emotionen durch Abbau von Vermeidungsverhalten
Arten der Exposition
- Exposition in vivo
- Interozeptive Exposition
- Cue exposure
- Figur-/Spiegelexposition
- Sorgenexposition
Zielemotion: Angst vor Situationen
Expo-Prinzio: Aufsuchen gefürchteter
Situationen
= ?
= Exposition in vivo
Zielemotion: Angst vor Körpersymptomen
Expo-Prinzip: Auslösung gefürchteter
Körpersymptome
= ?
= Interozeptive Exposition
Zielemotion: Angst, Verlangen/ craving nicht
aushalten zu können
Expo-Prinzip: Auslösung des cravings
= ?
= Cue exposure